Wie die Bild heute auch einfach den ganzen Tag zurückledert auf ihrer Seite. Die ganzen Aufmacher richten sich nur gegen die Bayern und beziehen sich auf die PK. Ich weiß allerdings nicht, ob ich als Redakteur über die Aktion aller Parteien heute lachen oder weinen soll.
Ich seh das leider etwas zwiegespalten: So peinlich die PK der Bayern war, so deckt sie doch auch die Misere des heutigen Journalismus auf. Der Bild geht es dabei auch im Nachhinein leider offenbar nur wenig um saubere Berichterstattung. Es geht vor allem jetzt nach der PK um das Absahnen von Klicks, die jede Menge Geld bei ihren Vermarktern und Werbekunden bringen. Also schlachtet man dieses Thema medial aus, obwohl es eigentlich in der Gewichtung sicher heute wichtigere Themen gab. Zum anderen wird die Vormachtstellung der eigenen Meinungsmache verteidigt (nach dem Motto: Wir lassen uns nichts sagen, auch wenn wir selbst oft tatsächlich polemisch und wenig faktisch berichten). Die Bild keult letztlich mit Doppelmoral auf die Vereinsbosse des FC Bayern, die zuvor mit Doppelmoral auf die Medien eingedroschen haben.
Irgendwie kotzt mich das Verhalten der meinungsstärksten Zeitung in Deutschland als Journalist furchtbar an, denn so haben ernstzunehmende Redakteure es immer schwerer in Zeiten von "Fake-News-Schreiern" tatsächlich ernst genommen zu werden. Gleichzeitig scheint aber auch kritischer Journalismus gerne von den Betroffenen (hier der FC Bayern) abgewürgt zu werden. Diese Entwicklung ist in Bezug auf den Fußball aber schon länger zu beobachten. Die Vereine spielen ihre PR-gefärbten News lieber über eigene Kanäle (Vereins-TV, Soziale Netzwerke etc.) aus. Das macht es den Journalisten nicht einfacher, den Verantwortlichen auf die Finger zu gucken.