Der 64-jährige Fazlic ist quasi das halbe Jahr auf Reisen. Seine Anstellung 1999 gilt als glückliche Hinterlassenschaft der missglückten Kurzzeit-Ära von Felix Magath. „Ich kam mit ihm nach Bremen: Ich war damals sein Kotrainer, wir haben beim 1. FC Saarbrücken zusammengespielt“, erzählt Fazlic. Spielerberater schätzten seine Fachkenntnis. Sein Auge sucht seinesgleichen, sagt etwa der Agent Alen Augustincic, die Bremer haben deshalb oft einen Vorsprung vor den Konkurrenten. Zudem harmonieren die Werder-Verantwortlichen bei der Spielersuche perfekt.
Regelmäßig debattieren Fazlic, Trainer Thomas Schaaf und Allofs im Inner Circle, wobei es durchaus kontrovers zugehen darf. „Eigentlich werden wir nur tätig, wenn wir alle drei überzeugt sind“, sagt Allofs. Alleingänge sind ausgeschlossen. „Die Situation hat sich noch nicht einmal angedeutet, dass ich einem Transfer zustimme und der Trainer außen vor ist“, sagt Allofs. Schaaf ergänzt: „Wir denken ständig an die Zukunft, deshalb kann bei unserer Personalpolitik auch wenig überraschen.
Bremen bedient sich mit Vorliebe auch in den Nischen des Marktes: bei unzufriedenen Reservisten, bei ausgemusterten Filigrantechnikern. Diego saß in Porto genauso auf der Bank wie einst Johan Micoud in Parma. Fazlic hatte Diego schon als 17-Jährigen beim FC Santos observiert. Damals war der Transfer nicht zu realisieren, aus den Augen verlor Werder ihn aber nie. Laut Allofs gibt es keine schematische Vorgehensweise. „Wir gehen vielen Hinweisen nach. Am Ende muss es halt passen.“