Werders Finanzen

[Dondiego]

Zum Thema Stadionkostne der GEsellschaft dürfte folgendes halbwegs interessant sein:

"Daneben bestehen noch Pachtverträge mit jährlich variablen, erfolgsabhängigen Zahlungen. Der Aufwand hieraus betrug im Geschäftsjahr 2015/2016 TEUR 4.383. Weiterhin bestehen Pachtverträge mit unbestimmter Laufzeit oder jährlicher Laufzeitverlängerung, deren Pachtzahlungen TEUR 1.374 p.a. betragen"

Gesamte Mietzahlungen also knapp 6 Mio, dazu kommen noch als nicht erfasster Aufwand die Erlöse aus Den Werbeflächen, Catering etc. die direkt an die Stadiongesellschaft gehen. Müssten insgesamt nochmal so knapp 4 Mio sein

[Dondiego]

Der Abschluss des Weserstadions kam auch gerade:

Jahresüberschuss nach Steuern ca. 660.000€. Umsatz knapp 12,5 Mio. Zinsaufwendungen ca. 3,1 Mio (500T€ weniger als im VJ), basiert wohl auf Umschuldungsmaßnahmen.

Verbindlichkeiten (Darlehen bei Banken): 75 Mio, Verbindlichkeiten ggü Werder Bremen ca. 6 Mio

Insgesamt wurden Darlehensbeträge in Höhe von insgesamt TEUR 60.377 umgeschuldet und mit einer günstigeren Zinskondition auf 10 Jahre neu vereinbart.

zum Hochwasserschutz: "Die Finanzierung der reinen Hochwasserschutzmaßnahmen inklusive der Verlagerung der Tennisplätze in Höhe von TEUR 453 erfolgt durch die BWS über ein Bankdarlehen (TEUR 5.645)"

Zusammengefasst: Die Situation rund ums Weserstadion "normalisiert" sich ein wenig. Die happigen Jahre sind erstmal vorbei, sodass peut a peut eine Beruhigung der Lage eintreten wird. Der Hochwasserschutz kommt natürlich zur Unzeit...

Insgesamt gehen Aufwendungen von ca. 10 von Bremen direkt an die Stadiongesellschaft... Das dürfte auch die nächsten 3-4 Jahre so bleiben sofern man nicht zusätzliche Heimspiele generiert (DFB Pokal, International, Länderspiele...)

[cluseau]

15/16 hatten wir ein pokalheimspiel, oder? müßte aber nach auch ohne für etwa +/- 0 gereicht haben, wenn meine milchmädchenrechnung nicht täuscht (12,5m / 18 heimspiele*17 bl-spiele).

hochwasserschutz ist wieder vorschau auf 16/17?

e: das letzte war ne frage, sollte nicht tippen während ich telefoniere

[Langenhorn]

@ Dondiego. Sehr interessant. Umschuldung macht in diesen Zeiten natürlich auch Sinn. Interessant finde ich auch den Anlagenspiegel. Dort werden historische Anschaffungskosten für Sachanlagen von rund 117 Mio. Euro ausgewiesen. Das lässt erahnen, wie viel das Stadion verschlungen hat. Das ist die Keimzelle für Werders finanziell schwere Lage. Ist aber müßig, darüber zu diskutieren, was seinerzeit die Alternativen gewesen wären.

[Dondiego]

15/16 hatten wir ein pokalheimspiel, oder? müßte aber nach auch ohne für etwa +/- 0 gereicht haben, wenn meine milchmädchenrechnung nicht täuscht (12,5m / 18 heimspiele*17 bl-spiele).

hochwasserschutz ist wieder vorschau auf 16/17?

e: das letzte war ne frage, sollte nicht tippen während ich telefoniere

Ein Heimspiel (Köln) war dabei, was ca. 134T€ zusätzliche Einnahmen beschert hatte.

Der Hochwasserschutz ist teilweise bereits dabei. Die ersten Kosten für Planung, Ausführung und die Tennisanlage sind bereits enthalten. Die VErlegung der Tennisanlage kostet mal eben schlappe 300T€....

@ Langenhorn: Das Stadion ist eine Belastung, ganz gewiss. Aber beileibe nicht der Hauptgrund. Aus einem älteren Artikel (Stand mitte 2015) ist zu entnehmen, dass die durchschnittliche Stadionmiete der Buli-Vereine bei ca. 4,7 Mio liegt. Frankfurt zahlt jedes Jahr 9 Mio!!, Köln direkt dahinter. Mainz zahlt knapp 5,5 Mio, Hertha muss zukünftig ebenfalls 7,5 Mio zahlen...

[Langenhorn]

Richtig. Aber es ist ja auch nicht so, dass alle anderen Vereine überaus profitabel gewesen wären in den letzten Jahren. Mit den genannten Vereinen habe ich mich nicht näher beschäftigt. Aber beim HSV ist das Stadion beispielsweise, neben der schlimmen Personalpolitik, auch ein Grund für die miserable finanzielle Situation. Die sind auch mal mit ehrgeizigen Tilgungsplänen gestartet, die immer weiter gestreckt werden. Oder man denke an die zahlreichen Fan-Anleihen. Die Stadien sind halt ein Mühlstein, wenn man nicht international dabei ist.

[paff]

Super Ausführungen hier. DANKE AN ALLE FÜR DIE MÜHE

und gerne weiter machen.

Ich kapiere nicht so wirklich viel von dem Finanzgedöns, aber einiges wird doch klar

[fmo747]

Ist aufgrund der "Öffnung" des Westerstadions für Veranstaltungen, in diesem Jahr mit erheblich mehr Einnahmen zu rechnen?

[atomklo]

Steht Arm wie eine Werdermaus mittlerweile im Duden?

[Nordish by Nature]

@ Langenhorn: Das Stadion ist eine Belastung, ganz gewiss. Aber beileibe nicht der Hauptgrund. Aus einem älteren Artikel (Stand mitte 2015) ist zu entnehmen, dass die durchschnittliche Stadionmiete der Buli-Vereine bei ca. 4,7 Mio liegt. Frankfurt zahlt jedes Jahr 9 Mio!!, Köln direkt dahinter. Mainz zahlt knapp 5,5 Mio, Hertha muss zukünftig ebenfalls 7,5 Mio zahlen...

Vorweg, ich habe mir den Abschluss nicht angeschaut, sondern nur hier kurz gelesen. Trotzdem möchte ich Dir etwas widersprechen bzgl. der Stadionbelastung. Wenn die durchschnittliche Belastung anderer BL-Vereine bei 4,7 Mio liegt, ist Werder schon bereits dadurch mit mehr als 5 Mio im Rückstand. Neben der ca. 5,8 Mio. Miete bzw Pacht fehlen ja auch die gesamten Einnahmen aus dem Catering etc. (Du nennst ca. 4 Mio) die ggf bei anderen Vereinen auf der Einnahmenseite stehen.
In wie weit bei den von Dir genannten 4,7 Mio Durchschnitt auch bei anderen Vereinen noch weitere Zahlungen bzw. dem Verein nicht zufließende Einnahmen eingerechnet sind, weiß ich natürlich nicht.
Trotzdem ist es erschreckend, dass noch immer nicht stärker an der Kostenschraube gedreht wurde bzw werden konnte. Das betrifft sowohl die Gehälter der Spieler als auch die SBAs.
Ich war eigentlich nach jeder Saison und den Spielerabgängen davon ausgegangen, dass sich der Gehaltsposten anders darstellen müsste. Aber bei den vielen Granaten die Werder in den letzten Jahen abgegeben hat, scheint mir, eine erhebliche Alimentierung stattgefunden zu haben....

Hat sich mal jemand die Mühe gemacht und die Abschlüsse anderer vergleichbarer Vereine angeschaut, was dort im Anhang und Lagebericht steht? Sind andere Vereine auch auf Transferüberschuß und DFB Pokal/ Europapokal angewiesen, um ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen?

[Dr. Westhoff]

Ist aufgrund der "Öffnung" des Westerstadions für Veranstaltungen, in diesem Jahr mit erheblich mehr Einnahmen zu rechnen?

Das Thema Konzerte oder ähnliche Großveranstaltungen hat sich inzwischen doch erledigt, nachdem der neue Hybridrasen im Stadion verlegt wurde.

[kalotte]

Inwiefern? Spontan würde man ja vermuten, dieser Mischrasen sei robuster.

[Dr. Westhoff]

Inwiefern? Spontan würde man ja vermuten, dieser Mischrasen sei robuster.

Der Rasen benötigt die Sommerpause komplett zur Regeneration, weil er nicht als Rollrasen aufgetragen wird, sondern er klassisch gesät wird und er diese Ruhezeit benötigt, um wachsen zu können.

[Dondiego]

@ Langenhorn: Das Stadion ist eine Belastung, ganz gewiss. Aber beileibe nicht der Hauptgrund. Aus einem älteren Artikel (Stand mitte 2015) ist zu entnehmen, dass die durchschnittliche Stadionmiete der Buli-Vereine bei ca. 4,7 Mio liegt. Frankfurt zahlt jedes Jahr 9 Mio!!, Köln direkt dahinter. Mainz zahlt knapp 5,5 Mio, Hertha muss zukünftig ebenfalls 7,5 Mio zahlen...

Vorweg, ich habe mir den Abschluss nicht angeschaut, sondern nur hier kurz gelesen. Trotzdem möchte ich Dir etwas widersprechen bzgl. der Stadionbelastung. Wenn die durchschnittliche Belastung anderer BL-Vereine bei 4,7 Mio liegt, ist Werder schon bereits dadurch mit mehr als 5 Mio im Rückstand. Neben der ca. 5,8 Mio. Miete bzw Pacht fehlen ja auch die gesamten Einnahmen aus dem Catering etc. (Du nennst ca. 4 Mio) die ggf bei anderen Vereinen auf der Einnahmenseite stehen.
In wie weit bei den von Dir genannten 4,7 Mio Durchschnitt auch bei anderen Vereinen noch weitere Zahlungen bzw. dem Verein nicht zufließende Einnahmen eingerechnet sind, weiß ich natürlich nicht.
Trotzdem ist es erschreckend, dass noch immer nicht stärker an der Kostenschraube gedreht wurde bzw werden konnte. Das betrifft sowohl die Gehälter der Spieler als auch die SBAs.
Ich war eigentlich nach jeder Saison und den Spielerabgängen davon ausgegangen, dass sich der Gehaltsposten anders darstellen müsste. Aber bei den vielen Granaten die Werder in den letzten Jahen abgegeben hat, scheint mir, eine erhebliche Alimentierung stattgefunden zu haben....

Hat sich mal jemand die Mühe gemacht und die Abschlüsse anderer vergleichbarer Vereine angeschaut, was dort im Anhang und Lagebericht steht? Sind andere Vereine auch auf Transferüberschuß und DFB Pokal/ Europapokal angewiesen, um ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen?

Insgesamt ein schwer zu vergleichender Posten auf die gesamte Buli runter gebrochen. Die 4,7 Mio sind eine externe Quelle (keine Ahnung wie detailliert die recherchiert haben). Die 4,7 Mio beziffern aber nach stichprobenartiger Prüfung die reinen Mietkosten wieder. Betriebskosten i.H.v. 2-3 Mio sind regelmäßig on top zu zahlen. Insgesamt zahlen wir mehr als die meisten anderen Vereine, aber die Differenzen sind aber nicht so extrem hoch. Problematisch beim Vergleich sind halt auch Konstrukte wie Schalke, Berlin und co. die diverse Nebenabreden haben.

Was sich auf jeden Fall herausstellt ist die Tatsache, dass viele Vereine noch ordentlich Geld für die VErmarktung der Namensrechte bekommen. In dem Punkt gehen wir komplett leer aus.

Ein Punkt, der schonmal hier angesprochen wurde was die Personalkosten anbelangt: Bremen hat eine unverhältnismäßig hohe Anzahl an Verwaltungskräften und Mitarbeitern. Der Umsatz je Mitarbeiter ist bei uns so niedrig wie bei keinem anderen Verein den ich mal quergecheckt hatte. Die absolute Anzahl der Mitarbeiter in den Konzerngesellschaften ist dafür extrem hoch. M.E. ist das vor allem ein Relikt aus früheren Zeiten bedingt durch mangelndes Controlling, interner Effizienshebung und Kostenstellencontrolling.

[kalotte]

@DrW

Hmm. Okay, das wird so sein. Nur gab es damals zu Zeiten der Stadionkonzerte, meiner Erinnerung nach, auch noch keinen Rollrasen, oder täusche ich mich da? Falls ich mich also recht erinnere, bedeutete dies, dass wir heute einen robusteren Rasen hätten als damals und demzufolge nichts gegen Veranstaltungen auf dem heiligen Geläuf spräche. Insbesondere dann, wenn man es mittels Holzplanken abdeckte. Andererseits sind die Regularien bezüglich geforderter Rasenqualität heutzutage natürlich rigider als damals nachm Kriege. Egal, auf jeden Fall eine blöde Sache, auf solche Einnahmen nun doch verzichten zu müssen (wenn es denn tatsächlich so ist).