Der Unterschied wurde schon mehrfach erwähnt, nämlich Beschreibung gegenüber Erklärung.
Beispiel:
Du gehst raus, es ist saukalt.
Beschreibung:
"Scheisskalt draußen."
Erklärung:
Wissenschaftlich: irgendwas mit Luftdruck, Corioliskraft, usw und so fort, kann auch falsch sein. Beschreibt nur genauer.
Religion: Gott straft dich, weil du gestern gewichst hast!
Geändert von Totally On The Wood Way (20.02.2018 um 02:14 Uhr)
Stichwort circadianer Rhytmus und wie stark er nicht nur unseren Schlaf, sondern unseren gesamten Gefühle, Antrieb usw. beeinflusst. Da reichen die gängigen Hormonhypothesen noch lange nicht aus. Korrelationsstudien zu Krankheiten aus Ländern mit viel Sonneneinstrahlung und Ohne, da reichen Vitamin-D-Erklärungen bei Weitem noch nicht aus, nicht mal ansatzweise. Warum hat sich Leben gerade so in Abhängigkeit von Licht entwickelt, wo es doch Lebewesen gibt, die vollkommen ohne Licht auskommen? Woher kommt Sonne als göttliches Prinzip, immer widerkehrend über Jahrtausende? Usw. Viele Fragen, wenig Antworten.
Genau. Beides ist eine Erklärung, aber beides kann falsch sein. Nochmal: Deine Sicht von Religion ist mir zu einseitig. Du argumentierst eigentlich immer nur aus einer christlich-jüdisch-islamischen Sicht. Mir geht es eigentlich auch viel mehr um GLAUBE als um Religion. Vielleicht hakt es hier.
Hehe, ja, der Absatz ist zu tief gerutscht. Etwas unglücklich.
Natürlich ist ersteres eine tiefergehende Beschreibung, keine Erklärung. Freute mich noch darüber, wichsen zu erwähnen. Was sagt die Religion darüber?
Nein, tut es nicht. Wissenschaft ist eine Methode. An die man als allgemeingültig - dann immer nur an die gerade bestmögliche Beschreibung, siehe Schädelforschung - glauben kann. Natürlich nicht sollte. Scientology heißt ja nicht umsonst so.Nochmal: Deine Sicht von Religion ist mir zu einseitig. Du argumentierst eigentlich immer nur aus einer christlich-jüdisch-islamischen Sicht. Mir geht es eigentlich auch viel mehr um GLAUBE als um Religion. Vielleicht hakt es hier.
Die "Wissenschaft ist Glaube" Ansicht ist ebenso falsch wie "Atheismus ist Glaube". Das eine ist eine Methode des Erkenntnisgewinns, das andere schlicht die Absenz von Glaube.
Wenn du mir sagst, "es gibt noch einen Planeten, den du nicht kennst" sage ich "citation please". Da ich nicht schlicht an irgendeine Wahrheit glaube, du könntest also Recht haben.
Innerhalb von Sprachen aber muss man sich schon auf Bedeutungen von Worten verständigen. Daher folgende Frage: wenn du "Glaube" sagst, was meinst du damit?
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Ein letztes Mal Daniel: Mir geht es mehr um Glauben, nicht um Religion. Um Ideen, nicht um Dogmen. All diese Dinge werden durch verschiedene Glaubensrichtungen erklärt. Einige dieser Ideen bilden eine gute Grundlage dafür, um wissenschaftliche Forschung zu starten.
@TOTW: wie ich glaube definieren, habe ich doch schon geschreben:
Glaube: feste Überzeugung, die nicht auf Fakten, Beweisen, sondern auf dem Gefühl und Gedanken beruht.
ich habe nicht geschrieben, dass Wissenschaft Glaube ist, sondern das Wissenschaft und Glaube untrennbar ist, da den meisten wissenschaftlichen Methoden eine Idee voraus geht, an die man glaubt.
Wenn du nach "Citation" schreist wird dir im Normalfall ein Paper präsentiert, dass du dir durchlesen kannst, dessen Ergebnisse du aber aber im Normalfall nicht replizierst. Sondern daran glaubst. Versuchst du es trotzdem im Labor zu replizieren, mangelt es nicht selten extrem an Reliablität und Validität. In Bereichen der Geisteswissenschaften, Psychologie sowieso, aber auch im Bereich der Naturwissenschaften.
Der größere Widerspruch liegt wesentlich tiefer und ist eigentlich ganz simpel: das Fundament der empirischen Wissenschaft ist der Glaube, dass empirische Methoden dazu geeignet sind, das Universum zu begreifen und zu erklären. Ebenso wie dem Rationalismus der Glaube zugrunde liegt, dass die Ratio (des Menschen, dem Rationalität unterstellt wird) die Welt besser oder vollständiger erfasst, als andere Ansätze.
Das Ausblenden dieser Fundamente in der Diskussion ist ein Merkmal des „Scientism“, des Glaubens an die Wissenschaft als allgemein oder gar allein gültige Methode zur Erfassung der Welt und zur Modellierung unserer Handlungen darin.
Ich finde nicht, dass es dasselbe ist, ob mir etwas aufgrund meiner Sicht der Dinge plausibel erscheint, oder ob ich daran glaube.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Das, was anamous beschreibt, also dieser Glaube an die Wissenschaft, ist in meinen Augen eine ziemlich unwissenschaftliche und auch wenig rationale Haltung.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Und wer sitzt in den Reviewgremien? Nicht selten Menschen aus der Arbeitsgruppe, die gerade in Konkurrenz zu der eigenen stehen und dadurch auf subjektiver Basis, bewusst oder unbewusst, gegen die objektive Einschätzung arbeiten. Auch hier muss man sich auf Vertrauen in andere Menschen und damit seinen Glauben verlassen. Meiner, und nicht nur meiner Erfahrung nach, ist gerade das peer-review oft mehr Schikane als leistungsfördernd. Im übrigen war das einer der Hauptgründe, warum ich niemals einen Ph.D. machen wollte.
Findest du wirklich, dass Vertrauen mit Glauben gleichzusetzen ist?
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)