Wenn ein Ex-Werderspieler von einer Bremer Zeitung interviewt wird, ist es doch kaum verwunderlich, dass das Thema aufgemacht wird. Ich finde es überhaupt nicht verwerflich, wenn ehemalige Spieler positiv auf die Bremer Zeit zurückblicken und sagen, dass sie auch gerne wieder für Werder spielen würde, wenn es Interesse gäbe. Ob Prödl, Naldo oder di Santo - spricht doch eher für den Verein. Dass die Spieler ohnehin keine allzu spannenden Optionen für Baumann und co sein dürften, steht auf einem anderen Blatt und daran ändert auch ein schmeichelndes Interview nicht.
Mittlerweile bin ich auch gegenüber di Santo gar nicht mal mehr nachtragend. Das war kein guter Stil beim Abgang, aber davon abgesehen kam er zu einem sehr späten Zeitpunkt ohne Eingewöhnungszeit direkt im Ligabetrieb aus England nach Bremen, hat hier überwiegend gut gespielt, zeitweise sehr gut getroffen und uns durch seine Ablösesumme gen Gelsenkirchen einen Gewinn beschert (wenn er auch angesichts der Klausel leider kleiner war als erhofft). In Gelsenkirchen hat er dann nie an die Bremer Zeit anknüpfen können und gegen Werder in sechs Spielen vier Mal verloren und dabei nicht einen Scorerpunkt erzielt (schaffen auch nur wenige Offensivspieler mit Werdervergangenheit ). Auch sonst hat er sich selbst nach seinem Abgang nie negativ über Werder geäußert, sondern immer nur Verein, Team und Fans gelobt.
Ein großer Name ist di Santo in einer an Legenden reichen Bremer Historie nun wahrlich nicht, aber insgesamt verbinde ich mit ihm mehr Positives als Negatives. Von mir aus soll er in Brasilien viel Erfolg haben.