Zitat von
brasseye
Zitat von
FatTony
Zitat von
Janie Jones
Zitat von
jansens
Das heißt dann aber auch, Talente ziehen lassen. Das willst du?
Nein, angemessene Gehälter für Talente. Gerne mit kurzfristiger Anpassung in den Bereich wo Jojo jetzt vermutet wird, wenn deutlich geworden ist, dass sie angekommen sind.
Und du meinst Talente ohne BL Einsatz sollten der Geschäftsführung ne siebenstellige Summe diktieren? Wer kann, der kann, ist klar... Ich hab natürlich keinen Einblick, wie die Verhandlungen genau geführt worden sind, aber es deutet bei dem kolportierten Gehalt und dem Zeitraum doch auf längeres Hochbieten hin.
Ich geh einfach mal davon aus, dass Werder gegengerechnet hat, dass man sowieso eines Tages das Vielfache an Ablöse generieren wird. Da war der Trend allerdings nicht unser Freund.
Wir sprechen davon, dass der Fußball die Bodenhaftung verloren hat und kloppen gleichzeitig einem Jugendspieler den Millionenvertrag auf den Tisch?!
Letztlich ist das eben eine Wette. Talente wie Schmidt und Co haben deswegen nicht so hohe Gehälter bekommen, weil es für sie keinen höheren Markt gab. Für Jojo schon. Ja, es ist pervers so jungen Menschen schon so hohe Gehälter zu bezahlen, keine Frage. Aber wenn man auch mal ein Stück vom Kuchen abbekommen möchte, muss man manchmal einen begehrten Nachwuchsspieler teuer halten, und hoffen das man hinten raus die Ernte einfahren wird. Oder man spielt das Spiel nicht mit und lässt die Spieler gehen, dann darf man sich aber auch nicht beschweren, wenn sie anderswo zünden und für teuer Geld wechseln. Eine Wette eben.
Ja, man muss sollte eben gut überlegen, für welche Talente es sich lohnt, sich zu strecken, Julian Brandt wäre eins gewesen, und für welche nicht.
Bei dem ersten hochdotierten Profivertrag galt JE ja auch noch als eines der größten Talente seines Jahrgangs. Ich hatte ehrlich gesagt schon damals meine Zweifel, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass er sich physisch sonderlich von seinem Bruder unterscheiden würde, und sich mit dieser Physis und Grundschnelligkeit in der Bundesliga als Stürmer durchzusetzen, ist eben sehr schwer.
Bei seiner Vertragsverlängerung im letzten Jahr hatte sich aber bereits schon gezeigt, dass er das ganz große Talent nicht ist. Zu der Zeit dürfte Kohfeldt ja auch schon die neue Saison geplant haben, für die er nur als eine von vielen Alternativen bei eventuellen Ausfällen vorgesehen war. Dass man einem solchen Spieler dann ein sonderlich hohes Gehalt zahlt, ich kann es mir nicht vorstellen.
Ich bin bei JE irgendwie immer etwas irritiert gewesen. Schon bei Zusammenschnitten seiner (massenhaften) Tore im Jugendbereich hatte ich (vor Jahren) kaum mal das Gefühl gehabt, hier wäre ein Supertalent am Werk. Eher hatte ich oft gedacht, das sowas halt nur in der Jugend gelingen kann. Das war nicht nur er, der da funktioniert hat, sondern das ganze Offensivspiel. Insofern waren viele Tore eben nicht in erster Linie genial gemacht, sondern auch logisch als Resultat einer spielerischen/taktischen Überlegenheit und Gesamtstruktur der Mannschaft (und der Gegner).
Ich hatte insofern keine Fantasie, wie er sich im Herrenbereich mit seinem Fähigkeitsprofil (am ehesten „Schlitzohr“ und „vieles durchaus ganz gut-Könner“) durchsetzen könnte. Im Jugendbereich können z. B. ja auch körperlich weit entwickelte Spieler hohe Torquoten erzielen, die sie später im Herrenbereich nie und nimmer wieder erreichen können. Es kommt darauf an, wie übertragbar eine Überlegenheit im Jugendbereich auf den Herrenbereich ist. Eine fulminante Geschwindigkeit, körperliche Stärke, hohe Dribblingstärke etc. sind sicherlich Dinge, die auch dort recht bald nützlich sein können. Bist du nur „schlitzohrig und abschlussstark“ ist das evtl. zu wenig, weil dir die Großen erst gar nicht den „Freiraum zur Entfaltung“ gewähren und du dich nicht entsprechend „trotzdem“, mittels deiner sonstigen Fähigkeiten, durchsetzen kannst.
Auf der anderen Seite gab es ja wohl auch ein großes Interesse anderer Clubs an JE, dem absoluten Torjäger seines Jahrgangs. Und die Sehnsucht bei Werder, ein Supertalent in den eigenen Reihen halten zu können. Insofern konnte man davon ausgehen, das Fachleute den hinreichend gut „begutachtet“ hatten. Und daher habe ich trotz meiner weiter oben geschilderten Grundskepsis absolut Verständnis dafür, dass man JE seinerzeit mit dem Prinzip Hoffnung zu höheren Konditionen verpflichtet hat. Die Hoffnungen haben sich nur (bisher?) nicht eingelöst, die „Wette“ scheint insofern verloren.
Nun im Nachhinein alles besser gewusst haben ist etwas billig, finde ich. Und für eine komplette Hochrechnung seiner Entwicklung ist es auch noch etwas zu früh, auch wenn der Trend deutlich erkennbar ist.