Sie ist noch Schülerin, dürfte schwer werden ne eigene Bedarfsgemeinschaft zu gründen.
Sie ist noch Schülerin, dürfte schwer werden ne eigene Bedarfsgemeinschaft zu gründen.
Ich verstehe euch beide nicht. Kindern von Hartz-IV-Empfänger wird seitens des Jobcenter oft nahe gelegt sich einen Job oder eine Ausbildung zu suchen damit man die Eltern unterstützen kann.
http://www.spiegel.de/lebenundlernen...-a-933418.html
http://www.taz.de/!5055411/
Mein Bruder kam eh mit dem Abi nicht so gut zurecht und hat dann zur unfassbaren Freunde des Jobcenters eine Ausbildung begonnen. Gut die haben nicht damit gerechnet das der Schlingel sich einfach der familären Bedarfsgemeinschaft entzieht und in eine WG zieht.
Ein in Ausbildung befindlicher, unter 25 jähriger wird eh nicht zur Berechnung der Bedarfsgemeinschaft (BG) herangezogen, sondern herausgerechnet. Lediglich die Mietzahlungen an den Rest der BG verringern sich. Beispiel: 4 Personen in der BG und ein Auszubildender. Die BG bekommt 4/5 der Miete. Da der Azubi lediglich Teil der Hausgemeinschaft ist und daher einen Anteil erbringen müsste. Kann er das nicht aufgrund zu geringen Ausbildungsgehalts ist die Möglichkeit gegeben Berufsausbildungsbeihilfe zu beantragen. Zieht er "ohne Not" in eine WG stellt er sich eher schlechter, da Berufsausbildungshilfe dann ggf. nicht greift, da er ja auch zu Hause hätten wohnen bleiben können was ggf. günstiger gewesen wäre. Das Ausbildungsgehalt wird nicht angerechnet.
um das klar zustellen: die könnte-Argumentation auf @gemüsehändlers Beitrag entspricht nicht meiner Meinung. Wenn ich als Gesetzgeber die Wahl hätte, zu Hause lebenden Kindern von Hatz 4-Empfängern die Möglichkeit zu geben, ab einem gewissen Alter etwas zum Ausbildungsentgelt dazu zu verdienen oder ihnen das zu verweigern wegen der generellen Unterstellung, Hartz 4-Empfänger würden ihre Kinder sonst so schnell wie möglich für sie arbeiten lassen statt Interesse an deren möglichst guten (Aus-) Bildungsperspektive zu zeigen, dann wäre meine Entscheidung klar.
Ich halte das Argument eh für vorgeschoben und vermute dahinter eher das reine Bemühen, Hatz 4 Kosten zu senken. Eine solche stumpfe Cost Center-Denke lese ich auch aus den von dir verlinkten Artikeln heraus: je früher die Brut in den Arbeitsmarkt gedrückt wird, desto früher liegen sie den Arbeitsagenturen nicht mehr auf der Tasche.
"Kinder" zur Arbeit schicken geht ja eh nicht. Und ich denke man sollte den jungen Menschen schon doch noch zutrauen selbst entscheiden zu können, ob sie nun auf Drängen der Eltern malochen gehen, oder doch lieber eine bessere Ausbildung machen. Der Vorwurf ist sonst doch auch, dass Kinder aus Hartz IV Familien gar kein Interesse hätten, ihr eigenes Geld zu verdienen, sondern wie die Eltern vom Staat ernährt zu werden.
Es gibt einfach einige Regelungen, die völlig absurd sind. Leider treffen sie zumeist die, für die sich keiner interessiert.
Das ganze H4- Konstrukt ist komplett ungerecht aufgebaut, es trifft in erster Linie die, die wirklich wollen und nicht die, denen es eh scheißegal ist und die sich komplett auf staatliche Unterstützung eingestellt haben.
Zum Einen das, zum anderen verdienen Dritte massig Kohle damit, die Leute durch häufig komplett sinnfreie "Maßnahmen" aus der Statistik zu entfernen. Mein Bruder hat, als er für einige Zeit keinen Job hatte, mal an so einer Maßnahme teilgenommen. War keine Pflicht, da noch Arbeitslosengeld I, aber er wollte halt sehen, ob es wirklich so ist. Kurz gesagt, ja. Der Leiter hat ihm bei 'ner Raucherpause noch gesagt, was er dafür bekommt. Natürlich "ein wenig" mehr als die Leute, die teilnehmen.