* Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad stellt die europäische Unterstützung Israels in Frage. Am 19. Oktober 2006, dem „Jerusalem-Tag“, einem alljährlichen iranischen Protesttag gegen Israel, fragte er die Staatsoberhäupter der Europäischen Union : „Was haben Sie davon, dieses Regime [Israel] zu unterstützen, außer dem Hass der Nationen? Wir machen Sie als Europäer darauf aufmerksam, dass die Amerikaner weit weg sind und dass Sie die Nachbarn der Nationen in dieser Region sind.“ Ahmadinedschad warnte Europa weiter: „Wir [der Iran] weisen Sie darauf hin, dass die Nationen einem Ozean gleichen, der anschwillt, und wenn ein Sturm ausbricht, wird sein Ausmaß sich nicht auf Palästina beschränken und Sie könnten direkt betroffen sein.“ [1]
* Am 26. Oktober 2005 richtete Ahmadinedschad eine Konferenz in Teheran mit dem Titel „Die Welt ohne Zionismus“ aus. Dort hielt er eine Rede, in der er seinem Wunsch, den Staat Israel zu beseitigen, Ausdruck verlieh: „Die Etablierung des zionistischen Regimes war eine Maßnahme des Weltunterdrückers gegen die islamische Welt“, erklärte er. „Wie schon der Imam [der verstorbene Ayatollah Khomeini] sagte: ‚Israel muss von der Landkarte verschwinden’ ... Die islamische Welt wird ihren Erbfeind nicht in ihrem Kernland dulden.“ [2]
* In einer Rede vom 14. Dezember 2005 behauptete Ahmadinedschad, der Holocaust des europäischen Judentums durch die Nazis habe nie stattgefunden. „Sie haben einen Mythos geschaffen, nach welchem die Juden abgeschlachtet worden seien, und ihn daraufhin über Gott, die Religionen und die Propheten gestellt ... Wenn in ihrem Land jemand Gott in Frage stellt, sagt niemand etwas dazu, aber wenn jemand den Mythos des Massakers der Juden leugnet, beginnen die zionistischen Lautsprecher und die Regierungen, die vom Zionismus geleitet werden, zu schreien.“ [3] Bei einer Rede in Zehedan nannte er den Holocaust ein „Märchen“. [4]
* Der Iran plant derzeit die Ausrichtung eines Symposiums zur Holocaust-Leugnung. [5]
* Als Reaktion auf die Veröffentlichung von Karikaturen des Propheten Mohammed in Dänemark organisierte Ahmadinedschad einen internationalen Karikaturenwettbewerb zur Schmähung des Holocaust. [6] Am 1. November 2006 überreichte Mohammed Hossein Saffar-Harandi, Irans Minister für Kultur und Islamische Führung, der Ahmadinedschads Meinung zum Holocaust teilt, den ersten Preis in Höhe von 9.444 € an Abdellah Derkaoui, einen marokkanischen Karikaturisten. [7]
* Mitte 2006 ersuchte Ahmadinedschad, nach Meldungen der Nachrichtenagentur IRNA (Islamic Republic News Agency), Israel aus dem Nahen Osten wegzuziehen. „Ich rate ihnen, zu packen und aus der Region wegzuziehen, bevor sie in dem Brand umkommen, den sie im Libanon gelegt haben“, sagte Ahmadinedschad, der wiederholt dazu aufgefordert hat, dass der jüdische Staat an einen anderen Ort der Welt verlegt werden solle, irgendwo zwischen Deutschland und Alaska. [8]
* Bei einem Symposium zur irakischen Sicherheit forderte Ahmadinedschad Moslems in aller Welt auf, seinem Aufruf zur Auslöschung Israels zu folgen: „Das Hauptproblem in der islamischen Welt ist die Existenz des zionistischen Regimes und die islamische Welt und die Region müssen mobilisiert werden, um dieses Problem zu beseitigen.“ [9] Er behauptete, dass die Vernichtung Israels „die wahre Lösung des Konflikts“ und „der Weg zum Frieden im Nahen Osten“ sei. [10]
Ahmadinedschad leugnete den Holocaust und empfahl, Israel nach Europa zu verlegen. Auf einer Pressekonferenz in Mekka erklärte er: „Einige europäische Länder bestehen auf der Behauptung, dass Hitler Millionen unschuldiger Juden in Öfen umgebracht habe, und sie bestehen darauf in einem solchen Maße, dass sie jeden, der etwas Gegenteiliges beweist, ins Gefängnis werfen.“ Den europäischen Ländern, die „die Besatzungsmacht in Jerusalem“ unterstützten, weil Hitler unschuldige Juden ermordet habe, schlug er vor: „Wenn die Europäer es ehrlich meinen, sollten sie einige ihrer Provinzen – etwa in Deutschland, Österreich oder anderen Ländern – den Zionisten geben, und die Zionisten können ihren Staat in Europa aufbauen. Bieten Sie ihnen einen Teil von Europa an und wir unterstützen Sie dabei.“ Außerdem fragte er: [11] „Warum bestehen sie darauf, sich anderen Mächten aufzudrängen und ein Geschwür zu erzeugen, das für ständige Spannungen und Konflikte sorgt?“ [12]
Quellennachweise
[1] Beeston, Richard, „You could get hurt for backing Israel, Iran leader tells Europe“, The Times of London, 21. Okt. 2006.
http://www.timesonline.co.uk/article/0, ... 14307.html
[2] Butcher, Tim, „Wipe Israel off map, says Iran's president“, The Daily Telegraph, 27. Okt. 2005.
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jh ... iran27.xml
[3] „Iranian leader denies Holocaust“, BBC, 14. Dez. 2005.
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle ... 527142.stm
[4] „Ahmadinedschad bezeichnet Holocaust als ‚Mythos’“, Stern, 14. Dez. 2005.
Antisemitismus: Ahmadinedschad bezeichnet Holocaust als 'Mythos' - stern.de
[5] Aly, Götz, „Iran is making lunacy official policy,“ Der Spiegel, 24. Jan. 2006.
http://www.spiegel.de/international/1,1 ... 65,00.html
[6] Tait, Robert, „Iran cartoon show mocks Holocaust“, The Guardian, 20. Aug. 2006.
http://observer.guardian.co.uk/world/st ... 23,00.html
[7] Hafezi, Parisa, „Moroccan wins Iran’s cartoon contest“, Reuters, 1. Nov. 2006.
[8] „Iran's Ahmadinejad tells Israel to pack up and go“, Agence France Presse, 23. Juli 2006, S. 54.
[9] „Iran's Ahmadinejad calls on Islamic countries to 'remove' Israel“, AFX, 9. Juli 2006, S. 61.
[10] Berger, Sebastien und Bishop, Patrick, „‘Eliminate’ Israel to solve the crisis, says Iranian president“, The Daily Telegraph, 4. Aug. 2006.
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jh ... mid204.xml
[11] „Move Israel to Europe, Iran leader suggests“, Reuters, 9. Dez. 2005.
[12] Theodoulou, Michael, „Put tumour of Israel into Europe, says Iran's leader“, The Times of London, 9. Dez. 2005.