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Thema: Fan sein

  1. #1
    Avatar von Moe
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    Fan sein

    Hallo,

    Ich bin seit ich denken kann Werder fan. Doch in letzter Zeit muss ich meine Fan dasein immer öfter hinterfragen.
    Wieso bin ich eigentlich Fan von Werder? Das hat mir mein Vater in die wiege gelegt. Aber warum bleibe ich Werder Fan?
    Wegen den Spielern und dem Personal? Um ehrlich zu sein ist im heutigen Profifußball fast jeder Spieler Legionär. Er streift sich das Werder-Trikot nicht aus irgendeiner Überzeugung über, sondern weil er dafür bezahlt wird. Der Kader ist ja auch alle paar Jahre praktisch einmal komplett ausgewechselt. Wegen der Stadt? Es gibt viele Vereine in Bremen, und generell habe ich zu der Stadt eigentlich eh keinen Bezug.
    Eine Antwort zu finden fällt mir nicht leicht.

    Warum seid ihr denn eigentlich Werder Fans?

  2. #2
    KarlAuer
    Gast
    Fansein ist nicht rational. Deshalb kann man sich auch nicht dafür oder dagegen entscheiden.
    Und weil es keine bewusste Entscheidung ist, muss und kann man es auch nicht begründen.

    Ich bin es als Junge geworden....vielleicht weil man mich mit ins Weserstadion nahm, weil grün als Kind meine Lieblingsfarbe war oder weil Olli Reck in einem Pokalspiel 3 Elfmeter hielt. Ich bleibe es jedenfalls mein Leben lang. Das Interesse ist mal größer gewesen und mal kleiner. Aber dass ich jemals vor Freude ausraste, weil eine andere Mannschaft ein Tor schießt (außer vllt. gegen Bayern oder HSV). Dass ich jemals 90 Minuten ein verschlüsseltes Fussballspiel angucke weil ich Schiss hab, dass eine andere Mannschaft absteigt, das kann ich mir nicht vorstellen.


  3. #3
    Avatar von Fridolin
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    Zitat Zitat von KarlAuer Beitrag anzeigen
    Fansein ist nicht rational.
    Nach diesem Satz kann das Ding hier eigentlich dicht. Das Fansein ist halt eine komplett emotionale Nummer. Bis ich 3 war, war ich Bayern-Fan (), weil es schlicht die einzige Mannschaft war, die ich kannte. Dann nahm mich mein Vater mit ins Weserstadion. Die Atmosphäre, 'ne Bratwurst für mich alleine auffe Hand, das riesige Bauwerk "Stadion", 11 Helden aufm Platz - da war es um mich geschehen.
    Daran konnte nichtmal die 0:4 Klatsche was ändern.

  4. #4

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    Also ich weiß schon warum Werder und niemand anderes, eben weil es eine Konstante ist die immer da war.
    Wenn du als 5 Jähriger schon mit zu den Heimspielen gehst, du als deinen Vater jemanden hast der dir schon als Kleinkind erzählt welche sensationellen Spiele Werder gemacht hat (Dynamo Berlin etc) dann lebst du es irgendwann einfach.
    So richtig bewusst war mit das denke ich zum ersten mal mit 9 als Papa und ich in Berlin zum Pokalfinale waren und Matthäus,Effenberg so schön verschossen hatten.
    Ich jubelte wie ein Verrückter und musste weinen weil ich so glücklich war, von solchen Momenten an ist es dann ein Selbstläufer.Ich konnte gar nicht anders als zu Werder zu gehen und mir immer wieder die positive sowie natürlich auch negative Dröhnung zu geben, wenn Werder spielte und ich selber ein Fußballspiel hatte war immer klar was für mich an erster Stelle steht.
    Es kam sogar soweit das ich mit meinem Vater 2004 in München (alles richtig gemacht) war und die Hochzeit der Schwester meiner Mutter ausfallen lassen habe, die ist seitdem vorallem auf Papa nicht sehr gut zu sprechen.
    2009 habe ich mal eben 1 Woche Urlaub eingeschoben um in Istanbul dabei zu sein, die Schule fand das nicht so gut und hatte kein Verständnis.
    Nur Werder steht an Nummer 1, wer dafür kein Verständis hat der muss sich aus meinem Leben fernhalten.

    Also ich kann wirklich nicht ohne Werder das letzte Pflichtspiel was ich nicht über 90 Minuten gesehen habe war im San Siro gegen den AC (keine Fernsehübertragung!).
    Davor war das glaube ich 2004 gegen Pasching, haben wir ja auch eher hoch verloren.
    Also die Frage warum bin ich Werderfan stellt sich für mich irgendwie nicht, weil dann könnte ich ja genauso fragen wieso liebe ich meine Mutter,Schwester,Vater.Eben weil es meine Mutter,Schwester... ist!
    Und genauso eben, weil es der SVW ist .
    Geändert von nilsis1899 (21.12.2012 um 23:52 Uhr)

  5. #5
    Avatar von Moe
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    Aber was ist der SVW für dich? Was wenn der SVW morgen in Grün-Weiß Dingens umbenannt wird und nach Kiel zieht? Wärest du dann immernoch Fan? Warum nicht? Woran machst du den SVW fest? Der Verein, der immer am selben Ort da spielt und immer den gleichen Namen hat?

  6. #6

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    Auch da will ich den Familienvergleich nehmen, wenn meine Schwester nach München zieht und gleichzeitig warum auch immer ihren Namen ändert bleibt sie trotzdem meine Schwester und ich liebe sie!
    ABER ganz realistisch gesagt, wenn das Weserstadion nicht mehr dort steht wo es steht und der SVW nicht mehr der SVW(Grün Weiß Dingens) ist dann ist Werder auch nicht mehr Werder.
    Darum, natürlich macht man es an solchen Sachen fest woran auch sonst?, Identifikationsfiguren wie Thomas Schaaf, Marco Bode,Dieter Eilts oder auch Fischer,Lemke sind auch ein ganz wichtiger Teil.
    Eins sei dir gesagt, ich würde immer noch zu Werder gehen wenn sie in der fünften/sechsten/siebten Liga spielen.Denn man muss immer zu seinem Verein stehen, schlimm würde ich es nur finden wenn ein Scheich kommt und den Verein führt(siehe was passieren kann;FC MALAGA).

    Ich habe mal gesagt sollte Werder in den nächsten 50 Jahren die Champions League gewinnen verspreche ich das ich nie wieder ins Stadion gehe und praktisch mit diesem Ereignis abschließe.
    Für mich würde das wie in einem Film ein wunderbares Happy End bedeuten.

  7. #7
    Rondu
    Gast


    Was issn das für n hypothetischer Unfug...
    Natürlich ist Werder Werder, weil es Bremen ist, weil es Viertel ist, weil es Tradition hat, weil es mit der Stadt und den Menschen gewachsen ist.
    Wenn der Verein "umbenannt" würde und "wegzöge" wäre es nicht mehr der Verein.
    Die Liebe zu Werder ist doch nachhaltig mit Erlebnissen verbunden, die auch an Örtlichkeiten gebunden sind.
    Ich liebe den Verein doch nicht für sein aktuelles Personal, sondern weil er für unzählig viele schöne Erlebnisse meines Lebens verantwortlich ist. Und diese Erlebnisse sind nunmal am Osterdeich und im Weserstadion passiert.

    Für mich - und da kann ich mich vielleicht glücklich schätzen, weil ich eben am Stadion groß geworden bin - gab es nie etwas anderes, fußballtechnisch. Ich hab fast zehn Jahre im Verein gespielt, für den Verein gearbeitet, über den Verein berichtet.

    Die Frage nach einem "Warum" oder "vielleicht mal was anderes" hat sich mir nie gestellt und wird sich mir nie stellen.
    Geändert von Rondu (22.12.2012 um 07:18 Uhr)

  8. #8
    Avatar von mase_on
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    Also ich muss sagen, ich find diesen Thread jetzt schon faszinierend. In letzter Zeit habe ich mir auch schön öfter mal die Frage gestellt, was hinter dem Fan-Dasein so steckt und warum sich viele Fans eines Vereins in ihren Denkmustern kaum unterscheiden.

    Es geht mit dabei weniger um das "Wie bin ich Werder-Fan geworden?" sondern eher um das "Warum bin ich Werder-Fan und woran mache ich es fest?".

    Zitat Zitat von Moe Beitrag anzeigen
    Aber was ist der SVW für dich? Was wenn der SVW morgen in Grün-Weiß Dingens umbenannt wird und nach Kiel zieht? Wärest du dann immernoch Fan? Warum nicht? Woran machst du den SVW fest? Der Verein, der immer am selben Ort da spielt und immer den gleichen Namen hat?
    Das find ich ehrlich gesagt, eine der interessantesten Fragen , die ich hier bisher hier gelesen habe.
    Nach einem Transfer hört man an jeder Ecke: Werder ist größer als jeder Spieler/Trainer/Manager... Werder ist also schonmal nicht der aktuelle Lieblingsspieler, sondern eher so ein Konstrukt, das wir nicht genau beschreiben können. Wenn ein Milliardär einen Club kauft, wenden sich ja auch viele Fans ab, da es sich nicht mehr richtig anfühlt. Also ist die Chefetage dann doch irgendwie Werder oder nicht? Oder ist es das Stadion? Das Viertel? Die Stadt? Das Team? Der Vorstand? Wenn KATS plötzlich weg sind und alle Spieler anderswo kicken, brechen doch die meisten das Verhältnis zu diesen Spielern ab (es geht oft um Verrat usw., persönliches Bashing und und und... Petersen find ich momentan super. Was wenn er nächstes Jahr wieder zu den Bayern geht. Bin ich dann nicht mehr Fan von ihm? War ich es überhaupt mal oder nur Fan der Mannschaft 12/13?).

    Ich war in meinem Leben noch nie in Bremen und hab erst ein Spiel live gesehen, habe also keinerlei direkten persönlichen oder lokalen Bezug zum Verein und trotzdem habe ich seit 8 Jahren fast jedes Spiel über die voll Länge gesehen und fieber mit.
    Es ist also nicht die lokale Komponente.

    Konkretes Beispiel: Seit 19 Jahren bin ich NBA-Fan und verfolge die Hornets. Früher waren sie in Charlotte, zogen dann um nach New Orleans, dann nach Oklahoma City und wieder zurück nach New Orleans. Besitzer wurden gewechselt, demnächst steht der Namenwechsel an. Das "Team" also der Verein ist also nicht mehr der gleiche wie zu den Anfangszeiten und trotzdem bleibe ich Fan. Die Frage nach dem "Warum" stellt sich also schon. Rondu wäre ja, wie oben beschrieben, nicht mehr Fan dieses Vereins, wenn er umzieht. Da es sich aber um einen schleichenden Prozess handelte, wusste ich nie, wann die Toleranzgrenze erreicht war. Bisher habe ich noch keinen Grund gefunden den Verein links liegen zu lassen.

    Ich denke eher dass die Erinnerungen ein Bindeglied zwischen Verein und Fan sind und die möchte man so lange es geht aufrechterhalten.

    Wie seht ihr das?

  9. #9
    Avatar von MasterB90
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    Dieses "dann wäre ich kein Fan mehr" finde ich komisch. Werder könnte alles falsch machen was man falsch machen kann, Zwangabstieg in die 3te Liga, Klose neuer Präsident, in Stellingen die Heimspiele austragen lassen, Schiris bestechen etc. trotzdem wäre ich noch Fan von Werder. Liebe kann man eben nicht beeinflussen

  10. #10
    Avatar von Tose
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    Sinnloser Thread. Mir stellt sich die Frage nach dem "warum" überhaupt nicht. Warum auch? Ist eben so.

    Zitat Zitat von mase_on Beitrag anzeigen
    Konkretes Beispiel: Seit 19 Jahren bin ich NBA-Fan und verfolge die Hornets. Früher waren sie in Charlotte, zogen dann um nach New Orleans, dann nach Oklahoma City und wieder zurück nach New Orleans.
    Nicht im Ansatz vergleichbar. Das ganze System unterliegt doch da ganz anderen Gegebenheiten.

  11. #11
    Avatar von mase_on
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    Naja, sinnlos würde ich das nicht bezeichnen. Man kann es auch umdrehen: Was müsste passieren, damit du nicht mehr Fan von Werder bist. Oder stellt sich die Frage auch nicht? Der Ist-Zustand scheint hier ja schwer verankert zu sein. Einmal verliebt, immer verliebt. Hier gibt's bestimmt auch niemanden, der geschieden ist. Alles perfekte Ehen.

  12. #12
    Avatar von Moe
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    Zitat Zitat von Tose Beitrag anzeigen
    Sinnloser Thread. Mir stellt sich die Frage nach dem "warum" überhaupt nicht. Warum auch? Ist eben so.
    Nicht jeder ist halt so wie du mit einfachen Dogmen und ohne jegliche Reflexion im Leben glücklich. Was spricht dagegen, dadrüber zu philosophieren? Solche Kommentare sind sinnlos.
    Geändert von Moe (22.12.2012 um 19:41 Uhr)

  13. #13

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    Zitat Zitat von Moe Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Tose Beitrag anzeigen
    Sinnloser Thread. Mir stellt sich die Frage nach dem "warum" überhaupt nicht. Warum auch? Ist eben so.
    Nicht jeder ist halt so wie du mit einfachen Dogmen und ohne jegliche Reflexion im Leben glücklich. Was spricht dagegen, dadrüber zu philosophieren? Solche Kommentare sind sinnlos.
    Ich finde die Frage schon okay, vorallem für Leute die eben diese Verbundenheit nicht haben (nur sympathisieren) kann man hier vllt. eventuelle Erklärungen liefern.

  14. #14
    Avatar von Tose
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    Ist halt in diesem Fall meine Meinung. Ist eines der wenigen Themen wo ich ein richtiger 'Nazi' bin. Finde ich übrigens unnötig das sofort zu pauschalisieren. Aber man zu...

    Wenn man einmal Fan eines Fußballvereins ist, bleibt man Fan. Basta. Sonst ist man eben, per meiner eigenen Definition, kein Fan. Kann natürlich jeder anders sehen. Aber ich lege für mich selbst diesen Standrad so fest.

  15. #15
    Avatar von mase_on
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    @tose: Wenn du für dich selbst in gewissen Fragen einen "Nazi"-Standard festlegst, dann sagt das so ziemlich alles über deine Persönlichkeit aus und wie du mit deinen Mitmenschen/Problemen umgehst. Für mich ist dies ein weiterer Beleg dafür, dass gewisse Fußballfans nicht über ihr Handeln nachdenken, sondern einen vorgegebenen Weg einfach übernehmen.

    Eine weitere Frage die sich mir dadurch stellt ist, wieso es scheinbar unmöglich ist sich als Fan zweier Vereine innerhalb einer Liga zu outen. Ich habe fast noch nie von so einem Fall gehört. OK, ich halte mit dem Verein in England und diesem in Spanien, dazu noch diesem aus der 2. Liga. Aber was wenn der Zweitligaclub aufsteigt. Muss der männliche Alpha-Fan sich jetzt umbringen, um dieses Problem zu lösen?

    Dieses "Lebenslang grün-weiss"-Gehabe und "Du bist ein Erfolgsfan" kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen. Fußball ist ein Hobby, genau wie Musik und Kino und was weiß ich. Wenn ich dabei keine Freude mehr empfinde, warum sollte ich es dann weitermachen? Gibt es wirklich nichts anderes im Leben? Bin ich gezwungen mir Abstiegsjahre reinzuziehen, um als richtiger Fan zu gelten? Ich habe den Eindruck dass ein solches "Fan sein" ein ziemlich urmännlicher Begriff ist, wo jeder sich gegenüber dem anderen Fan als noch loyaler und noch durchhaltefähiger beweisen muss.

    Scheinbar sind das alles Fragen, auf die kaum jemand eine Antwort hat und daher wird anstatt mal darüber zu reden einfach dieses Thema als "hypothetischer Unfug" bezeichnet.

    Schade, dass es immer nur um banale Fragen wie Neuverpflichtungen und Talente, Spiele, Trainer geht, aber niemand sich mal grundlegende Fragen zur Fankultur stellt.

    Bei 12:12 geht jeder auf die Barrikaden, aber wenn es darum geht, mal einfache Fragen zu beantworten, scheint kein Interesse zu bestehen...

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