Zitat von
ech0_sj
Ich befürchte Werder sucht bereits nach einem Investor, findet aber keinen.
Dies kann einerseits daran liegen, das WERDER so hohe Erwartungen an einen Investor hat ( nur zahlen, nichts bekommen ), oder aber auch das gar keiner wirkliches Interesse hat WERDER so so stark zu unterstützen ( "geizige" Norddeutsche ).
Mooooment. Ich denke, bevor man das so pauschal beantwortet, sollte man ein paar Schritte zurückgehen.
Grundsätzlich ist Werder als Unternehmen gewzungen Kapital zu beschaffen, um die laufenden Ausgaben (Schwarzes Loch, Stadion, Spielergehälter, Abfindungen, Verwaltungspersonalkosten, ...) zu finanzieren.
Werder finanziert sich aktuell nach meinem Verständnis über Kredite, bzw. zu sehr geringem Anteil über die dünne Eigenkapitaldecke. Um entsprechend auf der Ausgabenseite etwas mehr zu tun, muss man gleichermaßen eine Finanzierung ermöglichen. Entweder über solide Jugendarbeit (=perspektivisch mehr Eigenkapital aus den Verkaufserlösen/"Mehrwertspiele"
) oder eben über die Fremdkapitalfinanzierung.
Ein Investor ist dabei auch nur ein Mittel der Eigenkapitalfinanzierung, bei der aber Teile des Unternehmens verkauft werden. Die Investition ist aber meistens unter der Sperrminorität, sodass der Investor kein Mitbestimmungsrecht erhält (zumindest offiziell nicht, aber was in der Presse passiert, ist ja noch einmal etwas anderes). Wenn er also per EK als Gesellschafter/Kommanditist (habe die Rechtsform gerade nicht im Kopf) beteiligt wäre, würde er sich zumindest einen Teil der Gewinnausschüttung auszahlen lassen können. Grundsätzlich würde der Investor also schon etwas erhalten: Ein Recht auf einen Anteil am Gewinn, seinen entsprechen Anteil an den Aktiva (die leider genauso groß sind wie die Schulden
) und eben ein mögliches Mitspracherecht.
In der Kombination mit dem Risikoprofil für so einen Investor scheint es da aber aktuell keine attraktiven Angebote zu geben, da es ansonsten wohl auch diverse andere Vereine gemacht hätten - das liegt also nicht unbedingt an Werder, sondern einfach daran, dass das Modell an sich m.M.n. für beide Parteien wenig Vorteile bietet. Insofern finde ich eine Fremdkapitalfinanzierung irgendwie attraktiver, da die Bank da im Zweifelsfall das Sagen hat. Mit der Sparkasse ist man da ja auch eine Partnerschaft eingegangen. Also gar nicht so doof, was da aktuell veranstaltet wird. Die Zinsen sind eh sehr niedrig, da liegt man mit einer FK-Finanzierung perspektivisch sogar wohl etwas besser als mit einer höher verzinsten EK-Finanzierung. Zumal wir keine Anteile an den Vermögenswerten abgeben und uns keinen von Außen reinholen.