:tnx:
Es wäre allerdings der Job der anderen Bundesländer, das in die Wege zu leiten. Auf Einsicht bei der DFL zu hoffen, ist m.E. vergebens.
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https://www.ndr.de/sport/fussball/St...uehren122.htmlZitat:
Im Streit um die Erstattung zusätzlicher Polizeikosten bei Hochrisikospielen droht dem deutschen Fußball Ungemach. Die Präsidenten der Rechnungshöfe der Länder und des Bundes halten es für richtig, Gebühren für zusätzliche Polizeikosten bei sogenannten Hochrisikospielen in Fußballstadien zu verlangen. Einen entsprechenden Beschluss fassten sie zum Abschluss ihrer Herbstkonferenz am Mittwoch in Berlin.
Ich fürchte allerdings, die Länder müssten schon gerichtlich dazu gezwungen werden, damit eine solche Regelung in überall eingeführt wird.
Es ist doch völlig belanglos, was die Rechnungshöfe vorschlagen, da die Länder weiter nur Werder zur Kasse bitten werden.
Die anderen Länder können auch nicht gerichtlich dazu gezwungen werden, neue Abgaben zu erheben. Schließlich leben wir noch in einer Demokratie.
Jo, vor allen Dingen hören wir die Geschichte, dass auf Druck der Rechnungshöfe bald alle anderen Ländern nachziehen, schon seit Jahren. Und vor der nächsten Innenministerkonferenz kommt vielleicht auch mal wieder eine Ankündigung Mäurers, dass jetzt aber wirklich der Durchbruch erfolgen wird und sich alle dem Vorbild Bremens anschließen werden.
Wieso nicht? Das zuständige Land Bremen hat längst ein Gesetz erlassen, nach dem Werder Gebühren zahlen muss.
Nach dem vom Senat iniitierten Gesetz sind Werder und die DFL jeweils Gebührenschuldner. Dass das Land mit der DFL nur einen der Gebührenschuldner für die Zahlung in Anspruch nimmt, ändert daran nichts (auch wenn der Senat der Bremer Öffentlichkeit seit Jahren zu erzählen versucht, dass sich das Gesetz angeblich nur gegen die DFL richte). Das betrifft nur die Frage, wer die Rechnung ggü. dem Senat zahlt, nicht aber wer sie trägt. Denn wenn von mehreren Gesamtschuldner (die beiden Gebührenschuldner Werder und die DFL sind nach dem Gesetz Gesamtschuldner für die Gebühren) nur einer in Anspruch genommen wird, hat dieser gesetzlich einen Ausgleichsanspruch gegenüber dem anderen. Die Höhe des Ausgleichsanspruchs richtet sich nur nach dem Verhältnis der Gesamtschuldner zueinander. Im Verhältnis Werder und DFL ist geregelt (und das war auch vor so und bekannt), dass Werder als Heimverein die Kosten trägt.
Da sich die Rechnungshöfe nun geäußert haben, ist zumindest dieser Teil der Vorhersage eingetroffen. Was Mäurer als nächstes tut, bleib vorerst Spekulation, zuletzt hat er den Ball flach gehalten.
Ich denke, bei Schorch007 lag der Schwerpunkt auf Länder. Dass die anderen Bundesländer einen Weg finden, Werder (und nur Werder) zur Kasse zu bitten, erscheint dann doch eher abwegig.
Wie schon oft gesagt: Bremen macht es richtig, die anderen Länder nicht und verschwenden Steuergelder. Längst überfällig, dass da was passiert.
Das ist aber ja nichts Neues. Der Rechnungshof Baden-Württemberg hat sich z.B. schon 2015 klar positioniert, ohne dass sich daraus irgendeine Folge ergeben hätte.
Ja, das ist abwegig. Deswegen gehe ich auch nicht davon aus, dass mabo das meinte (das Zitat von Schorch007 bezog sich ja darauf) als er schrieb, dass "die Länder weiter nur Werder zur Kasse bitten werden". Sondern, dass durch die Länder nur Werder (nämlich durch das Land Bremen) zur Kasse gebeten wird, nicht aber die anderen Vereine (durch die jeweilig zuständigen Länder).
Mir gings um den dagegen gerichteten Einwand, dass nicht die Länder (in Bezug auf Werder also das Land Bremen), sondern die DFL zur Kasse bitten würde. Das beruht auf dem m.E. irreführenden Narrativ des Senats, dass das Gesetz sich nicht an Werder richte. Das ist nur insofern richtig, dass die formale Rechnungsstellung über die DFL erfolgt (solange die Verwaltungsrechnungen wie bisher ausschließlich an die DFL geschickt werden). Inhaltlich ist es aber schlicht falsch, weil die Inanspruchnahme Werders aufgrund der Tatsache erfolgt, dass Werder nach dem vom Senat so konzipierten Gesetz einer der Gebührenschuldner ist und die gesetzliche Folge der beschriebene Gesamtschuldnerausgleich ist.
Dass der Innenausgleich zwischen Werder und DFL dann in dieser Weise erfolgen wird, war offenkundig (ich habe das hier lange vor der ersten Rechnungsstellung beschrieben, auch wenn hier z.T (ich meine z.B. von Krischie) die Ansicht vertreten wurde, dass ein Innenausgleich schon an sich gar nicht zulässig sei). Es stand auch niemals auch nur ansatzweise in Aussicht, dass die DFL = die anderen 35 Profivereine bereit gewesen wären, sich aus Solidarität an den Rechnungen zu beteiligen (auch wenn diese Erwartung aus Bremen immer wieder geäußert wurde). Das ist im Gegenteil komplett abwegig gewesen, weil die anderen Vereine ihre strategische Position ggü. ihren jeweiligen Landesregierungen damit aus ihrer Sicht unnötigerweise geschwächt hätten. Und das wussten natürlich auch Mäurer und der Senat. Deren Strategie war offenkundig, dass man als Vorbild für die anderen Länder vorrangeht und die folgen werden, sobald erkennbar ist, dass es nicht nur ein Bluff ist. Diese Strategie ist nur leider nicht aufgegangen.
Es war halt politisch wahrscheinlich eher blöd, als kleinstes Bundesland und ohne politischen Rückhalt aus nur einem anderen Land den großen Vorreiter spielen zu wollen. Was mich an der Geschichte halt ärgert (und weswegen ich es immer wieder aufgreife) ist, dass dieses Abenteuer auf dem Rücken von Werder gemacht wurde und wird, und das mit Ansage. Und das beschriebene irreführende Narrativ Mäurers, dass es nicht auf dem Rücken von Werder ausgetragen werden, hat bei vielen auch noch verfangen. Und selbst wenn irgendwann tatsächlich mal andere Länder nachziehen sollte, ist der Schaden längst angerichtet. Denn angesichts der sportlichen und finanziellen Lage, haben allein die bilanziellen Belastungen mittlerweile eine Größenordnung erreicht, dass sie für Werder einen relevanten Faktor z.B. bei der Kaderplanung haben (siehe die Beträge, um die es bei Aursnes am Ende ging). Das ist ein (nicht der einzige) Faktor für den Niedergang Werders. Aber am Tag des Abstiegs hisst der Präsident des Senats immerhin die Werder-Flagge vorm Rathhaus.
Fängt ja wieder an, sich im Kreis zu drehen, diese Diskussion. Kreisel ich mal mit: Die DFL als Adressat des Gebührenbescheids könnte und sollte schlichtweg zahlen und fertig. Die Behauptung, dass die DFL nicht anders könne, als Werder zur Kasse zu bitten, wird nicht richtiger.
Und nach der offitiellen Beschlussfassung der Rechnungshöfe aller Länder ergibt sich selbstverständlich eine andere politische Gemengelage. Bisher haben sich außer Bayern und NRW noch keine weiteren Landesregierungen zu dieser veränderten Situation geäußert. Auffällig, dass nur die üblichen Verdächtigen Beißreflex zeigen.
Nicht vergessen, bitte: Das Bundesverwaltungsgericht hat das Bremer Vorgehen vor zwei Jahren für rechtmäßig erklärt. Folgerichtig haben die Rechnungshöfe des Bundes und der Länder pandemiebedingt verzögert und aber einmütig beschlossen, das Bremer Vorgehen allen anderen Ländern zu empfehlen. Das kann man ins Lächerliche ziehen, macht es aber nicht ungeschehen.
Das Schweigen der DFL wird vermutlich von noch lauterem Pfeifen im Walde und verstärktem Lobbyismus gefolgt. Einfacher wird es für die DFL jedenfalls nicht, die starre Verweigerungshaltung beizubehalten. Dafür fehlen ja auch zunehmend die Argumente. Bzw. gab es die im Grunde auch nie, denn Lautstärke ersetzt diese ebensowenig wie Schweigen.
Ich würde die Meinung der Landesrechnungshöfe nicht unterschätzen. Das sind letzten Endes Einsparungs- bzw. Einnahmenpotentiale, die nicht einfach so per order mufti weggewischt werden können.
Die Unterhaltungen in den entsprechenden Kommunen werden bestimmt super. Wenn die nichtfußballaffinen Prüfer diese Punkte bei den Besprechungen des Haushaltes mit dem Oberdortmunder des Rathauses besprechen :hihi:
Ja, ist nichts Neues. Aber wer hat behauptet, dass die DFL (= die anderen 35 Profivereine) nicht anders könne? Ich nicht. Ich habe nur gesagt, dass der Gesamtschuldnerausgleich die gesetzliche Folge ist und der Inhalt dieses Ausgleichs im Innenverhältnis zwischen Werder und DFL feststand (nämlich die Kosten trägt im Innenverhältnis Werder als Heimverein). Natürlich hätte die DFL (= Werder + die anderen 35 Profivereine) aus Anlass der Reform des Bremer Gebührengesetzes eine andere Regelung für das Innenverhältnis der beiden Gebührenschuldner vereinbaren können. Haben sie aber nicht und es stand auch aus den beschriebenen Gründen niemals in Aussicht, dass die anderen 35 Vereine das machen würden, solange das Land Bremen alleine bleibt. Und das war vorher offenkundig.
Und zum Rest: Mag sein, dass jetzt der große Durchbruch kommt. Der war allerdings schon mehrmals angekündigt (und auch die Meinung der Rechnungshöfe ist der Sache nach nicht neu) und nie ist irgendetwas passiert. Aber selbst wenn es jetzt klappen sollte: Der durch den Alleingang des Senats begründete Schaden für Werder ist doch längst eingetreten.
Seit wann hat der Rechnungshof mehr zu sagen als die Politik? Ich rechne mit....nichts. Gar nichts wird passieren.
Und hierzu noch eine Anmerkung: Keiner "außer Bayern und NRW". Ok, Bayern und NRW sind aber leider die größten Länder. Und zudem stimmt es in der Sache nicht, weil sich auch Baden-Württemberg (und damit das drittgrößte Land) noch heute erneut gegen eine Änderung des bisherigen Modells ausgesprochen hat. Allein dadurch dürfte ja schon für die Mehrheit der DFL-Mitglieder erst mal Entwarnung gegeben sein.
Jede Wette: Die anderen Bundesländer werden auch diesmal nicht nachziehen. Die anderen Länder sehen schließlich auch, dass allein Werder den wirtschaftlichen Schaden hat.
Andere Länder würden daher nur dann nachziehen, wenn NRW und Bayern umfallen. Werden sie aber nicht, auch wenn Mäurer das noch so oft ankündigt.
:tnx:Zitat:
Aber selbst wenn es jetzt klappen sollte: Der durch den Alleingang des Senats begründete Schaden für Werder ist doch längst eingetreten.
Die von Werder zu tragenden Polizeikosten für die vergangenen Jahre lassen sich nun mal nicht mehr rückgängig machen. Hinzu kommen die mittelbaren Einnahmeausfälle, etwa durch das Länderspielembargo. Der HSV erhält am Freitag mal wieder 500.000 Euro Stadionmiete vom DFB. Über die Jahre summiert sich das auch auf eine Millionensumme, die Werder fehlt.