-
Er geht in Gedanken die ToDo-Liste durch. Haken, Haken, Fragezeichen, Haken, Ausrufezeichen! Alles klar, die unmittelbare Herausforderung heißt also, auf dem schnellsten Wege zum Technischen Rathaus zu gelangen. Zeitansatz? Fünf Minuten! Ein Satz überwindet gleich drei Stufen, zügig fortgesetzt mit raumgreifenden Schritten und forderndem Blick, auf daß jeder wahrzunehmen vermag, welcher Freiraum wann und wo benötigt wird. Somit ist aus seiner Sicht alles ihm mögliche getan, um lästigen Kontakt jeglicher Art zu vermeiden. Kopfschütteln und offene Münder sind der Lohn. Sollen Sie doch, Unwissende!
Derweil in einer metaphysischen Schaltzentrale geheimen Ortes löst entsprechende Anzeigenadel einer Streßkonzentrationsmessvorrichtung den Kontaktdraht zum Alarm. Das dämmerschlafende Schicksal schreckt auf, braucht erstmal ein Weilchen um sich zu sammeln, die Problemlage zu analysieren. Noch einen Augenblick und es wird handeln.
-
"Es wird handeln von einem Irrwisch mit unternehmerischen Ambitionen, der das gesamte Ersparte seiner erwachsenen Tochter, die eine erfolgreiche Staatsanwältin ist, in einer mit astronomischer Quote belegten Wette auf den Sieg des rosa Einhorns im Strippokerturnier setzt, alles gewinnt, und daraufhin ein Erweckungserlebnis hat, das ihm das Schattenimperium der reptiloiden Gangstarapper vom Frankfurter Westend verdeutlicht." Beinahe hätte Seraphina-Iowa sich verhaspelt, aber hat gerade noch die Kurve gekriegt. Sie trägt einem Kreis von wohlhabenden, aber nicht einflussreichen, Investoren seit viereinhalb Stunden Details aus ihrem Marsbesiedlungsprojektplan vor, dessen Investitionsvolumen sich bislang, in der Forschungs- und Entwicklungsphase, im niedrigen dreistelligen Milliardenbereich bewegt, aber bald, wenn die ersten heldenhaften Pioniere (Hunde und Schimpansen) auf die Reise geschickt werden werden, um einige Zehnerpotenzen anziehen soll und wird. Gekonnt wirft sie umwerfend verführerische Autoscooterköniginnenblicke in stahlblaue Investorenaugen, ohne dabei auch nur einen Femtometer des in Jahren harten dorffeministischen Kapfes eroberten Terrains preiszugeben. Hier ist sie in ihrem Element.
-
Melem, Ente und Arbeitsverweigerung sind die Werder-Wörter des Jahres 2019.
Melem ist ein Kondensationsprodukt von Melamin, das bei der Herstellung von Flammschutzmitteln eingesetzt wird. Genauso widerstandsfähig wie ein Mittel zur Brandverhinderung ist auch die Werder-Familie, die in guten wie in schlechten Zeiten zusammensteht.
Ente steht sinnbildlich für die miserable Pressearbeit, die im Zusammenhang mit dem SV Werder geleistet wurde. Zuletzt machte die Bildzeitung den "Gurken-Check". Einfach nur peinlich!
Arbeitsverweigerung ist wohl selbsterklärend. Werder 2019 steht auch für schlechte Leistungen, die sich von der Profimannschaft, über die Geschäftsführung bis in die Kommunikationsabtei
-
"Ab Teicherode lauthals schreien und immer den Kranichen nach. So stehts doch hier im Text, also ...". Seraphina-Iowa hält dem begriffsstutzigen Schofför das Display direkt vor die getönten Gläser, so dass ein Lesen nur bei extremster Kurzsichtigkeit möglich ist. Aber Lesen ist in diesem Moment ausgerechnet nicht die Aufgabe, sondern Gehorchen. Die bisherige Fahrt war nun wirklich keine Freude. Spekulationen auf nützliche Hinweise aus dem Taxifahrermiljö für eine Realitysoap zerschlugen sich so schnell wie die nachfolgende Evakuierung jeglicher, zumindest anfänglichen Sympathie. Wenn der doch nur endlich mal aufhören könnte, so laut durch die Nase zu atmen. Aber, naja.
-
Erna Jakobsdóttir ist nicht die isländische Regierungschefin, die heißt Katrín.
-
Trink nicht so viel Bier, das macht betrunken!
-
Acht betrunkene Kajakisten wähnten sich vor der Durchquerung des Steinhuder Meeres auf der Ost-West-Route von Flügelhorst zur Meerbachmündung selbstzufriedenerweise so sicher, dass sie meinten, auf das Mitführen von Sextant und Rettungsbooten verzichten zu können. Wohin das führen kann (und geführt hat), liest sich sehr spannend in der 824-seitigen epischen Dichtung des Steinhuder Heimatdichters Hannes Pitter Koschnick, die im zweiten Jahr nach der Katastrophe im zu jedem relevanten Anlass fortgeschriebenen "Steinhuder enzyklopädischen Meerbeobachtungs-Almanach" erschien. Das Geschehene dient der örtlichen maritimen Jugendbewegung als allfällige Mahnung, die Gewalten des nassen Elements nicht geringzuachten.
-
Zu Achtendergetrommel und Grashalmgepfeife taumelt die Steinhuder Dorfjugend betäubt von Scheiblettenkäse und Spaghettieis der flüssigen Gefahr schicksalhafterweise entgegen. Will sich denn partout niemand an die aufwändig auswendig erlernten, dialektalen Sinnsprüche des lokalen Kulturschatzes erinnern? Dabei könnte doch selbst ein lückenhaftes Rezitieren den auswärtigen Aufsehern und Betreuern des Ferienworkshops aus dem alpinen Partnerkaff zumindest als Hinweis dienen. Ja, irgendetwas lag in der Luft, werden diese später zu Protokoll geben, weshalb sie nur umso energischer das rätselhafte Treiben mit DJ-Bobo-Rhythmen begleiteten - bei Berggeistern und Kobolden immerhin die bewährteste Sicherungsmaßnahme.
-
Maß nahm er nur ungern, er wollte lieber ein kleineres Bierglas.
-
Lieber ein kleineres Bierglas für den ellenbogenverschlungenen Verbrüderungstrunk zu wählen ist einer dieser typischen Weicheiermoves, die Seraphina-Iowa an den den dörflichen Umgangsformen der norddeutschen Tiefebene völlig entfremdeten Milliardärssöhnchen, denen sie so gerne satte Investitionsbudgets abmelkt, zutiefst verachtet, die sie aber manchmal, wenn sie nach langen Heißmangelsessions ungewöhnlich intensiv ihre innige Verflechtung mit allen lebenden Organismen des Universums spürt, auch irgendwie süß findet. Heute aber nicht. Entschlossen verlangt sie nach den beiden größten Bierkübeln, die hinter dem barrikadenartigen Tresen der Versammlungsstätte der freiwilligen Feuerwehr Langwedel-Etelsen verfügbar sind, um sich mit dem umwerfend gleichmäßig gebräunten, frisch im Helitaxi aus Harvestehude eingeflogenen Schönling Hartmut Cervus Elafus rituell zu verbrüdern bzw -schwestern. Lange angedacht, aber spontan eingefädelt, soll ihr dieser großzügige Akt der gnädigen Herablassung die Loyalität dieses erbärmlich geldfixierten Kurzschwanzhominiden sichern, um ihn gnadenlos dazu zu benutzen zu können, mit seinem vergoldeten VW Passat die Dorfdiscokonkurrentinnen großzügig vom Friseursalon zum Kaugummiautomaten und zurück pendeln zu lassen.
-
LAs sensationelle Hollywoodparties locken viele Touris an.
-
"Tour is anders dieses Jahr", dachte Julian Alaphilippe und griff in Gedanken im falschen Moment zur Flasche.
-
„F“ las Ch und frug sich ob Castros Behauptung stimmte und der amerikanische Präsident tatsächlich John Fidel Kennedy hieß.
-
Hießen Werders Stürmer wirklich mal Avdic und Akpala?
-
AK-Palaver ist der neue Name auf den sich letzten Endes alle Mitglieder des Debattier-Clubs einigen konnten, nun gilt es ein entsprechend freches Logo zu designen.