Hertha wird hier ja gerne für den KKR-Deal kritisiert. Ich glaube hingegen, das war sowohl für Hertha als auch für KKR ein ziemlich schlaues Geschäft.
50+1 verbietet nicht, dass ein Verein alle Anteile verkauft. Verboten ist nur, die Mehrheit der Stimmrechte aus der Hand zu geben.
Man muss also nur in der Satzung aufnehmen, dass nicht jeder Anteil gleich viele Stimmrechte vermittelt.
Aber selbst wenn Hertha höchstens 50% verkaufen wollte, liefe das m.E. nicht zwangsläufig auf eine Bewertung über 600 Mio hinaus:
1) Neunstellige Investitionssumme bedeutet nicht zwangsläufig, dass die komplette Summe in Anteile investiert wird.
2) Ich verstehe den KKR-Deal außerdem so, dass KKR als Gegenleistung u.a. Forderungen aus zukünftigen Erlösen bekommen hat. Falls Hertha diese Forderungen nicht erfüllen will/kann, hat KKR die Möglichkeiteit, statt die Forderungen einzuklagen, die Anteile auf 33% aufzustocken. Das wäre also keine einseitige Option, ohne eine Einflussmöglichkeit für Hertha.
In entsprechenden Verträgen ist außerdem typischerweise geregelt, was passiert, wenn eine Partei die betreffenden Anteile an Dritte verkaufen möchte.
3) Theoretisch kann Hertha auch eine Kapitalerhöhung durchführen und die neu geschaffenen Anteile verkaufen.
für hertha hat es sich gelohnt, weil sie hochverschuldet waren und damit umschulden und schon veräußerte rechte zurückkaufen konnten. beides trifft zb auf werder nicht zu, ist nur auf clubs in vergleichbarer lage übertragbar, etwa den hsv. für kkr ist es offensichtlich lohnenswert, das war aber schon lange absehbar, da hertha als schlecht geführter hauptstadtclub in einer zunehmend attraktiven liga klar unterbewertet war. für hertha ist der deal gut, wenn sie in den nächsten jahren ihre ertragssituation nachhaltig verbessern können. wenn sie wieder abschmieren sind sie ihre anteile weit unter wert los.
punkt 1 hatte ich so nicht bedacht, muß noch mal die genaue formulierung lesen. es ist ja auch die rede vom stadionneubau, kann sein, dass sie sich dafür einen partner suchen, das würde ja auch zur größenordnung passen.
Geändert von cluseau (29.05.2017 um 00:00 Uhr)
tiefbegabt
Klaus-Michi haut im Abendblatt-Interview einen raus: "Da mein Vater aus Bremen stammt und damit auch unsere Firma, wurde ich vor einigen Jahren ins Weserstadion eingeladen. Die dortigen Banken fragten mich: Wie können Sie nur den HSV unterstützen und nicht auch Werder? Denen habe ich gesagt: Sorry, aber ich bin Hamburger."
Der kann mal getrost den Sabbel halten
Ein Stock im Arsch ersetzt kein Rückgrat
Den letzten Satz versteh ich nicht. Wenn Hertha so sehr abschmiert, dass sie die Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen können, dürften die Anteile nicht viel mehr Wert sein als man damals vereinbart hat. Und zusätzlich wäre die Hertha damit die Verbindlichkeiten gegenüber KKR auf einen Schlag los.
Es wird Zeit, dass sich hier endlich etwas tut. Man ist bereits jetzt finanziell kaum noch konkurrenzfähig mit 15 der 18 Clubs in der Liga und von Jahr zu Jahr wird es immer schlimmer! Werder braucht neue Geldquellen. Sonst ist man auf Dauer nicht mehr erstligafähig. Die Verweigerungshaltung gegenüber außer-bremischem Geld und dieser lähmende Konservatismus in der Vereinsführung machen das Ganze einfach kaum noch erträglich! Scheuklappen-Denke Marke Werder und das seit einem Jahrzehnt!
Wie wäre es eigentlich mit Hasan Ismaik? Der hat jetzt viel Langeweile und sucht eine neue Spielwiese.
Kann beim Bremer SV einsteigen.Die haben jetzt ja ein Finanzloch aufgrund des verlorenen Pokalfinales.
Ich finde, dass Werder sich ein schlaues Konzept überlegen sollte, wie man viele kleine Investoren für sich gewinnen kann. Das könnten dann z.B. kleine/mittelständische Unternehmen aus der Region sein, oder auch wohlhabende Fans. Mit der Kohle sollte man dann in das NLZ oder die Tilgung des Stadionkredits finanzieren. Ich wäre auf jeden Fall absolut dagegen, sich einen Kühne/Ismaik oder eine ausschließlich renditeorientierte Firma aus China an Bord zu holen. Ich bin stolz darauf, dass Werder bisher ohne sowas ausgekommen ist und wäre es auch gerne weiterhin.