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Thema: Die etwas andere Meinung

  1. #571
    Avatar von Azraael
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    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen
    [...]
    And you so numb, you watch the cops choke out a man like me
    Until my voice goes from a shriek to whisper, "I can't breathe"

  2. #572

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    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Rob Sweater Beitrag anzeigen
    Klar, man kann zur Untermauerung seiner These auf Zitate verweisen, die 51 Jahre zurück liegen.
    Ich kann mich nicht an Vorstöße der cdU/csU aus den 51 Jahren danach erinnern, dies aufgrund veränderter Einstellung nachzuholen. Du?
    Ich kann mich an eine prominente Rede eines Bundespräsidenten aus der CDU dazu erinnern.

    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Rob Sweater Beitrag anzeigen
    Als adäquaten Nationalfeiertag sähe ich eher den 9.11. Ausrufung der ersten Republik 1918, Beginn der Pogrome 1938, Mauerfall 1989. Dieser Tag könnte der Ambivalenz deutscher Geschichte gerecht werden.
    Habe mal einen Exkurs in einem Oberstufenkurs zu der Frage gemacht. Recherchestunde zu den Ereignissen des 09.11. mit generalisierender Diskussion, ob es ein Nationalfeiertag sein sollte.

    Die überwiegende Mehrheit sprach sich dagegen aus, tlw. mit klarer Vehemenz, es sei an Zynismus kaum zu überbieten, am Tag des Beginns der Reichspogromnacht einen Feiertag zu begehen.

    Hier kann ich mich ja auch selbst positionieren: So sehe ich das auch.
    Ich kann die Argumentation, warum man den Tag nicht Nationalfeiertag benennen möchte grds. nachvollziehen. Die Begründung wäre aus meiner Sicht aber eher die Vermeidung von Missinterpretationen. Die Ansicht, dass dies Zynismus wäre, teile ich nicht. "Feiertag" bedeutet ja nicht, dass an diesem Tag etwas fröhlich "gefeiert" wird. Karfreitag ist ein hoher christlicher Feiertag. Dort wird aber nicht die Kreuzigung "gefeiert", sondern ihrer gedacht. Es spricht - gerade angesichts der Besonderheit der deutschen Geschichte - im Ausgangspunkt nichts dagegen, den Nationalfeiertag nicht als "Partytag", an dem eine Nation ihre eigene Größe zelebriert, sondern primär als Gedenktag zu würdigen.

    Aber mal eine grundsätzliche Frage angesichts des letzten Satzes: Du vermeidest in Oberstufendiskussionen als Lehrer eine eigene Position darzulegen?

  3. #573
    Avatar von Wense
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    Ich denke auch das der 9.11 ein sehr guter GEDENKTag wäre
    Bappsack (m/w/d)
    Done.

  4. #574

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    Zitat Zitat von Wense Beitrag anzeigen
    Ich denke auch das der 9.11 ein sehr guter GEDENKTag wäre
    Dass der Tag nicht als deutscher 4th of July mit Feuerwerk und Grillen begangen werden sollte, habe ich vorausgesetzt. Ist ja auch vom Wetter schwierig.

  5. #575

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    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Rob Sweater Beitrag anzeigen
    Klar, man kann zur Untermauerung seiner These auf Zitate verweisen, die 51 Jahre zurück liegen.
    Ich kann mich nicht an Vorstöße der cdU/csU aus den 51 Jahren danach erinnern, dies aufgrund veränderter Einstellung nachzuholen. Du?
    Ich kann mich an eine prominente Rede eines Bundespräsidenten aus der CDU dazu erinnern.

    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Rob Sweater Beitrag anzeigen
    Als adäquaten Nationalfeiertag sähe ich eher den 9.11. Ausrufung der ersten Republik 1918, Beginn der Pogrome 1938, Mauerfall 1989. Dieser Tag könnte der Ambivalenz deutscher Geschichte gerecht werden.
    Habe mal einen Exkurs in einem Oberstufenkurs zu der Frage gemacht. Recherchestunde zu den Ereignissen des 09.11. mit generalisierender Diskussion, ob es ein Nationalfeiertag sein sollte.

    Die überwiegende Mehrheit sprach sich dagegen aus, tlw. mit klarer Vehemenz, es sei an Zynismus kaum zu überbieten, am Tag des Beginns der Reichspogromnacht einen Feiertag zu begehen.

    Hier kann ich mich ja auch selbst positionieren: So sehe ich das auch.
    Ich kann die Argumentation, warum man den Tag nicht Nationalfeiertag benennen möchte grds. nachvollziehen. Die Begründung wäre aus meiner Sicht aber eher die Vermeidung von Missinterpretationen. Die Ansicht, dass dies Zynismus wäre, teile ich nicht. "Feiertag" bedeutet ja nicht, dass an diesem Tag etwas fröhlich "gefeiert" wird. Karfreitag ist ein hoher christlicher Feiertag. Dort wird aber nicht die Kreuzigung "gefeiert", sondern ihrer gedacht. Es spricht - gerade angesichts der Besonderheit der deutschen Geschichte - im Ausgangspunkt nichts dagegen, den Nationalfeiertag nicht als "Partytag", an dem eine Nation ihre eigene Größe zelebriert, sondern primär als Gedenktag zu würdigen.

    Aber mal eine grundsätzliche Frage angesichts des letzten Satzes: Du vermeidest in Oberstufendiskussionen als Lehrer eine eigene Position darzulegen?
    Was ich (und das nicht nur in der Oberstufe) ja grundsätzlich erreichen möchte, ist die Bildung eines selbstständigen, sachlogisch fundierten Urteils.

    Was ich also konkret vermeide ist es, in diesem Kontext einer bestimmten Position oder Perspektive recht zu geben. Ausnahmen bestehen dort, wo die Argumentation die FDGO verletzt, also bspw. die SED- oder NS-Diktatur verteidigt wird, da greife ich klar ein.

    In allen anderen Fällen: Natürlich bringe ich Positionen ein, aber im Sinne einer Moderation, nicht im Sinne einer Sachautorität ("So ist es richtig") - und zwar immer dann, wenn ich das Gefühl habe, ein Gegenstand wird zu sehr aus nur einer Perspektive diskutiert. Das muss also auch nicht notwendigerweise meine eigene Position sein - wenn ich den Eindruck habe, bspw. eine konservative Perspektive auf einen Gegenstand (die ich, Tim, ja selten persönlich vertrete) kommt viel zu kurz, versuche ich, sie moderierend einfließen zu lassen. Wenn ich gut geplant habe, brauche ich das aber gar nicht erst.

    Verstehst du so, was ich meine?

  6. #576
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Rob Sweater Beitrag anzeigen
    Klar, man kann zur Untermauerung seiner These auf Zitate verweisen, die 51 Jahre zurück liegen.
    Ich kann mich nicht an Vorstöße der cdU/csU aus den 51 Jahren danach erinnern, dies aufgrund veränderter Einstellung nachzuholen. Du?
    Ich kann mich an eine prominente Rede eines Bundespräsidenten aus der CDU dazu erinnern.
    Da wäre es ein gar herzensguter Dienst an der Menschheit, dazu vielleicht wenigstens Namen und Jahr zu nennen oder etwas zu verlinken... Es gab aus dieser Partei schließlich bisher schon sechs...

  7. #577

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    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen
    Was ich (und das nicht nur in der Oberstufe) ja grundsätzlich erreichen möchte, ist die Bildung eines selbstständigen, sachlogisch fundierten Urteils.

    Was ich also konkret vermeide ist es, in diesem Kontext einer bestimmten Position oder Perspektive recht zu geben. Ausnahmen bestehen dort, wo die Argumentation die FDGO verletzt, also bspw. die SED- oder NS-Diktatur verteidigt wird, da greife ich klar ein.

    In allen anderen Fällen: Natürlich bringe ich Positionen ein, aber im Sinne einer Moderation, nicht im Sinne einer Sachautorität ("So ist es richtig") - und zwar immer dann, wenn ich das Gefühl habe, ein Gegenstand wird zu sehr aus nur einer Perspektive diskutiert. Das muss also auch nicht notwendigerweise meine eigene Position sein - wenn ich den Eindruck habe, bspw. eine konservative Perspektive auf einen Gegenstand (die ich, Tim, ja selten persönlich vertrete) kommt viel zu kurz, versuche ich, sie moderierend einfließen zu lassen. Wenn ich gut geplant habe, brauche ich das aber gar nicht erst.

    Verstehst du so, was ich meine?
    Ja, verstehe. Für mich klang es so, als sei es auch eine Vorgabe, dies zu unterlassen.

    Ich will mir auch nicht anmaßen, das fachlich zu beurteilen. Meiner persönlichen Erinnerung nach fand ich nur die Diskussionen bei den Oberstufenlehrern am interessantesten und inspirierendsten (und damit dem von dir formulierten Ziel am besten dienend), deren Rolle über die eines möglichst neutralen Moderators hinaus ging und die in Diskussionen sehr offen damit waren, welche Position sie persönlich vertreten. Selbstverständlich unter der Voraussetzung (die natürlich beleibe nicht bei jedem Lehrer erfüllt waren), dass eine offene Diskussion und Herausforderung dieser Position gefördert wurde und klar war, dass die Benotung von der fundierten Teilnahme an dieser Diskussionen an sich abhing und nicht davon, ob man die Position des Lehres teilte oder herausforderte.

  8. #578
    Avatar von hans koschnick
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    Zitat Zitat von Rob Sweater Beitrag anzeigen
    Klar, man kann zur Untermauerung seiner These auf Zitate verweisen, die 51 Jahre zurück liegen.

    Als adäquaten Nationalfeiertag sähe ich eher den 9.11. Ausrufung der ersten Republik 1918, Beginn der Pogrome 1938, Mauerfall 1989. Dieser Tag könnte der Ambivalenz deutscher Geschichte gerecht werden.
    Außerdem: Niederschlagung des Hitler-Ludendorff-Putsches (1923), Umbenennung des "Sturmkommandos" in "SS" (1925), Otto Hahn bekommt den Chemie-Nobelpreis (1944), die erste Fußgängerzone Deutschlands eröffnet in Kassel (1953), der "Rolling Stone" erscheint erstmals (1967), Holger Meins verreckt elend nach Hungerstreik in der JVA Wittlich (1974), Koschnick macht den Führerschein (1993), Werder gewinnt in München 3:1 und wird deutscher Fußballmeister (2004)

    Dazu die Geburtstage von Dietrich Thurau (1954), Eva Herman (1958), Andi Brehme (1960), Kassierer Wölli Wendland (1962), Axel Schulz (1968), Sven Hannawald (1974) oder Paula Kalenberg (1986).

    Außerdem ist der 09.11. europaweit der "Tag der Erfinder", also los!, - erfinden wir uns als einfach einen aus den vorigen Ereignissen sensationell gut begründeten neuen Nationalfeiertag.

    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


    Fight like a titleholder, stand like a champion, live like a warrior - and never let'em break you down!

  9. #579
    Avatar von Daniel FR
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    Zitat Zitat von hans koschnick Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Rob Sweater Beitrag anzeigen
    Klar, man kann zur Untermauerung seiner These auf Zitate verweisen, die 51 Jahre zurück liegen.

    Als adäquaten Nationalfeiertag sähe ich eher den 9.11. Ausrufung der ersten Republik 1918, Beginn der Pogrome 1938, Mauerfall 1989. Dieser Tag könnte der Ambivalenz deutscher Geschichte gerecht werden.
    Außerdem: Niederschlagung des Hitler-Ludendorff-Putsches (1923), Umbenennung des "Sturmkommandos" in "SS" (1925), Otto Hahn bekommt den Chemie-Nobelpreis (1944), die erste Fußgängerzone Deutschlands eröffnet in Kassel (1953), der "Rolling Stone" erscheint erstmals (1967), Holger Meins verreckt elend nach Hungerstreik in der JVA Wittlich (1974), Koschnick macht den Führerschein (1993), Werder gewinnt in München 3:1 und wird deutscher Fußballmeister (2004)

    Dazu die Geburtstage von Dietrich Thurau (1954), Eva Herman (1958), Andi Brehme (1960), Kassierer Wölli Wendland (1962), Axel Schulz (1968), Sven Hannawald (1974) oder Paula Kalenberg (1986).

    Außerdem ist der 09.11. europaweit der "Tag der Erfinder", also los!, - erfinden wir uns als einfach einen aus den vorigen Ereignissen sensationell gut begründeten neuen Nationalfeiertag.

    War das jetzt Absicht?
    {Meta Male}

    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  10. #580
    Avatar von hans koschnick
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    Logo. Ebenso wie das davor.

    Siehe Threadtitel. Alternative facts, und so...
    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


    Fight like a titleholder, stand like a champion, live like a warrior - and never let'em break you down!

  11. #581
    Avatar von Daniel FR
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    Welchen Tag würdest du denn bevorzugen? Oder lehnst du Nationalfeiertage generell ab?
    {Meta Male}

    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  12. #582
    Avatar von hans koschnick
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    Was heißt ablehnen - sie sind mir reichlich egal.
    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


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  13. #583
    Avatar von Daniel FR
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    Ich finde es ja irgendwie uncool, dass der Kohltag unser Nationalfeiertag geworden ist.
    {Meta Male}

    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  14. #584
    Avatar von PerRoentved
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    Wichtiger als das Datum wäre mir ja bei einem Nationalfeiertag, dass er nicht auf's Wochenende fällt. Einigkeit und Recht auf Freizeit!
    Like a butterfly we've a very short life.
    Light a cigarette, it'll burn out before your eyes.

  15. #585

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    Bin da bei Rob Sweater. Der 9.11. darf gern den 3.10. ersetzen.
    Ersterer hat in meinen Augen viel mehr Symbolkraft. Dadurch daß dieses Datum auch an die Reichskristallnacht erinnert, bleibt der Fall der Mauer immer mit der Ursache der deutschen Teilung (dem vom deutschen Volk an die Macht gebrachten Faschismus und dem von diesem vom Zaun gebrochenen Vernichtungskrieg gegen seine Nachbarn und eigenen Staatbürger) verknüpft.
    Der 3. Oktober ist mir zu sehr Jubeltag.

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