Minar unter Dopingverdacht
Prag. Der tschechische Tennisprofi Ivo Minar steht unter Dopingverdacht. Im Juli soll der 25-Jährige positiv getestet worden sein. Das meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf den Vorsitzenden des tschechischen Tennis-Verbands Ivo Kaderka.
What am I supposed to do if I want to talk about peace and understanding, but you only understand the language of the sword?
Zum Dopingverdacht bei Linus Gerdemann
Die FAZ hat regelmäßig lesenswerte Artikel zum Thema. So auch dieses Mal.
In der Tat ein guter Artikel.
Es ist nicht einzusehen, dass ausgerechnet die Radsportler so überproportinal am Pranger stehen. Allerdings kann ich dieser "die kontrollieren am meisten"-Haltung wenig abgewinnen, Doping-Experten wissen, dass die Kontrollen wirkungslos sind und nach Jaksche wissen wir, dass systematisches Doping dazugehört. Ebensolche Enthüllungen gab es auch in der Leichtathletik, aber da werden Anti-Doping-Kämpfer folgenlos von Diskuss-Spacken verhöhnt.
Die grundsätzliche Haltung, dass die Spritzen zu den Spitzensportlern gehören, verpasst dieser Artikel leider wieder einmal vollkommen. Unter dem Diktat des Kapitalismus geht es im Sport nicht um Dabeisein, fairen Wettkampf und ähnliches, sondern Sportler werden streng nach Erfolg und Werbewirksamkeit vermarktet. Schlechter als ein Sportler unter Doping-Verdacht, der immerhin schonmal mit einem Parforceritt durch die Berge ins gelbe Trikot gefahren ist (vor solchen Etappen kriegen Spitzenfahrer in der Regel eine Eigenbluttransfusion), lassen sich, gerade in Deutschland, nur erfolglose Sportler vermarkten. Kein Erfolg, keine Platzierungen, keine siege = keine Förderung und kein Geld. Wer innerhalb dieses Systems mitmischen will, kommt ohne Doping kaum zurecht. Doping ist keine Frage individueller Schuld oder Unschuld, keine Frage juristischer Winkelzüge oder des Reglements, keine Frage von Betrug oder Fairness, sondern eine Frage des Systems LEistungssport, von dem die Sportjournalisten ebenso leben wie die Sportfunktionäre, die sich jubelnd mit den Siegern abfeiern lassen, um sie nach positiver Kontrolle als Untermenschen fallenzulassen.
Weder finde ich, dass Spritzen zum Spitzensport dazu gehören, noch finde ich dass sich eine quasi notwendige Folge des "Kapitalismus" sind, wie man aus der Geschichte des Dopings in den sozialistischen Staaten wissen kann.
Beim Leistungssport geht es völlig unabhängig von "Kapitalismus" um Gewinnen oder Verlieren, das ist die "Währung" des Sports, und die Regeln einer Sportart legen fest, welcher Mitteleinsatz dafür jeweils erlaubt oder verboten sind.
Das Problem der Anti-Doping-Regeln ist, dass sie nicht oder nur schwer überprüfbar sind, weil die Nachweisverfahren der Entwicklung immer hinterherhängen wird.
Auch wenn es eine anachronistische Haltung sein mag, ich kann mich nach wie vor mit der Regeländerung "Dopingfreigabe" nicht anfreunden, durch die der durch Doping erzielte Leistungsanteil gegenüber dem durch Talent und Training erzielten Anteil aufgewertet wird. Für mich geht da die Attraktivität verloren.
Ich kann und will einen Sportler nicht für seine Bereitschaft zum Doping oder für die Wirksamkeit von High-Tech- Biochemie oder Gentechnik bewundern.
Eben deswegen kann man keinen Sportler bewundern. Es gelte, den Kult um erfolgreiche Sportler abzuschaffen, nur das entzöge Doping die Grundlage.
Das Heranziehen des Staatssozialismus als Beispiel kann ich nur als Satire empfinden. Das war ja in Bezug auf die Sportler Kapitalismus zum Quadrat, da musste einerseits bewiesen werden, dass man besser ist als der Westen, andererseits war das für die jungen Sportler die einzige Möglichkeit, aus ihrem tristen Dasein auszubrechen, zu reisen, ein gewisses Maß an Wohlstand und Privilegien zu bekommen. hinzu kommt, dass auch noch gegen den Willen und gegen das wissen der sportler gedopt wurde.
Sport könnte nur dann wirklich ohne Doping auskommen, wenn Sieger und Verlierer gleichermaßen respektiert würden. Das ist aber nicht der Fall, the Winner takes it all und 2nd place is first loser. Also werden immer welche dopen und also werden immer wieder andere mitdopen, weil die anderen es auch machen und irgendwann dopen alle.
Entweder man lässt den Spitzensport sein oder man wird sich Gedanken machen müssen, wie man mit Doping vernünftig und ohne Hysterie und Beschimpfungen auskommen kann. Ein Kontroll- und Spitzelsystem, das für eine effiziente Überwachung notwendig wäre, lässt sich mit den moralischen Werten unserer Gesellschaft nicht vereinbaren. Wer Doping loswerden will, muss nicht mehr kontrollieren, sondern die Motive, aus denen gedopt wird, bekämpfen.
Ich füchte, damit packst du mit dem Übel gleich den ganzen Leistungs- und Wettkampfsport bei den Wurzeln. Für diesen Sport ist doch die Unterscheidung von Gewinnen und Verlieren konstitutiv. Und diese Unterscheidung wäre nutzlos, wenn nicht für das Gewinnen mehr Anerkennung verbunden wäre als für das Verlieren, was ich erstmal nicht problematisch finde (Anerkennung für Leistung müßte dir doch eigentlich auch schmecken).Zitat von Maddin
Dass damit natürlich ein Anreiz verbunden ist, sich nicht regelkonform Vorteile zu verschaffen, ist sicher richtig, insbesondere dann, wenn mit der Anerkennung bessere Vermarktbarkeit und damit Geld verbunden ist (was nicht unbedingt mit Kapitalismus zu tun haben muß, denn die Verteilung von Privilegien an erfolgreiche Sportler durch den Staat war doch ein Paradebeispiel für sozialistische Planwirtschaft).
Aber man kann und sollte doch nicht Regeln abschaffen, nur weil man gegen sie verstoßen kann und es Anreize dafür gibt.
Da geb ich dir insgesamt recht. Aber es geht mir weniger um Beschimpfung, sondern darum, dass der Sport bei Dopingfreigabe seinen Charakter auf eine Art verändern wird, auf die ich schlicht keinen Bock habe.
Ich bin da angesichts der Unmöglichkeit, Dopingregeln sinnvoll zu kontrollieren, wirklich ratlos.
Und es ist nicht einmal überraschend.
Pechstein bleibt gesperrt
Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Dopingsperre der fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein bestätigt.
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Gute Entscheidung, wenn man gegen Doping wirklich vorgehen will, braucht man Indizienprozesse.
Aber sie hat ein reines Gewissen. Nun gut, das hatte Daum auch...
Seid Ihr auch schon auf ihre Haarprobe gespannt?
There are two ways to lead your life. Either you are a decent person who cares about others - or you are narcissistic and stupid like Paris Hilton.
(James Woods)
hier noch ein Artikel zu Pechstein
Indizienprozesse schön und gut aber wenn sie so wie bei Pechstein ablaufen ist das schon wieder zweifelhaft
stammt aus dem obriegen Artikel und ich finde es auch sehr fragwürdig den Dopingbeweis an nur einem Parameter festzumachen.Zwiespältig reagierte der Kölner Doping-Analytiker Wilhelm Schänzer. «Ich bin sicher, dass der indirekte Nachweis von Doping- Missbrauch aufgewertet wird und die Entscheidung eine positive Stimmung bei den Verbänden erzeugt», sagte der Leiter des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln. «Nicht wohl ist mir aber, dass das Urteil nur auf einen Parameter, die erhöhte Anzahl von Retikulozyten im Körper, beruht.»
Indizienprozesse sind zwar die richtige Richtung nur sollte man auch ein wenig mehr haben wie nur eine Anomalie.
Dumm ist, wer Dummes tut. (Forrest Gump)
Hast du dir die Anomalien mal angeguckt ? Die waren in den letzten Jahren ach wie seltsam immer vor den großen Wettbewerben. Absolut feist die Tante. Korrekte Entscheidung des Sportgerichtes. Man muss sich nur die letzte Saison angucken. Pechstein war weg vorm Fenster , wechselte den Trainer und kam mit 37 Jahren wieder , lief alles in Grund und Boden um dann wenige Tage später wieder völlig einzubrechen. Dann wurde eine Erkrankung erfunden um den Leistungseinbruch zu erklären. Das ist doch übelste Verarsche was die abzieht.
Die Blutkontrollen von Claudia Pechstein
Hier die von der ISU zwischen Februar 2000 und Februar 2009 gesammelten Blutwerte von Claudia Pechstein (in den ISU-Materialien wird die Übersicht “Exhibit 2″ genannt).
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All life is problem solving.
Der deutsche Wintersport ist einer der größten Doping-Sümpfe der Welt. Und nun kommt womöglich wieder eine mit der "Zahnpasta-Verteidigung" durch? Gib es endlich zu.
Berechtigungen
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