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deichbesetzer
Ich denke Bode war sich bewusst, dass es sich um eine öffentliche Äußerung handelte. Man kann "managen" auf unterschiedliche Weise interpretieren. Wie soll Werder denn auch aktiv in unsere Erwartungshaltungen eingreifen?
Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Öffentlichkeitsarbeit und Marketing sind doch heutzutage wirklich keine Fremdworte mehr. Das eigene Image mittels regelmäßigen medialen Äußerungen bewusst zu steuern gehört zur Basis jedes einigermaßen erfolgreichen Konzerns. Werder kann hier die gleichen Schritte heranziehen wie jedes beliebige Unternehmen, dessen Dividende schlechter ausfällt als man erwarten könnte. Marktrisiken überzeichnen, Grundvorraussetzungen zu großen Erfolgen stilisieren, den eigenen Einfluss kleinreden, usw.
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deichbesetzer
Der Grund für unseren finanziellen Abstieg waren doch hauptsächlich die Fehlgriffe von KATS auf dem Transfermarkt und der auch daraus resultierende sportliche Abschwung. Zuletzt galt es lediglich die Altlasten loszuwerden, woran leider nichts sexy war. Nun hat Werder sich offensichtlich finanziell berappelt, kann aber eben keine großen Sprünge machen. Kreative und innovative Lösungen wachsen aber nicht auf den Bäumen und mir fallen auch keine ein. Auch darf man sich sicher sein, dass nicht nur Werder danach sucht. Mit dem schlichten Vorwurf, man hätte es die letzten Jahre schlicht versäumt solche Konzepte zu entwickeln, machst du es dir jedenfalls sehr leicht wie ich finde...
In der Tat sind die Fehlgriffe von KATS ein maßgeblicher Grund für die derzeitige Lage, aber KA ging 2012 das ist 5 Jahre her. Seitdem wird uns Jahr zu Jahr erzählt, dass man mittelfristig wieder nach Europa möchte und dafür kreative Lösungen anstrebt. Natürlich mache ich es mir hier etwas einfach, wenn ich sage, dass es hier schlicht versäumt wurde die passenden Konzepte zu entwickeln, aber wer Jahr für Jahr Verbesserungen ankündigt und heute eigentlich wieder EL spielen wollte (5 Jahre sehe ich in der Bundesliga durchaus als mittelfristig an) muss sich auch an seinen Aussagen messen lassen und denen hinkt man nunmal in meinen Augen deutlich hinterher.
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deichbesetzer
Klar bieten andere Vereine jungen Talenten auch etwas, aber was ändert dies daran, dass wir ebenfalls sehr gute Argumente für junge Spieler haben? Die Eggesteins haben sich gegen Vereine wie Wolfsburg, Hannover, Hamburg usw. und für uns entschieden. Sie haben den Sprung über die Jugendteams und die U23 zu den Profis geschafft und in die U21. Dieser Werdegang hat Strahlkraft für junge Spieler, da kannst du jeden Spielerberater fragen.
Und einen Julian Brandt hat man nicht überzeugt bekommen. Die Strahlkraft die durch solche Erfolgsgeschichten hervorgebracht werden, können von 18 Bundesligisten mindestens 15 vorweisen. Das ändert natürlich nichts an Werders Argumenten, ist aber eben auch kein Alleinstellungsmerkmal das Werder im Ligavergleich sonderlich voranbringt. Ich wollte damit nur anmerken, dass die gute Jugendarbeit allein einen Verein wie Werder langfristig nicht in der ersten Liga halten wird.
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deichbesetzer
Mit China gebe ich dir recht. Nur stellt sich erstens die Frage, ob Sponsoring immer nachhaltig sein muss. Zweitens ist es viel zu früh den Werdegang von Zhang oder mögl. weiterer chinesischer Spieler bei uns vorherzusagen.
Wenn man das China-Sponsoring wie hier öfters geschrieben als Mittel zum finanziellen Ausgleich mit der Konkurrenz nutzen möchte wäre es schon ganz gut, wenn die Entwicklung hier nicht nach den 2 Jahren im Sande verläuft sondern sich in eine langfristige Geldquelle entwickelt. Bzgl. Zhang und Co. stimme ich dir zu, jedoch sind die Warscheinlichkeiten ohne Wettkampfpraxis eine positive Entwicklung hinzulegen nunmal nicht die besten. Zetterer sagte in seinem letzten Interview nicht umsonst, dass man während der Spiele am meisten dazulernt.
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deichbesetzer
Dass ich den Transfer von Belfodil nicht 1:1 mit Diegos vergleiche, habe ich deutlich genug kenntlich gemacht. Man war hier geduldig und kreativ und hat ohne jedes Risiko einen Spieler geholt, der nicht nur großen sportlichen, sondern perspektivisch auch finanziellen Wert für uns haben könnte! Auf solche Gelegenheiten wird Werder auch weiterhin lauern müssen.
Und ich habe nur aufzeigen wollen, dass diese Gelegenheiten eben auch ihre Schattenseiten haben und das Risiko in diesem Marktsegment nicht mehr mit dem von vor 10 Jahren vergleichbar ist.
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deichbesetzer
Klar ist das erstrebenswert, nur was nützt es sich jetzt zurzeit unrealistische Ziele zu setzen!? Ob die von dir genannten Clubs in der Zeit alle an uns vorbeiziehen werden, ist zudem reine Spekulation. Auch Werder konnte die Werbeeinnahmen zuletzt deutlich steigern und wird dies auch weiter tun müssen. Findet sich ein Kapitalgeber, der Werders Forderungen erfüllt, wird Werder sich dem auch nicht verschließen, das wurde immer wieder von allen Verantwortlichen klargestellt.
Und was nützt es sich vor den Gegebenheiten des Marktes zu verschließen? Warum sollte den langfristig (10+X Jahre) eine Partnerschaft wie z. B. die Stuttgarts mit Mercedes nicht möglich sein, wenn man konsequent darauf hinarbeitet. Die deutsche Wirtschaft boomt, Werder wäre potenziellen Geldgebern mit den Erfolgen der Vergangenheit als schlafender Riese verkaufbar, da sollte sich doch jemand finden lassen, der in das passende Profil passt.
So etwas strategisch in die Langzeitplanung einzubringen finde ich jetzt alles andere als unrealistisch. Sondern als Ziel eben durchaus wichtig, wenn man sich hier am Markt positionieren möchte.
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deichbesetzer
Hätte ich dir vor einem Jahr gesagt, dass Neymar für 222 Mio. wechseln wird, hättest du das auch für unrealistisch gehalten. Wer kann schon sicher vorhersagen, wie sich dieser verrückte Fußball weiterentwickeln wird...
Ich hätte gedacht, dass es noch 1 Jahr dauert bis die 200 Mio Grenze fällt und hatte für diesen Sommer auf ein Fenster von ca 140-160 Mio getippt, von daher ja hätte ich für unrealistisch gehalten, aber bei weitem nicht so unrealistisch wie eine durchgreifende Regulierung des Marktes oder eine dermaßen hohe Aufstockung der TV-Gelder, zumal die durch die indirekte Zerschlagung des Pay-TV-Monopols durch das Kartellamt ja eher an Attraktivität einbüßten und im Ausland kein Sprachvorteil besteht.