Wann Werder gefährlich wurde: in Halbzeit eins gar nicht. Als Chemnitz in HZ zwei merkte, wie schwach die Bremer agieren und dann komplett aufhörte zu spielen und taktisch nichts mehr auf die Reihe bekam, Räume wie sonstwas aufmachte. Und vor allem wurde Werder dann gefährlich, wenn sie den Ball laufen ließen, viel abspielten, nicht wie so dermaßen häufig beim Spiel Richtung Strafraum die Kollegen übersahen bzw nicht anspielten. Young, Barry oder Eggersglüß passierte das viel zu oft.
Oelschlägel der mit Abstand beste Mann auf dem Platz, zum Ende hin bei den Chemnitzer Topchancen überragend. Kruska hat eigentlich ne gute Reichweite im Fuß, muss das bei den Pässen aber mehr ausspielen. Der U23-Clemens namens Jacobsen erschien mir auf seiner Seite alleine. Zusammenspiel, geschweige denn gutes, gabs bei ihm aber auch auf der anderen Seite fast nie. Rosin in HZ zwei deutlich dynamischer, aber irgendwie auch ohne viel Effizienz. Young ... freundlich: braucht noch Zeit. Toure zeigte in den wenigen Minuten alles an Plus aber genauso an Minus, was er mitbringt. Da wirst Du narrisch, wenn der den Sprint anzieht, an zwei Spielern mit Körpertäuschung vorbeigeht und dann das Joggen anfängt und den Ball lasch abspielt. Oder defensiv dynamisch in die Lücke läuft und dann den Gegenspieler einfach passieren lässt und neben- bzw dann hinterher trabt.
Highlight: die Schwalbe von Mlynikowski, der an der Außenlinie dachte, dass Kruska noch hinter ihm ist und dann, mit Gegenspielern meterweite entfernt, einfach mal im Lauf hinfällt und Foul moniert.
Es war noch recht weit im Mittefeld, da waren genug Gegenspieler, daher wäre es vermutlich eh nichts geworden, ich fands aber witzig, wie der Schiri das klare Foul an Barry nicht pfeift, dann aber dessen 'versuchtes Foul' - er trifft den Gegner nicht - sofort abpfeift und die Chemnitzer noch meckern.
Ich fand schon, dass Werder klar schlechter war. Eben auch, weil nach vorne eine Stunde lang nichts kam. Und Chemnitz sich irgendwann viel zu sicher ob des Sieges war und einfach aufhörte zu spielen. Da kam dann Werder auch mal Richtung Stafraum, wenn auch primär durch Standards. Wobei es schlimm war, wie oft sich da festgelaufen wurde, statt Chancen auszuspielen.Ansonsten war es so wie meistens bei den Jungs. Mal wieder nicht wirklich schlechter, aber die meiste Zeit über, schafft man es nicht, im letzten Drittel gefährlich zu werden.
Der kann sich auch 1a festdribbeln und ebenso wie Young die Mitspieler ignorieren.Barry war sehr flexibel vorne und hatte ein paar schöne Dribblings dabei.
Ernüchternd. Weil da einerseits gegen solche Chemnitzer mehr drin sein muss. Andererseits man einfach auch nicht besser ist. Und Oelschlägel sei Dank nicht mit fünf Gegentoren vom Platz ging.
Siegen ist fünf Jahre her, davor war er ja bei Werder. Danach gings über die Heimat Berlin im Sommer nach Chemnitz. Ist mir aber auch nur aufgefallen, weil damals auch Trinks verpflichtet wurde (der verletzt ist).
Fünf Jahre schon. Wie die Zeit...
Wat? Trinks is auch da? Ich kann Euch sagen, hier hinterm Mond is auch schön leben.
Schublade auf, Klischee bedienen, Story fertig.
Toure ist wohl so ein Spieler, bei dem man sich in einigen Jahren ärgert, dass er nicht mehr hier ist. Im Moment aber einfach zu viele Defizite um ihm dauerhaft Spielzeit In Liga 3 und aufwärts zu geben. Zudem verliert er auch zusehend schnell die Lust, wenn es nicht läuft. Wenn er aber irgendwann mal lernt im richtigen Moment abzuspielen und defensiv dazulernt, dann wäre das Potential da um Glanzpunkte zu setzen. Könnte mir vorstellen, dass der in einem stärkeren Team aufblüht.
Hast natürlich Recht - das kommt davon, wenn man halb arbeiten will, aber noch halb das Spiel reflektieren möchte. Ich wollte schreiben, dass wir zwar mal wieder unterlegen waren, aber ich wieder nicht das Gefühl hatte, dass der Gegner zu stark für uns ist. Seien wir ehrlich - Chemnitz hat keine gute Mannschaft und auch kein starkes Spiel gezeigt. Würde man diese ganze Negativserie aus den Köpfen bekommen, wären vielleicht sogar 3 Punkte drinnen. Allerdings würde das erfordern, dass alle anfangen ihr Potenzial auszuschöpfen und verständlicherweise gelingt das den Jungs nicht (konstant).
Im Nachhinein noch: das OM ist mMn zu schwach/dünn (evtl Schmidt-Witz bitte selber machen) besetzt. Käupers Passspiel im bzw hinter dem OM ist nicht mehr da. Bleibt Schmidt als einzig brauchbarer OM. Der Rest sind alles andere Spielertypen. Rosin ist kein OM, der hinter den Spitzen oder Richtung Stafraum agiert. Jensen, Barry und Co sind Außenspieler, Halbstürmer oder was auch immer. Die Zentrale hat Quantität und Vielfalt mit Kruska, Wagner, Toure, Rosin oder auch Pfitzner. Davor? Nur Schmidt. Der vielleicht auch durch einen Typ Käuper oder besser noch Maxi Eggestein profitieren würde. Dieses Loch im Bremer Spiel im OM wurde mMn durch das Fehlen von Schmidt in Chemnitz noch umso deutlicher. Reagieren konnte man nicht. Weil man niemanden im Kader dafür hat.
Deswegen warf ich in der Winterpause mal Görkem Saglam ein.
Schublade auf, Klischee bedienen, Story fertig.