Ach so? Spielt er den Ball absichtlich mit dem Kopf oder Körper? Da ist ein gewisser Interpretationsspielraum vorhanden, ich sehe das aber nicht so.
Romeo007 macht es sich viel zu einfach: Nur weil der Ball vom eigenen Körper gegen die Hand prallt ist nämlich für den speziellen Fall (Arm über Schulterhöhe) kein hinreichendes Kriterium, dass es nicht als Handspiel zu werten ist. Das steht auch sehr klar in dem zitierten Teil der Regel. Verstehe nicht, wieso man das so falsch vereinfachen muss.
Ich finde die Regel, wenn sie so tatsächlich lautet, komplett verwirrend. Ein Vergehen liegt "in der Regel" (also nicht immer) vor, wenn ein Spieler den Ball mit der Hand/dem Arm berührt und seinen Körper aufgrund der Hand-/Armhaltung unnatürlich vergrößert. (Wie würde eine "natürliche" Vergrößerung im Gegensatz dazu aussehen, und wo läge der Unterschied?)
- sich seine Hand/sein Arm über Schulterhöhe befindet (außer der Spieler spielt den Ball vorher absichtlich mit dem Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) und der Ball springt ihm dabei an die Hand/den Arm).
Heißt das, wenn ich mir den Ball mit Absicht an die Hand bugsiere, ist es kein Strafstoß, aber wenn es ohne Absicht eine Handberührung gibt, ist es ein Elfer? Wtf?
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind. (Bukowski)
Die Formulierung "in der Regel" ist die übliche Regelungstechnik eines Regelbeispiels, warum soll das verwirrend sein? Damit wird z.B. genau Dein Beispiel erfasst. In der Regel köpft sich niemand absichtlich den Ball gegen die eigene Hand, deswegen liegt in diesen Fällen in der Regel kein Vergehen vor. Im ungewöhnlichen Fall, dass jemand das bewusst macht (warum auch immer das jemand machen sollte), ist es eben kein Regelfall und natürlich ein absichtliches Handspiel.
Was mit "unnatürlicher" Vergrößerung gemeint sein soll, ist doch auch nicht so schwer zu verstehen. Irgendwo müssen die Arme halt hin und wenn man sie normal hält, ist das nicht unnatürlich. Deswegen ist es z.B. in der Regel kein Vergehen, wenn man den Arm zum Abstützen zwischen Boden und Rumpf verwendet. Selbst wenn das eine Vergrößerung des Körpers ist.
Also scheinbar total eindeutig. Drum wird es auch uneinheitlich bewertet und entschieden. Verwirrt offenkundig nicht nur mich, sondern such die Schiris.
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind. (Bukowski)
Ist doch ganz einfach: Im Werder-Strafraum ist es Elfmeter, im gegnerischen eindeutig keiner.
Ich würde einfach einfach wieder dazu zurückkehren, dass der Schiri entscheidet, ob es ein absichtliches Handspiel war, oder nicht. Wobei die Absicht das In Kauf nehmen des Handspiels durch Verbreitern der Körperfläche beinhaltet. Das kann jeder Schiedsrichter (und so ziemlich jeder Fußballspieler) gut entscheiden. Und wenn es dann auch mal eine Fehlentscheidung gibt, dann ist das eben so. Ist bei Fouls ja nicht anders. Aber gerade der Versuch, das Vergehen zu 100 Prozent lösen zu wollen, führt zu den bekannten Absurditäten.
Und wo wir gerade bei Absurditäten sind: Das Tore wegen vermeintlicher Handspiele, die sonst im Spiel gar keine währen, aberkannt werden, ist wirklich kompletter Irrsinn.
Hebbt 'n W up dat Trikot
Dat is gröön, dat schall wohl so
Äh, genau das zu ändern haben wir gerade formuliert.
Jeden Schiri nach seinem Gusto entscheiden zu lassen, ist aber nicht gerade die Lösung, die eine einheitliche Auslegung erwarten lässt.
Sie wäre so wie früher. Hat weitaus besser funktioniert als jetzt. Und nur Gusto ist es ja nicht: Absicht gilt. Und ich bleibe dabei, dass die meisten Schiris das gut einordnen können. So wie die meisten Fußballer auch. Natürlich wird es dabei auch strittige Entscheidungen geben, wie bei z. B. Fouls auch. Aber die große Mehrheit der Entscheidungen würde sitzen. Und der verzweifelte Versuch, das zu 100% zu regeln, führt zu dem Wahnsinn, den wir jetzt haben.