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Thema: Bundeswehr in Afghanistan

  1. #1
    Avatar von Achim
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    Bundeswehr in Afghanistan

    Anschlag in Kabul fordert viele Tote
    Es ist der schwerste Anschlag in Kabul seit dem Sturz der Taliban 2001: Beim einem Attentat vor der indischen Botschaft in der afghanischen Hauptstadt sind mehr als 40 Menschen getötet worden. Dutzende wurden verletzt.
    Weiterlesen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 87,00.html

    7 Jahre Afghanistaneinsatz und kein Ende in Sicht. Was haltet ihr davon?

  2. #2
    Gast

    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Muss weitergehen. Leider ist das Land nach Jahren der Missregierung durch islamistische Spinner so am Boden, dass es weit schwerer wird als im Irak. Der Irak ist ja ein reiches Land und wenn das Öl wieder fließt, werden die Menschen dort eine PErspektive haben. Die ist in Afghanistan jedoch weit und breit nicht in Sicht. Das Land wird arm bleiben und der Fundamentalismus, der zum Teil aus Pakistan eingeführt wird, wird stark bleiben. Drogenanbau und rivalisierende Clanchefs tun ihr übriges. Wenn dieses LAnd mal eine PErspektive jenseits von Drogen und Terrorismus haben soll, ist ein ganz langer Atem notwendig - militärisch, aber auch zivil. Das Land wird ungemein viele Hilfen brauchen, wenn es jemals ein funktionierendes Staatswesen, eine funktionierende Infrastruktur oder gar eine funktionierende Wirtschaft haben soll. All das spärliche, was dort mal unter dem Einfluss der Russen gemacht wurde, wurde in den letzten 20 Jahren komplett zerstört. Mindestens ebensolange wird es dauern, das LAnd wieder aufzurichten.

  3. #3
    Avatar von krusewitz
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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Bin auch der Meinung das man das lange durchziehen muss. Allerdings ist das Land riesengroß und die Hilfe momentan verschwindend gering. Wenn man sich die Bergregionen anschaut. Da gibt es nur einen kurzen Einzeiler im Ticker das die Menschen verhungern . Erst der heftige Eiszeitartige Winter und jetzt die Dürre. Normalerweise müsste die Hilfe stark ausgedehnt werden. Aber die Mittel und dann eben fehlende Anreize (außer Mohn )keine großartigen Rohstoffvorkommen werden das Elend so schnell nicht lindern.
    What am I supposed to do if I want to talk about peace and understanding, but you only understand the language of the sword?

  4. #4

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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Ich fand und finde den Einsatz alle Bundeswehrtruppen im Ausland nicht angebracht, denn wie sollen menschen mit Maschinengewehren und Panzern leuten helfen?

  5. #5
    Gast

    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Zitat Zitat von Alejoe
    Ich fand und finde den Einsatz alle Bundeswehrtruppen im Ausland nicht angebracht, denn wie sollen menschen mit Maschinengewehren und Panzern leuten helfen?
    Das sollte jeder Deutsche eigentlich besser wissen


    Wie wurde das KZ Auschwitz befreit? Durch Sitzstreiks?

  6. #6
    Avatar von d.na
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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Ohne Militär würde es da drunter und drüber gehen. Die Frage ist nur, ob es richtig eingesetzt wird. Vielleicht müsste man offensiver mit den Extremisten umgehen? Andererseits provoziert das auch. Hm. Verzwickte Lage, keine Frage.

    d.na

  7. #7
    Avatar von Soler
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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Zitat Zitat von Alejoe
    Ich fand und finde den Einsatz alle Bundeswehrtruppen im Ausland nicht angebracht, denn wie sollen menschen mit Maschinengewehren und Panzern leuten helfen?
    Indem sie für Sicherheit und Ordung im Land sorgen, den Fundamentalisten entgegensetzen und das Land vor Anarchie schützen.

    Wer dem Land helfen möchte, muß einen ISAF-Einsatz unterstützen.

  8. #8
    Avatar von 7
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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Die Bundeswehr kann noch 100 Jahre in Afghanistan bleiben und wird mit der derzeitigen Taktik überhaupt nichts an der Situation ändern. Kein bisschen.

    Der Einsatz ist von Anfang bis Ende eine fehlgeplante Katastrophe. Statt sich auf die Menschen und deren Situation einzulassen werden nach streng westlichem Gedankengut Grenzen gezogen, Regierungen installiert und irgendwelche Militärcamps in die Landschaft geknallt, hübsch mit Stacheldraht umzäunt und mit dekorativen Wachposten ausgestattet.

    Leider hat die "Hilfstruppe" vergessen, dass es für die ländliche Bevölkerung keine Regierung in Kabul gibt und keine Grenze zu Pakistan. Alles Erfindungen des Westens, die nie bis zu den Dörfern vorgedrungen sind. Von irgendwelchen vermummten Gestalten in ihren Panzern nehmen die Menschen dort keine Hilfe an. Wie sollen sie auch jemandem vertrauen, der nicht ihre Sprache spricht und dessen Gesicht sie nicht einmal sehen können?
    Wie sollen die Bauern jemals ihr eigenes Getreide anbauen können und ihr eigenes Brot backen, wenn Opium das einzige ist, mit dem sie auf ihrem kargen Boden Geld verdienen können?
    Wie will die Bundeswehr jemals den Kampf gegen die Taliban gewinnen, wenn die Taliban es sind, die den Menschen nahestehen und nicht die Regierung im fernen Kabul?
    Wie will die Bundeswehr am Hindukusch siegen, der noch nie von einer fremden Armee eingenommen wurde?

    Die einzigen Erfolge der letzten Jahre wurden von privaten Hilfsorganisationen erzielt, die auf eigene Verantwortung nach Afghanistan gereist sind und dort Schulen errichtet haben, um die sie sich kümmern, indem sie das Gehalt der Lehrer zahlen und Lehrmittel, Strom und Nahrungsmittel beschaffen. Das ist Hilfe, die angenommen wird. Ohne Waffen, ohne Gewalt. Ohne den Menschen vorzuschreiben, wie sie dies und das zu tun haben.

    Die Bundeswehr muss von den Panzerwagen herunter, raus aus den Militärcamps, sich den Menschen zeigen. Nur so können die Menschen überhaupt Vertrauen fassen und die Hilfe der Bundeswehr akzeptieren.
    There are two ways to lead your life. Either you are a decent person who cares about others - or you are narcissistic and stupid like Paris Hilton.

    (James Woods)

  9. #9
    Gast

    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    @7

    Dein Beitrag strotzt nur so vor Unwissen und Halbwahrheiten. Wie war es den Hilfsorganisationen möglich, in Afghanistan Hilfe zu leisten? Richtig: Durch militärischen Schutz. Ohne diesen hätten wir ständig mit diesen sehr unschönen Entführungsgeschichten zu tun, die jeder von uns mitbekommen haben sollte. Ohne Sicherheit gehen die Hilfsorganisationen gar nicht erst rein - das weiß ich zufällig, da mein Vater für Ärzte ohne Grenzen arbeitet und in geweissen Risikogebieten das Feld geräumt wird, wenn die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann. Ohne ein funktionierendes Staatswesen, und das ist in der Regel westlich, kann keine Sicherheit herrschen und da es Taliban, Al Kaida, Terrorgruppen, Warlords und Gangster zu Hauf gibt, kann es ohne die Truppen der ISAF gar keine Hilfe geben. Das eine ist mit dem anderen untrennbar verknüpft und für die Entwicklung eines funktionierenden Staatswesens sind westliche "erfindungen" wie Grenzen, eine Zentralregierung, die gewählt wird, Menschenrechte, Bildung und Gleichberechtigung, um mal ein paar zu nennen, die Grundvoraussetzung. Die Grundvoraussetzung für Chaos und Terror ist es dagegen, den Menschen in den Bergen nach dem Munde zu reden, die man nicht kennt und um deren Wohlergehen man sich einen Dreck schert, um ganz kulturrelativistisch jeden Fortschritt in dieser Barbarei abzulehnen.

  10. #10
    Avatar von 7
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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    @Maddin
    Du kannst nicht einfach Deine westlichen Weißheiten von Demokratie und Gesellschaft und ein MG einpacken, ein bisschen peng peng machen und erwarten, dass die Menschen in Dir den Heilsbringer sehen.
    Es gibt für die Bevölkerung kein Afghanistan und kein Pakistan, sondern nur ihre angestammten Regionen. Eine eingesetzte Regierung ist schön und gut, aber nutzlos, wenn die Menschen sie nicht akzeptieren oder nicht einmal von ihrer Existenz wissen. Außer den Hilfsorganisationen unter dem Dach der IFAS sind auch einige im Land unterwegs, die sich auf den Schutz Einheimischer verlassen, die sie durch die Gefahrenzonen bringen.

    Der Grundgedanke der IFAS, wir bringen jetzt den Barbaren die Demokratie, ist schlicht falsch. Du kannst nicht zu den Menschen gehen und sagen: "Ihr seid Barbaren, die Terroristen unterstützen. Eure Gesellschaftsordnung hat ausgedient, ihr braucht jetzt westliche Werte und Demokratie!" und erwarten, dass sie Dir folgen.

    Warum sollten sie das, was sie seit Jahrhunderten nach ihren Standards leben, aufgeben, weil jetzt die IFAS da ist? Ordnung, Rechtssystem und Wirtschaft, alles wird in den Clans untereinander geregelt. Wie willst Du die Menschen davon überzeugen, dass das nicht mehr gut und stattdessen von einer Zentralregierung geregelt werden sollte?
    Wird nicht funktionieren.

    Der Kampf am Hindukusch gegen die Taliban ist jedenfalls aussichtslos. Gegen den Heimvorteil kann auch die beste Ausrüstung nichts ausrichten. Setzen die IFAS-Truppen Überwachung aus der Luft ein, verkriechen sich die Taliban in die Höhlensysteme.

    Will man wirklich effektiv gegen die Taliban vorgehen, muss man deren Rückhalt bei den Menschen untergraben. Nur dazu muss es erst einmal Vertrauen in die IFAS geben. Die IFAS muss der freundliche Fremde sein, der seine Hilfe anbietet, nicht eine hinter Panzerglas versteckte, vermummte Gestalt, die seine Hilfe ungefragt aufzwingt.

    Soll die Hilfe ankommen, muss eine neue Strategie her.
    There are two ways to lead your life. Either you are a decent person who cares about others - or you are narcissistic and stupid like Paris Hilton.

    (James Woods)

  11. #11

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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Zitat Zitat von Soler
    Zitat Zitat von Alejoe
    Ich fand und finde den Einsatz alle Bundeswehrtruppen im Ausland nicht angebracht, denn wie sollen menschen mit Maschinengewehren und Panzern leuten helfen?
    Indem sie für Sicherheit und Ordung im Land sorgen, den Fundamentalisten entgegensetzen und das Land vor Anarchie schützen.

    Wer dem Land helfen möchte, muß einen ISAF-Einsatz unterstützen.
    Du fühlst dich sicher wenn du auf der Straße läuft und neben dir ein 20 Tonnen Panzer vorbei fährt? Na dann

    Diese Menschen wollen nichts mit dem Westen zu tun haben, also sollten wir sie nach ihren Glauben leben lassen, sie respektieren. Du kannst den Leuten nichts aufzwingen.

  12. #12
    Avatar von Achim
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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Zitat Zitat von Alejoe
    Diese Menschen wollen nichts mit dem Westen zu tun haben
    Auch da gibt es solche und solche, das sollte man nicht verallgemeinern. Das Problem ist, daß es zu viele von der Sorte Taliban&Co gibt, gegen die scheint man nicht anzukommen. Ich bin allgemein der Meinung, daß der Erfolg solcher Missionen von dem Verhältnis von militärischem und zivilem Aufwand abhängt. Wenn übermäßig viel Militär notwendig ist, um zivile Missionen zu schützen, lohnt sich die Sache nicht. Da muß man die Menschen notfalls sich selber überlassen, denn auf militärische Weise läßt sich ein Guerillakrieg nicht gewinnen. Ich weiß leider nicht, wie es in Afghanistan genau aussieht, aber nach dem, was in den Medien so zu hören ist, scheint man dort seit Jahren kein bißchen voranzukommen. Und bevor man ein Faß ohne Boden zu füllen versucht, kann man sein Engagement besser irgendwo investieren, wo es auch etwas bringt.

  13. #13
    Avatar von dizzy
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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Generell sollte man sich nicht in die Innenpolitik anderer Länder einmischen.
    Frank Baumann - Por unos pocos dólares más?

  14. #14

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    Re: Bundeswehr in Afghanistan

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  15. #15
    Bierstandszene
    Gast

    Re: Bundeswehr in Afghanistan

    Zitat Zitat von dizzy
    Generell sollte man sich nicht in die Innenpolitik anderer Länder einmischen.
    Ja genau. Und die Allierten wären auch besser an Rhein und Ostwall stehengeblieben anstatt uns die Demokratie aufzuzwingen. crazy

    Ohne die ISAF wären innerhalb weniger Monate wieder die Taliban an der Macht. Tolle Alternative.
    Dass die Jungs vermummt und schwer gepanzert da rumfahren, machen sie natürlich nur, um die einheimische Bevölkerung zu erschrecken. Habt ihr schon mal mit jemandem gesprochen, der da war?
    Bei jeder Fahrt musst du damit rechnen, dass dich irgendsoein Jungfrauenhabenwoller wegbombt; die Schilder an den Minenfeldern werden auch schon mal gerne über Nacht umgesetzt.

    Wer ne vernünftige Alternative zur ISAF weiß, darf sich gerne melden- ich hab hier im Fred außer "sollen die doch sehen, wie sie klarkommen" nicht viel gelesen.

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