Seite 1 von 374 1211 21 51 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 15 von 5608

Thema: Das Dollar fressende Schwarze Loch und die Eurodämmerung

  1. #1
    Gast

    Das Dollar fressende Schwarze Loch und die Eurodämmerung

    Nun haben wir ein Schwarzes Loch - doch nicht Materie ist seine Speise. Virtuelle Dollars verleibt es sich ein und lässt sie nie mehr los. In der "Die Zeit" findet sich ein interessanter Artikel der aufklärt, dass die EU wohl gerne Lafontaine als deutschen Kanzler hätte. Das gibt doch Anlass, die Stellung Deutschlands in Zeiten des Zugrundegehens des angelsächsischen Trennbankensystems zu diskutieren.


    Immer auf die anderen
    www.zeit.de/2008/39/Konjunktur?page=1

    Zitat Zitat von VON MARC BROST UND CLAAS TATJE | © DIE ZEIT, 18.09.2008 Nr. 39
    Europa streitet über Auswege aus der Krise.
    Deutschland gerät wegen seiner niedrigen Lohn-
    kosten unter Druck.


    Die Statik im weltweiten Finanzsystem beschreiben
    wenige Experten so anschaulich wie Axel Weber.
    Der Bundesbankpräsident bemüht gern das Bild vom
    einstürzenden Hochhaus, wenn er über die Folgen
    einer Bankenpleite spricht: Kracht das Haus in sich
    zusammen – mit geringen Auswirkungen auf die
    umstehenden Gebäude? Oder kippt das Hochhaus
    zur Seite – und zerstört so viele andere? Am ver-
    gangenen Wochenende, beim Treffen der euro-
    päischen Finanzminister und Notenbankchefs in
    Nizza, war Weber voller Hoffnung, dass es in
    nächster Zeit überhaupt keine Einstürze geben
    würde; dass ein marodes Haus wie die US-Invest-
    mentbank Lehman Brothers gestützt werden könne.
    Jetzt aber ist Lehman gefallen – und der Schaden
    unabsehbar. (...)

  2. #2

    Registriert seit
    02.07.2008
    Beiträge
    238

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    was für ein schlechter Artikel. Da wird gnadenlos vereinfacht und pauschalisiert.

    Deine Implikationen sind allerdings noch schlimmer.

    Thread kann zu.

  3. #3
    Gast

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Der Artikel gibt doch nur wieder, was beispielsweise die Franzosen von Deutschland erwarten. Und was meine "Implikationen" betrifft: Alle klar bei dir? Ich habe kaum eine "Implikationen" getätigt, außer die Person "Oskar" als Personifizierung derjenigen heranzuziehen, die in Deutschland für massive Lohnerhöhungen eintreten. Das war natürlich eine mehr als gewagte "Implikationen" und ich hoffe, ich habe dich damit nicht aus deinem Pupssessel befördert...

  4. #4
    Avatar von Illywhacker
    Registriert seit
    05.07.2008
    Ort
    Lyntenberg
    Beiträge
    5.733

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Mir geht sowas normalerweise n paar Meter am Allerwertesten vorbei, aber mich würde trotzdem mal interessieren, was F von D erwartet...

  5. #5
    Gast

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Jetzt kann man hier sogar noch über "Moral Hazard" diskutieren. Die USA wollen den Banken wohl die faulen Äpfel abnehmen. Schwupsdiwupp liegt da also doch wieder eine fette Line Koks für die Banken auf dem Glastisch. Da freut sich der Dow und schnellt nach oben.

    Die US-Amerikanischen Haushalte sind derweilen trotzdem völlig am Ende. Aber gut. Warum macht man kein Schuldenerlass für alle Amerikaner? Wie war das? Man kann eine Krise auch ausschwitzen? Gut dass da so verantwortungsbewusste Leutz an den Hebeln der USA sitzen.

  6. #6
    Gast

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    US-Regierung will Banken Milliardenschulden abnehmen
    www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,579139,00.html
    Zitat Zitat von Marc Pitzke, New York - Spiegel.de
    (...)
    Der Auslöser dieser schwindelerregenden Kehrtwende
    ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich das System der-
    zeit aus eigener Kraft nicht mehr halten kann: Der Kurs-
    sprung stützte sich auf Gerüchte über die neueste, beispiel-
    lose Rettungsaktion für die US-Finanzbranche - eine staatliche
    Auffanglösung für Bankenschulden.
    Diese Börsengerüchte, die vor allem vom TV-Wirtschaftssender
    CNBC verbreitet wurden, bestätigten sich am Abend - mit Knall-
    effekt. Nach einer Krisensitzung mit der US-Kongressführung
    und beiden Parteien trat Paulson mit Bernanke vor die Kameras
    und kündigte eine "zügige Lösung" an, um Banken von "illiquiden
    Aktivposten" zu befreien. Klartext: Washington will der Wall Street
    alle Giftschulden abnehmen. Der Rettungsplan könnte laut CNBC
    ein Volumen von 500 Milliarden Dollar haben. Es wäre der umfassen-
    dste derartige Staatseingriff seit der Depression - "der größte Umbau
    des US-Finanzsystems seit den dreißiger Jahren", wie das sonst mit
    Superlativen eher zurückhaltende "Wall Street Journal" schrieb.
    (...)
    __________________________________________________ _______
    Unser Hauptsponsor (jaaaa, unser ehemaliger Inhaber unseres Hauptsponsors), die Citigroup, ist der größte Gläubiger von Lehmann Brothers. Allein die haben da noch einige hundert Milliarden drin stecken. Ob vielfach kolportierten 500 Milliarden, die die US Notenbank auffangen will (also 500.000.000.000 (elf (!) Nullen), ausreichen, ist völlig unklar. Und wo diese 500 Milliarden herkommen sollen, ist auch nicht ganz klar. Oder doch? Der Spitzname von Ben Bernanke ist "Helicopter Ben". Er hat nämlich mal gesagt: "Die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heute ihr elektronisches Äquivalent), die ihr die Produktion so vieler US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht – und das ohne Kosten.“ Man könne gleichsam die Dollars mit dem Helikopter über das ganze Land ausschütten.

    Das Gerücht, dass die USA ihre Wirtschaftsprobleme durch einen schwachen Dollar quasi exportieren könnten, gab es ja schon länger. Kann es also sein, dass diese Rettungsaktion erst richtige Probleme in beispielsweise Deutschland hervorrufen wird?

    Momentan hört man kaum kritische Stimmen zum Rettungsplan. Die Börse feiert sich schon wieder selbst. Ich habe jedoch den Eindruck, als spiele man mit dem Fegefeuer. Ist ja auch nicht so, dass die Amis unter Bush einen soliden Haushalt hatten. Die sind eigentlich jetzt schon "pleite".

  7. #7
    Avatar von Blut-an-den Stollen
    Registriert seit
    01.07.2008
    Beiträge
    10.485

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Und wieder mal:
    Jahrelange Gewinne, teilweise exorbitant, gingen an die Eigentümer - die Verluste, ebenfalls exorbitant, dürfen die Steuerzahler begleichen. Ob es "nur" durch Wegfall oder Verhinderung von Sozialausgaben (im weitesten Sinne) sein wird, oder zusätzlich durch Steuererhöhungen.
    Und da kommen mir bitte nicht die Maddins, Schmolles und andere Kapitalismus-Groupies mit dem Schnack "Es ist gut so"!
    Drohend stehen die Faschisten
    drüben am Horizont

  8. #8
    Gast

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Clinton hat wohl mit recht gesagt, dass es in den USA kaum einen privaten Haushalt gibt, der nicht massiv vom Crash betroffen ist. Ein staatliches Rentensystem (das bei uns ja so in Verruf ist...) haben die da bspw. nicht, so dass viele ihre Rentenersparnisse an der Wall Street haben. So gesehen greift der Staat zur Sicherung der Renten vieler Millionen Amerikaner ein.

    BadS hat meiner Meinung aber dennoch vollkommen Recht. Ich glaube wie gesagt auch nicht, dass die Amis da so einfach raus kommen. Sie haben einfach ein gigantisches Produktivitätsproblem und sie befinden sich schon seit vielen vielen Jahren weit jenseits des Abgrundes.

    Die Blase ist bildlich gesprochen so weit ausgedehnt, dass die Notenbank immer mehr heiße Luft aka Dollars benötigt, damit die Blase nicht zusammen fällt.

  9. #9
    Avatar von Dude
    Registriert seit
    30.07.2008
    Beiträge
    2.940

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Die Gewinne werden privatisiert und die Verluste sozialisiert.

    Um ehrlich zu sein. Mir fehlen die Worte
    Ihr könnt rennen, aber ihr könnt nicht gleiten

  10. #10

    Registriert seit
    02.07.2008
    Beiträge
    2.771

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Zitat Zitat von Dude
    Die Gewinne werden privatisiert und die Verluste sozialisiert.

    Um ehrlich zu sein. Mir fehlen die Worte
    Die Manager, die das zu verantworten haben, werden mit Millionensummen abgefunden ...

  11. #11
    Avatar von Neil McCauley
    Registriert seit
    01.07.2008
    Beiträge
    2.899

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    ...und bekommen einen neuen hochbezahlten Job in der Privatwirtschaft.

    Am wütendsten von allem macht mich die Tatsache, dass die herren, die immer am lautesten vom "freien Markt ohne Staat" sprechen und von der "Selbstregulierung", diejenigen sind, die dann der Staat mit Milliardenspritzen wie selbstverständlich unter die Arme greifen muss. Die "Selbstregulierung des Marktes" erleben wir gerade wieder hautnah.

    Während irgendwelche Menschen verfolgt, ausgeschnüffelt und öffentlich bloßgestellt werden, die Hartz IV beziehen (und dort betrügen) um ca.1 Mrd. einzusparen, dürfen sich abgehalfterten Politiker daran versuchen, 8,1 Milliarden in der IKB Bank zu versenken, um kurz danach das Ganze an die netten Herren von Lone Star für 100 Mio. zu verscherbeln.
    You don't even know my real name. I'm the fucking Lizard King.

  12. #12
    Gast

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Paulson stimmt US-Steuerzahler
    auf Milliarden-Belastungen ein

    www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,579306,00.html
    Zitat Zitat von Spiegel.de
    US-Finanzminister Henry Paulson holt
    zum Rundumschlag aus: Mit einem Hun-
    derte Milliarden schweren Rettungspaket
    will er notleidende Kredite kaufen. Das
    Programm werde die US-Steuerzahler
    "signifikant" belasten - doch die Alterna-
    tive wäre ein Kollaps zahlreicher weiter
    Geldinstitute.


    Washington - Konkret wurde Henry Paulson
    noch nicht wirklich - denn die Details des
    gigantischen Rettungsplans müssen am Woch-
    enende noch verhandelt werden. Doch bei
    einem kurzen Statement vor der Presse stellte
    Paulson klar: Der Staat wolle die Finanzbranche
    von notleidenden Vermögenswerten befreien -
    und dabei gehe es um "Hunderte Milliarden Dollar"
    (...)

  13. #13
    Avatar von Dude
    Registriert seit
    30.07.2008
    Beiträge
    2.940

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch


    Man hats es ja - wird nur leider im Irak verballert...
    Ihr könnt rennen, aber ihr könnt nicht gleiten

  14. #14
    Gast

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Rettung könnte eine Billion Dollar kosten
    www.sueddeutsche.de/finanzen/17/310943/text/
    Zitat Zitat von sueddeutsche.de
    US-Finanzminister Paulson will für seinen
    "kühnen Ansatz" zur Stützung der Finanzbranche
    in großem Stil auf Steuergelder zurückgreifen.
    Politiker befürchten, dass das Rettungspaket bis
    zu einer Billion Dollar kosten könnte.


    Der Rettungsplan der US-Regierung für die Ban-
    ken des Landes wird nach Worten von Finanz-
    minister Henry Paulson hunderte Milliarden Dollar
    kosten. "Wir reden hier von hunderten Milliarden",
    sagte Paulson am Freitag vor Beratungen mit Kon-
    gressmitgliedern über Einzelheiten des großange-
    legten Plans: "Das hier muss groß genug werden,
    um wirklich etwas zu bewirken und bis zum Kern
    des Problems vorzudringen.“ Er werde Gesetzes-
    pläne vorstellen und mit dem Kongress arbeiten,
    damit dessen Mitglieder übers Wochenende Details
    ergänzen könnten. Kommende Woche solle es dann
    an die Gesetzgebung gehen.
    (...)
    1.000.000.000.000 Dollar. Also 12 Nullen.

    Das heißt dann wohl, dass erstmal alles so weitergeht wie bisher.
    Für die Banken heißt es also nun vollends: Money for nothing and chicks for free.


    Wie manch einer des die Zeche bezahlenden Pöbels denkt, lässt sich in NYtimes-Kommentaren zu einem Artikel zum Thema lesen.

    Auszüge:
    Zitat Zitat von N. Ramos, Plano, Texas
    This "No Banker Left Behind" proposal will do nothing for the average family as our wages will remain stagnant and our disposable income diminished after paying higher energy, food, healthcare, and education costs. Who is going to bail me out? I have two sons about to graduate from high school and we are wondering where we will get the money for their college education. Jobs for them? Can't find any. Our meager investments are nearly wiped out.

    The US has no money for decaying infrastructure, education (predicted shortfall of 60B for Pell Grants), healthcare, but it has found the money for bank bailouts? Where are they getting the money since our national debt is nearing 15 trillion!! We, the taxpayers, are being robbed blind and our children's futures are being destroyed... We are well on our way to becoming a third world country.
    Zitat Zitat von Margarita Cruz-Vanegas, Seattle, Washington
    Perhaps the federal government can bail my family out of our car payment and credit card debt since they are being so generous.
    Zitat Zitat von R. Pearson, Vancouver, BC
    American taxpayers are suckers if they fall for this enormous increase in debt load... This is being portrayed by Hank Paulson and all his ex-Goldman Sachs buddies as trying to save the "average American". It's no such thing... People like Hank take care of people like Hank...

  15. #15

    Registriert seit
    02.07.2008
    Beiträge
    238

    Re: Deutschland und das Dollar fressende Schwarze Loch

    Zitat Zitat von Neil McCauley
    ...und bekommen einen neuen hochbezahlten Job in der Privatwirtschaft.

    Am wütendsten von allem macht mich die Tatsache, dass die herren, die immer am lautesten vom "freien Markt ohne Staat" sprechen und von der "Selbstregulierung", diejenigen sind, die dann der Staat mit Milliardenspritzen wie selbstverständlich unter die Arme greifen muss. Die "Selbstregulierung des Marktes" erleben wir gerade wieder hautnah.

    Während irgendwelche Menschen verfolgt, ausgeschnüffelt und öffentlich bloßgestellt werden, die Hartz IV beziehen (und dort betrügen) um ca.1 Mrd. einzusparen, dürfen sich abgehalfterten Politiker daran versuchen, 8,1 Milliarden in der IKB Bank zu versenken, um kurz danach das Ganze an die netten Herren von Lone Star für 100 Mio. zu verscherbeln.
    Abfindungen sind meist vertraglich geregelt. Für eine Aussetzung der Abfindung durch den Staat - was möglich ist - weiß ich von keiner allgemeingültigen Regelung. Insofern ist sowas immer kritisch - zumal auch ein Staatseingriff.
    Im Endeffekt ist das aber auch nichts anderes als das Handgeld beim Fussball. Eine Entwicklung, die aufgrund Machtausübung so entstanden ist. Leider nicht zu ändern, höchstens durch massives Campaigning im dem Sinne, als das auf Moral Hazard angesprochen wird. Die internationale Ächtung von Abfindungen sind aber keineswegs Konsens bisher.

    @BadS: Es ist nicht gut so, aber momentan (leider) notwendig.
    Das grundsätzliche "Problem" ist, dass die Finanzbranche so innovativ ist wie keine andere. Regulierung kann da allein aufgrund der Strukturen nicht hinterherkommen, weil Regulierungsprozesse in diesem Bereich immer eine lange Zeit in Anspruch nehmen, trotz des vorhandenen Sachverstandes. Es ist ja nun so, dass die Regulierung von Finanzmärkten völlig entparlamentisiert worden ist, unter anderem, weil die Materie einfach zu komplex ist, um sie Abgeordneten und Öffentlichkeit zu überlassen. Das führt aber auch dazu, dass da nur Leute sitzen, die an die Selbstregulierung glauben. Und dafür gibt es ja prinzipiell auch gute Gründe, zum Beispiel die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Banken, Versicherungen, Ratingagenturen usw.. Der Lobbyaufwand der Akteure ist hoch, aber die Zahl der Akteursgruppen ist klein und die Unstimmigkeiten gering. Und der Einfluss des Staates ist relativ gering, weil einerseits (bei Verboten von bestimmten Geschäftspraktiken) das Problem besteht, dass man damit Akteuren den Zugang zum Markt verbietet und auch die Möglichkeiten der Risikoverteilung senkt (meistens - ). Andererseits ist es so, dass, wenn irgendwelche Richtwerte erlassen werden für bestimmte Finanzoperationen (beispielsweise, dass Investoren verkaufen müssen, wenn Anleihen von den emittierenden Unternehmen einen bestimmten Ratinggrad unterschreiten), die Gefahr einer Kettenreaktion steigt - genau das ist gerade beobachtbar. Darüber hinaus schafft es einigen Akteuren meist mehr Martktmacht, zum Beispiel, wenn Ratingagenturen eine Zertifizierungsfunktion für Anleihen haben, ohne die gar nichts geht). Und ein Mehr an Marktmacht führt meist dazu, dass Regulierung noch schwieriger wird, weil die Unternehmen ein größeres Sanktionspotential haben - Folge: am Ende sagt man dann: nee, lassen wir dann mal doch besser so.
    Ist also ne schwierige Kiste. Ich bin immer dafür, Gegebenheiten erstmal so hinzunehmen, anstatt irgendwelche Wunschziele zu formulieren. Weil Veränderungen von der bisherigen Praxis immer langwierig und sehr schwierig sind.
    Dass die Situation jetzt so ausgeartet ist, war so unwahrscheinlich natürlich nicht, weil die Möglichkeit eines GAUs immer da ist, wenn alle Unternehmen in so großem Maße miteinander vernetzt sind. Wenn man aber irgendwann keinen genauen Überblick mehr darüber hat, geht das Gefühl für das Risikopotential schnell verloren.
    Eigentlich sollten die Banken auch selbst merken, dass ihr Risikomanagement zum größten Teil mangelhaft ist. Und dafür braucht man eigentlich keine staatliche Regulierung, weil die Banken ja selbst durch ihre eigenen Praktiken derartig hohe Verluste erleiden und so einfach selbst auf die Idee kommen müssten, da mal was dran zu ändern. Regulierung ist natürlich dann wichtig, wenn es gilt, die Effekte auf Staat und Gesellschaft gering zu halten. Nur ist die Finanzbranche die wohl einzige Branche von so universaler Bedeutung. Und deren Regulierung ist - siehe oben - eben schwierig. General Motors pleite gehen zu lassen, wäre zwar bitter für die Beschäftigten und Zulieferer, es gibt aber keinen Marktzusammenbruch. Und nur das zählt.

    @chromberg: Ok, ich dachte, du beziehst dich auf den ganzen Artikel. Sorry. Aber das mit Lafontaine war schon Schachsinn.
    Davon ab: Die Franzosen leben halt immer noch im Colbertismus und versuchen alles zentral durch den Staat zu regeln. Außerdem haben sie keinen Mittelstand. Das führt dann eben zu einer anderen Sicht der Dinge. Meine persönliche subjektive Meinung dazu: Haben sie halt Pecht gehabt. Eine Veränderung der Firmenkultur in Frankreich wäre vll. nicht verkehrt.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •