Die Werder-Insider - Volltreffer oder voll daneben?

[cluseau]

Das ist wirklich eine erstaunliche Nichttrefferquote.

Allerdings schreibt ja kaum jemand von ihm ab, soweit ich das beobachten konnte bisher. Normal ist es ja so, dass einer etwas verfasst, dann geht es über die "Ticker", und die nächsten "Journalisten" schreiben es stumpf ab. Wenn dann kein schnelles Dementi erfolgt, ist die Sau durchs Dorf getrieben, eingefangen, verhackstückt und gegrillt. Insofern ist es ja fast schon anerkennenswert, wenn einer der "Journalisten" sich Gedanken macht. Er saugt sich immerhin halbwegs kreativ etwas aus den Fingern und leitet es ohne schlimme Rechtschreibfehler weiter.

Mir ist nur nicht verständlich, warum eine überregionale Zeitung das ungeprüft abdruckt, nachdem der Verfasser nachweislich regelmäßig Erfundenes als Nachricht zu einem vermeintlich echten Sachverhalt schreibt. Das gehört doch eher in einen spinnerten Blog.

tut sie das denn? da die meisten hier wohl unter vierzig sind, liest wohl kaum jemand tageszeitung und falls doch, dann eher nicht die welt. nichtsdestotrotz: hat hier schon mal jemand einen knb artikel in print gesehen? mein verständnis war bisher, dass er einer der vielen freien mitarbeiter ist, mit denen viele medien ihre personell unterausgestatteten onlineredaktionen aufstocken, nicht? das würde auch den sensationalismus erklären, da gibt es teilweise deals, die besonders oft aufgerufene artikel höher vergüten.

[syno_2.0]

tut sie das denn? da die meisten hier wohl unter vierzig sind, liest wohl kaum jemand tageszeitung und falls doch, dann eher nicht die welt. nichtsdestotrotz: hat hier schon mal jemand einen knb artikel in print gesehen? mein verständnis war bisher, dass er einer der vielen freien mitarbeiter ist, mit denen viele medien ihre personell unterausgestatteten onlineredaktionen aufstocken, nicht? das würde auch den sensationalismus erklären, da gibt es teilweise deals, die besonders oft aufgerufene artikel höher vergüten.

Ich lese WELT-Print immer mal wieder - wegen der Politik auch ganz gerne. Und die Artikel von KNB erscheinen dort alle, der macht da keinen Online-Blog.

[werder-w]

Springer-Verlag eben. Die WELT ist nicht viel mehr als eine BILD im Anzug.

Perfekt formuliert.

[entropy]

tut sie das denn? da die meisten hier wohl unter vierzig sind, liest wohl kaum jemand tageszeitung und falls doch, dann eher nicht die welt. nichtsdestotrotz: hat hier schon mal jemand einen knb artikel in print gesehen? mein verständnis war bisher, dass er einer der vielen freien mitarbeiter ist, mit denen viele medien ihre personell unterausgestatteten onlineredaktionen aufstocken, nicht? das würde auch den sensationalismus erklären, da gibt es teilweise deals, die besonders oft aufgerufene artikel höher vergüten.

Eine Zeitung wie die Welt kann es sich nicht leisten, Texte ungeprüft zu drucken, es liest in jedem Fall mindestens ein zweites Augenpaar drüber. Das Problem liegt darin, dass sich die Informationen nicht belegen lassen. Wenn der Autor mit Infos aus seiner Quelle ankommt, fragt kein Redakteur ihn nach der Identität des Informanten. Das wird dann im Zweifel so gedruckt, und mit "nach Welt-Informationen" gekennzeichnet. Lappalien wie der Arnautovic-Transfer nach Kiew sind dabei Pipifax. Da interessiert es den Redakteur nicht, ob das stimmt oder nicht. Sehr analog zur Bild-Zeitung. Das wird gedruckt, weil es oftmals krawallig ist und deshalb Auflage bzw. Traffic generiert. Ob die Info letztlich belastbar war, ist zweitrangig. Das merkt man nicht zuletzt daran, dass das Sportressort der Welt immer wieder auf diese Texte zurückgreift. Eine Arbeitsweise, die man bei z.B. der Süddeutschen vergeblich sucht. Seriös ist das nicht, aber man muss sicherlich immer von Fall zu Fall entscheiden. Ich habe in der Welt schon hervorragende Sport-Texte gelesen.

[syno_2.0]

... Ich habe in der Welt schon hervorragende Sport-Texte gelesen.

Das ist richtig. Zu deiner Anmerkung bzgl. der Überprüfung bzw. Drüberlesen vor Veröffentlichung: KNB schreibt nun seit mehr als 10 Jahren für die WELT, daher wird da jetzt wohl nicht mehr so genau hingeschaut. Oder die WELT muss sich leider vorhalten lassen, dass sie es wohl mangels Kenntnisse über Werder Bremen auch nie wirklich gemacht hat in der Vergangenheit. Man muss ihm auch bescheinigen, dass seine Schreibweise, Formulierungen, Bilder und Dramaturgie wirklich gut sind (was es vielen wohl auch so schwer macht, die Faktenleere zu erkennen). Umso trauriger, dass er es nach all diesen Jahren immer noch nicht geschafft hat, seine journalistische Arbeit auch inhaltlich mit wirklicher Qualität zu füllen.

[cluseau]

... Ich habe in der Welt schon hervorragende Sport-Texte gelesen.

Das ist richtig. Zu deiner Anmerkung bzgl. der Überprüfung bzw. Drüberlesen vor Veröffentlichung: KNB schreibt nun seit mehr als 10 Jahren für die WELT, daher wird da jetzt wohl nicht mehr so genau hingeschaut. Oder die WELT muss sich leider vorhalten lassen, dass sie es wohl mangels Kenntnisse über Werder Bremen auch nie wirklich gemacht hat in der Vergangenheit. Man muss ihm auch bescheinigen, dass seine Schreibweise, Formulierungen, Bilder und Dramaturgie wirklich gut sind (was es vielen wohl auch so schwer macht, die Faktenleere zu erkennen). Umso trauriger, dass er es nach all diesen Jahren immer noch nicht geschafft hat, seine journalistische Arbeit auch inhaltlich mit wirklicher Qualität zu füllen.

was dann wohl dagegen spricht, dass der welt-autor identisch mit dem worum-nick ist.

[Duffman]

tut sie das denn? da die meisten hier wohl unter vierzig sind, liest wohl kaum jemand tageszeitung und falls doch, dann eher nicht die welt. nichtsdestotrotz: hat hier schon mal jemand einen knb artikel in print gesehen? mein verständnis war bisher, dass er einer der vielen freien mitarbeiter ist, mit denen viele medien ihre personell unterausgestatteten onlineredaktionen aufstocken, nicht? das würde auch den sensationalismus erklären, da gibt es teilweise deals, die besonders oft aufgerufene artikel höher vergüten.

Eine Zeitung wie die Welt kann es sich nicht leisten, Texte ungeprüft zu drucken, es liest in jedem Fall mindestens ein zweites Augenpaar drüber. Das Problem liegt darin, dass sich die Informationen nicht belegen lassen. Wenn der Autor mit Infos aus seiner Quelle ankommt, fragt kein Redakteur ihn nach der Identität des Informanten. Das wird dann im Zweifel so gedruckt, und mit "nach Welt-Informationen" gekennzeichnet. Lappalien wie der Arnautovic-Transfer nach Kiew sind dabei Pipifax. Da interessiert es den Redakteur nicht, ob das stimmt oder nicht. Sehr analog zur Bild-Zeitung. Das wird gedruckt, weil es oftmals krawallig ist und deshalb Auflage bzw. Traffic generiert. Ob die Info letztlich belastbar war, ist zweitrangig. Das merkt man nicht zuletzt daran, dass das Sportressort der Welt immer wieder auf diese Texte zurückgreift. Eine Arbeitsweise, die man bei z.B. der Süddeutschen vergeblich sucht. Seriös ist das nicht, aber man muss sicherlich immer von Fall zu Fall entscheiden. Ich habe in der Welt schon hervorragende Sport-Texte gelesen.

Er kann sich dann eben auf seinen quellenschutz berufen. Das ist bei ihm in sofern von Bedeutung, als er keine Quelle bei Werder besitzt.
Die Sachen sind allesamt spekuliert, denn letztendlich bekommt er nur das mit was auch alle anderen Journalisten mitbekommen. Nur strickt er daraus stets Storys und verkauft sie als Fakt. Das unterscheidet ihn eben von den anderen.

BTW: Leute unter 40 lesen keine Tageszeitungen ??

[cluseau]

tut sie das denn? da die meisten hier wohl unter vierzig sind, liest wohl kaum jemand tageszeitung und falls doch, dann eher nicht die welt. nichtsdestotrotz: hat hier schon mal jemand einen knb artikel in print gesehen? mein verständnis war bisher, dass er einer der vielen freien mitarbeiter ist, mit denen viele medien ihre personell unterausgestatteten onlineredaktionen aufstocken, nicht? das würde auch den sensationalismus erklären, da gibt es teilweise deals, die besonders oft aufgerufene artikel höher vergüten.

Eine Zeitung wie die Welt kann es sich nicht leisten, Texte ungeprüft zu drucken, es liest in jedem Fall mindestens ein zweites Augenpaar drüber. Das Problem liegt darin, dass sich die Informationen nicht belegen lassen. Wenn der Autor mit Infos aus seiner Quelle ankommt, fragt kein Redakteur ihn nach der Identität des Informanten. Das wird dann im Zweifel so gedruckt, und mit "nach Welt-Informationen" gekennzeichnet. Lappalien wie der Arnautovic-Transfer nach Kiew sind dabei Pipifax. Da interessiert es den Redakteur nicht, ob das stimmt oder nicht. Sehr analog zur Bild-Zeitung. Das wird gedruckt, weil es oftmals krawallig ist und deshalb Auflage bzw. Traffic generiert. Ob die Info letztlich belastbar war, ist zweitrangig. Das merkt man nicht zuletzt daran, dass das Sportressort der Welt immer wieder auf diese Texte zurückgreift. Eine Arbeitsweise, die man bei z.B. der Süddeutschen vergeblich sucht. Seriös ist das nicht, aber man muss sicherlich immer von Fall zu Fall entscheiden. Ich habe in der Welt schon hervorragende Sport-Texte gelesen.

Er kann sich dann eben auf seinen quellenschutz berufen. Das ist bei ihm in sofern von Bedeutung, als er keine Quelle bei Werder besitzt.
Die Sachen sind allesamt spekuliert, denn letztendlich bekommt er nur das mit was auch alle anderen Journalisten mitbekommen. Nur strickt er daraus stets Storys und verkauft sie als Fakt. Das unterscheidet ihn eben von den anderen.

BTW: Leute unter 40 lesen keine Tageszeitungen ??

kennst du jemanden mit tz-abo? also, außer deinen eltern?

[Duffman]

@cluseau

Jede Menge, mich eingeschlossen. Aber ich bin ja auch schon drüber

[entropy]

Oder die WELT muss sich leider vorhalten lassen, dass sie es wohl mangels Kenntnisse über Werder Bremen auch nie wirklich gemacht hat in der Vergangenheit.

Vermutlich gibt es keinen wirklichen Werder-Fan dort in der Redaktion (im Sinne von "wirklich drin, in der Materie"). Wenn es einen Kenner gäbe und er bekäme immer wieder Texte vorgelegt, die sich als Luftnummern entpuppen, würde der doch irgendwann die Notbremse ziehen und sagen: "Ey, deine letzten fünf Dinger waren Enten. Das machen wir jetzt nicht." Daraus kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.

Man muss ihm auch bescheinigen, dass seine Schreibweise, Formulierungen, Bilder und Dramaturgie wirklich gut sind (was es vielen wohl auch so schwer macht, die Faktenleere zu erkennen). Umso trauriger, dass er es nach all diesen Jahren immer noch nicht geschafft hat, seine journalistische Arbeit auch inhaltlich mit wirklicher Qualität zu füllen.

Absolut richtig. Handwerklich ist das nicht schlecht. Trotzdem finde ich die Faktenleere ebenfalls echt offensichtlich.

[jensi]

Jetzt ist aber mal langsam gut damit. Denke nicht das es hier um Journalismus geht.

[Defaitist]

knb ist, so scheint mir, emotional ein bisschen zu nah dran an werder. klingt paradox, isses aber nicht. außerdem funktioniert das zwischen-allen-stühlen-ding nicht: sportjournalist und worumer ("war mit johan micoud fast ein bisschen befreundet und wollte euch mal einblicke gewähren").

[Mannimaker]

Das hat doch mit Emotionen wenig zu tun. Ist einfach ein auflagengenerierender Schwätzer ohne besondere Quellen & Infos. Nebulöse und inhaltsleere Formulierungen, nie konkret werden, alles nett verpacken und sich am Ende feiern. Den Job könnte ausnahmslos jeder machen, der ansatzweise sprachliches Talent besitzt. Ist nicht mal vorwurfsvoll gemeint, so funktioniert Sportjournalismus im Hause Springer eben. Die haben es dadurch tatsächlich so weit gebracht, dass sich der Mythos "aber der Sportteil der BILD ist wirklich super!" erschreckend weit verbreitet hat.

[Defaitist]

"auflagengenerierend"? kennst du die ivw-zahlen? die welt ist sagenhaft erfolglos, bild verliert übrigens auch sensationell viel. dafür wachsen die online-portale, was die verluste aber beiw eitem nicht auffängt.
weil die leute, wie clouseau weiß, keine zeitung mehr lesen. schade eigentlich.

[Mannimaker]

Jo, kenn ich, ich arbeite in dem Bereich.. Ändert nichts an der Intention seiner Art, Artikel zu schreiben. Dass nahezu alle Printmedien an Auflage verlieren, ist ja ein komplett anderes Thema. Es ging ja hier um KNB und seine traurigen Versuche, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ist mir schleierhaft, wie man es schafft, monatelang keinen einzigen journalistisch sauberen Artikel zu einem Thema zu schreiben.