Das dritte "Wandelgermanen". crazy
Danach wirds wieder besser?
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Das dritte "Wandelgermanen". crazy
Danach wirds wieder besser?
Nein. Das darauf folgende "Murp!" ist einfach nur scheiße. Hartmut will einen unsinnigen Ratgeber schreiben, verliert überall Zettel, die der andere Heini findet und dann findet der Leser ein Buch in einem Buch. Also alle paar Seiten kommt dann dieses unlustige Geschwafel des Ratgeber-Buches. Absolut nicht zu empfehlen und von mir auch nicht zu Ende gelesen.
:tnx: Hätte mir so oder so keins mehr gekauft.
Ich habe für mich, als ich entdeckte daß es diese Buchreihe gibt, entschieden, daß lieber nicht zu lesen. Mit dem Namen Hartmut assoziere ich so ziemlich viel Schlechtes in dieser Welt. Ich glaube nur Helmut kommt da annähernd ran. Wobei: Helmuts haben mir persönlich nichts getan. Wohingegen Harmut allein schon vom Namen her prädestiniert ist, ausgeschlossen zu werden. Derjenige beim Wählen (egal was) der über bleibt und immer Torwart spielen muß, obwohl er das erwiesenermaßen nicht hinbekommt. Aber auch der, der dir ne Maulschelle verpasst, nur weil du da bist.
Grausame Schuilzeit: Hartmut: Ich-nicht-lesen-Bücher-wo-stehen-"Hartmut"-auf-Titel.
So. Um das geklärt zu haben.
Daneben habe ich in eins reingeschaut und das ist so der typische: "Ich habe voll was drauf auch wenn ich unterbelichtet bezahlt werde! Slang", den ich noch weniger abkann als den Vornamen Hartmut.
Um auch das mal gesagt zu haben. Ist der Uschmann Berliner? Jo. merkt man dann in seinem Fall.
In dem Bereich - auch wenn das (stilistisch und thematisch) weit hergeholt ist - sind Walter Moers uralt Arschloch Comics unerreicht.
"Die Stadt der träumenden Bücher" ist auch ein wunderschönes Buch von ihm. :top:Zitat:
Zitat von Schmolle
Von seinen Romanen kenne ich nur den Deutschen Klassiker "Die 13 1/2 Leben des Käpt`n Blaubär".
:tnx: großer spassZitat:
Zitat von Schmolle
@hawk
Ja, dem Manne ist für dieses Werk der Nobelpreis eher zuzubilligen als Grass für sämtliche Blechtrommeln - aber ich soll nicht immer gegen verdiente Literaten des Volkes pöbeln.
Bei mir ist mal wieder die große Leselust in Sachen profunde Bücher zur und über die Weltgeschichte ausgebrochen.
Davor (weiß nicht ob ich mich wiederhole) hatte ich vrsucht ein buch namens "Briefe an Hitler" zu lesen - daß ist langweilig - das ist wie alte Stränge in alten foren zu lesen. Und zwar muß man sich das vorstellen, wie wenn vier User im Mannschaftsforum sich über etwas fetzen, was spätestens mit dem 27ten von x auseinanderzitiertem Posting von y nicht mehr weiß worum man sich eigentlich stritt. Nur daß sich hier in diesem Buche, die Absender in ihrer Huldigung und in ihrer Besserführerschaft noch einiger sind als die vier fiktiven User in ihrer iebe zum SV W - völlig krank.
Der Autor dieses Postings möchte die vier genannten User - wer immer sie sein mögen - bzw. die Vereinsliebe zum SV W in keinerweise in die Nähe zum Gröfaz wähnen oder Bewertungen diesbezüglich abgeben - dies nur vorweg.
@schmolle Und welches sind jetzt die profunden Bücher zur Weltgeschichte, die du demnächst liest?
Habe irgendwann mal ein ähnliches Buch wie "Briefe an Hitler" gelesen, das "Die Rückseite des Hakenkreuzes" hieß. Fand es interessant zusammen gestellt, da hier zum einen der Hitler-Wahn, in den Teile des deutschen Volkes rasch verfielen, sehr gut dargestellt wird (man wollte wirklich jeden Mist nach Hitler benennen). Und es werden auch andere skurrile Aktenvorgänge dargestellt, die erkennen lassen, wie sich die einzelnen Paladine Hitlers nicht abkonnten und bei ihrer Umschmeichelung Hitlers befehdeten.
Btw: Bin ich hier der einzige, der Grass relativ gerne liest und den Nobelpreis für richtig hält? :whistle: Ich kenne die Antwort schon
naja, da vergleicht man ja unvergleichbare dinge. die intention ist eine ganz andere. die 13 1/2 leben des kaptain blaubär ist so unterhaltsam wie man es sich nur vorstellen kann. aber sie legt keinen wert darauf die literatur zu verändern, in hinsicht auf erzähltechnik, stilistik usw. und darum wie um einen sozialkritischen aspekt geht es eben bei der verleihung des nobelpreises.
grass ist in all diesen belangen einfach sehr ausgefuchst und hat auch diverse wichtige diskurse ausgelöst, was man ihm schon anrechnen kann. ich würde momentan kein buch von ihm lesen, aber er ist schon ein großer sein zunft. vielleicht ändert sich das aber auch wieder.
gerade lese ich z.b. der ekel von sartre. das habe ich schonmal mit 17 gelesen und fand es damals furchtbar. jetzt finde ich es ziemlich genial. vor kurzem habe ich homo faber gelesen. das fand ich zwar auch in der schule schon gut, jetzt aber habe ich wieder ganz andere facetten entdeckt.
ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass mir das bei einem moers-buch passieren würde. das macht es deswegen nicht schlechter, es ist einfach ein ganz anderer schnack.
Da es mir gerade im TV-Programm aufgefallen ist: nach "Der Untergang" kommt heute auf Arte um 22:40 die Dokumentation "Lieber Onkel Hitler", in der es um die Huldigungen Hitlers in dessen Fanpost geht.
@hawk83gut Aus welchen Gründen die Einschätzung von Autoren mit der Zeit sinkt und steigt ist manchmal wirklich sehr interessant. So wird Böll zurzeit ja im Feuilleton - überspitzt formuliert - als einer der langweiligsten Autoren des 20. Jahrhunderts abgehandelt. Das kann sich aber auch wieder ändern. Da du Homo Faber erwähnst: Stiller hat mich in der Schule einfach sowas von ange :wuerg: . Vielleicht sollte ich es jetzt mal wieder in die Hand nehmen. Ein Buch, das man je nach Alter wohl auch extrem unterschiedlich aufnehmen kann, wäre für mich zB noch Hesses Siddhartha. Gibt aber noch etliche Bücher und Autoren, bei denen es ähnlich ist. Btw: Sartre :top:
@Carlsson
u.a. Arnold Toynbee "Der Gang der Weltgeschichte".
Ich hab nichts gegen Grass, er ist meines Erachtens halt nicht unterhaltend als Schriftsteller sondern ein "So ist es und nicht anders!" Schreiber - da fehlt mir das Überraschende bei ihm. Selbst wenn er Überraschendes schreibt und thematisiert, dann wird es bei ihm ja zu einem Faktum, den er als einen unumstößlichen darstellt. Und dann will er das auch noch aus allen möglichen Winkeln und Perspektiven erklären. Als schäme er sich dafür so etwas zu schreiben oder als halte er sein Publikum für so blöde, daß man es ihm von allen Seiten beibringen muß. Oder aber: Er hat ein Sprachdefizit und kann sich nicht ausdrücken?
In seiner Art zu schreiben ist er mehr Bildhauer oder Zeichner - mit dem Einwurf, daß er aus der Phase der bloßen Studie nicht hinauskommt. Es ist nichts fertig. Die erste Frage nachdem man einen Grass lass ist "Und?". Bei vielen anderen Schriftstellern (auch Deutschen) kommt ein "Aha!".
Letztendlich ist er ein großer Schriftsteller, denn nur die werden schließlich geehrt und viel mehr noch auch gekauft.
Marcel Reich Ranicki erwartete von Grass immer sehr viel und verriss glaube ich jedes Buch seit spätestens "Die Rättin" von ihm. Herrlich. Grass und Ranicki kurbelten so bewußt oder unbewußt die Verkäufe jedes Grass-Buches an. Über Reich Ranicki sagte Helge Schenider: Er ist ein Getriebener. Er wäre gern Thomas Mann. Er träumt davon, daß Thomas Mann ihm auf die Schulter klopft und sagt: Du bist gut! Alle anderen sind schlecht!"
Aber auch gerade letzteres Bonmot darf man nicht allzu ernst nehmen. Wie man jedwede Literatur nicht zu ernst nehmen sollte, wie ich finde.
Grass mag etwas angestoßen haben, daß macht für mich Schriftsteller verdächtig. Was sollen Bücher bewirken? Außer daß man sie liesst? Und dann müssen sie unterhalten, sie müssen fesseln. Es gibt hochtrabende Bücher, die fesselnd sind und sich lesen wie ein Groschenroman. Aber auch umgekehrt.
Grass stirbt oft genug am seinem eigenen Anspruch - und was will er uns erzählen, erklären bzw. welche Debatten will und wollte er lostreten? Das ist ja Stoff für einen eigenen Thread. Und um den Bogen zu Moers zu schließen: Letzterer schafft es zu unterhalten und ernste Themen mit seiner so deklarierten Unterhaltungsliteratur anzupacken. Das halte ich für genauso würdigenswert wie irgendwelche österreichischen Skandaltheaterliteraten, Afrikanische Wunderschreiber und eben Grass - die man zu Literaturnobelpreisträgern kürte.
Koschi, dein Buch ist "da"!
Charles Stross: "Singularität" hab grad erst die ersten ca 50 Seiten, ist jetzt schon :top:
:applaus: :applaus: :applaus:
William Gibson - Spook Country
Spätestens seit Pattern Recognition hat sich Gibson, der alte Cyberpunk-Protoautor und Erfinder der Cyber-Realität, von der Realität einholen lassen. Klar, die Welt die er damals beschrieben hat wirkt in Teilen ja schon fast anachronistisch. In Pattern Recognition schrieb er über die nahe Zukunft wie über eine weit entfernte, jetzt macht er das gleiche über die nahe Vergangenheit. 2006, Ipods und Post-9/11-Surveillance kreieren eine beängstigende Stimmung. Es ist eine Dystopie, doch die Dystopie ist Gegenwart. Wie immer mit klugen Cultural Studies-Verweisen (Baudrillard, Foucault etc.) und in einer beängstigend schönen Sprache. Natürlich nur auf dnglisch lesbar.