Nee, Hauptsponsor.
Geändert von Peter S. Werder (10.09.2015 um 20:39 Uhr)
Also ich behaupte mal ganz vorsichtig, dass wenn es Wiesenhof tatsächlich um die sportliche Qualität des Kaders gegangen wäre, dass Geld in einen Mittelfeldspieler geflossen wäre.
Die haben sich schlichtweg eine Menge Aufmerksamkeit ausgerechnet. Ganz normaler Vorgang. Für mich nix besonderes
Also die Geflügelfleischwurst von Wiesenhof ist echt lecker.
Man muss auch mal inkonsequent sein dürfen.
hab ich eigentlich schonmal erwähnt, dass meine lieblings hähnchenwirtschaft "die eintracht" in trösel im odenwald von wiesenhof beliefert wird? total lecker da und sehr empfehlenswert.
da hing bis vor 3 jahren auch noch ein kleines foto von ümit davala der mit semi schöner schrift auf dieses foto ein "hier schmeckt es mir sehr gut" gekritzelt hat. ach ümit.
Es geht mir bei Wiesenhof auch gar nicht nur ums Kükenschreddern und so weiter. Ist alles nicht schick, aber ich bin da eher undogmatisch und versuche sowieso, so lange ich es mir leisten kann, mein Fleisch von Bio- bzw. Neuland-Läden zu holen.
Was mich bei Wiesenhof und all den anderen Massen-Schlachthöfen extrem abtörnt ist der Umgang mit den Mitarbeitern. Das ganze Billiglohn- und Subunternhemer-Ausgebeute ist ein Grauen. Da ändert auch der Mindestlohn nix. Allein deshalb schon möchte ich nie mit deren Logo auf der Brust rumlaufen.
Geändert von Krischie (11.09.2015 um 16:33 Uhr)
2008er und Mitglied des Politbüros.
Das alte, dumme Schema. Mein Nachbar schlägt seine Frau, ergo ist es nicht schlimm, wenn ich es auch tue. Im übrigen zahlt die Bio-Company über Mindestlohn, jedoch nicht den Tariflohn des Einzelhandels. Zudem ist nicht nicht Bio-Markt Sponsor, sondern Wiesenhof.
Außerdem beschäftigt ja Wiesenhof eine große Anzahl an Subunternehmern, die ihre Mitarbeiter nicht nach deutschen, sondern beispielsweise rumänischem Recht bezahlt werden. Zwar gibt es theoretisch die Auftraggeberhaftung, also könnte der Auftraggeber (Wiesenhof) bei Nichteinhaltung des Mindeslohns vom Subunternehmer-MA auf Zahlung der Differenz verklagt werden, aber das eben nur theoretisch.
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.
Charles Bukowski
Geändert von Schorsch007 (11.09.2015 um 20:26 Uhr)
Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.
Du, ich bin kein Jurist. Aber ich glaube zu wissen, dass es für alle Subunternehmer-Verträge, egal wo der Subunternehmer sitzt, gilt. Lässt sich aber wohl über vereinbarte Stücklöhne (Lohn pro geschlachtetes Tier), nicht bezahlte Mehrstunden, Verträge mit Ein-Mann-Subunternehmern, oder ganz simpel mit einem-auf-die-Fresse regeln.
Ich möchte auch hier nicht den Eindruck erwecken, Wiesenhof sei nun exemplarisch und besonders übel. Aber der hier im Thread teilweise entstehende Eindruck, "Sie haben uns Pizarro mitfinanziert. Also ist alles Prima !" halte ich für problematisch.
Und natürlich könnte man wunderbar über Missstände bei anderen Sponsoren wie Gazprom, Telekom, was weiß ich, Nur ist das halt der Wiesenhof-Thread und nicht der Gazprom-Thread. Und ich denke ein Aufrechnen und damit Aufhübschen verbietet sich.
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.
Charles Bukowski
@sis
Viele bio's bezahlen ganz selbstverständlich manchmal sogar nix. Überhaupt ist der begriff bezahlung für die gute sache systemisch eher verpönt.
Nun gut. Es gibt ja den facebook-pranger. Und wie wiesenhof regaieren auch diese Unternehmen erst, wenn das fass überläuft, weil es keinerlei ethisch relevante Codexe gibt. Und wenn dann nur für ne tomate.
Aaron Hunt (HSV)
*Reve rof Nenasap Retep (Irtep)*
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind. (Bukowski)
Zum Thema Mindestlohn nochmal was aus einem schon älteren Zeitartikel: http://www.zeit.de/2014/51/schlachth...beiter/seite-2
"Das System funktioniert nur wegen einer Gesetzeslücke. Diese Lücke heißt Werkvertrag. Um den deutschen Arbeitsmarkt zu schützen, hat die Bundesregierung bei der Osterweiterung der Europäischen Union eine Klausel durchgesetzt: EU-Neubürger müssen bis zu sieben Jahre auf eine freie Arbeitsplatzwahl in den Mitgliedstaaten der EU verzichten. So, hoffte man, würde Deutschland nicht von Billigarbeitern überrannt werden.
Irgendwer hat das Kleingedruckte übersehen: Die Dienstleistungsfreiheit galt trotzdem für die neuen Beitrittsländer. Betriebe aus den neuen Mitgliedstaaten der EU durften deshalb deutschen Unternehmen ihre Dienstleistungen anbieten – und zwar zu den Arbeitsbedingungen ihrer Länder. So arbeiten rumänische Arbeiter in Deutschland zu rumänischen Bedingungen. Und kein Staatsanwalt kann etwas dagegen tun.
Binnen weniger Monate wurden Briefkastenfirmen in Polen, Ungarn und Rumänien gegründet, allein zu dem Zweck, Arbeiter für die großen Schlachthöfe in Deutschland anzuwerben. Eigentlich dürfen Arbeiter nicht zum Zwecke der Entsendung angeworben werden. Eigentlich ist die Entsendung gesetzlich auf zwei Jahre befristet. Der ZEIT liegen jedoch zahlreiche Dokumente von Arbeitern vor, die beweisen, dass viele, die offiziell entsendet sind, schon länger am Schlachtband stehen."
Insofern sind dann die wesentlich besseren deutschen Arbeitsbedingungen durch Subunternehmen faktisch ausgehebelt.
Geändert von Schorsch007 (11.09.2015 um 22:02 Uhr)
Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.
@Karatekoordinator... ich finde keinen...
In beiden Aussagen geht es darum, dass ich etwas schlechtes, oder von mir aus auch schlechteres, als Begründung oder Rechtfertigung von etwas, das ebenfalls schlecht ist, zitieren kann.
Bin wohl zu dumm
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.
Charles Bukowski