Hubertus Hess-Grunewald (Präsident)

[Andarra]

Ich denke, mann kann über die Art und Weise diskutieren, wie Wontorra das gesagt hat. Grundsätzlich schlecht finde ich es aber nicht, wenn er von fehlenden Visionen spricht. Europa hin oder her, die Strategie von Werder der letzten 10 Jahre verstehe ich nicht. Es kann ja nicht das Ziel sein, nahezu jedes Jahr um den Klassenerhalt zu kämpfen und es drei mal knapp zu schaffen (2012/2013 mit eingerechnet). Die Ziele, die auf der Ppt.-Präsentation 2015 waren, waren zwar nett, aber davon haben wir auch nichts erreicht. Die Punkte will ich aber auch gar nicht durchkauen. Aktuell fehlt mir ein wenig die Vision, die Strategie, das Ziel, welches Werder erreichen möchte. Es soll sich niemand hinstellen und sagen, dass wir in den nächsten 5 Jahren Europa spielen wollen - aber positive, erreichbare Ziele, Visionen, Strategien vernehme ich nicht bzw. nicht mehr.

[Nordmanntanne]

Sehe ich ein wenig anders. Für mich ist das ein sehr langfristiger Weg, weswegen ich einer Energie von außen wie dem strategischen Partner/Investor nicht traue. Ich denke es ist Alltagsarbeit, die zunächst nicht viel zeigt. Leistungszentrum z.B., modernste Infrastruktur. intensive Talentsichtung und -arbeit gerade angesichts der Tatsache, dass die sehr guten nicht zu uns kommen. Daher auch Durchlässigkeit zu den Profis fördern. Im Scouting Nischen finden, also solche Spieler die durchs Netz der Großen fallen etc. Sehr gute Jugendtrainer. Dann muss man kalkulieren dass wir weniger junge Menschen haben als früher, also im Ausland soo wie die anderen Vereine auch suchen. Das sind alles Sachen die Kleinarbeit sind, und ich meine dass gerade das in der letzten Zeit doch angegangen wurde/wird.

[raketeblau]

Nun Andarra und Nordmanntanne, Ihr ergänzt Euch an sich ganz gut. NLZ, Scouting, Talentsichtung und -Förderung sind ja identifizierte Ziele Werders. Es hakt dann an der Umsetzung. Ein strategischer Investor, der in diesem Vorhaben eine Chance für eine lohnende Investition sieht, z.B. Beteiligung an Transfererlösen, könnte bei der Finanzierung des NLZ beteiligt sein (sehr plumpe Beschreibung). Weltweites oder auch nur regionales Scouting erfordert Geld, eine Infrastruktur und im Nachgang dann professionelle und hoch qualifizierte Trainer. Da hat Werder sicher einiges in Bewegung gesetzt, aber auch hier mangelt es an der finanziellen Ausstattung.

[Schmolle]

Ich bin da bei Mulle.
Allerdings bin ich zu wenig bei Werder. Ich muss da was ändern, deucht mich.

[Werder Walross]

Es gibt da einen Unterschied zwischen dem SV Werder von 1899 e.V. und der Werder Bremen GmbH & Co KG. Wer kein Kommerz möchte, kann ja auf Platz 11 gehen. Der Rest, das darf wohl erwartet werden, darf durchaus hoffen, dass Werder Bremen künftig wieder wettbewerbsfähig sein wird. Unter den nunmal gegebenen Wettkampfbedingungen.

+1

[Nordmanntanne]

Also, tatsächlich habe ich das so nie gesehen, @rakete. Meine Sorge ist, dass niemand Geld gibt für diese Kleinarbeit. Und auch von außen nur auf den kurzfristigen (internationalen) Erfolg der Profimannschaft geschaut wird. Und die Pauliner Marsch als Standort des Leistungszentrum hat ja umweltgesetzliche Probleme. Davon ab ist es absout einleuchtend, das kam mir beim Schreiben, was für einen Aufwand das heutzutage bedeutet, konkurrenzfähig zu sein, und wie bescheiden man dann dasteht im Vergleich zu Clubs, die wie inzwischen in der Spitzenklasse international schon gegeben mit mehreren Teams auf Kontinenten verteilt agieren. Das zeigt tatsächlich die Romantik, kleines gallisches Dorf sein zu wollen, v.a. wenn man keinen Zaubertrank hat. Andererseits muss man sich von Vereinen wie Freiburg, Gladbach, und auch Mainz (aktuell eher ein Problem der Kaderplanung, mMn) abgucken was sie ohne Investor/strategischen Partner besser machen als wir.

[raketeblau]

Tja Freiburg und Gladbach, irgendwie immer sympathisch und immer auch anders. Als wir Geld hatten, haben wir den Freiburgern die Spieler weggekauftund fanden das gut und richtig so. Als Gladbach nach unten durchgereicht wurde, belächelten wir die Gladbacher, die die Zeichen der Zeit verkannt hatten. Aktuell dienen beide wieder als Vorbild.

Ein großer Unterschied ist in Gladbach der Neubau eines Ikea/Lego Stadions. Dort wo der Bökelberg stand, sind jetzt Einfamilienhäuser und komisch daran ist, dass es die Borussia immer noch gibt. In Bremen ist man eher dazu bereit das angeblich überlebenswichtige NLZ abzuspecken, Hauptsache man bleibt im Überschwemmungsgebiet. Freiburg baut auch irgendwo so einZweckstadion. Leben geht weiter.

Vielleicht muss man auch einfach akzeptieren, dass es Höhen und Tiefen rund ums Mittelfeld gibt. Mit Pech steigt man ab, mit Glück spielt man vielleicht mal international. Tendenziell sehe ich aber dass der Trend nicht unser Friend ist.

Und zu Deinem vorstehenden Post. Die verhassten Projekte in Hoffenheim und Leipzig waren langfristige Investments, wenn auch mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Hopp und der ganz besonders der Saftpanscher sind das sehr professionell angegangen, der letztere ohne Fußballromantik, Hopp mehr so im Gute Laune Modus mit Regionalbezug.
Ein NLZ in Bremen zum Erfolg zu bringen ist sicherlich keine Kleinigkeit. Wäre mal interessant die begleitenden Personal- und Strukturpläne zu sehen. Die Erwartungs- und Zieldefinitionen und entsprechenden Bedarfsermittlungen (über die Baukosten hinaus)... ach was könnte man da alles erforschen.

[Nordmanntanne]

Was den Trend angeht - kann sein, kann nicht sein, werden die Ergebnisse zeigen. Letztlich ist es so dass Du den Unterbau schaffen musst, wie oben (allzu kurz) beschrieben. Dann kommen Personalien: Freiburg lebt vom UNterbau undChristian Streich (so wie wir von Otto und TS). Gladbach von Eberl, Favre und Eberls Bereitschaft, schnell zu entlassen. Stadion: Jupp, das Dreisam ist nach dieser Saison Geschichte, der Bökelberg futsch. Nur: Wir haben in Zeiten des Erfolgs ins Weserstadion investiert, wahrscheinlich auch aufgrund dieser Stadtstaat-Nummer. Letztlich hängt sehr sehr viel von überdurchschnittlicher Qualität des Trainers und des Managers ab.
PS: Du hast Recht - man schaut immer auf die Vereine die einem gerade als Vorbild erscheinen. Im Grunde müsste man es anders machen: Was braucht's, damit wir langfristig die Liga halten und hin und wieder an Europa schnuppern können, unabhängig von dem, was andere machen.

[Tante Käthe]

Ich muss jetzt leider auch mal meinen Senf dazu geben. Ich begleite den Verein, seid ich klein war und mir stoßen diese Attacken von Lemke und Wontorra langsam extrem auf. Eitelkeiten von Männern, die abgelöst wurden! Ich bin absolut kein Befürworter von Frank Baumann und ich finde seine Statements auf der Pressekonferenz für einen Geschäftsführer Sport gegenüber Wontorra absolut grenzwertig! Aber, Canapé Willi und seine Kollegen haben einen enormen Anteil, an dem, wo sich der Verein jetzt wiederfindet! Als wir damals Champions League gespielt haben, waren die Herren Lemke und Allofs ganz weit vorne, den Kader dementsprechend finanziell anzupassen. Die Angst war groß, dass die Bayern, eventuell ein paar Spieler abwerben. Irgendwann hat die wunderbar bezahlte Truppe, den Champions League Platz nicht mehr erreicht(bei wunderbaren Verträgen) und gewisse Personen, wie Allofs und auch Willi mussten sich eingestehen, dass etwas falsch gelaufen ist! Das wurde aber leider so lange es ging totgeschwiegen! Dazu kam der wunderbare Stadionausbau! Was ich damit sagen will, lange Rede, gar kein Sinn, sowohl Willi damals, als auch Frank Baumann heute, haben beide genug Mist verzapft, den es jetzt gilt auszubügeln und unseren SVW wieder in die Spur zu bringen. Mir kommen die Tränen, wenn ich sehe, wieviel Zeit, auch durch Klüngel und wie immer verdammte Vereinspolitik, verschenkt wurde, anstatt sich den wirklichen Themen zu stellen und wirklich hanseatisches Statement vorzuleben! Wenn ich alleine den SC Freiburg nehme, der sich, natürlich auch durch Christian Streich und den Sportdirektor, mir fällt der Name im Moment nicht ein aber genau das ist das Zeichen, grandios entwickelt hat, früher Fahrstuhl-Mannschaft war, von Volker Finke stabilisiert und für uns garantierter Punktelieferant! Jetzt aber regelmäßig vor uns steht, mit einer seit Jahren professionellen Scouting Abteilung...Wahnsinn! Wir waren vor den fetten Jahren 2004, wo sich viele die Taschen vollgestopft haben auch nur ein Ausbildungsverein und da müssen wir dringend wieder hin! Freiburg macht genau den Job, den wir damals schon gegangen sind! Interne Querelen hin oder her, das ist normal bei Werder und hat es schon immer gegeben. Umso mehr kotzt mich das Interview mit Floko über Jojo an! Diese Zeit hätte er hier auch haben können, wenn man wirklich auf ihn gebaut hätte, und wie man ja nach der grandiosen Saisonanalyse festgestellt hat, jetzt vermehrt auf die Jugend setzen zu wollen! Jojo schiesst Tore für den LASK gegen Tottenham und hier fehlen die Stürmer! Der Trainer redet sich mal wieder um Kopf und Kragen! Florian Kohfeldt hat aus meiner Sicht noch absolut nichts gezeigt, was den internen Hype um seine Person nach Außen rechtfertigt. Anstatt Kamerageil zu sein, sollte er mal einfach vier oder fünf Wochen nichts sagen und sich um die Mannschaft kümmern (hatte ich eigentlich schon letztes Jahr im Winter nach Mainz erwartet, nach den rausposaunten Zielsetzungen), auch wenn Werder dadurch Strafen von Sky kassiert! Dafür ist Frank Baumann da! Sorry für den langen Text, musste mal raus!
Ich hoffe morgen auf ein 2:1, glaube aber leider realistisch an ein 1:3!

[Nordmanntanne]

Morgen gewinnen wir
Grundsätzlich mache ich der vergangenheit keine Vorwüwfe: Man dreht das ganz große Rad, muss es weiter drehen, da kommen andere Dinge einfach zu kurz. Erst wenn Du ganz unten bist fängst Du an nachzudenken. Nur sollen Sie dann halt nciht sagen sie seien Experten für die Zukunft. Die sieht schon heute anders aus. Freiburg hat zwei Vorteile: Zwei geniale Trainerpersönlichkeiten, gepaart mit einer Vereinskultur, die auf strukturelle Arbeit Wert legt und nicht sklavisch an den fußballerischen Erfolg gebunden ist, schon gar nicht den internationalen.

[Tante Käthe]

Morgen gewinnen wir
Grundsätzlich mache ich der vergangenheit keine Vorwüwfe: Man dreht das ganz große Rad, muss es weiter drehen, da kommen andere Dinge einfach zu kurz. Erst wenn Du ganz unten bist fängst Du an nachzudenken. Nur sollen Sie dann halt nciht sagen sie seien Experten für die Zukunft. Die sieht schon heute anders aus. Freiburg hat zwei Vorteile: Zwei geniale Trainerpersönlichkeiten, gepaart mit einer Vereinskultur, die auf strukturelle Arbeit Wert legt und nicht sklavisch an den fußballerischen Erfolg gebunden ist, schon gar nicht den internationalen.

bin ich vollkommen bei Dir! Du hast es aber gesagt. Schlimm, dass man es in diesen Positionen zu spät merkt. Da erwarte ich persönlich bei Werder eigentlich von den damaligen und jetzigen Köpfen einfach mehr!

[Tante Käthe]

Aus meiner demokratischen Sicht sollte sich der damalige Aufsichtsrat lieber mit dem jetzigen auf eine "Lampe" im "Giebel" treffen und sich für den Verein einsetzten und sich nicht bekriegen, wenn alle nicht perfekt waren! Es geht nur um den Verein und nicht um Eitelkeiten!

[Horst]

Ich wüsste von Wontorra und Co. ja ebenso wie von den üblichen Usern hier ja einfach mal gerne, was sie konkret anders machen würden. Wäre daran aufrichtig interessiert. Aber einfach von den guten alten Zeiten zu schwärmen, als die Schrippe noch zehn Pfennig gekostet hat, ist mir zu wenig!

Wo sind denn die guten Ideen? Talente verpflichten und dann teuer verkaufen – super, tolle Idee, hatte sonst noch niemand. Attraktiven Fußball spielen. Die Leute sollen sich wieder gerne mit Werder identifizieren. War‘s das oder kam er noch irgendwas nach?

[Anfaro 2.0]

Ein großer Unterschied ist in Gladbach der Neubau eines Ikea/Lego Stadions. Dort wo der Bökelberg stand, sind jetzt Einfamilienhäuser und komisch daran ist, dass es die Borussia immer noch gibt. In Bremen ist man eher dazu bereit das angeblich überlebenswichtige NLZ abzuspecken, Hauptsache man bleibt im Überschwemmungsgebiet. Freiburg baut auch irgendwo so einZweckstadion. Leben geht weiter.

Mein Reden seit Jahren. Überall funktioniert das, es gibt ja zig weitere Beispiele, nur bei Werder will man an das Modell nicht glauben. Für mich ist das Ausdruck komplett fehlender Professionalität gepaart mit Bequemlichkeit. Verkauft wird das Ganze dann als Tradition und Wertigkeit. Billig.

[Quendrian]

Bei 68 Millionen Euro Bankverbindlichkeiten in der Stadion GmbH ist das jetzt eine merkwürdige Aussage.

Der letzte Zeitpunkt in dem man überlegen konnte was man noch in das alte Stadion investiert und wie sehr man auf neue Pläne schielt war 2008 bei rund 25 Millionen bsnkverbindlichkeiten.

Wäre natürlich auch die Frage wie marode die westkurve war und ob man sich da für Investitionen von vielleicht 3-5 Millionen 5-8 Jahre hätte „Erkaufen“ können um gleichzeitig neue Pläne anzustoßen.

Müssen wir uns bei Fischer, Müller, Lemke etc bedanken.

Kann die aktuelle Führung faktisch nichts dran ändern und auch nichts für.

An den jetzigen Plan sind wir wirtschaftlich noch ca 10 Jahre gebunden.

Dann wird es die Frage werden ob man an der dann fast 40 Jahre alten südtribüne weiter im Kreis baut oder anderes plant.