Kriminalität im Viertel

[Hadouken!]

Edit: Entspricht nicht mehr meiner heutigen Meinung.

[Michiol75]

Heftig wie oft dieses Dir passiert ist, da mag ich nicht mehr von Zufall sprechen. Natürlich sollte man im Viertel immer die Augen offen haben, also ich als Oldenburger bin dort immer wachsam. Mir ist dort noch nichts passiert, mag daran liegen das ich ein kleiner Riese bin mit 1,95 m oder einfach Glück hatte. Ich wohne aber ja auch nicht dort, bin nur gelegentlich mal vor Ort. (meistens vor oder nach Werder-Spielen) Die Junkies haben mich dort immer schon gestört, die ohne Hemmungen ihre Drogen-Geschäfte am hellen Tage abwickeln ohne Hemmungen. Oder die Chaoten-Punks, wo zum Teil einige auch durchgeknallt sind. Ein Flüchtlingsproblem, könnte natürlich sein obwohl grundsätzlich Deutsche genauso viel Mist bauen wie Ausländer. Aber sehe Deinen Bericht mal als Warnung an, werde in Zukunft nur noch mehr aufpassen als vorher und hoffe die Situation bessert sich schnell wieder dort.

[Peter S. Werder]

Magst du dein Anliegen - ohne dir auf den Schlips treten zu wollen - für die Übersichtlichkeit des Off-Topic einem bereits vorhandenen Thread zuordnen?
Spontan würden mir z. B. diese Optionen in den Sinn kommen: 1, 2, 3, 4.
Ein eigener Thread für jeden Stadtteil (in jeder Stadt) wäre m. E. nicht zielführend.

Zum Inhalt:
Wenn einem so etwas passiert, ist das immer scheiße. Egal wo.

Davon ab existierte im Viertel auch schon vor zig Jahren eine überproportional hohe empfundene Kriminalität. Doch auch die tatsächliche würde ich als überdurchschnittlich verorten - nicht zuletzt die traditionell hohe Polizeipräsenz werte ich als Indikator, ohne Statistiken vorliegen zu haben, wohlwissend, dass sie mitunter vorübergehend unverhältnismäßig hoch ist, Stichwort Abschreckungseffekt.
Ich selbst habe mal im Viertel gewohnt und war - unabhängig davon - in der Vergangenheit mehrfach Opfer von (größtenteils versuchten) Straftaten, darunter Raub, Betrug und Körperverletzung und kenne viele andere Opfer - zumeist von (Trick-)Diebstählen - persönlich.
Mit den Taten war oftmals viel (Folge-)Ärger verbunden; der "verdorbene Abend" noch am ehesten zu verschmerzen.

Das Viertel ist seit eh und je einer der pulsierendsten Orte des Dorfes mit Straßenbahn, seitdem die Meile sich m. W. nie so richtig von den blutigen Türsteher-Auseinandersetzungen erholt hat, hat sich dieser Umstand m. E. mit Schwankungen eher noch manifestiert.
Das zieht - vergleichbar mit den Bahnhöfen dieses Landes - Menschen aller Couleur an, darunter bunteste, aber leider auch kriminelle Vögel.
Zudem wird das Sielwalleck durch die allgegenwärtige Drogenszene dominiert - vom Verkauf bis zur Beschaffungskriminalität.
Das alles erwähne ich wertfrei, ich weiß um die Umstände, die Menschen in ihr jeweiliges Schicksal/zu ihrem Handeln treiben (können), gerade in einer derart armen Stadt.

Es ist m. E. durchaus möglich oder sogar wahrscheinlich, dass derzeit Anstiege bei bestimmten Delikten zu verzeichnen sind. Anhaltend erfahre ich von Opfern aus meinem Umfeld - daraus kann man schwerlich Tendenzen ableiten, allerdings weiß ich jenseits der medialen Berichterstattung aus einer zuständigen Behörde von vielen Straftaten, die im Zusammenhang mit den unbegleiteten Flüchtlingen stehen und deren Begehung leider mehrfach mit einer hohen Brutalität verbunden war. Auch hier handelt es sich oftmals um hausgemachte Leiden - Bremens Umgang mit diesen hat seinen Teil dazu beigetragen.

Nun, leider habe ich keine Zeit, um jetzt weiter auf das durchaus interessante, aber auch sehr vielschichtige und komplexe Thema einzugehen.
Erfahrungsgemäß führen bestimmte Polizeistrategien oftmals lediglich zu vorübergehenden Verlagerungseffekten, langsfristige Lösungen über Legislaturperioden hinaus, die nicht lediglich Symptome bekämpfen, kosten viel Geld und die Bremer Strafjustiz ist traditionell eine Sache für sich mit entsprechenden Vor- und Nachteilen.
Mir hat es meistens geholfen "auf Zack zu sein", das möchte man aber nicht immer, gerade wenn Entspannung, das Kennenlernen, Party oder gar Wohnen angesagt sind.
Bestimmte dunkle Ecken (z. B. die Wallanlagen)/einsame kleine Straßen (z. B. zwischen Humboldtstraße und vor dem Steintor) würde ich zu den einschlägigen Zeiten einfach meiden bzw. dort nicht alleine unterwegs sein, lieber die Hauptstraßen entlang latschen ... Damit kann man zumindest die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass einem oben erwähnter Shice widerfährt.

Lass dich nicht unterkriegen bzw. dir nicht den Spaß am Viertel verderben - es bleibt ein derbe geiler Ort, den es jenseits der Kriminalität in der Form zu erhalten gilt.

[Hadouken!]

Heftig wie oft dieses Dir passiert ist, da mag ich nicht mehr von Zufall sprechen. Natürlich sollte man im Viertel immer die Augen offen haben, also ich als Oldenburger bin dort immer wachsam. Mir ist dort noch nichts passiert, mag daran liegen das ich ein kleiner Riese bin mit 1,95 m oder einfach Glück hatte. Ich wohne aber ja auch nicht dort, bin nur gelegentlich mal vor Ort. (meistens vor oder nach Werder-Spielen) Die Junkies haben mich dort immer schon gestört, die ohne Hemmungen ihre Drogen-Geschäfte am hellen Tage abwickeln ohne Hemmungen. Oder die Chaoten-Punks, wo zum Teil einige auch durchgeknallt sind. Ein Flüchtlingsproblem, könnte natürlich sein obwohl grundsätzlich Deutsche genauso viel Mist bauen wie Ausländer. Aber sehe Deinen Bericht mal als Warnung an, werde in Zukunft nur noch mehr aufpassen als vorher und hoffe die Situation bessert sich schnell wieder dort.

Ich bin auch 1,90 aber das interessiert die in der Mehrzahl nicht, wenn die zu zweit sind dann vielleicht noch etwas aber nicht wenn die zu dritt sind. - Das was du alles angesprochen hast das ist zwar auch nicht toll aber das sind noch so Sachen mit denen in Leben kann. Was in den letzten vier Wochen aber so abgegangen ist das geht echt gar nicht. Vor allem wenn das Viertel jeden Tag und auch Nachts nutzen muss weil man hier wohnt.

[Osnadame]

Ich kann zur Situation wenig sagen, da ich dort nur irgendwann mal nachmittags als Touri war. Mich schockiert allerdings, dass "ca. 50 bis 100 Menschen" eine Schlägerei beobachten, aber keiner mal auf die Idee kommt, selbst dazwischen zu gehen.

Ich weiß von hier, dass die Polizei abends und am Wochenende einfach unterbesetzt ist und nicht überall sein kann.

[Hadouken!]

Erstmal Danke für deinen langen Post Peter! Beruhigt mich etwas dass es früher nicht anders war, auch wenn sich das erstmal doof anhört.

Bestimmte dunkle Ecken (...) einsame kleine Straßen (z. B. zwischen Humboldtstraße und vor dem Steintor) würde ich zu den einschlägigen Zeiten einfach meiden bzw. dort nicht alleine unterwegs sein

Tja, blöd nur wenn man genau da wohnt.

[Hadouken!]

Ich kann zur Situation wenig sagen, da ich dort nur irgendwann mal nachmittags als Touri war. Mich schockiert allerdings, dass "ca. 50 bis 100 Menschen" eine Schlägerei beobachten, aber keiner mal auf die Idee kommt, selbst dazwischen zu gehen.

Ich weiß von hier, dass die Polizei abends und am Wochenende einfach unterbesetzt ist und nicht überall sein kann.

Da sind mehrere dazwischen gegangen.

[Michiol75]

Dazwischen gehen ist so eine Sache. Am Ende zack bekommt man noch eine Stichverletzung mit Messer oder ähnliches. Aber Polizei rufen sollte man bei sowas, nicht dumm rumstehen und gaffen. Sowas finde ich auch ätzend.

[Zoki]

@Hadouken...wahrlich nicht schön was dir passiert ist,gut das es bis jetzt glimpflich ausgegangen ist!
Tja,leider bestätigst du mit deiner Story die ganzen Vorkommnisse welche sich wie ein Lauffeuer durch die Stadt ziehen. Es soll ziemlich heftig abgehen. Hbf ,City und 1/4 als Schwerpunkt. Insbesondere Umfs fallen da extrem auf! Polizei ist machtlos und die verantwortlichen bzw. professionellen wie Soz.arbeiter usw. spielen das in der Regel runter! PC um jeden Preis, beinahe unmöglich auch nur eine kontroverse Diskussion zu dem Thema zu führen.
Aber auch die Zahl der Einbrüche ist zumindest gefühlt explodiert. Unglaublich wie oft alleine in meinem ruhigen Wohnumfeld eingebrochen wurde.
Letztendlich bleibt einem nur die Wahl solche Brennpunkte zu meiden oder eben möglichst nicht nachts alleine unterwegs zu sein!
Im Falle der Fälle sollte man möglichst die Beine in die Hand nehmen und laufen. Ich pers.neige jedoch dummerweise nicht dazu und das führt dann unweigerlich zu einer Auseinandersetzung. Doofe Zeiten ma sagn.

[Peter S. Werder]

Polizei ist machtlos und die verantwortlichen bzw. professionellen wie Soz.arbeiter usw. spielen das in der Regel runter! PC um jeden Preis, beinahe unmöglich auch nur eine kontroverse Diskussion zu dem Thema zu führen.

Heruntergespielt wird das Problem wohl eher von den politischen Entscheidungsträgern, die kostensparende Fehlerentscheidungen eingestehen und kostenintensive Entscheidungen treffen müssten, jedenfalls m. W. nicht von unmittelbar Betroffenen wie die erwähnten Sozialarbeiter.
U. a. die schlagen schon lange Alarm. Zu Recht.

e. Diskussionen sind notwendig, aber kontrovers bedeutet nicht, dass man jetzt lediglich mit dem Finger auf die Täter zeigt.

[Chico-HB]

Jaja, das Viertel, wobei ich jetzt nicht so oft da bin, nur mal ab und an mal einen zu heben und ich kenn solche Geschichten nur vom Hörensagen.
HBF v.a. nachts ist ganz schlimm.

Wobei man auch ein bisschen relativieren muss. Das Frankfurter Bahnhofsviertel z.B. ist ja auch berüchtigt und bekannt, dass es da sehr kriminell und gefährlich sein soll, nur Junkies, Zuhälter, Prostitution und Dealer. Ich muss sagen, das ist mit das sicherste Viertel, das ich je (in Deutschland) gesehen habe. Da ist immer viel los, klar sieht man hier und da mal nen (Crack)junkie und seltsame Gestalten, aber es sind immer ne Menge an Leuten da. Wir waren früher oft dort, sowohl tagsüber als auch nachts und ich hab mich da immer sehr sicher gefühlt.

Aber Back 2 Topic: Ich möchte mir darüber kein Urteil erlauben. Bisher fand ich das Viertel sowohl tagsüber als auch nachts angenehm, aber ich bin auch nicht wöchentlich oder gar täglich dort und wohne auch in ner ganze anderen (sehr ruhigen) Ecke von Bremen. Aber das hört sich schon krass an. Musste halt beobachten, wie es sich weiter entwickelt, aber wenn mir das passiert wäre, wäre ich schon längst umgezogen. Vielleicht muss man halt nachts die Polizeipräsenz noch weiter erhöhen oder man engagiert irgendwleche "Hilfssherriffs", die ab Einbruch der Dunkelheit ihre Runden drehen, dann verringern sich mit Sicherhheit derartige Fälle.
Mir ist in fast 34 Jahren noch nie sowas passiert (Überfall o.Ä.), weder in Deutschland noch im Ausland (gerade in manchen südamerik. Metropolen wie Caracas, Maracaibo oder Asuncion, die als sehr gefährlich gelten), hatte ich also Glück (?) und darüber bin ich froh. Andererseits kann natürlich überall was passieren und man muss dazu sagen, dass Bremen eben eine Großstadt mit über ner halben Mio. Einwohner ist, wo es hier und da eben mal kriminell zugeht. Das ist aber in anderen Großstädten wie Köln, Berlin, Hamburg, Düsseldorf oder Stuttgart auch nicht anders.

[brat-set]

So häufig angegriffen/überfallen zu werden finde ich heftig. Ne Schlägerei ab und zu gabs da ja schon immer. Das wäre auch etwas mit dem ich leben könnte. Aber Überfall mit Messer ist schon so unangenehm, dass ich mir überlegen würde wegzuziehen.

Trägst Du auffällige Dinge, die in bestimmten Kreisen beliebt sind? z.B. Y3, Stone Island, aktuelles iphone ohne Hülle etc.?

Andererseits, selbst wenn man auffällige Marken trägt, will man sich natürlich nicht von solchen Individuen mittelbar diktieren lassen, was man tragen kann ohne gefährdet zu werden.

[Hadouken!]

So häufig angegriffen/überfallen zu werden finde ich heftig. Ne Schlägerei ab und zu gabs da ja schon immer. Das wäre auch etwas mit dem ich leben könnte. Aber Überfall mit Messer ist schon so unangenehm, dass ich mir überlegen würde wegzuziehen.

Trägst Du auffällige Dinge, die in bestimmten Kreisen beliebt sind? z.B. Y3, Stone Island, aktuelles iphone ohne Hülle etc.?

Andererseits, selbst wenn man auffällige Marken trägt, will man sich natürlich nicht von solchen Individuen mittelbar diktieren lassen, was man tragen kann ohne gefährdet zu werden.

Ne sowas trage ich gar nicht, ich ziehe mich zwar gut an und evtl. auch teuer... aber ich habe nur Klamotten wo man nicht erkennt von welcher Marke das ist. Selbst bei richtig teuren Tods Schuhen trage ich nur Modelle wo nicht 3 cm groß Tods drauf steht ... dazu habe ich auch ein altes gammel htc smartphone und es kann sogar mal sein dass ich in Jogginghose einkaufen gehe.

Und ich sehe das auch wie du in deinem Schlusssatz, selbst wenn ich Marken Klamotten trage und ein iPhone Gassi führen würde, würde ich mich davon nicht einschränken lassen.

Ich bin echt am überlegen was ich mache, ich glaube ich werde die Tage mal zur Polizei gehen und davon mal berichten oder mich an die Stadt wenden ...

[derBaum]

Nur mal ne Frage abseits vom Thema: Machst du irgendeine Art von Kampfsport o.ä.? Vier mal gegen mehrere Angreifer rauszukommen, teils mit Messern bewaffnet, das ist schon ne Leistung..

[Hadouken!]

Nur mal ne Frage abseits vom Thema: Machst du irgendeine Art von Kampfsport o.ä.? Vier mal gegen mehrere Angreifer rauszukommen, teils mit Messern bewaffnet, das ist schon ne Leistung..

Ne überhaupt gar nicht, ich hatte einfach nur Glück. Gerade die Situation mit dem Teppichmesser war mega beschissen weil der Typ sich auf mich zu bewegt hat, da musst ich was machen und konnte den zum Glück so doll mit dem ersten Schlag treffen dass er eingeschüchtert war und ihn dann über einen Zaun schupsen. Hätte auch in die Hose gehen können. Wegrennen konnte ich in der Situation auch nicht weil der andere halt hinter mir war den ich danach dann festhalten konnte und der zum Glück unbewaffnet war.

Also: Glück gehabt. Wünsche keinem so eine Situation weil der Schock kommt dann erst wenn man zuhause ist.