Seite 195 von 311 ErsteErste ... 145 175 185 194195196205 215 245 ... LetzteLetzte
Ergebnis 2.911 bis 2.925 von 4651

Thema: Spielsystem, Strategie & Taktik Thread

  1. #2911
    Avatar von =Vince=
    Registriert seit
    01.09.2011
    Ort
    Dinnylähn
    Beiträge
    7.428
    Habe ich schon oft vermutet, wenn Trainer zum Schluss Offensiv gewechselt haben: Studie dazu, dass Stürmer bei Rückstand einwechseln in der Regel Quatsch ist. http://www.uni-mainz.de/presse/63422.php
    Edit: Ach ja, ganz deutlich war es EM 2012 beim Ausscheiden gegen Italien, als Löw Reus für Poldi (falsch, weil keine Räume), Klose für Gomez (egal), Müller für Boateng (auch falsch)

    In der jüngsten Vergangenheit gab es ein paar Trainer/ Spiele, die bei Rückstand vermeintlich defensiv gewechselt haben. Ich meine Skrippo auch...irgendwann mal Kroos eingewechselt, oder?
    Geändert von =Vince= (03.02.2015 um 11:41 Uhr)
    Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)

  2. #2912
    Avatar von Essen Hbf
    Registriert seit
    30.01.2011
    Beiträge
    322
    Zitat Zitat von =Vince= Beitrag anzeigen
    Habe ich schon oft vermutet, wenn Trainer zum Schluss Offensiv gewechselt haben: Studie dazu, dass Stürmer bei Rückstand einwechseln in der Regel Quatsch ist. http://www.uni-mainz.de/presse/63422.php
    Edit: Ach ja, ganz deutlich war es EM 2012 beim Ausscheiden gegen Italien, als Löw Reus für Poldi (falsch, weil keine Räume), Klose für Gomez (egal), Müller für Boateng (auch falsch)

    In der jüngsten Vergangenheit gab es ein paar Trainer/ Spiele, die bei Rückstand vermeintlich defensiv gewechselt haben. Ich meine Skrippo auch...irgendwann mal Kroos eingewechselt, oder?
    Das war Dutt. Gegen Wolfsburg. Kroos sollte dann die langen Bälle übernehmen
    QUANDO TANDEM FINIENTVR PERICVLA LABORES MISERIAE

  3. #2913
    Avatar von Exilostfriese
    Registriert seit
    05.11.2010
    Ort
    Stuttgart
    Beiträge
    1.016
    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser Thread langsam wieder Sinn ergibt. Vorher war es ja eher die Taktik: Mit viel Kampf und Einsatz vielleicht doch ein Tor zu erzwingen und wenig zu fangen.
    …man soll sein Licht zuweilen unter den Scheffel stellen…

  4. #2914
    Avatar von Balljunge
    Registriert seit
    01.07.2009
    Ort
    Luzern
    Beiträge
    3.425
    Zitat Zitat von =Vince= Beitrag anzeigen
    Habe ich schon oft vermutet, wenn Trainer zum Schluss Offensiv gewechselt haben: Studie dazu, dass Stürmer bei Rückstand einwechseln in der Regel Quatsch ist. http://www.uni-mainz.de/presse/63422.php
    Edit: Ach ja, ganz deutlich war es EM 2012 beim Ausscheiden gegen Italien, als Löw Reus für Poldi (falsch, weil keine Räume), Klose für Gomez (egal), Müller für Boateng (auch falsch)

    In der jüngsten Vergangenheit gab es ein paar Trainer/ Spiele, die bei Rückstand vermeintlich defensiv gewechselt haben. Ich meine Skrippo auch...irgendwann mal Kroos eingewechselt, oder?
    Im Link steht:
    Liegt ein Team beispielsweise 0:1 zurück und ist dies nicht erwartet, dann wechseln sie vermehrt Stürmer gegen Verteidiger ein – mit negativen Konsequenzen: Die Tordifferenz verschlechtert sich um 0,3 Tore pro offensivem Wechsel.
    Das ist mir in der Form aber wenig aussagekräftig.
    Natürlich fängt man sich mehr Tore, wenn man eine Schlussoffensive einläutet. Man liegt 0:1 zurück und möchte unbedingt den Ausgleich erzielen. Die Wahrscheinlichkeit für Kontertore steigt also. Vielleicht schafft man dann aus 10 solcher Versuche zweimal den Ausgleich, dreimal bleibt es beim 0:1 und fünfmal verliert man dann 0:2 oder höher. Wechselt man nicht aus schafft man den Ausgleich vielleicht nur einmal, achtmal bleibt es beim 0:1 und einmal verliert man noch 0:2.
    Tordifferenz ohne Wechsel: +/- 0
    Tordifferenz mit Wechsel: -3 (also im Schnitt -0,3 pro Spiel verschlechtert)
    Man hätte aber durch die Wechsel ein Unentschieden und somit Punkt mehr geholt als ohne! Die Chance auf mehr Punkte wäre also das größere Gegentorrisiko wert.
    Leider wird die Studie nicht verlinkt so dass ich nicht weiß ob nur die Pressemitteilung Murks ist und das Ergebnis der Studie fälschlich verkürzt wiedergibt oder ob die Studie an sich Quatsch ist.
    (Meine obigen Beispielzahlen sind ja beispielsweise völlig aus der Luft gegriffen und die Studie könnte zeigen, dass auch die erwartete Punkteausbeute sinkt)

  5. #2915

    Registriert seit
    15.05.2009
    Beiträge
    1.808
    Die Studie ist schon sorgfältig erstellt, der erwähnte Koeffizient für die Tordifferenz stichhaltig. Allerdings, wie so oft, sagt diese statistische Signifikanz nicht zwingend etwas über die reale Relevanz aus.

  6. #2916
    Avatar von Balljunge
    Registriert seit
    01.07.2009
    Ort
    Luzern
    Beiträge
    3.425
    Wo kann man die denn einsehen?

  7. #2917
    Avatar von =Vince=
    Registriert seit
    01.09.2011
    Ort
    Dinnylähn
    Beiträge
    7.428
    Zitat Zitat von Balljunge Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von =Vince= Beitrag anzeigen
    Habe ich schon oft vermutet, wenn Trainer zum Schluss Offensiv gewechselt haben: Studie dazu, dass Stürmer bei Rückstand einwechseln in der Regel Quatsch ist. http://www.uni-mainz.de/presse/63422.php
    Edit: Ach ja, ganz deutlich war es EM 2012 beim Ausscheiden gegen Italien, als Löw Reus für Poldi (falsch, weil keine Räume), Klose für Gomez (egal), Müller für Boateng (auch falsch)

    In der jüngsten Vergangenheit gab es ein paar Trainer/ Spiele, die bei Rückstand vermeintlich defensiv gewechselt haben. Ich meine Skrippo auch...irgendwann mal Kroos eingewechselt, oder?
    Im Link steht:
    Liegt ein Team beispielsweise 0:1 zurück und ist dies nicht erwartet, dann wechseln sie vermehrt Stürmer gegen Verteidiger ein – mit negativen Konsequenzen: Die Tordifferenz verschlechtert sich um 0,3 Tore pro offensivem Wechsel.
    Das ist mir in der Form aber wenig aussagekräftig.
    Natürlich fängt man sich mehr Tore, wenn man eine Schlussoffensive einläutet. Man liegt 0:1 zurück und möchte unbedingt den Ausgleich erzielen. Die Wahrscheinlichkeit für Kontertore steigt also. Vielleicht schafft man dann aus 10 solcher Versuche zweimal den Ausgleich, dreimal bleibt es beim 0:1 und fünfmal verliert man dann 0:2 oder höher. Wechselt man nicht aus schafft man den Ausgleich vielleicht nur einmal, achtmal bleibt es beim 0:1 und einmal verliert man noch 0:2.
    Tordifferenz ohne Wechsel: +/- 0
    Tordifferenz mit Wechsel: -3 (also im Schnitt -0,3 pro Spiel verschlechtert)
    Man hätte aber durch die Wechsel ein Unentschieden und somit Punkt mehr geholt als ohne! Die Chance auf mehr Punkte wäre also das größere Gegentorrisiko wert.
    Leider wird die Studie nicht verlinkt so dass ich nicht weiß ob nur die Pressemitteilung Murks ist und das Ergebnis der Studie fälschlich verkürzt wiedergibt oder ob die Studie an sich Quatsch ist.
    (Meine obigen Beispielzahlen sind ja beispielsweise völlig aus der Luft gegriffen und die Studie könnte zeigen, dass auch die erwartete Punkteausbeute sinkt)
    Puh, was macht man nicht alles für's Worum. Ich fand Deinen Einwand nachvollziehbar und habe mir mal die Studie im Original angeguckt, und da geht es eigentlich um etwas anderes. Das ist in der Pressemeldung tatsächlich nicht so deutlich geworden. Zentral ist der kleine Nebensatz "und ist dies nicht erwartet". Es geht in der Studie nämlich eigentlich darum, ob Teams die unerwartet zurückliegen, anders reagieren als Teams die erwartet zurück liegen. Das wurde an den Wettquoten für die Spiele festgemacht.

    Grundsätzlich ist es so, dass Teams, die zurückliegen, mehr Karten kriegen und häufiger offensiv wechseln, was wenig überraschend ist. Der Fokus der Studie ist, dass Teams, die unerwartet zurückliegen, noch öfter foulen, sprich mehr Karten ziehen und noch häufiger offensiv Wechseln. Diese Wechsel, die, so die These, eher aus Enttäuschung über den unerwarteten Spielverlauf resultieren führen dann zu dem eher unerwünschten Effekt, dass man noch mehr Gegentore (0,3 pro Offensivwechsel im Schnitt) bekommt und den gleichen Effekt gibt es auch für die Punktausbeute, was in der Pressemeldung aber nicht erwähnt wurde. Hier aus der Studie: "The negative effect on points is almost identical."

    Das belegt nach der Studie, dass hier irrationale Handlungsweisungen vorliegen, weil es offensichtlich in solchen Situationen vielversprechender wäre, nicht zu wechseln. Dazu fällt mir schon Dortmund ein, die ja in die meisten Spiele in der HR als Favorit gegangen sind und diese dann verloren haben. Das kann also auch was mit den eigenen Erwartungen an das Spielergebnis zusammenhängen. Vor 1-2 Jahren, als die Erwartungen noch niedriger waren an, hätte man vielleicht verschiedene Wechsel nicht gemacht und hatte dadurch eine statistisch höhere Chance die Spiele noch zu gewinnen. Das gleiche könnte womöglich auch für den Nichterfolgt von Werder unter TS in seinen letzten Saisons hier gelten. Wobei statistischer Effekt natürlich nicht gleich übertragbar auf einzelne Situationen und Vereine ist.
    Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)

  8. #2918
    Avatar von Balljunge
    Registriert seit
    01.07.2009
    Ort
    Luzern
    Beiträge
    3.425
    Vielen Dank für die Recherche und ausführliche Beschreibung.
    Durch den expliziten Hinweis auf die Punkteausbeute ist die Studie in der Tat interessant. Schade, dass mal wieder eine Pressemitteilung ungenau formuliert ist.

  9. #2919
    Avatar von johnny_rocket
    Registriert seit
    01.01.2011
    Ort
    Münster
    Beiträge
    319
    uff. solche studien find ich immer schwierig, denn so signifikant der effekt auch sein mag, laesst sich nicht mehr als die allgmeine aussage "in der regel bringts nichts" rausholen. stuermer ist nicht gleich stuermer und der einzelfall bei solchen situationen sehr wichtig (bsp. ein noch nicht hunderprozentig fitter topstuermer wird eingewechselt um das eigentlich spielsystem zu ermoeglichen)

    erwartungen mit der wettquote abzubilden ist auch schwammig. bei spielen wie bayern - paderborn mag das sehr gut hinkommen, aber was ist mit knapperen quoten (1.75 vs. 1.90 oder so). vllt wird das in der untersuchung entsprechend beruecksichtigt, wenn ich nicht kann man aber denk ich nicht sagen, dass wenn die 1.90er mannschaft zurueckliegt, dies vollkommen unerwartet ist.

  10. #2920
    Avatar von =Vince=
    Registriert seit
    01.09.2011
    Ort
    Dinnylähn
    Beiträge
    7.428
    Zitat Zitat von johnny_rocket Beitrag anzeigen
    uff. solche studien find ich immer schwierig, denn so signifikant der effekt auch sein mag, laesst sich nicht mehr als die allgmeine aussage "in der regel bringts nichts" rausholen. stuermer ist nicht gleich stuermer und der einzelfall bei solchen situationen sehr wichtig (bsp. ein noch nicht hunderprozentig fitter topstuermer wird eingewechselt um das eigentlich spielsystem zu ermoeglichen)

    erwartungen mit der wettquote abzubilden ist auch schwammig. bei spielen wie bayern - paderborn mag das sehr gut hinkommen, aber was ist mit knapperen quoten (1.75 vs. 1.90 oder so). vllt wird das in der untersuchung entsprechend beruecksichtigt, wenn ich nicht kann man aber denk ich nicht sagen, dass wenn die 1.90er mannschaft zurueckliegt, dies vollkommen unerwartet ist.
    Vielleicht guckst Du Dir die Studie einfach mal selbst an, bevor Du hier den kritischen Geist gibst. Die Studie hat primär einen anderen Untersuchungsgegenstand als die Frage, ob Stürmer einwechseln bei Rückstand Sinn macht. Da ging es darum, inwiefern Erwartungshaltungen die Entscheidungsfindungen negativ im Sinne von irrational beeinflussen. Das wurde an der Zahl von gelben Karten der Spieler und offensiven Auswechselungen untersucht. Und da ist es statistisch gesehen so, dass ein unerwarteter Rückstand zu mehr gelben Karten und mehr offensiven Auswechselungen führt. Beides führt aber statistisch gesehen nicht zu mehr Punkten, sondern zu weniger. D.h. statistisch gesehen ist das insgesamt falsch.
    Dass man im Einzelfall das als Trainer anders entscheidet, wenn man z.B. einen Messi oder Ronaldo reinschmeißen kann, ist eine Binsenweisheit, aber die Statistik steht halt gegen sie. Was Du zu den Erwartungen mit der Wettquote schreibst ist auch Quatsch, weil genau das stellt man ja anhand der Signifkanz der Ergebnisse fest. Die nach den Wettquoten abgebildeten Erwartungen haben einen statistisch signifikanten Effekt bzw. der kann nachgewiesen werden, was bedeutet, dass sich demnach "Underdogs" bei Rückständen anders verhalten als die Mannschaften, die nach den Quoten eigentlich das Spiel gewinnen müssten. Das mag wieder nicht für Einzelspiele gelten, aber bei 40.000 Fällen kommt das eben hin.

    Diese Ergebnisse passen halt auch zu meinem persönlichen Eindruck, dass es eher selten zum Erfolg führt, wenn man Stürmer einwechselt evtl. weil heutzutage die Spiele eher im Mittelfeld entschieden werden.
    Geändert von =Vince= (08.02.2015 um 05:09 Uhr)
    Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)

  11. #2921
    Avatar von defensivverweigerer
    Registriert seit
    03.09.2013
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    20.337
    Spielverlagerung Analyse zu unserem Bayer Spiel

    http://spielverlagerung.de/2015/02/1...hlaegt-klasse/

    Viktor Skripnik brachte indes das auf den Platz, wovon sein Vorgänger Robin Dutt stets träumte: Eine kompakte, umschaltstarke Mannschaft, die gruppentaktisch sauber agiert und ihre Konter planvoll ausspielt, statt zu bolzen.
    "Punks sind auch nur Hippies. Mit schlechter Laune!" (Amy Taylor)

    http://stolpersteine-bremen.de/

  12. #2922
    Avatar von johnny_rocket
    Registriert seit
    01.01.2011
    Ort
    Münster
    Beiträge
    319
    Zitat Zitat von =Vince= Beitrag anzeigen
    Diese Ergebnisse passen halt auch zu meinem persönlichen Eindruck, dass es eher selten zum Erfolg führt, wenn man Stürmer einwechselt evtl. weil heutzutage die Spiele eher im Mittelfeld entschieden werden.
    Aber letztendlich sind wir dann ja wieder bei der Allgemeinaussage. Diese mag ja durchaus korrekt sein und ich will dem auch nicht widersprechen, denn dass wenn eine Topmannschaft gegen einen unterklassigen Gegner zurückliegt diese mehr Einsatz zeigt (--> mehr gelbe Karten) ist einfach gesunder Menschenverstand, genau so "einfach nen Stürmer mehr einwechseln" nicht zwangsläufig mehr Tore bedeutet.

    Das Ergebnis bringt dem jeweiligen Trainer nun mal überhaupt nichts, du sagst es ja selbst: "Wobei statistischer Effekt natürlich nicht gleich übertragbar auf einzelne Situationen und Vereine ist."

    Darum ging es mir eigl. nur Studie/Ergebnis schön und gut, nur hat man halt nichts davon. Das mit den Wettquoten war allerdings ein spontaner Gedankengang, der in der Tat nicht ganz zu Ende gedacht war.

  13. #2923
    Avatar von newbarbarian
    Registriert seit
    10.10.2010
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    1.776
    ich fand, dass das eine nachvollziehbare niederlage war. bayern war die 4 tore besser. unsere haben ordentlich gekämpft und am ende auch ein bisschen pech mit der höhe und dem nicht gegebenen tor gehabt.

    werder hatte einen idee, indem sie sich zu beginn mit einer fünferkette vor der viererabwehr aufstellte. der einzige stürmer wechselte, selbst selke tauchte in der mf- kette wenn öztunali oder bartels vorne drin waren- auf. dabei stand die abwehr etwas höher als sonst. werder vermied anfangs das, was sie unter dutts leitung gerade gegen bayern falsch gemacht hat, indem bayern raum zum spielen zwischen defensive und mittelfeld gegeben wurde, was natürlich eine furchtbare idee ist. im weiteren verlauf des spiels löste sich diese ordnung auf und wechselte mehr in ein spiel mit zwei stürmern.

    das klappte auch gestern die ersten 20 min. was ja so eine kernaussage zu werders spielen gegen bessere gegner wird. eine zeitlang hält man stand, dann geht es nach hinten los. zuerst versuchte werder ja auch ein wenig etwas nach vorn zu machen und hatte die beiden chancen.

    ich weiss nicht ob das nur ein gefühl ist, aber werder verliert schnell den mut, wenn es hinten brennt. es wirkt fast so, als wecke die erste gegnerische torchance ängste, dass man wieder mal die hütte voll kriegt.

    werder schaffte es in vielen situationen nicht, die selbst vorgegebene ordnung zu halten. wiederum gefühlt bespielte bayern überwiegend, wer tut das nicht, werders linke abwehrseite. da siehst du dann, warum ein müller, so eklig er sein mag mehr wert ist als der gesamte werderkader. gegen diesen spieler in der gestrigen form sieht garcia im eins zu eins schlecht aus, wenn die umstehenden mf- spieler nicht zustellen auch im spiel, da bist du einfach am ende.

    auffällig finde ich die individuellen mängel vieler bremer spieler, was das spielverständnis angeht. eine häufige situation: bayern spielt vor dem mf- riegel seinen ballschiebefussball. werder steht sicher, im sturm und vor der abwehr sind keine anspielstationen. das spiel ist langweilig, aber ungefährlich. in diesen spielsituationen findest du leider immer einen, der sein wasser nicht halten kann und versucht den ballführenden bayern anzugreifen. das geschieht zumeist eher hektisch und unüberlegt, der bayernspieler wackelt mit dem po und spielt den ball hinter den rausrückenden. schwupps, hast du das spiel da wo es nicht sein soll. ich kann mich an aktionen von junuzovic, öztunali und bargfrede erinnern, die genau diese spielsituationen hervorriefen.

    womit wir wieder da sind, das werder nach wie vor keine gute fussballmannschft ist. verlässt ein spieler seine kette muss sie sich dahinter schliessen. das wissen, können oder wollen die nicht. seit jahren.es ist allerdings auch schwer dieses system einer recht defensiven 5er kette im mf mit vier spielern zu spielen, die von strategischer defensivarbeit positionsbedingt nichts verstehen.

    nach der halbzeit löste werder die ordnung, versuchte mehr, ohne ausser dem schuss von bartels echte gefahr hervorzurufen. bayern hatte zu diesem zeitpunkt komplett auf locker runterspielen umgestellt. wer weiss, was bei 2:1 passiert wär, aber das nützt nichts.

    nach vorne steht sich werder selbst im weg. nach wie vor spielen die üblicherweise ohne idee, stil und echte gefährlichkeit. bartels(noch mit abstrichen), junuzovic, bargfrede und vor allem öztunali sind spieler, naja, früher war es ok. sobald die den ball haben rennen die damit wie besessen los im falle von junuzovic und öztunali auch mal gern horizontal. man kann ihnen keinen vorwurf machen, gegen die meisten in der buli reicht das, von der fussballerischen ästhetik ist das augenfolter. öztunali kann das vielleicht noch lernen, das problem bei ihm ist, dass die dynamische ballführung seine grosse stärke ist, mit der er seine erfolge im jugendbereich gefeiert und seinen zuspruch als grosses talent erarbeitet hat. selbst wenn er ein ganz netter kerl ist, es ist sehr schwer einem solchen spieler beizubringen, dass er sich insgesamt verbessert, wenn er seine referenzfähigkeit überlegter einsetzt.

    durch dieses teilweise planlose losgerenne sieht das bremer spiel unruhig und fehlerhaft aus. erneut eine passquote von 60% ist einfach inakzeptabel. und ausfluss mangelnder technik und fehlender übersicht.

    ein wort noch zu den versuchen, mal körperlich ein zeichen zu setzen: lasst den mist. ihr könnt es nicht.

    prödls tritt gegen benatia war gar nicht so schlimm, aber wegen der abgepfiffenen situation kurz vor rot. junuzovic´ schubser an der gegnerischen eckfahne mit 20 metern zornentbranntem anlauf war eher belustigend, als ernstzunehmen. werder hat keinen bösartigen aufräumrächer, also soll man es garnicht erst versuchen.

    insgesamt kein beinbruch eine verbesserung im vergleich zu dutt, aber mit dieser art spielern wird es schwer, das eigene spiel nachhaltig zu verbessern.

    ich weiss ja auch, dass skripnik gerne ein weenig mitspielen möchte, aber bei der spielidee der ersten hz wäre vielleicht der verzicht auf einen der offensiven spieler, junuzovic, bartels, selke oder öztunali zugunsten eines defensiver orientierten kroos oder meinetwegen makiadi denkbar gewesen.

    am ende ist es müssig, bei der qualität unseres, wie auch der meisten anderen bundesligisten ist es einfach sehr unwahrscheinlich, dass du noch was reisst, wenn du gegen die erst mal zurückliegst.
    don`t know what i want, but i know how to get it.

  14. #2924
    Avatar von Schlacke
    Registriert seit
    05.09.2014
    Beiträge
    108
    So, hatte am 15.3. unten stehenden Kommentar im "Das Team" Threat geschrieben und leider nur eine Reaktion bekommen. Etwas schade, weil ich mir Mühe gegeben hatte mal ein paar grundsätzliche Dinge in allen Bereichen anzusprechen. Vielleicht ist das hier der bessere Ort:

    Ich versuche meine Beobachtungen in dieser Saison mal zusammen zu fassen. Wenn wir wieder Oben angreifen wollen, dann muss sich noch einiges tun, auch wenn wir insgesamt, gerade mit unserer Nachwuchsarbeit, auf einem sehr guten Weg sind:

    1. Wir brauchen einen neuen Linksverteidiger von Format! Garcia hat ein zu schwaches Stellungsspiel und ist im Zweikampf zu ungeschickt, genauso wie Prödl. Beide Spieler sind in fast jedem Spiel für entscheidende Situationen verantwortlich - leider im negativen Sinne. Sternberg traue ich die erste Bundesliga nicht wirklich zu. Die Frage ist, ob Busch oder Zander auf links umgeschult werden können. Ansonsten müssen wir hier richtig Kohle in die Hand nehmen und z.B. einen Spieler wie Jonas Hector von Köln verpflichten.

    2. di Santo muss unbedingt gehalten werden! Auch hier ist klotzen angesagt. Ich hoffe inständig, dass Southhampton in den nächsten Wochen nicht noch kapiert wie schwach und ineffektiv Elia letztlich ist. Die 5 Mio wären ja zu schön um wahr zu sein. Bitte in die Santo und Hector oder entsprechende Alternative investieren.
    Das sind für mich die wichtigsten Baustellen. Wenn Wiedwald kommt, wonach es ja sehr stark aussieht, hat man durch diese Personalie mit Stallgeruch eine gute Lösung gefunden.

    3. Galvez und Vestergaard passt sehr gut; das wird ein starkes IV Pärchen. Ich habe lange auf Prödl gehofft dass er sich auf einem höheren Niveau stabilisiert. Aber ich habe grosse Zweifel nach all den Jahren bei Werder, dass er lernt besser aus der Abwehr rauszurücken. Da fehlt ihm einfach oft das richtige Timing. Praktisch in jedem Spiel ungeschickte Fouls an der Strafraumgrenze. Die Spieleröffnung bleibt weiter ein Problem. Leider abgeben, wenn seine Gehaltsforderungen zu hoch sind und er mit der Reservistenrolle nicht klar kommt, wovon ich bei seiner Selbsteinschätzung ausgehe. Luki hat sich positiv entwickelt und ist ein vernünftiger Back Up, auch wenn er Spieleröffnung nicht mehr lernen wird. Hüsing könnte noch interessant werden, wenn er in Rostock weiter gut spielt und vielleicht noch ein Jahr zweite Liga dranhängt. Pavlovic ist evtl. auch noch eine Alternative; ich fand ihn damals fußballerisch richtig gut und mittlerweile müsste er in Budapest gereift sein.

    4. Selassie spielt saustark und hat sein früher unterirdisches Stellungsspiel in den Griff bekommen. Höchsten Respekt für diese Leistungssteigerung! Das kann nur ein lernwilliger, intelligenter Charakter so hinbekommen. Ich bin sehr froh, dass wir diesen sympathischen Spieler lagfristig binden konnten.
    Dahinter haben wir mit Busch und Zander zwei sehr interessante Spieler. Ich glaube mindestens einer wird sich in den nächsten 1 bis 2 Jahren durchsetzen. Selassie könnte dann auch rechts in der Raute spielen, was er ohnehin lieber tun würde.

    5. Defensives Mittelfeld: Hier ist Bargfrede ein wirklich Guter mit EL-Niveau - vorausgesetzt er bleibt gesund. Kroos hat noch Luft nach oben und kann ihn vertreten (oder auch mal links wie rechts in der Raute aushelfen). Ein Spieler wie Geis von Mainz (auch für die Standards) wäre natürlich klasse, wird aber wohl kaum zu uns wechseln, wenn wir nicht wirklich Schotter in die Hand nehmen und Perspektiven aufzeigen können.

    6. Rechts und links in der Raute sehe ich im nächsten Jahr Bartels und Junu. Beide haben die nötige Laufstärke für die Position. Dabei traue ich Fin auch zu, dass er defensiv gut funktioniert und Fritz adäquat ersetzen kann. Junu ist abgesehen von seinen Standards (und manchmal selbst da - wie gegen Bayern) nicht ganz so stark wie manche ihn sehen. Immernoch zu hektisch und nicht klar genug in seinen Aktionen. Das mal bitte mit der Coolness der Bayern-Spieler vergleichen. Er taucht auch immer mal wieder seltsam ab und unterstützt den Linksverteidiger nur unzureichend. Führungsspieler ist er nur bedingt. Dennoch ein Guter.
    Fritz habe ich im Worum immer verteidigt, da er regelmäßig unterschätzt wurde. Trotz seiner guten Form würde ich mir an seiner Stelle gut überlegen, ob ich mir noch ein weiteres Jahr antue, das unter dem Motto "Abwicklung" stehen könnte. Für den mannschaftlichen Zusammenhalt und eine gute Altersstruktur im Kader wäre Clemens mit seinem Standing bei den Kollegen und seiner klasse Einstellung (vom Rauchen mal abgesehen ;-) sicher wichtig.
    Eine große Hoffnung ist nach wie vor Julian von Haacke. Falls er verletzungsfrei bleibt, könnte der Bremer Junge Bartels und Junu Konkurrenz machen und kommt evtl. sogar als Alternative für Bargfrede auf der defensiven 6 in Frage.

    7. Im offensiven Mittelfeld bzw. auf der 10 kündigt sich eine Arbeitsteilung zwischen Öztunali und Levent an, mit Vorteilen für Seelers Enkel - gerade bei Auswärtsspielen, wo Schnelligkeit gefragt ist. Natürlich könnte auch Izet dort eingesetzt werden. In der Hinterhand haben wir mit Yildirim, Eggestein und Grillitsch weitere interessante Spieler, die aber auch für eine Leihe in Frage kommen könnten.

    8. Im Sturm hängt natürlich viel an di Santo. Wenn er bleibt, traue ich Lorenzen zu der Mann an seiner Seite zu werden. Der Junge hat mit seiner Schnelligkeit, Geradlinigkeit, Technik (besser als bei Selke) und Spielverständnis klasse Voraussetzungen und erinnert stark an den Huchtinger Jungen Bellarabi. Selke hat eine sehr gute Entwicklung genommen. Da wird es einen schönen Zweikampf mit Lorenzen geben.
    Wenn di Santo geht, sollte ein Teil des Erlöses neben dem Linksverteidiger in einen erfahrenden Nahfolger investiert werden, sonst laufen Vorne nur junge Hüpfer rum (hätte aber auch seinen Charme). Pertersen kommt ja evtl aus Freiburg zurück und wäre ein BackUp.
    Im Gegensatz zu den allermeisten hier glaube ich daran, dass Izet uns noch zeigen wird was in ihm steckt. Aber die Raute passt nicht wirklich zu ihm - da am ehesten noch auf der 10 oder als zweite Spitze bei Auswärtsspielen.

    9. Damit wären wir beim System: Ich wünsche mir sehr, dass Werder in der nächsten Saison variabler wird und z.B. ein System mit drei Stürmern spielen kann, also Stoßstürmer und Flügelzange. Die Spieler dafür haben wir. Lorenzen links und Izet rechts wären hoch interessant. Dahinter Öztunali und die Santo oder Selke Vorne drin. Da ginge in Sachen Schnelligkeit die Post ab.

    10. Fazit Kader: Insgesamt sind wir sehr variabel und gut besetzt. Bei fast allen Spielern ist noch deutlich Luft nach oben. Die meisten Spieler haben langfristige Verträge. Die zweite Garnitur kann relativ kostengünstig mit ehemaligen und aktuellen U 23 Spielern besetzt werden. Hier darf mittlerweile von einer goldenen Generation gesprochen werden.

    11. Trainerteam: Das passt! Weiter so, das ist wieder Werder pur! Skrippo ist sowas von authentisch! Ich habe den Eindruck dass z.B. der junge Co-Trainer Kohfeldt, von dem wir noch recht wenig wissen, eine sehr wichtige Rolle spielt. Scheint ein Taktik-Fuchs mit einer direkten, positiven Ansprache zu sein.
    Das Leistungszentrum um Schierenbeck ist auch gut aufgestellt und arbeitet hart. Aber die Konkurrenz schläft nicht und investiert brutal; siehe u.a. VW-Wolfsburg, Kühne-HSV (Peters ist ein Vollprofi) und Red Bull Leipzig.

    12. Management: Filbry wird kein Charismatiker mehr, aber er scheint seriös und solide. Seine Arbeit läßt sich nur schwer von Außen beurteilen. Eichin und Schröder machen aus relativ wenig Ressourcen viel. Ich finde sie machen einen sehr guten Job. Vor allem auch, weil Sie durch ihr (demonstratives) Selbstbewußtsein bzw. Selbstverständnis einen guten Gegenpol zur typischen Werder-Art darstellen. Und die steht neben der großartigen familiären Tradition und dem sympathischen Zusammenhalt eben auch manchmal für "Wir-tun-einander-nicht-weh" und zu viel Harmoniesoße.

    13: Aufsichtsrat: Bode ist ein Glücksfall für uns! Intelligent, umsichtig, Aushängeschild, sympathisch. Der neue Aufsichtsrat Fuchs ist ein großartiger Unternehmer, der Türen öffnen wird.

    14. Fans: Einfach Weltklasse!

    15. Die Marke Werder: Immernoch stark, immernoch mit hohen Sympathiewerten in der Republik; auch im Ausland sind wir weiter ein Begriff. Zweiter in der ewigen Bundesligatabelle und als Fußball-Standort ein Klassiker. Werder ist ein besonderer Verein. Warum das so ist? Dazu könnten wir hier im Worum sicher einen tollen gemeinsamen Text im Wiki-Style verfassen.

    16: Prognose: Es gibt Grund zu Optimismus. Werder kann sich wieder dauerhaft in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Aber unsere strukturellen Beschränkungen wiegen schwer. Bremen ist keine Millionenmetropole wie München oder Hamburg und hat kein vergleichbares wirtschaftliches Umfeld. Und gegen VW, Adidas, Bayer, Redbull und wahrscheinlich bald Daimler kommen wir langfristig nur sehr, sehr schwer an.

    Wir brauchen einen strategischen Investor und müssen insgesamt Groß denken! Das passt leider nur bedingt zum Selbstverständnis dieser wunderbaren Hansestadt. Man ist sich selbst genug. Es fehlt etwas an Ehrgeiz und Anspruch. Auch gibt es einen antikapitalistischen Reflex.
    Andererseits und was kaum einer weiß: Bremen ist der sechstgrößte Wirtschaftsstandort in Deutschland und hat viele Stärken. Wir verkaufen uns aber nicht so. Wir machen immer auf Underdock. Das ist nicht unsympathisch, aber eine breite Brust sollte den Konkurrenten (und den potentiellen Sponsoren!) auch mal gezeigt werden. Deshalb muss man ja nicht überheblich werden.

    Wenn alles optimal läuft, können wir auch mal wieder ein oder zwei Jahre CL spielen. Aber die Erwartungshaltung bei uns Fans ist nach einem ersten Hangover der letzten beiden Schaaf-Jahre wieder realistisch geworden. Wir haben die Lage akzeptiert und messen den Verein an pragmatischen Zielen. Diese unaufgeregte Bremer Art, gepaart mit langfristigem Denken und einem besonderen Sinn für Zusammenhalt ist und war die entscheidende Voraussetzung für unseren Erfolg. Wir Fans haben durch unsere Haltung einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Zukunft des Vereins. Das Zusammenspiel zwischen Verein und Fans muss weiter stimmen, dann werden wir auch bei beschränkten Möglichkeiten noch viele begeisternde Werder-Spiele sehen.

    So, da habe ich mich ja erfolgreich vor meiner eigentlichen Arbeit heute gedrückt. Euer Feedback würde mich natürlich interessieren.

    Lebenslang Grün-Weiß!

  15. #2925
    Avatar von Deichkind
    Registriert seit
    01.07.2008
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    2.096
    Hat Skripnik mit seinen U Mannschaften eigentlich mal ein System mit 5er Mittelfeld und einem Stürmer gespielt? Ich frage, weil ich gerade gelesen habe, dass Yildirim nun bald ins Mannschaftstraining zurück kehrt und dann haben wir ja bald ein ziemliches Überangebot an offensiven Mittelfeldspielern (von Haake kommt ja auch bald zurück). Wenn dann auch noch di Santo geht und Petersen nicht zurück kommt wäre es doch eine Möglichkeit auf so ein System zu wechseln. Oder kommt das unter Skripnik nicht in Frage?
    So mogelt der eine oder andere beim Gespräch über das neue System aus Versehen auch schon einmal einen Spieler mehr auf den Platz, wie Nils Petersen, der ein 4-3-3-1 entdeckt haben will.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •