Drohend stehen die Faschisten
drüben am Horizont
Nazis sind sie jedoch nicht, die ganz banalen Ausländerhasser. Was den Nazi ausmacht, ist eben der wahnhafte Antisemitismus und dessen Widerspiegelung in der Gegenrasse der Juden. Das lässt sich sehr gut in den Positionen der postnationalsozialistischen Parteien FPÖ und NPD wiedererkennen: Der ausländer, oder wie sie jetzt sagen, "der Moslem" soll abgeschoben werden, aber in seinem Heimatland tun und lassen dürfen, was er will, ob Ehrenmord, Massaker, Frauenunterdrückung oder Homosexuellenverfolgung, der Jude aber ist der Todfeind des deutschen Volks, Israel ist jegliches Recht abzusprechen und dem unterdrückten "palästinensischen Volk" Solidarität auszusprechen. Insofern macht der Faschist, der Anschluss an Islamkritik sucht, de facto das Gegenteil von Islamkritik, da er das von ihm gewähnte "Volk" der Türken, Araber oder Palästinenser ganz völkisch der Herrschaft des palästinensischen, arabischen, türkischen Volks unterstellen will, ohne raumfremde imperialistische Einmischung und ohne jedwede Freiheit des einzelnen. Dies kann insofern keine "Islamkritik" sein, da diese Politik Menschen qua Herkunft in Kollektive einsortiert, anstatt auf der Freiheit des Einzelnen zu bestehen, wie es Islamkritik im Sinne vieler dezidiert westlicher Denker wie z.B. Henryk M. Broder einfordert. Dies zu vermengen kann nur dem einfallen, der das Ziel der Nazis, also jedes Volk in seinem Kollektiv unfrei und volksgemeinschaftlich zwangszuvereinen, im Kern teilt und sich Kritik an diesen Modellen des Orients verbittet.
Ich nenn die Dumpfbacken trotzdem Nazis! :PZitat von Maddin
und glaube ehrlich gesagt, dass dem Großteil des braunen Gesocks in Deutschland Juden ziemlich egal sind, da es davon hier schlicht so wenig gibt
Sage noch einer, Maddin betreibe keine Provokation mittels (mehr oder weniger getarnten) Beleidigungen.Zitat von Maddin
Drohend stehen die Faschisten
drüben am Horizont
Tja, wer keinen Bock hat, die Moslems zurück nach Mekka zu prügeln, ist halt ein Nazi. Klingt erstmal überraschend, aber wer's nicht versteht, ist halt einfach zu doof.Zitat von Blut-an-den Stollen
Ich find's ja fast schon wieder geil!
Wow, ihr habt Maddin vollkommen missverstanden.
"Wer nimmt er den Platz weg, wenn die Einsatzzeit."
ANTWORTEN, KATS!
Hm, vielleicht war das ja nicht als Beitrag zur vorhergehenden Diskussion gedacht. Falls aber doch, verstehe ich de Argumentation nicht. Willst du sagen, dass die Juden sich als Volk begreifen, weil sie von Faschisten als eines behandelt wurden und werden (und das deswegen dieses Selbstverständnis auch nicht zu kritisieren sei)?Zitat von Maddin
Steht das denn bei Adorno/Horkheimer so?
Nein, nicht wörtlich. Da steht, dass die einen Juden zu einer "Gegenrasse" machen würden, während die anderen das Judentum lediglich für eine Gruppe halten würden, die nur durch religiöse Meinung und Tradition gekennzeichnet sei und das beide Positionen wahr und falsch zugleich seien.Zitat von Maddin
Die zweite These wäre falsch, weil der Ordnung (des Bürgertums?) die Verfolgung der Juden als Rasse imanent sei ("Die Verfolgung der Juden, wie Verfolgung überhaupt, ist von solcher Ordnung nicht zu trennen"), wenn ich das richtig begriffen habe. Wie soll man die Argumentation denn begreifen, wenn ich es in meinem obrigen Beitrag falsch interpretiert haben sollte?
Und was wolltest du uns in dem hier diskutierten Zusammenhang (begreift sich das Judentum als Religion, Volk oder beides) mit dem Zitat mitteilen?
Kann es sein, dass mit den Vergleichen hier, den Opfern des Nationalsozialismus ziemlich schlimm in den Arsch getreten wird?
Aaron Hunt (HSV)
*Reve rof Nenasap Retep (Irtep)*
Tut er wirklich nicht! Er meint das völlig sachlich und ist sich selber bewusst darüber, häufiger falsch verstanden zu werden. Aber als Provokation oder gar Beleidigung ist es, trotzdem allem, nicht gedacht. Und das sagt jemand, der seine Ansichten eher selten bis nie teiltZitat von Blut-an-den Stollen
Zur Klarstellung: Das ist keine Ironie! Ich denke Maddin schreibt hier völlig trocken seine Meinung.
Urspruenglich drehte sich die Diskussion eigentlich um die Frage, wie Judentum als Religion wahrgenommen wird, wahrgenommen werden kann, das Selbstverstaendnis der Juden usw. ...
Ich fand das sehr interessant.
Ich sehe das letztlich positiv, da damit einmal mehr deutlich wird, dass unsere Freunde von der gegengermanischen Front der erklaerten Einzigstjudenversteher, was ihnen voellig zurecht immer vorgeworfen wird, das Judentum und "den Juden" als Personen oder Gestalten der Zeitgeschichte (zumindest jener vor 1933) ueberhaupt nicht wahrnehmen, sondern das Judentum allein auf die Shoah reduzieren. Das macht fuer einen erklaerten Religionsfeind letztlich ja auch irgendwie Sinn. Dass damit letztlich keinem Juden geholfen ist, spielt ja keine Rolle, solange man sich selbst fuer entsetzlich weise haelt. Insofern ist es auch konsequent, anstatt sich an der Diskussion um Judentum als Religion zu beteiligen, die aus antideutscher Sicht einzige relevante Komponente wieder ins Spiel zu bringen, auch wenn sie ersichtlich fuer die Diskussion keine Relevanz hat.
Wenn sich das "Interesse" am Judentum auf Holocaust und den Staat Israel beschraenkt, ist diese Betrachtung m.E. keinen Deut weniger voelkisch als jene des Nationalsozialismus. Gluecklicherweise ist Judentum weit mehr als das.
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more
Das ist ein richtiger Vorwurf an Teile der antideutschen Szene, der sich aber kaum auf meinen Beitrag beziehen kann.
Warum nicht? Ich erinnere mich an keinen einzigen Beitrag, in dem Du nicht das Judentum entsprechend betrachtet haettest. Der Einwurf des Adorno-Zitats in die Diskussion ist ja nun der beste Beweis.
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
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Nein.