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Thema: [Diskussion] Hauptsponsor: Wiesenhof

  1. #5791
    Avatar von Tolenborn
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    Zitat Zitat von El Martino Beitrag anzeigen

    Deswegen zahlt man ja so gerne Geld an solche Idealisten, man betreibt Ablasshandel: Der Fischer sorgt dafür, dass Werder auch als sozialer und nachhaltiger Verein auftritt und der Fan hat eine Beghründung. Oder man gibt Adrion oder z.B. Ärzte ohne Grenzen Geld, um sich von seinem schlechten Gewissen freizukaufen. Solche Dinge erfüllen in einem Zusammenhang eine Funktion.

    Wenn Leute Ökos sind und Fußball verabscheuen, ist das eine Lebenseinstellung, die ich ablehne, die aber dort, wo die Leute mich in Ruhe lassen, meine volle Toleranz hat. Wenn Leute Wiesenhof bepöbeln und in sponsorlosen Nike-Trikots rumrennen und von mehr Verantwortung von Werder faseln, kriege ich Kopfschmerzen.
    Auch wenn ich es im Ganzen nicht so zynisch und misanthropisch sehen und formulieren würde, stimmt die Logik schon.
    Was aber auch stimmt und das ist das witzige dabei:
    Mittlerweile wurde es geschafft, dass es Unternehmen ökonomisch nicht mehr ohne weiteres schnuppe ist, wie, wo und mit wem sie was produzieren. Auch wenn die Motivation dahinter nicht die tollste ist, am Ende kommt was Gutes bei raus.

    Allgemein: Solange es das Bedürfnis nach günstigem Fleisch gibt, wird es auch Wiesenhof geben. Allen annschein nach ist es Wiesenhof mittlerweile aus oben genannten Gründen nicht mehr vollkommen egal, wie ihre Ware zustande kommt. Das liegt vielleicht auch schon an der Zusammenarbeit mit Werder. Das wäre ein Fortschritt.
    Vielleicht wäre ein anderer Sponsor moralisch "bequemer", ich kann aber mit ihm leben bzw. es macht mir nicht mehr Problem, als wenn Gazprom, Areva oder Bayer der Sponsor wäre.
    Weißt Du was passiert, wenn man sich alle Türen offen lässt?
    Dann zieht´s, Alter! Dann wird man krank!

  2. #5792

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    Zitat Zitat von El Martino Beitrag anzeigen
    Wir wissen heute nicht, welche Ressourcen in wie vielen Jahren verwendet und gebraucht werden. In 100 Jahren sind wir tot udn vor 100 Jahren wusste niemand von Smartphones und Laptops, von Geflügelindustrie a la Wiesenhof. VOr 100 Jahren konnte sich keiner vorstellen, dass Deutschland und Frankreich enge Verbündete sind und dass selsbt der ärmste Deutsche im Discounter so viel kaufen kann, dass es jeden Tag satt wird.

    Da keiner weiß, was die zukunft bringt, ist das ominöse Ressourcensparen in Hinblick auf eine Zukunft, die keiner kennt, eine schale Verzichtsideologie, deren Profiteure ganz andere sind als zukünftige generationen.

    Tut mir leid, mir ist das zu wenig. Ich finde nicht, dass es reicht einen offensichtlich Umweltbelastenden Weg zu gehen mit der Hintertür von möglichen Problembeseitigenden Errungenschaften der Zukunft. Das ist ein Weg den unsere unmittelbaren Vorfahren im Zuge der Industrialisierung eingeschlagen haben und unter deren Auswirkungen nun die gegenwärtige Generation leben muss.
    Dieses und das hinstellen einer verantwortungsbewussten Einstellung gegenüber Tier-, Mensch- und Umwelt als ominöse Ressourcenschonung und schale Verzichtsideologie ist wenig hilfreich. Verantwortung hört beim Essen nicht auf. Es gibt keinen objektiven Grund Massentierhaltungsprodukte zu konsumieren, außer dem Preis.

  3. #5793

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    Der Preis ist doch ein objektiver Grund.

    Also ich muss für Geld arbeiten gehen, möchte vielleicht für mich und meine Familie ein Zuhause, muss für eine Rente sorgen etc. pp., so sieht das normale Leben in unserer Gesellschaft eben aus. Dass das nicht richtig ist, dem stimme ich zu. Aber was folgt daraus? Keine billigen Lebensmittel? Kein Urlaubsflug? Kein Auto? Keine Arbeit? Keine Familie? Für mich nicht.

  4. #5794

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    That's what I said. Was daraus folgt ist ja jedem selbst überlassen. Keine Arbeit ist genrell aber eine gute Entscheidung.
    Abseits davon halt schauen was man kann und was man möchte. Ich finde verzichten auf das ein oder andere muss nicht per se schlecht sein.

  5. #5795
    Avatar von paetke
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    Was interessieren mich meine Mitmenschen, Nachkommen oder gar Umwelt?

    Hauptsache mir geht es gut

  6. #5796

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    Zitat Zitat von paetke Beitrag anzeigen
    Was interessieren mich meine Mitmenschen, Nachkommen oder gar Umwelt?

    Hauptsache mir geht es gut
    Du kannst ja an die umwelt denken und Deine Elektrogeräte abschaffen, dann würden uns zumindest so sinnfreie Postings erspart bleiben (auch wenn der positive Effekt für die Umwelt zugegebenermaßen gering wäre, der für das Forum aber nicht zu verachten).

    Solche dummen Sprüche dienen dem eigenen Gewissen und sonst niemandem. Als ob ich oder wir paar tausend den Planeten retten könnten oder die Umwelt. Alberner Kram.
    Geändert von El Martino (22.08.2013 um 17:04 Uhr)

  7. #5797

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    Dann ist dir ja vermutlich eh alles egal. Kein Problem.

    Was ich sagen will - in Anbetracht aller Fakten sollten Massentierhaltung verboten werden.

  8. #5798
    Avatar von paetke
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    Was ist denn sonst deine Aussage hier? Und warum machst du dir um die Flüchtlinge in Berlin Gedanken?

  9. #5799

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    Zitat Zitat von paetke Beitrag anzeigen
    Was ist denn sonst deine Aussage hier? Und warum machst du dir um die Flüchtlinge in Berlin Gedanken?
    Das Schicksal der Flüchtlinge kann ich beeinflussen. Nicht aber das Verhalten von Milliarden Menschen. So simpel ist es.

    Der Anteil eines Menschen und noch der anteil einer Million Menschen am Ressourcenverbrauch ist so marginal, dass die Verhaltensänderungen, die propagiert werden, nutzlos sind wie ein Tropfen Wasser auf den glühenden Stein.

    Ich bin jederzeit bereit, auf Dinge zu verzichten, wenn ich dafür einen Vorteil erhalte, eine bessere Welt, mehr wohlstand für alle, den Kommunismus oder was auch immer. Aber einfach nur so? Um einen Planeten zu retten, der ohne mich prima zurecht kommt und den mein Verhalten nicht juckt? Lächerlich.

  10. #5800
    Avatar von paetke
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    So ein Schwachsinn. Als wenn du als Einzelner etwas gegen die "Demonstranten" unternehmen könntest. Und von deinen paar Steuern und meinetwegen Spenden ist den Menschen auch nicht geholfen. Natürlich brauchen solche Dinge eine Unterstützung in der breiten Bevölkerung.

    Wer aber für einen bewussteren Umgang mit Fleisch wirbt, ist für dich ein Umweltspinner, der die Bevölerung im Wohlstand beschneiden will.

  11. #5801

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    Ein bewussterer Umgang mit Fleisch, gesunde Ernährung etc. pp. sind doch gut und richtig.

    Ich wende mich gegen die Verteufelung von Fleischkonsum allgemein oder die der Massentierhaltung. Das ist für mich Spinnerei, das geht ja so weit, dass uns fdb mitteilt, dass wir auch mit Brot und Reis auskommen können. Danke für den Hinweis, ich bin aber für den Fortschritt, nicht fürs zurück zur Natur und zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln.

  12. #5802

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    WENN man das doch wenigstens mal tun würde...

    dann postet doch gefälligst links über seiten in denen man sich über dies und jenes informieren kann und sich interessierte einlesen können.
    und tauscht euch aus. und öffnet leuten die augen was sie da eigentlich in sich reinstopfen etc.

    hier wird zum xten mal die eigene moralische integrität einzig und allein anhand der distanzierung und der anprangerung WERDERs ganz gross aufgezogen.

  13. #5803
    Avatar von Mannimaker
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    Aber was hat die allgemeine "Verteufelung" der Massentierhaltung damit zu tun, für oder gegen den Fortschritt zu sein? Nicht jeder, der umweltbewusst (oder wie auch immer du es nennen willst), ist, ist fortschrittsfeindlich. Nicht selten trifft das Gegenteil zu, möchte ich meinen.

  14. #5804
    Avatar von paetke
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    Solche Links gab es zu Beginn des Sponsoring doch nun wirklich zur Genüge. Die kann man doch nicht alle 3 Monate nach dem nächsten "Skandal" dann wieder posten.

    Ein erhöhter Fleischkonsum geht nun mal damit einher, dass in ärmeren Ländern wichtiger Ackerflächen für (zT genmanipulierte) Futtermittel genutzt werden, was zu steigenden Lebensmittelpreisen für die Ärmsten der Welt führt. Ebenso geht mit Massentierhaltung übertriebener Einsatz von Antibiotika einher, die eben nicht nur in den Mägen der Konsumenten sondern Fäkalien auch in der Natur landen. Deswegen muss man noch lange keinen Komplettverzicht auf Fleisch fordern. Nur dass man es eben mit Bedacht konsumiert.

  15. #5805
    Avatar von Dr. Westhoff
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    Nur mal so zum Nachdenken in der ganzen Wiesenhof-Werder-Diskussion:
    Der Vertrag mit Infront läuft bis 2019 und ist mit 8 Millionen pro Jahr dotiert. Das sind bei noch 6 Jahre Laufzeit, in der Summe 48 Millionen Euro Garantieeinnahmen.

    Wenn Werder jetzt öffentlich gegen Wiesenhof Stellung bezöge oder denen sogar vorzeitig die Partnerschaft aufkündigt, würde dies mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht nur Vertragsstrafen nach sich ziehen, sondern auch das Ende der Zusammenarbeit mit Infront bedeuten.

    Betrachtet man die aktuelle sportliche Lage bei Werder - mit der fehlenden europäischen Bühne - kann man sich eigentlich an einem Finger abzählen, was für einen Sponsor Werder dann alleine akquirieren würde und zu welchen Konditionen.

    * Dann sind wir etatmäßig ganz schnell auf Niveau vom SC Freiburg oder dem FC Augsburg.
    * Dann wären Transfers der Größenordnung Makiadi oder Caldirola unmöglich und vielen waren diese Summen jetzt schon zu dürftig.
    * Dann geht es wirklich jedes Jahr nur noch um das Mitspielen im letzten Tabellendrittel.

    Das Infront keinen anderen Sponsor als Wiesenhof finden konnte, ist doch eines der deutlichsten Anzeichen vom stetigen Niedergang der Marke Werder. Ohne EL oder CL ist Werder nur eine graue Maus, ohne besondere Strahlkraft für Premiumsponsoren. Als Werder in der letzten Hinrunde auf EL-Kurs stand, verhandelte man mit Huawei über den größten Werbedeal, den Werder jemals abgeschlossen hätte. Ein zweistelliger Millionenbetrag für Werder stand im Raum - also mehr als Infront garantiert zahlt. Als es Woche für Woche immer tiefer in den Keller ging, war Werder für Huawei nicht mehr interessant, da keine Präsentation in europäischen Wettbewerb und man brach von deren Seite die Gespräche ab.

    Statt auf Infront zu schimpfen, sollte der Werderfan jeden Abend eine Kerze für Manfred Müller anzünden, dass er mit seiner letzten Amtshandlung diesen dicken Vertrag bis 2019 klar gemacht hat, ohne den es ein ganzes Stück düsterer in Werders Kasse aussehen würde.

    Denkt ihr nicht, dass es Infront vielleicht sogar ganz recht wäre, wenn Werder öffentlich mit entsprechenden Statements gegen Wiesenhof einen Grund für eine vorzeitige Kündigung liefern würde? Schließlich muss Infront derzeit einen Premiumpreis bezahlen, der in keinem Verhältnis zum aktuellen Marktwert passt.

    Da tun Eichi, Filbry und Werder allgemein mehr als gut daran, in der Öffentlichkeit den loyalen Partner zu mimen, nur um keine juristische Angriffsfläche zu bieten. Intern werden die die Partnerschaft mit Wiesenhof sicherlich verteufeln, aber sie können und müssen sich so äußern wie aktuell.

    Von dem Druck der Nike machen wird, wegen der wohl schlechten Verkaufszahlen dieses Jahr - da die blanken Trikots aus 2012 wegfallen - mal ganz zu schweigen.

    Werder ist doch zurzeit ein fragiles Gebilde im sportlichen wie finanziellen Umbruch. Wenn in diesem Prozess nun plötzlich das wesentlich Standbein Infront wegbräche, würde Werder extrem in Schieflage geraten. Dies sollte man bei allem berechtigten Ärger über Wiesenhof immer im Hinterkopf zu behalten.

    Schließlich ist es nicht Werder, der Wiesenhof zu dem höchst umstrittenen Unternehmen macht, sondern all die Millionen Verbraucher, die Wiesenhof einen Umsatz von 2,3 Milliarden bescheren. Hier ist der Hebel anzusetzen und nicht bei Werder, die quasi alternativlos Wiesenhof akzeptieren mussten.

    Statt im Internet mit Fackel und Mistgabel auf Werder loszugehen, sollte jeder in seinem Umfeld dafür sorgen, dass bei den Leuten ein Umdenken in Sachen Billigfleisch eintritt. Denn wenn die Nachfrage nach billigen und billigstem Fleisch sinkt, gibt es bald auch keine Massenmäster wie Wiesenhof mehr, bzw. die Anzahl der Tier wird reduziert und diese können unter besseren Bedingungen gehalten werden.

    Das geht - wenn überhaupt - nicht von jetzt auf gleich, sondern ist ein langer Prozess, an dessen Anfang auch bessere Löhne für die Allgemeinheit stehen muss, um nicht mehr auf Billigdiscounter angewiesen zu sein. Solange in Deutschland ein Drittel der Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor arbeiten müssen und ALG 2 zum Aufstocken benötigen, bleibt einem Großteil der Deutschen keine andere Wahl als beim Discounter um die Ecke einzukaufen, mit allen Konsequenzen für die Tier- aber auch Pflanzenzucht. Es wird schließlich nicht nur Fleisch unter Wert produziert, sondern auch Gemüse. Man denke nur an die riesigen Tomaten und Gurkenfarmen in Almeria in Spanien, wo spanische, osteuropäische und afrikanische Billigarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen, damit bei uns das Gemüse schön billig ist.

    Erzählt mal einem Arbeiter mit Frau und zwei, drei Kindern, der Vollzeit arbeitet und trotzdem noch ergänzendes ALG 2 braucht, dass er nur noch ethisch und ökologisch vertretbare Waren aus dem Bioladen kaufen soll. Spätestens zur Monatsmitte kann er dann zur nächstgelegenen Tafel gehen, um seine Familie durchzubekommen, wo er dann aber auch nur die Überschüssen aus den Discountern bekommt, um den Zynismus des aktuellen Gesellschaftssystem komplett zu machen.
    Geändert von Dr. Westhoff (22.08.2013 um 17:37 Uhr)

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