Zitat von
Kai__
Ertragssteuern in Leipzig ca. 30% (Körperschaftssteuer + Gewerbesteuer)
Ertragssteuern in Österrreich 25%
Für alles, was bei Rasenballsport in DE als Ertrag reinkommt (Sponsoring), werden ca 30% Ertragssteuern fällig, wenn die Gesellschaft insgesamt Gewinne erwirtschaftet. Im Gegenzug werden in Österreich 25% Steuern "eingespart" (sofern das dortige Finanzamt mitspielt und alles als abzugsfähig durchwinkt). Bis zu dem Punkt, an dem die deutsche Gesellschaft Verluste macht bzw bei Plus/Minus Null steht, ist die Deklaration als Sponsoring sinnvoll, denn ich spare in AT (wie gesagt sofern abzugsfähig) Steuern, in DE fallen keine an. Sobald in DE Gewinne anfallen, kehrt sich das um, in DE werden ca. 30% Steuern fällig, in AT habe ich nur 25% eingespart. D.h. hier habe ich durch die Deklaration als Darlehen tatsächlich steuerliche Vorteile, die Zinserträge, die in AT anfallen spielen da keine wirklich nennenswerte Rolle (keine Ahnung .. Größenordnung 2-4% Zinssatz und darauf dann 25% Steuern, gleichzeitig habe ich Zinsaufwendungen in DE dagegen mit den entsprechenden steuerlichen Effekten).
Konkret:
a) Wären die gut 50 Mio, die als Darlehen gelaufen sind, zusätzlich als Sponsoring-Erträge bei Rasenball gelaufen, wären darauf um ca 5%-Punkte höhere Steuern in DE fällig gewesen, d.h. ca 2,5 Mio Minusgeschäft in der Gesamtbetrachtung.
b) Wären z.B. weitere 20 Mio, die jetzt als Sponsoring gelaufen sind, als Darlehen deklariert worden, wären in DE keine nennenswerten Steuern gespart worden (weil insgesamt Verluste angefallen wären), in AT wären auf diese 20 Mio (die dann nämlich nicht als Sponsoring-Aufwand in der österreichen Red Bull GmbH abzugsfähig wären, sondern als Darlehen in der Bilanz stehen) 25% fällig gewesen -> 5 Mio Minusgeschäft insgesamt.
Das Spiel funktioniert steuertechnisch am besten, wenn die Aufteilung Sponsoring/Darlehen so gestaltet wird, dass die deutsche Rasenballsport-GmbH in etwa bei Null Gewinn landet.
Sehr wahrscheinlich gibt es noch effektivere Steuermodelle als diese, aber dass diese Darlehensgeschichte keinen Effekt hat, würde ich nicht behaupten.
Achtung: Dieser Beitrag enthält grobe Vereinfachungen, lässt Effekte durch etwaige Verlustvorträge außer acht, ebenso wie Fremdvergleiche oder "arm's length"-Prinzipien und überhaupt und sowieso.