Ja irgendwer meinte doch letztens das man mal daran denken soll wieviele blaue Flecken man im Moment bei Kindern nicht sieht
Ja irgendwer meinte doch letztens das man mal daran denken soll wieviele blaue Flecken man im Moment bei Kindern nicht sieht
Entscheide lieber ungefähr richtig als genau falsch
Das ist halt die Frage. Ohne nun zu behaupten, dass wir bereits eine kritische Masse erreicht haben, muss man dann irgendwann schon abwägen, ob das Retten von Menschenleben es wert ist, das Leben anderer junger Menschen nachhaltig zu schädigen.
Zumindest muss man langsam man die Prioritäten ändern: Dass in vielen Bundesländern Frisöre zeitgleich mit den Schulen, in HH sogar min. 2 Wochen früher öffnen und ich in meinem Bürojob nicht ein Tag im Homeoffice war, ist für mich ehrlich gesagt untragbar.
Dann muss man demnächst vielleicht mal grundsätzlich das Konzept überdenken: Mehr Einfluss auf Arbeitgeber, auch Supermärte nur noch zu festvergebenen Zeitslot betreten.
Gewalt ist das eine - der unmittelbarste Ausdruck von Störungen. Die „leisen“ langfristigen Auswirkungen der Isolation auf Kleinkinder sind derzeit noch nicht mal auf dem Tisch.
Jedenfalls hat unser Kind am Eingang der Kita gefragt, ob es morgen auch dahin dürfe, und übermorgen? Ich erklärte, dass wir hoffen müssen, dass das Corona-Thema sich verbessert.
Natürlich macht man sich Sorgen um Infektionen. Und dazu auch Sorgen um das seelische Heil von Isolierten, Kinder und Senioren zuerst. Und man hat Bedenken, wie die Wiederanknüpfung an die anderen Kids funktionieren wird. Und man ist glücklich, dass das Kind wieder Kontakt zu anderen Kids hat. Und man ist wehmütig, dass diese bei allem Zwang und Stress auch schöne und intensive Nähe zum eigenen Kind erstmal wieder aufgeweicht wird. Und erleichtert, dass man ein paar Stunden Zeit zurück gewinnt, die man eigentlich gar nicht hatte. Und plötzlich auch einsam, wenn die Räume zuhause alle so leise sind (weil das Baby sogar mal schläft, wenn das ältere Kind es nicht dauernd weckt). Und so weiter.
Schön beschrieben @anamous, komplizierte Lage
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Den Kindern, denen Gewalt widerfährt, muss aber so oder so geholfen werden, unabhängig vom Lockdown.
Es wird ja immer argumentiert, dass häusliche Gewalt während des Lockdowns in die Höhe schnellt. Das Problem ist aber mit Sicherheit nicht aus der Welt geschafft, wenn der Lockdown vorüber ist, oder verstehe ich hier irgendetwas falsch?
Die Personen im familiären Umfeld des Kindes ändern sich durch den Lockdown oder sein Ende natürlich nicht. Aber ob ein problematisches Elternteil tatsächlich zuschlägt, dürfte auch mit dessen psychischer Verfassung zusammenhängen. Und für ein Kind kann das eben den Unterschied zwischen geschlagen werden oder nicht geschlagen werden bedeuten. In letzterem Fall ist das Elternhaus u.U. immer noch suboptimal, aber immerhin bleibt dem Kind die unmittelbare Gewalt erspart.
Like a butterfly we've a very short life.
Light a cigarette, it'll burn out before your eyes.
Es geht ja auch darum, dass Gewalt weniger erkannt sind, weil Helfersysteme zu weit weg von den Familien sind. So sind viele Kinder und auch Eltern sich selbst überlassen. Insbesondere im ersten Lockdown war das ein Riesenproblem, weil auch die ambulanteJugendhilfe komplett dicht gemacht wurde.
Eltern werden ja nicht böse geboren. Zumindest nicht alle. Das wird in erster Linie von den externen Einflüssen, die auf die Eltern einwirken, abhängig sein. Und so mancher, der im normalen Alltag das Familienleben gut gemeistert bekommt, kommt nun durch eigene Existenzängste in Kombination mit dem Home School Stress an seine Grenzen.
Und auch Kinder für sich selbst dürften aktuell einige an ihre Grenzen kommen. Und nicht alle Eltern sind da womöglich so veranlagt, diese Ängste, Nöte und Gedanken seiner Kinder aufgreifen zu können. Sprich diese Kinder, die seit einem Jahr ganz anderen Belastungen ausgesetzt sind, haben gleichzeitig überhaupt kein Ventil mehr, sich auf andere Gedanken zu bringen oder anderen Vertrauenspersonen anzuvertrauen.
Ich möchte nicht in der Haut der Entscheidungsträger stecken. Lockert man führt das ohne Zweifel zu höheren Infektionszahlen und damit eben zwangsläufig zu mehr Opfern. Und lockert man nicht schädigt man die kommenden Generationen. Da kannst du eigentlich nichts gewinnen. Das wir allerdings auch noch ein Wahljahr haben merkt man mittlerweile aller Orten. Und das kotz einen wirklich an.
Verstehe. Trotzdem schon irgendwie traurig, dass man das Lockdownende benötigt, damit Kinder nicht mehr so häufig geschlagen werden.
Wieso setzen solche Menschen überhaupt Kinder auf die Welt, wenn sie damit nicht zurecht kommen? Bzw. nur mit Kindern zurechtkommen, wenn sie nicht zu Hause sind?
Was denkst du denn dann, warum Eltern Gewalt, körperlich als auch psychisch, ausüben?
Zu deiner zweiten Frage an PerRoentved: Für mich kann ich sagen, dass ich die Veränderungen im Alltag erst dann beurteilen und einschätzen konnte, als die Kinder meiner Freundin in meinen Alltag Einzug erhalten haben.
Es geht doch gar nicht um Rechtfertigung Die gibt es ohnehin nicht. Egal oder ohne Corona.
Fakt ist doch aber, dass es Gewalt gibt. Und dass die Umstände, die dazu führen, mit Corona eher zugenommen haben, dürfte doch kaum zu bestreiten sein.
Was man auch nicht vergessen darf: In den Familien, in denen es schon vor Corona schief lief, sind die Kinder nun 24*7 mit ihren Eltern eingesperrt. Sind diesen also noch mehr ausgeliefert.
Aber ich persönlich würde vermuten, dass die physische Gewalt gar nicht mal das größte Problem ist.