Ich finde es bedenklich das die Scheiß Sirenen überwiegend nur noch digital betrieben werden. Soll ja vorkommen das es bei Naturkatastrophen auch zu Stromausfällen kommt. Man will jetzt wieder manuelle Systeme aktivieren.
Ich finde es bedenklich das die Scheiß Sirenen überwiegend nur noch digital betrieben werden. Soll ja vorkommen das es bei Naturkatastrophen auch zu Stromausfällen kommt. Man will jetzt wieder manuelle Systeme aktivieren.
Glaub der Bürgermeister von Schuld hat es recht gut erklärt:
Es gab eine Warnung vor Dauerregen/Starkregen, darauf sind die üblichen, bisher weitgehend ausreichenden Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen worden. Das bisher Höchste Hochwasser lag bei rund 3,60m, die Flutwelle dieses Mal bei >8m!
Ich glaube kaum das es keine Berechnung gab, die diese 8m Hohe Flut vorausgesagt hat. Ich weiß nicht, in wie weit das Überhaupt Punktgenau möglich ist. Wäre das Unwetter vielleicht 50km weiter in einer anderen Richtung gewesen, wären ganz andere Folgen ggf. auch wo anders entstanden. Es ist halt unfassbar schwierig so etwas im voraus zu berechnen.
Dass beim Warnsystem Verbesserungspotential herrscht - Unbestritten. Habe mich bei dem Beitrag auch leider etwas lenken lassen von einem ziemlich unverschämten Artikel der Springerpresse über ein Interview, was ich im Original hörte und recht verfälscht wiedergegeben wurde. Glaube, das hat mich grade mehr getriggert als es sollte.
Ja, die Warnungen hätten eine andere Qualität. Aber nochmal, ich stelle mir die Frage ob, gerade hinsichtlich der vermehrt auftretenden Warnungen in den letzten Jahren auch wirklich Maßnahmen ergriffen worden wären und diese Maßnahmen dann auch geholfen hätten gegen ein Ereignis, das so noch nicht stattfand. Aber das ist Spekulation.
Das EFAS hat eben nicht nur eine Warnung vor Dauerregen/Starkregen herausgegeben, sondern ein Warnung der höchsten Kategorie mit einergehender Gefahr für Menschenleben.
Darauf nicht angemessen zu reagieren, ist zumindest fahrlässig.
Das ist ja immer das Problem bei Extremwetter-Vorhersagen. Nina und Katwarn melden schweren Orkan oder schlimmes Gewitter, aber tatsächlich tritt das ja immer nur sehr lokal auf, so dass viele denken "Schon wieder viel Lärm um nichts". Das führt dazu, dass Warnungen zwar zur Kenntnis aber nicht ernst genommen werden. Auch hier werden viele gedacht haben, betrifft uns schon nicht.
Zu den Sirenen: Unser Dorf hat überhaupt keine mehr. Auf Rückfrage hieß es, die Feuerwehr wird eh über
Melder (übrigens auch digital) und Smartphone alarmiert und der Rest kann sich Kartwarn (mittlerweile abgelöst von NINA, aber ich traue beiden noch nicht so richtig) installieren. Womit wir wieder bei "Es hat nicht jeder ein Smartphone" sind.
+++ No surprising news +++
Da ich gebürtig aus Altena stamme und der Großteil meiner Familie dort noch wohnt, hier mal ein paar Gedanken dazu:
Die Lenne läuft mitten durch die Stadt, dazu die Lage im Tal, das sorgt schon dafür dass es da regelmäßig Hochwasser gibt. Sprich, Lenne tritt über die Ufer, einer der Hauptparkmöglichkeiten der Stadt ist nicht nutzbar und die anliegenden Häuser kriegen auch was ab. Schon immer so gewesen, hat sich jeder dran gewöhnt, alles halb so wild. Da zuckt keiner mit der Wimper wenn von Hochwassergefahr die Rede ist. Wie bspw anamous aber schon geschrieben hat, die Vorhersage der EFAS hätte wohl Anlass zu einer viel konkreteren Warnung vor der drohenden Gefahrenlage gegeben.
Womit wir bei der Kommunikation des Ganzen wären. Meine Eltern haben den Umstieg ins Smartphonezeitalter nicht wirklich gepackt, alle möglichen Warnapps helfen denen definitiv nicht. Die haben erst wirklich gemerkt wie sehr sich das die Situation von sonstigen Unwettern unterschied als die Werkstatt meines Vaters unter Wasser stand. Und die ist eigentlich so gelegen dass damit normalerweise nicht zu rechnen ist. Sie waren unvorbereitet weil es entweder keine entsprechenden und deutlichen Warnungen im Vorfeld gab oder aber die so kamen dass sie meine Eltern nicht erreicht haben und zudem die akute Gefahrenlage nicht kommuniziert wurde (zumindest habe ich nichts von Sirenen oder Durchsagen o.Ä. gehört und selbst wenn, hätten das vermutlich trotzdem nicht alle Betroffenen mitbekommen). Das passt natürlich zu dem Disaster vom Warnsystemtag letztes Jahr und alles was seitdem nicht daran passiert ist.
Und jetzt wo es an die Aufräumarbeiten geht scheitert es vor Allem an der Koordinierung von Stellen weiter oben. Mein Facebookfeed quillt über von Hilfegesuchen, Hilfeangeboten, Spendenaufrufen u.Ä. Es gibt extrem viel zu tun aber aufgrund der fehlenden Koordination werden freiwillige Helfer/Spender und auch schwere Geschütze wie THW und so abgewiesen und nach Hause geschickt. Ersteres ist zum Teil verständlich ist weil Spontanhelfer trotz guter Absichten auch mal gerne mehr hindern als helfen und Sachspenden auch irgendwo gesichtet, sortiert, aufbewahrt und irgendwie verteilt werden. Für die Betroffenen ist das aber natürlich ein Schlag ins Gesicht wenn die wirklich dringend benötigten Hilfskräfte abgewiesen werden weil irgendwer es nicht organisiert bekommt. (Hierzu sei gesagt dass ein Facebookfeed bzw andere Quellen wie Reddit etc. in so einer Situation natürlich nicht die verlässlichsten und vor allem objektivsten Informationen liefern aber trotzdem genügend Überblick verschaffen)
Und zu allem Überfluss kommen jetzt auch noch vermehrt Transporter und LKWs durch die ramponierten Straßen fahren um Schrott zu sammeln oder Häuser bzw unverschlossene Keller einzusteigen um sich noch was abzugreifen
Endlich Rettung, Scheuer fordert SMS Alarm für alle. Link zur Blöd spare ich mir....nuff Said...
Geändert von Zoki (20.07.2021 um 11:09 Uhr)
Jetzt wird vor Corona-Superspreader-Events gewarnt. Ich hatte ehrlich gesagt schon gewartet, dass solche Meldungen kommen, aber man sollte ja meinen, dass Betroffene und Helfer jetzt andere Sorgen haben.
+++ No surprising news +++
Bekomme instant Schnappatmung wenn Scheuer wieder was fordert, sehe jetzt schon wieder 12 Arbeitsgruppen mit externen Beratern, Anwälten und Co irgendwo im Konferenzsaal des Adlon sitzen.. aber gut, diese innovative Idee kommt dem zuständigen Minister ja vorausschauend in die Rübe geschossen, soll er mal machen.
Wrannjesch: "slightly ♥'ing TMBX :beer:"
So etwas ist eigentlich ziemlich genau möglich, zumindest das potentiell zu berechnen. Wenn man vorhersagt, dass da 200L/m² runterkommen in Zeit X, dann kann man das hydrologisch modellieren. Man weiß ja ungefähr die Abflussraten usw. Das war ja auch der Kritikpunkt von Hannah Cloke (britische Hydrologin und zusätndig für EU Warnsystem). https://www.zdf.de/nachrichten/panor...chutz-100.html
Ich denke schon, dass da viele Fehler gemacht wurden auf vielen Seiten. Nicht zuletzt fehlt einfach die Erfahrung, um so eine Warnung auch entsprechend einschätzen zu können.
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Unglaublich, wie inkompetent Frau Herzog vom Verkehrsministerium auftritt. Das ist nicht nur hochgradig peinlich, sondern auch ein Hohn für alle Opfer der Katastrophe. Bei einer Flutkatastrophe versagt die Warnkommunikation und trägt auch zu den verheerenden Opferzahlen bei und Tage später sitzt da die Ministeriumssprecherin bei der Bundespressekonferenz und hat nicht den blassesten Schimmer, wer wann wen wie gewarnt hat. Eigentlich müsste sie noch heute von ihren Aufgaben entbunden werden. Scheuer scheint sein Ministerium konsequent mit Leuten zu besetzen, die ähnlich für ihre Aufgaben ähnlich qualifiziert sind wie er selbst.
“I think the saddest people always try their hardest to make people happy because they know what it’s like to feel absolutely worthless and they don’t want anyone else to feel like that.” R. Williams