Was du dabei übersiehst ist dass das für küstennahe Gebiete gilt. Bremen dürfte da außen vor sein.
Was du dabei übersiehst ist dass das für küstennahe Gebiete gilt. Bremen dürfte da außen vor sein.
Das kann man in dieser Erläuterung tatsächlich so deuten, die jeweiligen Versicherungsbedindungen schließen Sturmflut aber grundsätzlich aus, eine Eingrenzung auf küstennahe Gebiete findet nicht statt.
Ich arbeite als Sachversicherungsspezialist für einen großen deutschen Versicherer und bin daher mit der Problematik bestens vertraut.
Geändert von Arnfried (14.01.2015 um 10:02 Uhr)
die meisten großen Industrieunternehmen oder großen Gebäude (und dazu zählt das Weserstadion) sind aber nach individuellen Maklerwordings versichert (wenn diese über große Makler, die eigene Wordings betreiben/erstellen, an den Versicherungspool aufgeteilt werden).
Ich weiss zwar nicht wie es genau mit der Sturmflut aussieht, aber ist denn die Sturmflut überhaupt die größte Bedrohung ? Als das Bayernspiel auf der Kippe stand war es doch reiner Regenfall, der dann über den Baustein Überschwemmung wieder mitversichert wäre (und wenn ich mich recht erinnere, dann kam doch aufgrund dieses Vorfalls überhaupt erst die Diskussion auf)
Reiner Regenfall führt nicht zu einer Überschwemmung. Da muss dann mindestens noch (stark) auflaufendes Wasser ("Flut" - die gibt es bis zum Weserwehr noch ..) dazukommen. Und wenn es dann schlimmer kommt, dann drückt der Wind noch entsprechend das Wasser gegen die Strömung (dann also Richtung Weserstadion). Dann steigt das Wasser deutlich an und überflutet z. B. die Gehwege und Wiesen neben der Weser z. B. unten am Osterdeich.
Edit: Wie ist dann Sturmflut genau definiert?
Geändert von Schorsch007 (15.01.2015 um 00:37 Uhr)
Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.
“Soll ich mich in eine Ecke setzten, und vor mich hinrosten, oder soll ich gleich hier auseinanderfallen?”
Ist die Frage, wie man "stark" definiert. Bremen hat ne Mischkanalisation, d.h. dass Regen über die Kanalisation abgeführt wird zusammen mit häuslichem Abwasser. Natürlich kann bei Extremregen dann irgendwann Schicht im Schacht sein und dann kommt das Ganze aus den Gullies wieder raus und fließt Geländetiefpunkten zu - zum Beispiel dem Weserstadion.
Low Performer
Ok, das mit dem bayernspiel hatte ich anders in Erinnerung, ich dachte da wäre starkregen die Ursache gewesen
@schorch: unterschätz das nicht, elemetargewalten kommen in letzter Zeit immer häufiger vor...in der Masse gab es die vor 5 Jahren noch nicht
Starkregen ist grundsätzlich eine der Elementargefahren, die problemlos abgesichert werden können. Gleichwohl seh ich die Gefahr als nicht so groß an, da das Gelände um das Weserstadion mit den ganzen Sport- und Parkplätzen viel Platz bietet, so dass sich eine große Menge Wasser verteilen kann. Ist ja schließlich nicht der Gustav-Deetjen-Tunnel.
Konkreter sind Überschwemmung und Sturmflut. Grob kann man hier unterscheiden zwischen Wasser, dass vom Oberlauf kommt bzw von der Nordsee. Man hat zwar seit dem Deichbruch von Habenhausen (Überschwemmung vom Oberlauf kommend) die Flutkonzepte verbessert, gleichwohl bleibt immer ein Risiko. Beim Orkan Xaver und der Sturmflut stand das Wasser ja recht knapp unter der Deichkrone (genaue Höhe hab ich nicht im Kopf), bei den jetzigen Sturmfluten durch Eton und Felix lief das Wasser immerhin bis auf 50cm an die Marke von Xaver ran. Mit der geplanten Weservertiefung wird das mittlere Hochwasser in Bremen geschätzte 50cm höher auflaufen, was bei einer Sturmflut natürlich noch einmal mehr bedeutet, da größere Mengen Wasser schneller die Weser hochkommen können.
Die größte Gefahr seh ich allerdings in einer Kombination von Hochwasser, Sturmflut und Weservertiefung, die nicht ungewöhnlich ist. Schon häufiger kam es im Spätwinter bei Temperaturanstieg in den Mittelgebirg zu starkem Regen mit Tauwetter und gleichzeitigem Nordwestwind. Hier hat mal also das Szenario, dass Wasser von der Nordsee reingedrückt wird und gleichzeitig so viel Wasser von oben kommt, dass es nicht ablaufen kann. Durch die Vertiefung potenziert sich der Effekt dann noch.
Aus versicherungstechnischer Sicht betrachtet ist standardmäßig Überschwemmung und Starkregen versicherbar, Sturmflut nicht. Hierbei handelt es sich allerdings um Emfpehlungen des GDV seit der Deregulierung des Versicherungsmarktes durch die EU und nicht um in Stein gemeißeltes Gesetz. Für Geld und gute Worte kann ich als Großkunde mit jeder Versicherung im Rahmen des Underwritings verhandeln oder alternativ mir den Versicherungsschutz über eine Versicherungsbörse besorgen. Grundsätzlich besteht also bei Werder die Möglichkeit, sich gegen Sturmflut abzusichern. Ob das zu wirtschaftlichen Konditionen möglich ist...
Die Elementarversicherung deckt übrigends auch Schneedruck ab. Wie viel nassen Schnee unser Glasdach wohl verträgt?
Ich definiere stark auch durch die Höhe.
Bremen ist durch Sturmfluten weitaus weniger bedroht als andere Küstennahe Städte. Zudem ist der Hochwasserschutz in den letzten 40 Jahren erheblich gewachsen, weswegen sich eine Sturmflut wie von Xavar deutlich besser verkraften lässt. Aber die Pegelstände z.B. in Hamburg waren je nach Rechnung die dritt oder zweithöchste Sturmflut.
Klar sind die großen Schäden aufgrund des verbesserten Schutzes ausgeblieben, nichts destotrotz hat Xavar gewaltige Wassermaßen mitgeschleppt.In der Stadt Bremen wurden am 6. Dezember 2013 bei zwei unmittelbar aufeinander folgenden Sturmfluten Wasserstände erreicht, die zu den höchsten seit 130 Jahren zählen.
Das Hochwasser um 16:47 Uhr erreichte 4,92 m und übertraf damit auch die Sturmflut des Jahres 1906. Damit wurde das Weserwehr in Hastedt überflutet, und das neue Weserkraftwerk Bremen konnte erstmals seit Inbetriebnahme wegen des fehlenden Gefälles für einige Stunden keinen elektrischen Strom erzeugen.
“Soll ich mich in eine Ecke setzten, und vor mich hinrosten, oder soll ich gleich hier auseinanderfallen?”
Das ist nun aber wahrlich ein absolutes Worst Case-Szenario.
Dazu empfehle ich, sich mal Hochwasserrückhaltebecken bzgl. Werra und Fulda zu Gemüte zu führen und auch die Höhenlagen der letztlich die Weser betreffenden "Gebirge" einzubeziehen.
Da müssten schon Schneeereignisse wie um 2010 herum eintreten und gleichzeitig eben eine klassische Stauregenlage enstehen, die speziell im Weserbergland mangels ausreichender Höhe so kaum möglich ist. Schon gar nicht bei Nordweststurm, der noch dazu im Februar oberhalb 300-500 Niederschlag eben wieder in fester Form bringen würde.
Ich würde die größere Gefahr eher in Sturmserien wie vergangene Woche sehen, bei denen mehrere Sturmfluten am Stück auftreten und das Niedrigwasser bezeiten dem mittleren Hochwasser entspricht.
Vergangene Woche war dahingehend glücklich abgelaufen, weil der Wind zum großen Teil eine südwestlichere Komponente hatte.
Richtig. Bin zufällig vom Fach und kann dies bestätigen.
Es gibt viele deutsche Regionen ( Elbe , Rhein und co ) in denen Menschen große Schwierigkeiten haben ihre Immobilie gegen Elementarschäden zu versichern. Deswegen wird der Ruf nach einem staatlich getragenen Hilfspool für die Betroffenen immer größer.
Die Versicherungsbranche ächzt jetzt schon unter den ständig steigenden Schadenhäufigkeiten nicht nur im Elementarbereich.
Einige Versicherer haben sich schon komplett von Ihrer Wohngebäudesparte getrennt.
Zu Granatovic: Als Überschwemmung ist die Überschwemmung eines versicherten Grundstücks nach Starkregen gemeint.Tritt die Weser also durch starke Niederschläge über die Ufer, wäre dies in der Elementarschadendeckung versichert. Nicht aber die Sturmflut.
Ich bezweifel sehr stark das das Weserstadion über eine solche Deckung verfügt.
ich weiss, mir war nur nicht bewusst dass die Gefahr fürs Weserstadion eher von Sturmflut als von der Überschwemmung ausgeht, hatte das bei dem Unwetter beim Bayernspiel anders im Kopf
für Übeschwemmung besteht Deckung ...
Was ist eigentlich aus der angeblich geplanten Änderung im Gästeblock geworden? Keine Baugenehmigung, oder soll es erst in der Sommerpause in Angriff genommen werden?
Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war's mir wurscht. Da hab i g'sagt: Sauft's weiter. (Max Merkel)
Hatten wir das eigentlich schon? :
Hochwasserschutz I
Hochwasserschutz II