@d1mon
Alles schön und gut, aber nur weil du das so siehst, muss es der Trittin doch auch nicht so sehen und kann eine andere Haltung dazu vertreten, ohne dass er deshalb ein Heuchler ist. Die negativen Aspekte der Massentierhaltung sind ja nun kein Geheimnis und gegen Massentierhaltung zu sein ist keine reine Frage des sich leisten könnens sondern in der Tat zunächst einmal eine Frage der Einstellung. Und an Trittins authentischer Einstellung zu seinen politischen Themen gibt es eigentlich wenig zu zweifeln, ob man die nun gut findet oder nicht.
Ich finde es im übrigen auch okay wenn jemand sagt, ich bin gegen Massentierhaltung, kann es mir aber nicht leisten, regelmäßig anderes Fleisch zu kaufen. Wenn es so ist, ist so eine Person kein Heuchler und hat auch nix in die Fresse verdient.
2008er und Mitglied des Politbüros.
Ich hab aber genau dieses Gefühl. Heute wird Umweltschutz, gerade in der Politik, für jeden Mist benutzt. Da können Atomkraftwerke eröffnet werden die 5% weniger Atommüll produzieren als Sensation gefeiert weil die Politik sich ja so sehr um die Umwelt kümmert. ( Achtung extrembeispiel)
Genau wie jetzt jeder Hobbyeinbrecher als Terrorist bezeichnet wird.
Ich lebe seit ca. 4 Jahren außerhalb der EU und glaub mir wenn man erstmal raus ist aus diesem "Propaganda" Mist wird einem Beuwsst wieviel Blödsinn den deutschen Bürgern verkauft wird ohne das es jemals hinterfragt wird. Gerade in der Politik.
Daher auch meine extrem kritische Haltung gegenüber Politikern die sich als Umweltschützer bezeichnen.
Würden sie die umwelt so sehr lieben wie of dargestellt wären sie bei Greenpeace und nicht bei den Grünen.
Ah, die Ökofaschistenbekämpfer sind wieder da. Gerade noch rechtzeitig, sonst hätte hier noch jemand über den Inhalt von Trittins Brief diskutiert.
Lieber Marko Arnautovic,
du solltest bedenken, dass Wiesenhof bei Leibe nicht nur wegen seiner Existenz als Produzent von nachgefragtem, günstig zu habendem Geflügelfleisch in der Kritik steht, sondern unter anderem auch wegen diverser Verstöße gegen geltendes Recht.
Hygiene, Tierschutz, Arbeitsrecht.
Wenn man schon die Massenaufzucht von Nutztieren unter Zuhilfenahme von Breitband-Antibiotika zur Produktions-Optimierung dulden muss, "weil es eben die Nachfrage gibt", muss man doch noch lange nicht die offensichtlichen Geschäftspraktiken, die das Unternehmen lange ausgezeichnet haben, akzeptieren und gut finden.
Das ein so üppig verdienender Mensch ( ), mit einem so ausgeprägten Hang zur sozialen Gerechtigkeit, wie du da absolut kein Verständnis für das Handeln eines Berufspolitikers hat, der im letzten Jahr vor der nächsten BT-Wahl offensichtlich um seine Glaubwürdigkeit bemüht ist, wundert ob deiner bisherigen Auslassungen in diesem Thread nicht wirklich.
Wenn du aber um Verständnis für den Betrieb wirbst - Nachfrage und so - bringe doch bitte auch Verständnis für den lieben Jürgen auf, der wegen des moralischen Dilemmas, in das ihn sein Lieblingsverein gestürzt hat, nicht mehr schlafen kann.
Was blieb ihm denn da anderes übrig?
Wieso muss es diesen Bedarf geben? Abgesehen davon, dass es grundsätzlich keinen vernünftigen Grund für ausgerechnet billiges Geflügel gibt (warum nicht noch billigen echten Kaviar oder billige Porsche?), würde es schon ohne den Hype um böses rotes und gutes weisses Fleisch besser aussehen. Wenn ich diese Jubelperser-TV-Werbung vom Kerner im überbestückten Gutfried-Pseudoladen sehe, kommt mir die Kotze hoch.
Genau! Wieso sollte es auch klug sein bei der Ursache eines Problems anzusetzen? Wenn Hersteller heute mit immer größeren Sortimenten, weit über den natürlichen Bedarf gehender Produktvielfalt und Wachstumsphantasien mit viel Marketing und Werbung künstlich Bedarfe bei Verbrauchern erzeugen, was sollen die denn dann auch dafür können? Ach ja: Wo setzt man dann an?!Es ist doch völlig bescheuert beim dem Produzenten an zu setzen
Was man hier zur Notwendigkeit von Billiggeflügel zu lesen bekommt, ist der gleiche Blödsinn wie die Einstellung, dass sich Sozialleistungsempfänger mit ihren finanziellen Mitteln angeblich nur ungesund von Hansa-Pils, Aldi-Cola, Tiefkühl-Pommes und Frittiertem ernähren könnten. Das Gegenteil ist wahr, wenn man sich drum kümmert.
Meine Freundin kauft immer den 900g-Beutel, da sind glaube ich noch mehr Riesen drin. Manchmal verdiene ich auch noch mehr. Aber ich bekomme es leider nicht... Trotzdem braucht kein Mensch zwingend jeden Tag Wiesenhof-Biomüll auf dem Teller, ausser er ist zu faul sich um eine vernünftige Ernährung zu kümmern.Die 5 Riesen der er bekommt verdiene ich manchmal pro Woche
Geändert von Dieter von These (29.08.2012 um 18:02 Uhr)
Genau das macht Trittin doch im Rahmen der Möglichkeiten eines freien, demokratischen, marktwirtschaftlichen Landes! In einer Marktwirtschaft entscheidet die Politik nicht was auf Deinen Teller kommt, sondern sie schafft gesetzliche Rahmenbedingungen und lehnt manche Entwicklungen ohne direkte Einflussnahme einfach "nur" ethisch/moralisch ab bzw. versucht umgekehrt gute Lösungen zu fördern. Das hat Trittin getan, indem er es ablehnt, dass Werder Bremen auch noch Werbung für falsche Ernährung macht oder er gar in seiner Eigenschaft als Werder-Botschafter zum Teil dieser Werbung wird. Wenn er in politischer Verantwortung ist, wird er sich sicherlich für die Förderung nicht-konventioneller Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeugung einsetzen. Was ist also Dein Problem in dieser Sache mit ihm? Ich mag ihn auch nicht. Aber in der Sache hat er doch Recht, argumentiert und handelt absolut integer und konsequent.
Geändert von Dieter von These (29.08.2012 um 18:11 Uhr)