Außerdem ist Wieses Aussage schon dahingehend fragwürdig, dass es einfach kein Patentrezept zum Erfolg gibt. Klopp wurde jetzt 2mal nacheinander Deutscher Meister mit dem BVB und Tuchel hatte vor 2 Jahren großen Erfolg mit Mainz. Eben jener Tuchel hatte dafür in der zurückliegenden Saison auch keinen Masterplan parat, als es bei den Mainzern überhaupt nicht lief, und probierte auch erst hin und her, bis sein Team wieder erfolgreicher spielte.
Als weiteres Gegenbeispiel zu der "neuen, erfolgreichen Trainergenaeration" passt der o.g. Stevens wie die Faust auf's Auge. Ein Großteil der Schalker Anhängerschaft hatte sich trotz der zurückliegenden Erfolge unter Stevens auch eher nach einem "modernen Konzepttrainer" gesehnt. Stevens' "Die Null muss stehen"-Spielphilosophie sei ja schließlich längst überholt, nicht mehr zeitgemäß, destruktiv und ausschließlich defensiv orientiert. Im Nachhinein hätte S04 aber kaum etwas Besseres passieren können. Stevens hat von Beginn an den gleichen Offensivfußball wie Rangnick spielen lassen, aber gleichzeitig noch mit Jones einen unter Rangnick aussortierten Spieler reaktiviert und mit ihm für mehr Stabilität im Abwehrverhalten gesorgt.
Es gibt -wie auch bei den Spielern- unter den Trainern auch kein jung und alt, sondern auch weiterhin nur gut und schlecht. Die Spielsysteme, die heute "out" seien mögen, sind morgen dann urplötzlich wie "in" und andersherum. Eine Kategorisierung nach Generationen bzw. dem Alter ist aus meiner Sicht reichlich bescheuert.