Statistik und Kurvendiskussionen

[Wümme Wiese]

Worauf ich hinaus wollte: es gibt bei den Intensivstationen nicht wirklich Luft nach oben.

E: Ja, das Ding scheint ein Rohrkrepierer zu sein. Das es dafür Personal gibt, wäre mir aber neu.

„Das Geld gehört besser und sinnvoller in die bestehenden Häuser gesteckt, zum Beispiel, um Stationen so umzurüsten, dass sie jederzeit bei Bedarf in infektiologische Isolierstationen umgewandelt werden können“, sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, der Arzt Dr. Wolfgang Albers (Linke), bereits im Sommer der „Ärzte Zeitung“.

Klick

[Gunther]

Das ist selbstverständlich so.

[Knipser]

Worauf ich hinaus wollte: es gibt bei den Intensivstationen nicht wirklich Luft nach oben.

Und dafür sehe ich eben keine Quelle. Die Zahlen deuten viel mehr darauf hin, dass man bisher für jeden Corona-Intensivpatienten noch eine verschiebbare OP gefunden hat, die dann verschoben wurde.

[Auswechselspieler]

Naja, soweit waren wir zwichenzeitlich gar nicht davon entfernt, diese Berliner Notfallklinik wirklich zu benötigen. In Berlin sind zumindest theoretisch nur ca 10% der Intensivbetten frei. Aber über 30% der Betten sind mit Covid19 Patienten belegt. D.h. die Zahl der Covid19 Patienten ist dreimal so hoch, wie die Zahl der freien Betten. Wären die Kurven der Neuinfektionen im Osten weiter so steil nach oben gegangen wie noch vor ein paar Wochen, dann hätte man die Notfallbetten vermutlich benötigt.

[Knipser]

Wären die Kurven der Neuinfektionen im Osten weiter so steil nach oben gegangen wie noch vor ein paar Wochen, dann hätte man die Notfallbetten vermutlich benötigt.

Das stimmt. Deshalb war es so wichtig, das exponentielle Wachstum zu stoppen.

[Wümme Wiese]

Worauf ich hinaus wollte: es gibt bei den Intensivstationen nicht wirklich Luft nach oben.

Und dafür sehe ich eben keine Quelle. Die Zahlen deuten viel mehr darauf hin, dass man bisher für jeden Corona-Intensivpatienten noch eine verschiebbare OP gefunden hat, die dann verschoben wurde.

Warum wurden die denn verschoben? Weil noch so viele Plätze frei waren?

[Gunther]

Worauf ich hinaus wollte: es gibt bei den Intensivstationen nicht wirklich Luft nach oben.

E: Ja, das Ding scheint ein Rohrkrepierer zu sein. Das es dafür Personal gibt, wäre mir aber neu.

„Das Geld gehört besser und sinnvoller in die bestehenden Häuser gesteckt, zum Beispiel, um Stationen so umzurüsten, dass sie jederzeit bei Bedarf in infektiologische Isolierstationen umgewandelt werden können“, sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, der Arzt Dr. Wolfgang Albers (Linke), bereits im Sommer der „Ärzte Zeitung“.

Klick

Steht doch sogar in deinem Artikel, dass Pflegepersonal und Ärzte auf Abruf bereitstehen (nur werden die jetzt vermutlich auch nicht zu Hause Däumchen drehen).

Worauf ich hinaus wollte: es gibt bei den Intensivstationen nicht wirklich Luft nach oben.

Und dafür sehe ich eben keine Quelle. Die Zahlen deuten viel mehr darauf hin, dass man bisher für jeden Corona-Intensivpatienten noch eine verschiebbare OP gefunden hat, die dann verschoben wurde.

Sorry, aber manchmal hast du echt erstaunliche Vorstellungen.
Die gehen in fast jeder Klinik auf dem Zahnfleisch, auch wenn sie es noch gerade so gewuppt bekommen. Eine Nachbarin von uns arbeitet in der Verwaltung eines Krankenhauses und auch die muss derzeit auf der Corona-Station aushelfen. Das ist doch kein Zustand bei dem man von "da ist noch Luft nach oben" sprechen kann.

[Auswechselspieler]

Wären die Kurven der Neuinfektionen im Osten weiter so steil nach oben gegangen wie noch vor ein paar Wochen, dann hätte man die Notfallbetten vermutlich benötigt.

Das stimmt. Deshalb war es so wichtig, das exponentielle Wachstum zu stoppen.

Vor allem zeigt es auch, dass wir in einer akuten Notsituation waren und bis auf Weiteres noch sind, auch wenn sich derzeit eine leichte Entspannung andeutet. Die Zahl der Intensivpatienten ist auch nur ein Teil der Covid19 Patienten in den Krankenhäusern.

[Wümme Wiese]

Steht doch sogar in deinem Artikel, dass Pflegepersonal und Ärzte auf Abruf bereitstehen (nur werden die jetzt vermutlich auch nicht zu Hause Däumchen drehen).

Ja, habe ich auch gelesen. Allerdings nach drei Tagen Intesivschulung. Größtenteils freiwillige Vivantes Mitarbeiter. Also Leute die jetzt in anderen KHs arbeiten.

[diamondstar]

Bei der Übersterblichkeit könnte auch dieser Effekt mit reinspielen: viele schon als genesen klassifizierte Menschen sterben schon wenige Monate später an Langzeitfolgen.

[Wümme Wiese]

Das war zu befürchten. Die Langzeitfolgen sind großer Mist.

[Wümme Wiese]

In England sieht es momentan wohl so aus, dass die Zahlen trotz Lockdown nicht mehr fallen. Zudem in Portugal bereits 20% der Neuinfektionen durch die Mutation. Ich hoffe, wir kriegen das hier besser hin den Durchbruch des Mutanten hinauszuzögern, verhindern lässt es sich wohl eh nicht mehr.

[Auswechselspieler]

Bei der Übersterblichkeit könnte auch dieser Effekt mit reinspielen: viele schon als genesen klassifizierte Menschen sterben schon wenige Monate später an Langzeitfolgen.

Telegraph-uk hatte das vor ein paar Tagen auch berichtet https://www.telegraph.co.uk/news/202...l-five-months/.
-ca. 30% der in UK aus dem Krankenhaus entlassenen Patienten müssen innerhalb von 5 Monaten erneut ins Krankenhaus
-knapp 12% sterben später an Komplikationen und Folgeschäden
- häufige Folgen der Erkrankung sind Lungenschäden, Herzprobleme, Diabetis, Leber- und Nierenschäden
Dabei geht es nicht nur um Intensivpatienten, sondern um alle Patienten, die wg Covid stationär im Krankenhaus waren. Darunter auch viele jüngere Patienten.

Darüber hinaus gibt es wohl auch Hinweise, dass Covid19, auch bei leichtere Fälle, das spätere Demenz Risiko erhöhen könnte.

[schuti]

In England sieht es momentan wohl so aus, dass die Zahlen trotz Lockdown nicht mehr fallen. Zudem in Portugal bereits 20% der Neuinfektionen durch die Mutation. Ich hoffe, wir kriegen das hier besser hin den Durchbruch des Mutanten hinauszuzögern, verhindern lässt es sich wohl eh nicht mehr.

Verhindern lässt er sich nicht und schlimm ist es auch nicht, wenn währenddessen die Zahlen rückläufig bleiben. Die Quote der ansteckenderen Mutationen für sich ist kein Indikator.
Es wird aber natürlich suksezzive schwerer die Zahlen rückläufig zu halten.
20% Verbreitung der Mutationen ist sicher nur eine Frage der Zeit. In Portugal gehen aber ja dann 80% auf die klassischen Mutationen zurück. Den Anstieg kann man also primär nicht auf die Mutationen zurück führen. So war es während des Anstiegs im Irland ja auch.

[schuti]

Worauf ich hinaus wollte: es gibt bei den Intensivstationen nicht wirklich Luft nach oben.

Und dafür sehe ich eben keine Quelle. Die Zahlen deuten viel mehr darauf hin, dass man bisher für jeden Corona-Intensivpatienten noch eine verschiebbare OP gefunden hat, die dann verschoben wurde.

Hier glaube ich auch nicht, dass es über die veröffentlichten Zahlen hinaus weitere freie Kapazitäten gab.
Allerdings gab es ja stets freie Betten und wir waren nie an den bekannten Grenzen dran. Das haben wir aber ja schon im Herbst hier so gesagt.

Trotzdem ist die Entspannung nötig, um auch das Personal zu entlasten. Und auch generell wird es höchste Zeit für rückläufige Fallzahlen.