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Thema: ESC 2018 in Portugal - Eurovision Song Contest

  1. #16
    Avatar von [Sportfreund]
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    Zitat Zitat von stoffel Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Banano Beitrag anzeigen
    Mach weiter. Bitte!
    Ich will das auch erleben!!! Hahaha. Sporti, wann fing das an?
    17:30 bis 19:30.

    Nächster Teil folgt gleich.

  2. #17
    Avatar von Banano
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    - Erich Kästner -

  3. #18
    Avatar von [Sportfreund]
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    Man erzählte, dass Pro7 jüngere Zuschauer hat, die dem ESC-Publikum eher ähneln, während das ARD-Publikum eher alt ist. Also müsse man auch bei der Vorauswahl zusehen, dass junge Zuschauer, die ESC-nah sind, eher ins Gewicht fallen.

    Weiter ging die Präsentation. Ich kann mich nicht an alle Folien erinnern, also spreche ich die wichtigen an. Als nächstes eine Folie, zu der SKP etwas sagte. Zu sehen war eine Europakarte. Zuschauer in besonders grün eingefärbten Ländern haben in den letzten 10 Jahren besonders genau so abgestimmt, wie die ESC-Ausgaben am Ende auch ausgegangen sind. Rote Länder stimmten hingegen fernab des eigentlichen Endergebnisses. Deutschland war hellgrün – Spitzenreiter. Erkenntnis: Der deutsche ARD-Zuschauer kann keinen guten deutschen Beitrag auswählen, es sei denn der Pro7-Zuschauer hilft. Aber der ARD-Zuschauer kann europaweit am besten das ESC-Ergebnis in seinem eigenen Voting widerspiegeln.

    TS übergab das Wort an GFV. Dieser sagte, dass nur ca. 200.000 Personen in Deutschland beim ESC abstimmen. Aus diesen 200.000 müsse man nun die heraussuchen, die hauptsächlich dafür verantwortlich seien, dass Deutschland so ESC-Ergebnis-konform abstimme.

    TS übernahm wieder. Er fasste die letzten Sieger und ein paar erfolgreiche Teilnehmer zusammen, die besonders aufgrund toller Choreographien, einprägsamer Songs etc. bekannt wurden und vorne landeten. Erkenntnis: Kein 0815-Matsch, man braucht etwas Individuelles.

    Der ideale ESC-Zuschauer ist demnach eher jung (20-35), tendenziell eher männlich, hat einen ausgefallenen Musikgeschmack (nicht zu sehr Mainstream, aber ein wenig schon), mag ESC-ähnliche Shows (Bundesvision Song Contest oder auch Voice of Germany), verschmäht aber Dinge wie DSDS und kann bei seinen Bewertungen sehr gut einschätzen, wo ein Song im ESC landen würde.

    Hinweis: Wenn ihr die Panel-Umfrage nach diesen Parametern ausfüllt, ist die Chance enorm, dass ihr im Panel landet. Also: Ergebnistafeln der jeweiligen ESC-Beiträge bereithalten, die in der Umfrage abgefragt werden.

    Wenn man nun also, so TS weiter, diese Zielgruppe finden könnte, könnte man diese über den deutschen Beitrag abstimmen lassen – die wissen schließlich, was im ESC-Finale erfolgreich sein wird. Hier kam der SKP wieder ins Spiel. Man habe nun vor, aus den Umfrageteilnehmern 100 Personen herauszusuchen, die dann aus ich glaube 200 (oder waren es 100?) Künstlern die besten 20 nach bestimmten Gesichtspunkten auswählen würden. TS warf ein: „Wir hatten ca. 1000 Künstler auf der Liste. Sehr bekannte Gesichter, total unbekannte Sänger. Alles dabei. Das reduzieren wir nun auf 200 (oder 100, Zahl vergessen) in einem internen Voting. Wenn wir der Meinung sind, dass der Künstler was Besonderes an sich hat, geht es für ihn weiter. Wir suchen niemanden, der „Okay“ ist – damit punkten wir nicht.“

    Zeit für eine Zwischenfrage von PB: „Warum aber diese Vorauswahl? Das Panel ist doch das ausgewiesene Expertengremium für so eine Auswahl. Was, wenn sich unter den aussortierten Künstlern bereits die nächste Lena, eine Gruppe wie Lordi oder ein kommender Alexander Rybak versteckt? In den letzten Jahren krankte es aus meiner Sicht eher an der Vorauswahl, die den Zuschauer zum Voting serviert wurden, nicht an dem Votingverhalten der Zuschauerschaft.“

    Fragende Blicke zwischen HOD und TS. Wer nun zuerst reagiert, verliert. Der HOD verliert: „Wir setzen da vor allem auf unsere Erfahrung. Außerdem können wir es dem Panel nicht zumuten, 1000 Künstler zu bewerten. Das wäre zu aufwändig und würde bei 100 Personen auch nicht zu validen Ergebnissen führen.“

    Beim Wort „valide“ schrecke ich als studierter Sozialwissenschaftler bzw. Statistiker hoch – ebenso tut es meine Hand. Zeit für meine erste Zwischenfrage.

  4. #19
    Avatar von stoffel
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  5. #20
    Avatar von Banano
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    Das kann auch so nichts werden!
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  6. #21

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    Moneyball beim ESC

  7. #22
    Avatar von [Sportfreund]
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    Zitat Zitat von jensi Beitrag anzeigen
    Moneyball beim ESC
    Das wurde tatsächlich als Beispiel genannt, ja. Man wolle Moneyball beim ESC einführen.

    Teil 3 folgt gleich.

  8. #23
    Avatar von Banano
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  9. #24
    Avatar von [Sportfreund]
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    Ich: „Entschuldigung, aber ich habe eine Frage an den SKP. Wie kommen Sie die Größe des Panels von 100 Personen? Wenn ich das recht überschlage, müsste man, um wirklich signifikante Ergebnisse bei der angestrebten Grundgesamtheit zu erzielen, eine Stichprobe von ca. 350-400 Personen ziehen.“ Ich gebe zu, kurz vor der Frage hatte ich einen Stichprobenrechner bemüht.

    Das selbstgefällige badische Grinsen verschwand aus dem Gesicht des Agenturanzugs. „Wir mussten eine Größe auswählen, den noch händelbar ist. Die Leute sollen ja bei uns vor Ort abstimmen. Aber wir suchen die Probanden ja sehr genau aus, um ein bestimmtes Muster zu erhalten. Da kann man dann schon von einer hohen Signifikanz ausgehen.“ TS nickt anerkennend, das Geld für die Agentur hat sich gelohnt. Ich bleibe dran: „Aber wenn Sie die Probanden zusätzlich noch nach einem bestimmten Muster auswählen, geht die Signifikanz ja erst recht verloren, da es sich dann bestenfalls um eine erweiterte qualitative Studie handelt und nicht um eine Umfrage, die quantitative Ergebnisse liefert.“

    Nun schreitet TS ein: „Ich mag es, wie Sie und auch Herr PB kritisch nachfragen. Seien Sie sich sicher, dass wir uns auf dem Weg zu diesem Konzept die gleichen und noch viele andere Fragen gestellt haben. Sie können uns vertrauen, dieser Abend ist dazu da, um Sie für dieses Konzept zu begeistert. Der Deutsche neigt dazu, im Vorfeld alles schlechtzureden, das habe ich in keinem anderen ESC-Land in der Form bisher erlebt. Aber ich bin sicher – wenn wir alle an einem Strang ziehen und am Ende das Ergebnis sehen, werden wir alle zufrieden sein.“ Jetzt nickt der HOD eifrig und ergänzt: „Letztlich ist dieser neue Ansatz nur ein Anfang. Das ist eine Entwicklung, ein Marathon.“ Nun grinst SKP – in diesem Moment wird ihm wohl ins Gedächtnis gerufen, dass die Aufträge für seine Agentur in den nächsten Jahren gesichert sind. Die NDR-Gelder fließen.

    TS ging nun durch die Teilnehmer Deutschlands der letzten Jahre und analysierte – aus meiner Sicht sogar ganz passend – was gut lief und was nicht. Sogar relativ schonungslos und an dieser Stelle voll des Lobes über Raab. Besonderes Detail am Rande, das wusste ich so nicht: Bevor die Jury vor einigen Jahren wieder beim ESC eingeführt wurde, gab es ja nur das Televoting, das zu 100% zählte. Trotzdem werteten Jury im Hintergrund – für den Fall, dass das Televoting aus einem Land oder sogar aus allen ausfiel. Ein Backup sozusagen. Und nach diesen Jurywertungen hätte ein gewisser Roger Cicero Platz 1 belegt – bei den Zuschauern landete er hingegen sehr weit hinten … und die zählten nun einmal zu 100 Prozent. Ein etwas angenehmerer Vortragspart, weil wirklich interessant. Zum großen Teil auch von GFV präsentiert. Dieser sagte zudem, dass Deutschland in den vergangenen Jahren relativ häufig die Plätze 12-15 in den Votings belegt habe. Das hilft natürlich nicht, weil nur 1-10 Punkte bekommen. Es sei sinnvoller, sich mit einem einzigartigen Beitrag wie z.B. Lordi bei einer kleinen Gruppe beliebt zu machen, die dann konzentriert für den Beitrag anruft. Das Beispiel saß an dieser Stelle jedoch nicht, da TS zuvor bei Lordi preisgab, dass damals nur die Zuschauer entschieden und die Finnen auf Platz 1 brachten. Bei der Jury hätte es Lordi jedoch nicht einmal in die Top 15 geschafft, die 2018 ja nun auch zu 50% mitentscheiden würde.

    Nach diesem kleinen Statistik-Exkurs ging es dann wieder zum Modell des deutschen Vorentscheids.

  10. #25
    Avatar von Banano
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    Geil! Schön die Typen zum Schwitzen gebracht.
    Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch!

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  11. #26
    Avatar von [Sportfreund]
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    Teil 4 kann sich etwas ziehen, muss etwas essen und einkaufen. Aber ich versuche heute noch fertig zu werden.

  12. #27
    Avatar von stoffel
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    Wir hatten alle schon das Gefühl, es läuft da etwas falsch. Aber jetzt noch mal explizit aufgezeigt zu bekommen, was da abgeht... HUiuiuiui.
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  13. #28
    Avatar von Norge
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    Die werden im Nachhinein froh gewesen, sein, dass so wenige Journalisten anwesend waren.
    Hebbt 'n W up dat Trikot
    Dat is gröön, dat schall wohl so

  14. #29

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    Mal ein Gedanke, den man im Auswahlverfahren gar nicht berücksichtigen kann: Am Ende nützt das beste Auswahlverfahren nicht so viel, wenn bei der Veranstaltung an sich relativ viele ähnliche Beiträge auftreten.
    Eventuell sollte das auch bei der Bewertung von Beiträgen aus der Vergangenheit berücksichtigt werden.
    Gerade die Einzigartigkeit eines Beitrags kann doch beim ESC auch schon einen großen Unterschied ausmachen?
    Wenn plötzlich 3 Guildo Horns, Stefan Raabs oder Lordis auftreten, verliert jeder einzelne dadurch wiederum relativ schnell an Stimmen an die anderen ähnlichen Beiträge.

    Deine Einwände, die du scheinbar geäußert hast, sind auch alle plausibel und anhand deiner Ausführungen habe ich nicht den Eindruck, dass die Leute soo sehr Ahnung von der Materie haben und an der ein oder andere Stelle zu kurz gedacht haben und eher aus der Ecke allgemeine Beratung bzw. Selbstdarstellung oder allgemeines Talent im Präsentieren kommen?

    Kann mir die Situation, in der die kritischen Fragen gekommen sind, allzu gut vorstellen.

  15. #30
    Avatar von [Sportfreund]
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    Ich werde zuletzt noch ein persönliches Fazit ziehen, damit nicht alles so negativ klingt. Aber es war halt sehr viel Mist.

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