Wenn man andere bekehren will, dann musst Du Dir das gefallen lassen. Falls nicht, dann ist es gewiss nervig. Bestimmt genauso, wie wir Atheisten uns immer erklären müssen. Ganz besonders hartnäckige trifft man stets auf Reisen in Ländern mit hohem Gläubigenanteil. Also fast überall im Ausland.
...one of those Days
Ich stimme dir absolut zu, dass Religion und Kirche armen Menschen extrem helfen kann ebenfalls die teilweise latente Intolrenz nicht nachvollziehen.
Nicht zustimmen kann ich allerdings, dass mit mit Rationalität nahezu alles erreichen kann. Wobei ich früher genauso gedacht habe, ich war absoluter Rationalist. Der Mensch kann allerdings nur das mit seiner Rationalität erreichen, was sein eigenes Bewusstsein zulässt. Damit sehe ich die meisten Menschen als extrem begrenzt in ihrem Erkenntnisvermögen, wobei ich damit nicht sagen will, dass mehr Erkenntnis unbedingt gut ist.
Außerdem meine ich mittlerweile zu wissen, dass eben nicht nur Armut Menschen in ärmeren Ländern zu ihrem Glauben treibt, sondern dass der Glauben den Menschen viel mehr geben kann, als es alles Materielle jemals könnte. Die Abwesenheit von Angst, auch vor dem Tod, sowie das Erkennen des tieferen Sinn des Lebens und des eigenen Schicksals, was gleichzeitig zu individueller Freiheit und mehr Achtsamkeit und damit mehr Genuss und Freude im eigenen Leben, sowie im Umgang mit anderen Menschen führen kann. Auch eben über Alltagsprobleme hinaus. Solange der Alltag und das materielle Leid die Menschen eben nicht übermannt. Menschen in anderen Ländern werden häufig nicht zum Glauben getrieben, sondern werden mit dem Glauben geboren und stelle diesen von Beginn an ihres Lebens als ihren Lebensmittelpunkt dar, das weltliche Alltägliche kommt erst an zweiter Stelle. In unserer westlichen Gesellschaft ist es ab einem gewissen Alter genau umgekehrt.
Geändert von Hedoaltruist (22.01.2018 um 21:25 Uhr)
@Hedo
Kann ich allem zustimmen - das mit der Rationalität habe ich nur geschrieben, weil viele Leute so denken. Ich sehe es im Grossen und Ganzen so wie Du, konnte es aber nicht so gut niederschreiben ;-)
Edit: Habe es nicht so aufgefasst, dass Kilgore meint, ich wolle Leute bekehren, war, denke ich eine allgemeine Aussage.
Geändert von Soler (22.01.2018 um 21:28 Uhr)
Nirgendwo. Habe ich auch nirgendwo behauptet.
@Soler: Italien, Portugal z.B.
...one of those Days
Ich glaub(te) mal an den Fußballgott. Das ist mittlerweile auch vorbei.
Spaß beiseite, mit Religion kann ich nichts anfangen. Halte das für Quatsch und Unfug.
"Financial Fairplay scheint derzeit eher eine Empfehlung zu sein."
(Wolff-Christoph Fuss über den Transfermarkt 2015)
Ich bin mir auch sicher, dass der Glaube an irgendeinen Gott manchen Menschen helfen kann. Nur kann man sich seinen Glauben nicht aussuchen. Ich kann in einige Kirchen oder sonstige religiöse Vereinigungen eintreten, aber ich kann mein Gehirn nicht zwingen, deren Schwachsinn zu glauben.
Ich bin auch Agnostiker und finde es einigermaßen überraschend, dass hier sonst auch so viele Agnostiker sind.
Ole's at the wheel
Gerade Koch mal nachgelesen. Im Grundsatz hast du recht. In Sri Lanka wird das Kastensystem dennoch gelebt und es gibt auch wohl kaum Widerstände dagegen. Obwohl sie sich als wiege des Buddhismus sehen. Für mich schwer zu begreifen und das war ja nur einer der Punkte die ich schwer begreifen kann, ja wo ich sehr schnell an meine Grenzen gekommen bin. Ich für meinen teil bin nach drei Wochen Urlaub dort christlicher zurückgekommen als ich es vorher jemals war
Nichtsdestotrotz sollte jeder an das glauben was er möchte und was ihm/ihr weiterhilft. Und wenn es denn gar nichts ist? Das ist es halt gar nichts.
Und wenn man sich aus verschiedenen Religionen die für sich passende zusammen bastelt, dann macht man halt das. Ich sehe das entspannt.
Kann man aus Hunden eigentlich Luftballons machen? Umgekehrt geht das ja auch...
Ich glaube auf meine eigene ganz spezielle Art an Gott. Kann gut damit leben, daß ich ev. lutherisch bin. Das Wort Glaube ist für mich wichtig. Den ganzen Zeremonienkram/Spökenkiekerei, das halte ich für mehr oder minder gut meinte Adaptionen aus allerlei alten Traditionen, MischMasch alter Mytheologien etc.pp.
Ich finde z.B. den Vergleich Jesus/Prometheus/Loki spannend - allesamt Kulturbringer/Lichtbringer. Kannste baer keinem "Kirchenhansl" mit kommen, das ist Teufelszeug sowas zu sagen
Also den Gedanken, das alle Weltreligionen eine Person verehren, die in/nach den alten Traditionen der Trickster ist, ist sehr sehr geil!
Dewegen wurden ja u.a. die Katharer (etymologische Herkunft für Ketzer) ja auch verfolgt.
Protest war schon immer käuflich.
Wenn dieses "Glauben" nahe am vermeintlichen "Wissen" ist, würde ich Dir zustimmen. Wenn dieser Glaube aber eher eine vorsichtige Suchrichtung ist, eine Art bevorzugter Pfad neben vielen anderen möglichen Pfaden, auf dem man sich dem letztlich Unerklärlichen auf seine Art nähern kann, würde ich das anders, nämlich positiver sehen.
Bin selbst auch am ehesten Agnostiker. Eine religiöse Idee, gerne mit größerem Toleranzrahmen, finde ich hilfreich, um sich gelegentlich oder regelmäßig auf die Suche einzustimmen.
Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.