Und wie sich strukturell etwas geändert hat. Ein Schiedsrichter, der manipuliert, steht nicht nur in der Öffenlichkeit, nämlich auf dem Platz, sondern muss sich hinterher (wenn er Pech hat) vor einem Reporter-Mikrofon dafür verantworten. Sagen, warum er diese oder jene Szene anders sah, als 50.000 Menschen im Stadion. Die Menschen, die Videoentscheide treffen, bleiben jedoch im Dunkeln. Keiner von denen muss einem Reporter erklären, warum er (nach Ansicht der TV-Bilder) keinen Elfmeter pfiff, der anhand der Bilder glasklar war. Das ist ein entscheidender Unterschied zu allem, was vorher war. Es herrscht derzeit völlige Narrenfreiheit, was das Entscheiden angeht. Warum fordern die Vereine keine Presserunde nach jedem Spieltag, bei der die Videobeweis-Entscheider den Medien zur Verfügung stehen? Dann muss Herr Stark erklären, warum er so oder so entschieden hat. Oder war er eingenickt oder gerade auf der Toilette? Sofort entsteht eine völlig andere Situation, die mit Sicherheit die Hemmschwelle senkt, um offensichtlich irgendwelche Entscheidungen zu treffen, die Verein XY nützen, aber Klub AB schaden. Jeder Reserve-Spieler, der den Ball aus einem Meter über die Torlinie schoss, steht hinterher von den Kameras. Aber nicht die Leute, die Spiele maßgeblich entscheiden. Offizielle der DFL, die in einem dunklen Raum auf Knöpfe drücken. Das ist doch ein Witz.