Werders Finanzen

[Blut-an-den Stollen]

In unserer Bilanz bzw. in der Konzernbilanz eigentlich gar nicht. Bis auf die ca. 4 Mio EUR an Miete die wir zahlen und die 700k EUR die wir zur Zeit noch hinzuschiessen (Sollten allerdings als Forderung ausgewiesen sein) sollte das Stadion null Auswirkung auf unsre Zahlen haben, da es in einer separaten Gesellschaft liegt.

Moment, dann zahlen wir wegen Umbau keine Kredite mehr ab?

Das macht die Stadiongesellschaft für sich separat (BWS), dass hat mit dem Verlust den Werder Bremen fährt grundsätzlich nichts zu tun. Beides ist recht strikt zu trennen

Jein. Die BWS muss abzahlen, zu vereinbarten Konditionen.
Sollten diese laufenden Zahlungen allerdings nicht aus den (normalen) Einnahmenen zu verwirklichen sein, stehen die beiden Gesellschafter in der Pflicht, also Werder und die Stadt Bremen zu je 50%.
Ob und wie ggfs. Bremen durch interne Vereinbarungen im Endeffekt nicht zu Zahlungen verpflichtet ist, kann nur spekuliert werden. Immerhin deutet der bereits bekannt gewordenene "Zuschuss" Werders auf gewisse Probleme hin.

[Gernony]

In unserer Bilanz bzw. in der Konzernbilanz eigentlich gar nicht. Bis auf die ca. 4 Mio EUR an Miete die wir zahlen und die 700k EUR die wir zur Zeit noch hinzuschiessen (Sollten allerdings als Forderung ausgewiesen sein) sollte das Stadion null Auswirkung auf unsre Zahlen haben, da es in einer separaten Gesellschaft liegt.

Moment, dann zahlen wir wegen Umbau keine Kredite mehr ab?

Das macht die Stadiongesellschaft für sich separat (BWS), dass hat mit dem Verlust den Werder Bremen fährt grundsätzlich nichts zu tun. Beides ist recht strikt zu trennen

Auch wenn das "grundsätzlich" nix miteinander zu tun hat, müsste man durch die Überlassung der Werberechte für Banden nicht trotzdem sagen dass wir zwar keinen Verlust, aber trotzdem knapp 3-4 Mio. weniger auf der Einnahmenseite haben? Was sich quasi im Endeffekt trotzdem im Verlust bemerkbar macht?

[East Clintwood]

Also wie wird denn die Beziehung zum Stadion genau abgebildet?

Die Beteiligung ist ja im Anlagevermögen in den Beteiligungen erfasst richtig?

Werder muss aber doch sicherlich Pachtzahlungen o.Ä. an die Stadion-Gesellschaft zahlen? Sind die auch irgendwo in den Verbindlichkeiten und Aufwand in der GuV oder tauchen die gar nicht auf? Die 4 Millionen Miete dürften dann wohl in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen stecken?

Kenn mich mit diesem ganzen Konzernbilanzierungs-Zeug leider zu wenig aus.

Was ist mit Tilgungszahlungen, die den Stadionbau abbezahlen? Sind die irgendwo drin oder wird auf Seiten des Werder GmbH & Co. KGaA wirklich ausschließlich eine Beteiligung ausgewiesen?

[Dondiego]

In unserer Bilanz bzw. in der Konzernbilanz eigentlich gar nicht. Bis auf die ca. 4 Mio EUR an Miete die wir zahlen und die 700k EUR die wir zur Zeit noch hinzuschiessen (Sollten allerdings als Forderung ausgewiesen sein) sollte das Stadion null Auswirkung auf unsre Zahlen haben, da es in einer separaten Gesellschaft liegt.

Moment, dann zahlen wir wegen Umbau keine Kredite mehr ab?

Das macht die Stadiongesellschaft für sich separat (BWS), dass hat mit dem Verlust den Werder Bremen fährt grundsätzlich nichts zu tun. Beides ist recht strikt zu trennen

Jein. Die BWS muss abzahlen, zu vereinbarten Konditionen.
Sollten diese laufenden Zahlungen allerdings nicht aus den (normalen) Einnahmenen zu verwirklichen sein, stehen die beiden Gesellschafter in der Pflicht, also Werder und die Stadt Bremen zu je 50%.
Ob und wie ggfs. Bremen durch interne Vereinbarungen im Endeffekt nicht zu Zahlungen verpflichtet ist, kann nur spekuliert werden. Immerhin deutet der bereits bekannt gewordenene "Zuschuss" Werders auf gewisse Probleme hin.

Die 700 T EUR sind lt. Bericht auch genau dafür gedacht, um die Darlehensverpflichtungen nachkommen zu können und um Liquidität (Barmittel) parat zu haben. Von weiteren Nachschüssen konnte ich nichts erkennen. Daher gehe ich mal fast davon aus, dass sonst nichts weiter zugeschossen wird (abgesehen von der Stadionmiete).

Der 50%- Anteil an der Stadiongesellschaft ist im Anlagevermögen unter Beteiligungen hinterlegt, das ist korrekt. Die Stadionmiete sollte unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen verbucht sein und dahert ein Teil der ominösen grauen Zahl ausmachen. Wie hoch diese im Moment ist, weiss ich allerdings auch nicht. Die Tilgungszahlungen sowie die Zinsverbindlichkeiten/zahlungen sind einzig und allein in der Stadiongesellschaft abgebildet, da wir damit direkt nichts zu tun haben. Im Endeffekt wird dies aus den Mitteln die die Stadiongesellschaft bekommt (unsere Miete, Vermarktung, sonstige Ereignisse und Zahlungen) bewältigt.

Wie Stollen schon sagte, sollte allerdings irgendwas bei der Stadiongesellschaft völlig daneben gehen sind wir als Gesellschafter der Stadion-GmbH allerdings mehr oder minder dazu verpflichtet einzuspringen(was aktuell aber kaum relevant scheint, da ausreichend Landesbürgschaften etc. dagegen stehen).

[East Clintwood]

Jetzt verstehe ich auch, warum Schalke jeden Furz in eine eigene Gesellschaft ausgelagert hat. Damit kann man ja ziemlich gut die Bilanz schönen, wenn man die ganzen Verbindlichkeiten aus dem Stadion dann nicht mehr drin hat.

[Deichkind]

Wenn die Ausgaben der BWS nichts mit der Bilanz von Werder zu tun haben, frage ich mich wieso in Werders Zahlen eine Besserung eintreten sollte, wenn die BWS die Kredite getilgt hat. Kann Werder dann als Gesellschafter am entstehenden Gewinn der BWS beteiligt werden?

[SekH]

Wenn die Ausgaben der BWS nichts mit der Bilanz von Werder zu tun haben, frage ich mich wieso in Werders Zahlen eine Besserung eintreten sollte, wenn die BWS die Kredite getilgt hat. Kann Werder dann als Gesellschafter am entstehenden Gewinn der BWS beteiligt werden?

Wenn man am Verlust beteiligt ist, ist man natürlich im Gegenzug auch am Gewinn beteiligt. Es ist die Frage, ob der Gewinn dann auch ausgeschüttet wird. Die Tilgung an sich hat aber nichts mit dem Gewinn oder Verlust zu tun, sondern nur der Zinsaufwand.

[FußballknechtHB]

Obwohl heute wieder über 40.000 Fans im Weserstadion waren, war es vermutlich wieder mal ein finanzielles Zuschussgeschäft. Schon erschreckend, wieviele VIP- Plätze im Westen, Norden und Osten unbesetzt blieben.

Dabei ist es doch wirtschaftlich von zentraler Bedeutung, dass gerade auf diesen hochpreisigen Plätzen, für die der Stadionrückbau ja maßgeblich betrieben wurde, hohe Auslastungen zu verzeichnen sind. Schöner Mist. Nun haben wir die Umbaukosten für die goldenen Wasserhähne an der Backe, aber zu wenig Very Importants die das ganze Nutzen wollen.

[Marci]

Jo, die VIP-Tickets werden auch immer wieder auf der Homepage beworben und sind für alle kommenden Spiele frei zu bekommen. Das war bis vor Kurzem noch unvorstellbar. Das ist keine schöne Situation, um es mal vorsichtig auszudrücken.

[Dr. Stefan Funk]

das möchte man sich doch spielerisch schon für normale ticket-preise kaum live antun...
wie will man denn dann jemanden dazu bekommen, extrem viel geld für quasi nichts auszugeben.
für firmen könnte es insofern interessant sein, als dass man den ausländischen geschäftspartnern mal zeigen kann, dass es auch in der bundesliga noch teams gibt, bei denen ähnlich schlecht verteidigt wird wie zb in der j-league, und das dann mitleid oder ein solidaritätsbedürfnis auslöst.

[Anfaro]

Obwohl heute wieder über 40.000 Fans im Weserstadion waren, war es vermutlich wieder mal ein finanzielles Zuschussgeschäft. Schon erschreckend, wieviele VIP- Plätze im Westen, Norden und Osten unbesetzt blieben.

Dabei ist es doch wirtschaftlich von zentraler Bedeutung, dass gerade auf diesen hochpreisigen Plätzen, für die der Stadionrückbau ja maßgeblich betrieben wurde, hohe Auslastungen zu verzeichnen sind. Schöner Mist. Nun haben wir die Umbaukosten für die goldenen Wasserhähne an der Backe, aber zu wenig Very Importants die das ganze Nutzen wollen.

Der Umbau war von Beginn an schwachsinnig. Das kurze Dach setzt dem ganzen die (fehlende) Haube auf. Jeder Sichtbalken in Ost und West erinnert an Müller & Co.

[Hobsch]

Das Stadion ist genau toll geplant und umgesetzt worden wie der Berliner Flughafen !

Im Bekanntenkreis haben meine Kollegen sehr wenig Ahnung von Fussball bzw. verfolgen diesen Sport Null. Aber das Werder pleite und die es sich garnicht leisten können den derzeitigen Trainer rausgeschmeissen das wissen sie.

Schon sehr beruhigend das Werder anscheinend wirklich das Pleitegeier Image inne hat bzw. und es fördert

[Chancentod]

Aber das Werder pleite und die es sich garnicht leisten können den derzeitigen Trainer rausgeschmeissen das wissen sie.

Dann muss es stimmen.

[gemüsehändler]

Was die Zahlen des aktuellen Geschäftsjahres angehen, ist das grundsätzlich wirklich Kaffeesatzleserei. Allerdings hab ich ein recht hohes Vertrauen was die Anhänge zu den einzelnen Jahresabschlüssen angeht sowie in der Entwicklung der allgemeinen Zahlen. Ich bin jetzt kein Experte was die entsprechenden Anhänge angeht (bin anderweitig zu Hause im Bilanzrecht), allerdings sollten diese nicht allzuweit von der Realität abweichen (Stichwort Gläubigerschutz). Allein deshalb kann ich mir einen Verlust, der höher ausfällt als dieses Jahr in Höhe von 8 Mio EUR überhaupt nicht vorstellen.

Gemüsehändler hat diesbezüglich immer recht gute Ideen und Ansätze, ich warte ja auchnoch auf seine Meinung

Für das laufende Geschäftsjahr wird derzeit mit einem ähnlichen operativen Ergebnis wie in der abgelaufenen Spielzeit 2012/2013 gerechnet, allerdings mit einem deutlich geringeren Transferertrag. An Investitionen in Spieler sind 2013/2014 rd. EUR 12,5 Mio. vorgesehen. Der Weg der finanziellen Konsolidierung wird also konstant weiter verfolgt. Ein Blick, insbesondere auf die Eigenkapitalentwicklung, macht allerdings sehr deutlich, dass der eingeschlagene Weg der Konsolidierung noch intensiver als bisher beschritten werden muss. Die sportlichen und damit verbundenen wirtschaftlichen Erfolge der Vorjahre haben es dem SV Werder Bremen Konzern ermöglicht die Fehlbeträge der letzten beiden Geschäftsjahre sowie einen voraussichtlichen Fehlbetrag für die laufende Saison 2013/2014 kompensieren zu können. Mit dem danach noch vorhandenen Eigenkapital wird es jedoch nicht mehr möglich sein, weiterhin dauerhaft größere Fehlbeträge auszugleichen. Mögliche Liquiditätsunterdeckungen in der laufenden Spielzeit auf Basis des aktuellen Planungsstands können durch zugesagte Kreditlinien mehrerer Kreditinstitute vollständig abgedeckt werden.

Erste Planungen für die den Konzern prägende Muttergesellschaft für die Saison 2014/2015 gehen ohne Transfererlöse von einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis aus. Durch eine Vielzahl zum 30.06.2014 auslaufender, gut dotierter Verträge im Lizenzspielerbereich können die Personalkosten noch einmal deutlich gesenkt werden.
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Es bleibt also festzuhalten, dass der derzeit vorhandene Kostenapparat des SV Werder Bremen Konzerns trotz anhaltender Reduzierung, insbesondere der Personalkosten der Lizenzmannschaft, weiterhin nicht allein aus dem Bundesligaspielbetrieb finanziert werden und die finanzielle Rücklage resultierend aus den Erfolgen der Vergangenheit keine weiteren Fehlbeträge mehr kompensieren kann. Ab der Saison 2014/2015 muss es dem SV Werder Bremen Konzern gelingen, auch ohne die Einnahmen aus einem europäischen Wettbewerb einen ausgeglichen Haushalt darzustellen. Hier ist man auf Grund der bereits erfolgten Schritte zur finanziellen Konsolidierung, der nachhaltigen Transferpolitik der letzten Transferperioden sowie der auslaufenden Verträge im Lizenzspielerbereich auf einem guten Weg

In diesen Aussagen stecken Werders gesamte Probleme. Die Aussagen sind aus dem Konzernabschluss und von der Geschäftsführung zum 01.10.2013 unterschrieben. Da rechnete man bereits mit einem Verlust in der gleichen Höhe für die Saison 13/14. Für 14/15 ging man zu diesen frühen Planungen davon aus, dass man einen ausgeglichen Haushalt schaffen würde. Nun seit der indescrezioni diesen Sommer wissen wir das diese Planungen bereits wieder hinfällig sind und wir auf einen Verlust in gleicher Höhe zusteuern wie in den beiden vergangen Geschäftsjahren. Das abmildern kann augenscheinlich nur ein herausragender Verkauf oder ein überdurchschnittliches Abschneiden im Pokal. Man hat sich also in knapp 10 Monaten in der Planung um 8 Millionen verschlechtert, ohne dass sich das durch ein überraschend schlechtes Abschneiden in der Liga erklären ließe. Positive Entwicklungen hingegen wurden im Lagebericht wie das auslaufen der Gehälter für den Schaaf-Trainerstab und gut dotierter Spielerverträge erwähnt. Das macht ein erneutes 8-Millionen Loch für das aktuelle Geschäftsjahr nur umso bedenklicher. Auch das inzwischen über die Wahrung der Liquidität berichtet wird ist eher kein positives Zeichen.
Vor diesem Hintergrund bin ich extremst auf die Aussagen von Filbry auf der Mitgliederversammlung gespannt. Anhand der Zahlen der vergangen Jahre und dem urplötzlich neuen Verlusten die wir anscheinend 14/15 haben werden, kann man fast ein bisschen überrascht sein, dass Filbry noch im Amt ist.

[Firedangerboy]

Warum wunderst Du Dich, dass Filbry noch in Amt und Würden ist? Die Ursache wird mE mit der sportlichen Misere und den fehlenden Transfererlösen angegeben, oder nicht?