Ja, stimmt irgendwie.
Aaron Hunt (HSV)
*Reve rof Nenasap Retep (Irtep)*
Deswegen frage ich ja auch nach den pädagogischen Konzepten, die diesen Gleichschaltungsquark verwirklichen sollen.
Was das staatliche Schulsystem angeht, so wird in ihm mMn ein Widerspruch deutlich, der bei der Vorstellung untergeht, Staat und "Kapital" wären irgendwie das selbe oder in ihren Interessen deckungsgleich. Denn ich denke, der Staat sieht sich dem Zwang ausgesetzt, (auch) in der Bildungspolitik vermeintliche "Kapital"interessen zu verwirklichen. Und wenn man sich das Wunschprofil "der Wirtschaft/des Kapitals" (als ob das ein homogener Akteur mit einheitlichen Interessen wäre) an zukünftige Arbeitskräfte heute so ansieht, so ist nicht der autoritäre Charakter gefragt, der wie ein Borg nur im kollektiv existiert, sondern selbstständig denkende Menschen, die in der Lage sind, auf sich ständig verändernde Bedingungen mit eigenständigen Entscheidungen zu reagieren. Ich denke, der Staat erzieht und bildet heute eine Generation heran (zumindest wo es gelingt), die mit Staat zunehmend wenig anfangen können wird. Dass wird nicht notwendig die Art von Staatskritik nach sich ziehen, die etwa Maddin betreibt, aber es wird mMn eine Indifferenz gegenüber Staat und Politik befördert, die in Ansätzen schon zu beobachten und nicht staatstragend ist. Wirtschaftsinteressen sind halt nicht gleich Staatsinteressen.
Der selbständig handelnde und entscheidende Mensch mit Eigeninitiative war bereits zentraler Bestandteil des NS, ist also überhaupt keine neue Entwicklung. Diesen bedarf es immer. Wichtig ist aber, was er denkt und was er entscheidet. Das soll nämlich bitteschön "das richtige" sein im Sinne dessen, was sich ohnehin zu vollziehen hat. Der Einzelne soll ja nicht frei entscheiden, sondern zweckorientiert.
Und wer entscheidet bzw. bestimmt, was zweckorientiert ist? Das Kapital? Ergibt sich doch schon von selbst durch die Gesellschaft, der wir nun mal angehören...
Eben, im NS hieß das Führerwille. Ergibt sich halt von selbst, sowas.
Anders gefragt, was bedeutet für Dich Freiheit des Individuums? In dieser schlimmen Gesellschaft....
Gute Frage, was heißt unter diesen Bedingung Freiheit und was Individuum? Ich fürchte das kann nur negativ bestimmt werden.
man muss doch nicht der NS-Propaganda auf den Leim gehen, die den Widerspruch zwischen selbstständig entscheiden und ideologisch entscheiden hinter dem Dogma "selbständig entscheiden können heißt, entscheiden was der Ideologie entspricht" zu verbergen versuchte.
Wenn man da keinen Widerspruch sieht, dann hat man überhaupt keinen Begriff von individueller Freiheit.
Edit: ihr kommt ja eh schon auf die selben Fragen.
Meine Frau ist die Vorstandsvorsitzende unseres Elternvereins, der drei Kleinkindgruppen (also KiTa im "klassischen" Sinne) und eine Kindergartengruppe umfasst und insofern bekommt man da einiges mit. Und natürlich auch aufgrund des Umstandes, dass unsere Kinder beide dort sind.
Wer da wirklich die Vorstellung hat, dass den Kleinsten dort eine irgendwie geartete Ideologie eingetrichtert wird und das Ganze einer Frühkasernierung gleicht nur mit dem Zwecke schon die Kleinsten linientreu einzunorden, hat ein mMn ein ernsthaftes Problem und sollte sich vielleicht mal lieber wieder mit der Realität auseinander setzen, anstatt krude Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Wenn der Staat sich bei der schulischen Ausbildung tatsächlich an der industriellen Verwertbarkeit des Objekts Mensch durch das Kapital orientierte, dann versagt er dabei aber relativ heftig, soweit man entsprechenden Verlautbarungen der Industrie folgen wollte. Aber das Kapital wird ja sicher selbst am besten wissen, was es braucht. Und jetzt..."Frau Merkel, setzen! Sechs! Herzlichst, Ihr Dieter Hundt"?
Wenigstens sind wir ja nun endlich beim NS angekommen...
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more
Ist doch irgendwie auch lustig.
Aaron Hunt (HSV)
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