Seite 8 von 199 ErsteErste ... 78918 28 58 ... LetzteLetzte
Ergebnis 106 bis 120 von 2971

Thema: Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

  1. #106
    Avatar von fruchtoase
    Registriert seit
    03.12.2011
    Beiträge
    9.317
    Zitat Zitat von =Vince= Beitrag anzeigen
    Ich finde das schon erstaunlich, wie aggressiv teilweise der Ton bei selbsterklärten Atheisten hier ist. So wie jeder das Recht hat an nichts zu glauben, haben doch andere das Recht an Gott oder das Spaghettimonster zu glauben. Das gilt auch für den öffentlichen Raum. Wenn 50% keine Religion im Fernsehen/ Radio haben wollen und 50% das befürworten, muss man sich da ja irgendwie einig werden. Ich kann auch nichts schlimmes oder verwerfliches daran finden, wenn jemand an den "lieben Gott" als gütiger Kerl/ Frau auf einer Wolke glaubt. Das würde mir persönlich auch fremd sein, aber stören würde es mich nicht.
    Meinst du nicht, dass diese Einstellung ein wenig die Verbreitungsmechanik der meisten Religionen verleugnet?
    Natürlich darf und soll jeder privat an das glauben dürfen, was ihn glücklich macht, aber dabei bleibt es ja nicht.

    In der Hinsicht finde ich das Judentum irgendwie sogar sympathisch, die zwängen ihren Nachkommen zwar auch ihren Glauben auf, haben aber zumindest kein Interesse an Missionierung Dritter.

  2. #107
    Avatar von brat-set
    Registriert seit
    01.07.2008
    Beiträge
    12.286
    Zitat Zitat von Wümme Wiese Beitrag anzeigen
    Ich finde es ganz witzig, dass hier im Fussballforum bei Glaubensfragen der Zusammenhang zwischen Fussball und Religion gar nicht thematisiert wird. Ich habe ja bei Gebauer studiert und fand seine Ansichten dazu immer interessant. Klick mich.
    Leider in diesem thread vergebene Liebesmüh.
    Es ist doch viel schöner zu wettern und zu pauschalieren oder einfach nur dagegen zu sein.
    Der Verlauf der "Diskussion" war leider schon bei Threaderöffnung abzusehen.
    Geändert von brat-set (23.01.2018 um 17:01 Uhr)
    Nur der Einsame findet den Wald.
    Wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück.

  3. #108
    Avatar von fruchtoase
    Registriert seit
    03.12.2011
    Beiträge
    9.317
    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Leider in diesem thread vergebene Liebesmüh.
    Es ist doch viel schöner zu wettern und zu pauschalieren oder einfach nur dagegen zu sein.
    Der Verlauf der "Diskussion" war leider schon bei Threaderöffnung abzusehen.
    Ja gut, was genau soll auch dabei herauskommen, wenn es um Transzendentales geht? Ne Diskussion? Mit Sachargumenten?

    Wird Zeit, dass die Hirnforschung das ganze Theater auflöst.

  4. #109
    Hedoaltruist
    Gast
    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Leider in diesem thread vergebene Liebesmüh.
    Es ist doch viel schöner zu wettern und zu pauschalieren oder einfach nur dagegen zu sein.
    Der Verlauf der "Diskussion" war leider schon bei Threaderöffnung abzusehen.
    Ja gut, was genau soll auch dabei herauskommen, wenn es um Transzendentales geht? Ne Diskussion? Mit Sachargumenten?

    Wird Zeit, dass die Hirnforschung das ganze Theater auflöst.
    Genau das ist der spannendste Aspekt. Die Verbindung von Religion und Wissenschaft. Die Verbindung von Philiosophie, Metaphysik, Psychologie, Astronomie, Quantenphysik, Neurologie und Transzendenten. In meinen Augen der einzige Weg, irgendwann Tranzendentes halbwegs erklären zu können.
    Der Artikel ist gar nicht schlecht, aber leider wie so häufig viel zu ungenau. Das fMRT ist eine tolle Technik für den Journalismus, weil es Hirnaktivitäten bildlich abbildet. Die Hoffnungen waren auch in der Psychologie groß, durch das fMRT irgendwann ganz Denkstrukturen wie Angst lokalisieren zu können. Mittlerweile ist aber klar, dass das nicht möglich ist. Komplexe Denkstrukturen, die auf Lernen und Reproduktion beruhen, benötigen immer komplexe Verschaltungen über das Gehirn hinweg. Der früher mal gewünschte Strukturalismus im Gehirn, wonach bestimmte komplexe Denkmuster wie Angst allein bestimmten Regionen zugeordnet sind, ist nicht gegeben. Außerdem gibt es häufig vorbewusste Aktivitäten, die bei solchen Messungen überhaupt nicht berücksichtigt werden, ohne die beispielsweise Angst aber gar nicht entstehen könnte.
    Desweiteren gehen vor allem Tiefenpsychologen, die sich neben Kultur- und Gestaltpsychologen in Deutschland wohl am meisten mit Religion beschäftigen, davon aus, dass religiöses Denken und Wissen sich in unserer Gesellschaft vor allem unbewusst abspielt, da es eben nicht mehr wichtig ist um sich an unsere Gesellschaft anzupassen. Wer sich hier weitergehend interessiert, dem empfehle ich die Werke von C.G. Jung, der neben seinen eigenen Erfahrungen in seinen Werken auch ein tiefes Wissen über christliche und östliche Kulturen und Religionen verarbeitet hat.
    Geändert von Hedoaltruist (23.01.2018 um 17:48 Uhr)

  5. #110
    Hedoaltruist
    Gast
    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Wümme Wiese Beitrag anzeigen
    Ich finde es ganz witzig, dass hier im Fussballforum bei Glaubensfragen der Zusammenhang zwischen Fussball und Religion gar nicht thematisiert wird. Ich habe ja bei Gebauer studiert und fand seine Ansichten dazu immer interessant. Klick mich.
    Leider in diesem thread vergebene Liebesmüh.
    Es ist doch viel schöner zu wettern und zu pauschalieren oder einfach nur dagegen zu sein.
    Der Verlauf der "Diskussion" war leider schon bei Threaderöffnung abzusehen.
    Dann wirke doch dagegen und beteilige dich konstruktiv daran.

  6. #111
    Avatar von Schmolle
    Registriert seit
    04.07.2008
    Ort
    Reaktionäre Friedenskraft!
    Beiträge
    30.304
    Es war von vornherein, das der Thread abdriftet. "Beweise" etc. ob es einEn Gott "gibt" und alles herum, um DEN Schöpfungsmythos etc.pp.
    Alleine eines ist doch klar: Der z.B. christliche Glaube ist ein Konglomerat aus u.a. allen damals bekannten Schöpfungsmythen, irgendwelchen Vorschriften für Gemeinden und einer historischen Abfolge (unbewiesen, z.T. nachgewiesen, z.T. ganz ganz ernsthafter Blödsinn).
    Religionen neigen zu "Mit uns oder gegen uns". Die (Religionsausübenden aka Kirchenväter) machen da KEINE Ausnahme, nicht bei den Christen aller Coleur ala Judas Christ Superstar, auch nicht bei der Buddha Hendrix and his Tibet Experience, Mohammed Attas flying Circus, Theo Herzls new company und wie sie alle heißen, hiessen oder noch heissen werden.

    Davon ab, ähneln sich alle zu sehr, sind die monotheistischen Religionen sind eh nur jeweils eine Verfeinerung des Judaismus.
    Jedoch: Das ist was für die Theologen und infinitisimalisten.

    Wichtig ist für mich, ich glaube und muss es niemanden erklären, sondern damit selber klar kommen oder es lassen.
    (glaubst du an den lieben Gott oder an Guevara, ich glaube an die Deutsche Bank, denn die zahlt aus Bar )
    Und wo wir dabei sind: Gott ist weiblich und schwarz.

    Wie so vieles im Leben sollte man seinen Glauben auch mit ner nötigen Portion Humor betrachten können. Ihn "erklären" zu wollen/müssen - das muss scheitern (wie jedwede Rechtfertigung). Wichtig ist nur, das man glaubt.
    Protest war schon immer käuflich.

  7. #112
    Avatar von mads
    Registriert seit
    16.07.2008
    Ort
    Auf'm Bahnhof Zoo im Damenklo
    Beiträge
    13.121
    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    Und wo wir dabei sind: Gott ist weiblich und schwarz.
    BLASPHEMIE!






    Liebe. Freiheit. Alles! Und Musik.

  8. #113
    Hedoaltruist
    Gast
    @schmolle: es ist ja nicht schlimm, wenn die Diskussion abdriftet. Sogar wünschenswert, wenn es in die richtige Richtung geht. Aber bitte immer mit dem nötigen Respekt. Ansonsten ist viel wahres an deinem Post. Was nicht stimmt: sämtliche Religionen neigen zu "mit uns oder gegen uns". Das gilt nicht für den Hinduismus, Buddhismus, Daoismus als große Religionen. Ebenso für viele kleine Religionen. Und warum muss ein erklären wollen scheitern?
    Geändert von Hedoaltruist (23.01.2018 um 22:30 Uhr)

  9. #114
    Avatar von Schorsch007
    Registriert seit
    13.10.2010
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    7.774
    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    Wie so vieles im Leben sollte man seinen Glauben auch mit ner nötigen Portion Humor betrachten können. Ihn "erklären" zu wollen/müssen - das muss scheitern (wie jedwede Rechtfertigung). Wichtig ist nur, das man glaubt.
    Humor finde ich (nicht nur) hier auch wichtig, das ist ein guter Umgang mit der eigenen Begrenztheit.

    Im Übrigen glaube ich, dass wahrscheinlich jeder glaubt. Z. B. an einen Gott, oder an etwas anderes, schlecht Bewiesenes.
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  10. #115
    Avatar von fruchtoase
    Registriert seit
    03.12.2011
    Beiträge
    9.317
    Zitat Zitat von Hedoaltruist Beitrag anzeigen
    Genau das ist der spannendste Aspekt. Die Verbindung von Religion und Wissenschaft. Die Verbindung von Philiosophie, Metaphysik, Psychologie, Astronomie, Quantenphysik, Neurologie und Transzendenten. In meinen Augen der einzige Weg, irgendwann Tranzendentes halbwegs erklären zu können.
    Der Artikel ist gar nicht schlecht, aber leider wie so häufig viel zu ungenau. Das fMRT ist eine tolle Technik für den Journalismus, weil es Hirnaktivitäten bildlich abbildet. Die Hoffnungen waren auch in der Psychologie groß, durch das fMRT irgendwann ganz Denkstrukturen wie Angst lokalisieren zu können. Mittlerweile ist aber klar, dass das nicht möglich ist. Komplexe Denkstrukturen, die auf Lernen und Reproduktion beruhen, benötigen immer komplexe Verschaltungen über das Gehirn hinweg. Der früher mal gewünschte Strukturalismus im Gehirn, wonach bestimmte komplexe Denkmuster wie Angst allein bestimmten Regionen zugeordnet sind, ist nicht gegeben. Außerdem gibt es häufig vorbewusste Aktivitäten, die bei solchen Messungen überhaupt nicht berücksichtigt werden, ohne die beispielsweise Angst aber gar nicht entstehen könnte.
    Desweiteren gehen vor allem Tiefenpsychologen, die sich neben Kultur- und Gestaltpsychologen in Deutschland wohl am meisten mit Religion beschäftigen, davon aus, dass religiöses Denken und Wissen sich in unserer Gesellschaft vor allem unbewusst abspielt, da es eben nicht mehr wichtig ist um sich an unsere Gesellschaft anzupassen. Wer sich hier weitergehend interessiert, dem empfehle ich die Werke von C.G. Jung, der neben seinen eigenen Erfahrungen in seinen Werken auch ein tiefes Wissen über christliche und östliche Kulturen und Religionen verarbeitet hat.
    Hmm, der spannende Aspekt? MMn interpretierst du da ein bisschen viel in dieses Konstrukt. Religion ist doch nichts anderes, als das Verstrukturieren des Unerklärlichen. Der Mensch kann psychisch bedingt mit Unbekanntem schlecht umgehen, beim einen führt das dann zum Forscherdrang, der andere lässt sich lieber aus einem Märchenbuch vorlesen.

    Dass es sich grundsätzlich bei Denkprozessen nur um chemische Vorgänge im Gehirn handelt, sollte ja vermutlich Konsens sein, dass diese für die Wissenschaft momentan noch nicht zu durchschauen sind liegt an der unverschämten Komplexität des menschlichen Gehirns und im Besonderen natürlich daran, wie du ja auch sagst, dass dessen Ausformung im Laufe des Lebens für jedes Individuum, aufgrund verschiedener Erfahrungen und damit Verknüpfungen, anders ist.
    Daraus folgen für mich zwei Schlüsse: Zum einen eine Relativierung der vermeintlichen Aussergewöhnlichkeit des Menschen bzw. des menschlichen Denkens und zum zweiten eine Heidenangst vor dem Moment, in dem die Wissenschaft diese Chiffre entschlüsselt. Das wird zum Glück in den nächsten hundert Jahren mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall sein, von daher bin ich zumindest an der Stelle fein raus.

    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    Gott ist weiblich und schwarz.
    Was soll ich sein?

    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    Wie so vieles im Leben sollte man seinen Glauben auch mit ner nötigen Portion Humor betrachten können. Ihn "erklären" zu wollen/müssen - das muss scheitern (wie jedwede Rechtfertigung). Wichtig ist nur, das man glaubt.
    Glauben ist das Ersetzen kritischen Unwissens durch Märchen. Das als "wichtig" zu adeln, ich weiß ja nicht...
    Für mich ist gerade das Erklären des Glaubens der Lackmustest für kritisches Denken. Wer sein Glauben nicht erklären kann, was niemand ohne die argumentative Krücke, etwas mit sich selbst zu begründen, kann, sollte vielleicht nochmal intensiv darüber nachdenken...

    Edit:
    Zitat Zitat von Hedoaltruist Beitrag anzeigen
    @schmolle: es ist ja nicht schlimm, wenn die Diskussion abdriftet. Sogar wünschenswert, wenn es in die richtige Richtung geht. Aber bitte immer mit dem nötigen Respekt. Ansonsten ist viel wahres an deinem Post. Was nicht stimmt: sämtliche Religionen neigen zu "mit uns oder gegen uns". Das gilt nicht für den Hinduismus, Buddhismus, Daoismus als große Religionen. Ebenso für viele kleine Religionen. Und warum muss ein erklären wollen scheitern?
    Frag mal in (ich glaube es war) Kambodscha nach. Da werden seit einer Weile ethnische Säuberungen durch buddhistische Mönche an der muslimischen Minderheit vollzogen. Religion ist, qua definitionem immer ein "wir gegen die", weil es der Gruppendynamik unterliegt.
    Geändert von fruchtoase (23.01.2018 um 23:51 Uhr)

  11. #116
    Avatar von Daniel FR
    Registriert seit
    02.07.2008
    Ort
    In a seedy space age bachelor pad.
    Beiträge
    42.351
    Zitat Zitat von Hedoaltruist Beitrag anzeigen
    @schmolle: es ist ja nicht schlimm, wenn die Diskussion abdriftet. Sogar wünschenswert, wenn es in die richtige Richtung geht. Aber bitte immer mit dem nötigen Respekt. Ansonsten ist viel wahres an deinem Post. Was nicht stimmt: sämtliche Religionen neigen zu "mit uns oder gegen uns". Das gilt nicht für den Hinduismus, Buddhismus, Daoismus als große Religionen. Ebenso für viele kleine Religionen. Und warum muss ein erklären wollen scheitern?
    Und welche die richtige Richtung ist, sagt uns gleich Meister Maggi.
    {Meta Male}

    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  12. #117
    Avatar von Zoki
    Registriert seit
    20.05.2013
    Ort
    HB/HC
    Beiträge
    22.186
    @ Schmolle.....thx....damit ist beinahe alles gesagt. Wobei das mit dem weiblichen Gott , :-)) lass dass man nicht die Lilith hören.
    Слава Украине

  13. #118
    Hedoaltruist
    Gast
    Zitat Zitat von Daniel FR Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Hedoaltruist Beitrag anzeigen
    @schmolle: es ist ja nicht schlimm, wenn die Diskussion abdriftet. Sogar wünschenswert, wenn es in die richtige Richtung geht. Aber bitte immer mit dem nötigen Respekt. Ansonsten ist viel wahres an deinem Post. Was nicht stimmt: sämtliche Religionen neigen zu "mit uns oder gegen uns". Das gilt nicht für den Hinduismus, Buddhismus, Daoismus als große Religionen. Ebenso für viele kleine Religionen. Und warum muss ein erklären wollen scheitern?
    Und welche die richtige Richtung ist, sagt uns gleich Meister Maggi.
    Welche Richtung mMn die richtige ist, habe ich doch schon gesagt. Eine Respektvolle. Ohne unterschwellige Provozierungen, mit Akzeptanz der Meinung und Weltanschauung des Gegenübers. Und einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Argumenten und Sichtweisen des Gesprächspartners.

  14. #119
    Avatar von alex-gw
    Registriert seit
    05.07.2008
    Beiträge
    1.062
    Zitat Zitat von Schorsch007 Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    Wie so vieles im Leben sollte man seinen Glauben auch mit ner nötigen Portion Humor betrachten können. Ihn "erklären" zu wollen/müssen - das muss scheitern (wie jedwede Rechtfertigung). Wichtig ist nur, das man glaubt.
    Humor finde ich (nicht nur) hier auch wichtig, das ist ein guter Umgang mit der eigenen Begrenztheit.
    Humor finde ich auch wichtig und ich lache z. B. auch gerne ueber meine eigene Religion. Witze ueber andere Religionen finde ich hingegen schwierig.
    Kann man aus Hunden eigentlich Luftballons machen? Umgekehrt geht das ja auch...

  15. #120
    Hedoaltruist
    Gast
    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Hedoaltruist Beitrag anzeigen
    Genau das ist der spannendste Aspekt. Die Verbindung von Religion und Wissenschaft. Die Verbindung von Philiosophie, Metaphysik, Psychologie, Astronomie, Quantenphysik, Neurologie und Transzendenten. In meinen Augen der einzige Weg, irgendwann Tranzendentes halbwegs erklären zu können.
    Der Artikel ist gar nicht schlecht, aber leider wie so häufig viel zu ungenau. Das fMRT ist eine tolle Technik für den Journalismus, weil es Hirnaktivitäten bildlich abbildet. Die Hoffnungen waren auch in der Psychologie groß, durch das fMRT irgendwann ganz Denkstrukturen wie Angst lokalisieren zu können. Mittlerweile ist aber klar, dass das nicht möglich ist. Komplexe Denkstrukturen, die auf Lernen und Reproduktion beruhen, benötigen immer komplexe Verschaltungen über das Gehirn hinweg. Der früher mal gewünschte Strukturalismus im Gehirn, wonach bestimmte komplexe Denkmuster wie Angst allein bestimmten Regionen zugeordnet sind, ist nicht gegeben. Außerdem gibt es häufig vorbewusste Aktivitäten, die bei solchen Messungen überhaupt nicht berücksichtigt werden, ohne die beispielsweise Angst aber gar nicht entstehen könnte.
    Desweiteren gehen vor allem Tiefenpsychologen, die sich neben Kultur- und Gestaltpsychologen in Deutschland wohl am meisten mit Religion beschäftigen, davon aus, dass religiöses Denken und Wissen sich in unserer Gesellschaft vor allem unbewusst abspielt, da es eben nicht mehr wichtig ist um sich an unsere Gesellschaft anzupassen. Wer sich hier weitergehend interessiert, dem empfehle ich die Werke von C.G. Jung, der neben seinen eigenen Erfahrungen in seinen Werken auch ein tiefes Wissen über christliche und östliche Kulturen und Religionen verarbeitet hat.
    Hmm, der spannende Aspekt? MMn interpretierst du da ein bisschen viel in dieses Konstrukt. Religion ist doch nichts anderes, als das Verstrukturieren des Unerklärlichen. Der Mensch kann psychisch bedingt mit Unbekanntem schlecht umgehen, beim einen führt das dann zum Forscherdrang, der andere lässt sich lieber aus einem Märchenbuch vorlesen.

    Dass es sich grundsätzlich bei Denkprozessen nur um chemische Vorgänge im Gehirn handelt, sollte ja vermutlich Konsens sein, dass diese für die Wissenschaft momentan noch nicht zu durchschauen sind liegt an der unverschämten Komplexität des menschlichen Gehirns und im Besonderen natürlich daran, wie du ja auch sagst, dass dessen Ausformung im Laufe des Lebens für jedes Individuum, aufgrund verschiedener Erfahrungen und damit Verknüpfungen, anders ist.
    Daraus folgen für mich zwei Schlüsse: Zum einen eine Relativierung der vermeintlichen Aussergewöhnlichkeit des Menschen bzw. des menschlichen Denkens und zum zweiten eine Heidenangst vor dem Moment, in dem die Wissenschaft diese Chiffre entschlüsselt. Das wird zum Glück in den nächsten hundert Jahren mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall sein, von daher bin ich zumindest an der Stelle fein raus.
    Ich würde es eher so sagen, dass der Mensch einen natürlichen Drang dazu hat, Dinge zu erklären. Sowohl bei alltäglichen Dingen, als auch bei Außergewöhnlichen. Ich finde nicht, dass ich da zu viel herein interpretiere. Egal ob du Philosophie und Metaphysik betrachtest (Erforschung der allgemeinsten Strukturen, Sinn und Zweck des Daseins und der Realität), Astronomie (die Unendlichkeit des Universums und das Zusammenspiel der Sterne und Planeten), Quantenphysik (die Reduzierung der Materie auf immer ursprüngliche Teile, Stichwort CERN und die Erforschung der Kraft, die alles zusammen hält, Stichwort dunkle Materie und negative Energie) Neurologie und Psycholgie (die unendliche Komplexität des Gehirns, die Suche nach dem transzedenten bzw überdauernden Teils des menschlichen Daseins, der Seele und des Unbewussten, sowie der Erforschung des freien Willen, der das Leben steuert und Veränderungen erschafft) sowie der Religionen mit ihrem Schöpfungsmythen und Gottesbildern als allumgebende und erschaffende Kräfte: die Zusammenhänge sind zu offensichtlich, und über verschiedene Kulturen und Jahrtausende zu gleich, um bloße Spinnereien zu sein.
    Und wie bereits geschrieben, ist es zwar Konsens, dass Denkprozesse u.a. auf Hirnprozesse zurück geführt werden können. Ebenso wie die Wahrnehmung der äußeren Welt anhand von Sinnesprozessen. Allerdings ist es selbst hier schon Konsens, dass das Unbewusste eine große Rolle bei am Ende bewussten Entscheidungen spielt. Und dieses Unbewusste eine viel größere Welt darstellt als unser bewusstes, Wahrnehmbares. Und damit diese unbekannte Welt viel Umfangreicher ist als unser logisches Denken. Ein Beispielartikel hier:
    http://www.zeit.de/2008/17/Freier-Wille/seite-3
    Wirklich interessant wird es, wenn man sich auf die Reise in das Unbewusste begibt, und anfängt, die 90% des Eisberges zu erforschen. Sowie wie es Klarträumer tun, wie es C.G.Jung getan hat, so wie es die großen Künstler und viele große Schriftsteller tun und wie es Spirituelle tun. Der Grundgedanke von Yoga, Meditation und anderen religiösen Praktiken ist zunächst einmal eine Verbindung des bewussten Ich mit dem unbekannten Selbst und allem dort zu Grunde liegendem alten Wissen herzustellen, um anschließend mit diesem Wissen einen Zugang zu Gott und den Ursprüngen der Welt zu finden. Also zunächst in eine Welt einzutauchen, die weit entfern und von bewusster Wahrnehmung und logischen Denken ist, um anschließend dieses Wissen auch bewusst verarbeiten zu können.
    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Edit:
    Zitat Zitat von Hedoaltruist Beitrag anzeigen
    @schmolle: es ist ja nicht schlimm, wenn die Diskussion abdriftet. Sogar wünschenswert, wenn es in die richtige Richtung geht. Aber bitte immer mit dem nötigen Respekt. Ansonsten ist viel wahres an deinem Post. Was nicht stimmt: sämtliche Religionen neigen zu "mit uns oder gegen uns". Das gilt nicht für den Hinduismus, Buddhismus, Daoismus als große Religionen. Ebenso für viele kleine Religionen. Und warum muss ein erklären wollen scheitern?
    Frag mal in (ich glaube es war) Kambodscha nach. Da werden seit einer Weile ethnische Säuberungen durch buddhistische Mönche an der muslimischen Minderheit vollzogen. Religion ist, qua definitionem immer ein "wir gegen die", weil es der Gruppendynamik unterliegt.
    Ehrlich? Hast du eine Quelle dazu? Ich war letztes Jahr erst in Kambodscha, wenn auch nur kurz, habe davon aber nichts mitbekommen. Ich weiß nur von den Khmer, dass ist aber schon länger her und war politisch motiviert? Oder meinst du aktuell Myanmar? Aber auch das hat eher mit ethnischer Herkunft, als mit Religion zu tun. Außerdem muss man finde ich immer unterscheiden, ob Kriege auf Grund von Religionen und deren Lehren geführt werden, oder ob Religionen als Begründung für Kriege instrumentalisiert werden.
    Das Religion per Definition ein wir gegen die ist, dem muss ich entschieden widersprechen. Es gibt Religionen wie den Buddhismus, die sich ausdrücklich auf den Individuationsprozess stützen, und damit das genaue Gegenteil von Gruppendynamik darstellen. Auch Gruppendynamik muss nicht zum Wettstreit führen, sondern kann auch zu Kooperation und Altruismus führen. Je nach Bedingungen und Umwelt.
    Geändert von Hedoaltruist (24.01.2018 um 11:34 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •