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PK vor dem Spiel gegen Wolfsburg
Rudolph: Maxi Eggestein verlängert seinen Vertrag bis 2018.
Eichin: Wir basteln weiter an dem Werder Bremen der Zukunft, Maxi Eggestein ist ein wichtiger Bestandteil. Wir wollen unsere Talente fordern und fördern, wir freuen uns, dass er sich für uns entschieden hat. Er wird gegen 14 Uhr seinen Vertrag bis 2018 unterschreiben.
Marc Hagedorn: Ein, zwei Sätze zu ihm - wie ist die Perspektive?
Eichin: Wir haben mit den Plänen vor ein, zwei Jahren begonnen, wir wollen die U23 weiter an uns binden, sie sollen Einsätze bekommen. Mancher ist in einer Form, dass er sich auf dem Bundesligaplatz wiederfindet. Auch Eggestein hat im Trainingslager schon gute Spiele gemacht, wie ein alter Hase gespielt. Wenn sie uns die Zeit geben, machen wir sie zu guten Bundesligaspielern. Sie brauchen ihre Zeit.
Björn Knips: Was gefällt dir an Max besonders?
Skripnik: Für mich ist es wichtig, dass ich, wenn ich zu Beginn der Saison einen Spieler habe, dass ich am Ende eine Entwicklung habe. In der U17 habe ich ihn von Havelse geholt, er hat eine gute Entwicklung genommen, spielerisch, körperlich, vom Fußballverständnis. Damals konnte man nicht sagen, dass er Fußballspieler ist. Er hat einen guten Charakter, es ist ein Vorteil für ihn, dass ich ihn so gut kenne. Wir haben ihn im Winter mit nach Belek genommen, um ihn in Trainingsspielen ohne Schmerzen einzusetzen. Er hat das gut gemacht. Ich traue ihm eine gute Entwicklung zu, vielleicht wird er irgendwann Leistungsträger. Aber Talent ist das eine, er muss weiter hart arbeiten und clever sein. Fußball ist auch Körper, Ernährung usw. Vielleicht wird er ein guter Spieler für uns.
Wird Vestergaard dabei sein?
Skripnik: Er hat eine Dreiviertelstunde trainiert. Er spürt das, ich hoffe, es wird bis zum Wochenende besser und er wird dabei sein. Wir denken aber auch an die Zukunft, an die englische Woche, wir brauchen ihn nicht nur jetzt, sondern auch für die kommenden Wochen. Wir müssen abwarten. Es ist eine unangenehme Verletzung, eine Sache der Überbelastung. Wir müssen die Daumen drücken.
Sebastian Prödl ist ja wieder dabei - im Zweifel also Vestergaard schonen?
Skripnik: Du sagst immer, du hast irgendetwas gehört - frag mich, dann sage ich es dir! Wir haben gute Innenverteidiger, wir müssen von Tag zu Tag schauen. Lukimya ist in seiner besten Form, er kämpft für seinen Stammplatz. Am Mittwoch haben wir das gesehen, jeder will sein Bestes geben. Rotation ist etwas Wichtiges, vor allem, wenn eine aktive Phase ist. Mittwoch fahren wir nach Bielefeld, da erwartet jeder einen Sieg von uns. Aber wir sind nicht von gestern, für Bielefeld ist das vielleicht das Spiel des Jahres. Wir erwarten einen heißen Tanz. Wir müssen auch im Spiel gegen Wolfsburg aufpassen. Aus diesem Grund müssen wir uns Gedanken machen. Wir haben drei gute Innenverteidiger, es kommt noch einer dazu. Luca trainiert im Vollprogramm, ist bereit. Ich habe keinen Bedarf, etwas zu ändern, ich habe keine Probleme. Das gehört zum Fußball. Wir freuen uns auf Basti. Er rettet uns einen Punkt gegen Schalke. Aber das waren fünf Minuten, er braucht Spielpraxis.
Duell der besten Rückrundenmannschaften - Spitzenspiel?
Skripnik: Das Duell Schalke gegen Dortmund ist das Spitzenspiel. Aber das Nordduell ist wichtig. Wolfsburg ist eine klasse Mannschaft, mit Spielkultur, guten Einzelspielern. Sie sind aktiv, konstant präsent. Wir erwarten eine schöne Partie.
Das vierte Spiel der Wolfburger in 14 Tagen - hilft das?
Skripnik: Nach dem Spiel werde ich vielleicht sagen, dass es uns in die Karten gespielt hat. Ob es reicht für uns, wenn sie gestern gespielt und heute erst trainiert haben? Ich hoffe es. Vielleicht sind sie müde, vielleicht rotieren sie, sie haben ja auch ein Pokalspiel. Aber ich sage nicht, dass wir im Vorteil sind - sie haben Weltklassefußballer, da passt alles. Aber wir wollen uns gut verkaufen, profitieren, das Beste mitnehmen.
Björn Knips: Ist das sportlich gesehen die schwerste Aufgabe?
Skripnik: Bei allen Spielen, die wir gewonnen haben, sind wir an unsere Grenzen gegangen. Wir waren nie ruhig auf der Bank, das hat man gesehen. Auch Paderborn, da war jeder Konter gefährlich. Wir freuen uns darüber, was wir geschafft haben, sind stolz, aber jetzt kommen die, die vorbildlich sind. Aber genauso haben wir beim Spiel gegen Leverkusen, Schalke geredet - und wir haben nicht verloren. In der Zeit, in der wir dran sind, haben sie 28, wir 26 Punkte geholt - da kann man spekulieren, das kann man sagen, um zu motivieren.
Wie lief der gestrige Abend - haben Sie's gesehen?
Skripnik: Ich habe Wolfsburg so oft gesehen, ich habe gestern einen Film gesehen. Heute habe ich mir die Ergebnisse, die Zusammenfassung angeschaut. Wir haben langsam unseren Plan, müssen nur noch über Details reden. Wir schauen, wie die Mannschaft mit der Aufgabe umgeht. Wir erwarten ein hartes, aber ein klasse Spiel. Heute werden wir über das Spiel von gestern reden.
Wolfsburg mit Weltklasse-Spielern - Kevin de Bruyne sticht heraus. Wie kann man ihn stoppen?
Skripnik: Teilweise bin ich neidisch: Es ist so einfach, solche Fragen zu stellen. Natürlich muss man auf das Glück hoffen, er ist ein klasse Spieler. Beim Doppelpass haben wir Bayern gegen Paderborn diskutiert, haben die Fehler diskutiert. Aber manchmal muss man sagen: Der Stürmer war besser als sein Gegner. Die Spieler wollen gegen Bayern alles geben, aber manchmal bekommt man trotzdem 8 Tore. Ich hoffe natürlich, dass wir gewinnen und wir alle glücklich sind. Man kann es planen, man kann auf den Flipchart schreiben: Ich schlage Barcelona. Aber das klappt nicht. Manche unserer Spieler haben schon gegen Kevin gespielt. Viele wollen ihn stoppen, aber es klappt nicht immer. Wir bereiten uns vor - auf ihn, auf Dost, auf alle. Aber vielleicht kommt Arnold und entscheidet das Spiel, man kann sich nicht nur auf einen Spieler konzentrieren.
Welcher Film war es?
Skripnik: Ein russischer Film. Meine Tochter war mit ihrem Freund zu Gast, wir saßen in der Familie zusammen. Natürlich habe ich gedacht: Da ist Fußball, und ich muss jetzt hier sitzen. Aber Papa muss nett sein. Es war ein Melodram. Da kann man schlafen. Später habe ich die Zusammenfassung gesehen. Fußball ist eine gute Geschichte, aber die Familie ist wichtiger.
Rudolph: Der Freund darf nur einmal pro Woche kommen?
Skripnik: Bei der Champions League wird es eng...
Globisch: Wie beurteilst Du das Abschneiden der ukrainischen Mannschaften?
Skripnik: Beide sind durch, die Stadien waren voll, trotz der kritischen Situation. Meine Heimmannschaft ist verdient weiter.
Björn Knips: Was hast du gedacht, als Wolfburg im Winter noch schnell Schürle gekauft hat?
Skripnik: Ich habe mich richtig über unsere Verpflichtung von Vestergaard gefreut. Dieser Spieler fügt sich gut ein. Sollen wir neidisch sein? Das ist nicht unser Ding, wir machen unsere eigenen Pläne, wollen uns positiv entwickeln. Wir schauen nur auf unsere Konto.
Eine Position in der Offensive ist offen - weißt Du schon, wer spielt? Was spricht für Levin oder Levent?
Skripnik: Da muss man schauen, was kommen kann. Wenn man aktiver vorne ist, kann man ein Tor schießen - da brauchen wir Leute wie Levent. Wenn wir agieren wollen, Forechecking machen wollen, da reden wir vielleicht über Levin. Das kann man nicht prognostizieren. Ich freue mich über beide, wir haben noch zwei Tage. Die Tagesform ist wichtig. Die Pläne sind noch nicht abgeschlossen, wir müssen abwarten. Es gibt auch nicht nur die beiden. Auch Eggestein hat einen guten Eindruck hinterlassen. Beim Spiel A- gegen B-Mannschaft, das habe ich ganz bewusst gemacht, da hat die B-Mannschaft 7:1 gewonnen - und Eggestein hat drei Tore gemacht. Wir wollen, dass die jungen Leute auch im Weserstadion spielen. Wir haben noch zwei Trainings, jeder sieht, wie schnell es gehen kann.
Wie mutig darf man sein gegen Wolfsburg?
Skripnik: Natürlich wollen wir mutig sein. Und die Spieler merken, dass der Trainer das nicht nur sagt. Die Spieler haben Vertrauen. Man muss mutig sein, jeder will sich dagegenstemmen. Warum soll der Gegner besser sein als ich? Warum soll ich nur reagieren? Wenn man mit Selbstbewusstsein herangeht, etwas für die Fans und die Tabelle tun will, dann kann man auch agieren. Aber man darf nicht vergessen, gegen wen man spielt. Wir wünschen uns ein gutes Spiel, in dem wir alles zeigen, was wir können. Dann wartet die nächste Aufgabe. Jedes Spiel ist eine neue Prüfung, in der wir uns bewähren können. Wir haben eine gute Truppe, wir führen gute Gespräche. Ich hoffe, es geht weiter so wie jetzt.
Naldo war lange hier - was sagst du über ihn?
Skripnik: Super. Ich habe ihn früher kennengelernt, als ich meine Karriere beendet habe. Wir haben uns bei den Abschiedsspielen von Torsten und Ailton kennengelernt. Er ist ein netter Kerl. Ich wünsche ihm alles Gute, viel Erfolg - aber nicht Sonntag.
Was sind Ihre Erinnerungen an Wolfsburg?
Skripnik: Mein bestes Spiel, mit Felix Magath, da haben wir 1:0 mit Glück und mit allem gewonnen. Nach dem Spiel brauchst du eine gewisse Zeit, um das zu realisieren. Wir waren im Abstiegskampf, Marco Bode hat das Tor gemacht, wir haben zwei Busse vors Tor gestellt. Es war windig, wir konnten den Kopf nicht hochnehmen. Danach war ich verletzt. Das war mein bestes Spiel. Wolfsburg ist der Verein im Norden, die im Jugendbereich top sind - das waren immer heiße Spiele. Sie sind immer präsent, sie sind eine gute Marke. Aber jetzt bin ich Trainer, ich will nicht über meine Spiele reden, sondern über das, was kommt.
(Keine wörtliche Wiedergabe.)