Stimmung! Stimmung?

[Zerc]

Es ist doch grundsätzlich gesellschaftlich so, dass die Tendenz Dinge mit den Fäusten auszudiskutieren deutlich größer ist, als vor 15 - 20 Jahren, warum sollte das beim Fußball anders sein ?

Ich gehöre tatsächlich zu der Generation, die dir zu der Frage aus erster Hand antworten kann (mein erstes Auswärtsspiel war das Spiel, in dem Dietmar Jakobs sich in dem Karabiner verhakt hat. Das war die Saison 1989/ 90) Und damals wurden die Jungspunde, oder auch ältere Leute, die einem permanent auf den Sack gingen freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen ihr Handeln mal zu überdenken. Wenn das dann nicht fruchtete lag es an den beteiligten Personen, wie die Situation gelöst wurde. Da gab es damals wie heute unterschiedliche Charaktere und also auch unterschiedliche Lösungsansätze. Auch damals hing das durchaus von verschiedenen Faktoren wie Alkoholkonsum, Spielstand oder allgemeiner Stimmungslage ab. Ich habe aber durchaus den Eindruck, dass früher die Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktlösung etwas höher war als heute, wobei ich gestehen muss, dass ich es heute, aufgrund meines fortgeschrittenen Alters wenn irgend möglich vermeide, mich in den Auswärtssteherblock zu "verirren".

Ernsthaft? Wenn wir eins haben dann so wenig Gewalt beim Fußball wie noch nie.

Und woran machst du das fest? Den Eindruck habe ich mal so garnicht und ist denk ich auch nicht durch iwelche Studien belegbar.

Ich habe den Eindruck, dass die Gewalt beim Fußball und außerhalb in den letzten Jahrzehnten gesunken ist.

Es wird nur mehr darüber berichtet, wie im Übrigen über alles.

[FelixW]

Es ist doch grundsätzlich gesellschaftlich so, dass die Tendenz Dinge mit den Fäusten auszudiskutieren deutlich größer ist, als vor 15 - 20 Jahren, warum sollte das beim Fußball anders sein ?

Hast du dafür ein Quelle? "Gefühlt" würde ich zustimmen, aber laut Statstiken ist es lange nicht so:

Anzahl der polizeilich erfassten Fälle von Gewaltkriminalität in Deutschland von 1999 bis 2015

Anzahl ausgewählter Gewaltdelikte in Deutschland von 2010 bis 2015

An Schulen... oder hier (insb. S. 15, aber nur bis 2003)

Jugendgewalt...

[Linsanity]

Ist auch eine Mär. Nur die neuen Medien sorgen durch brandaktuelle Meldungen, dass sich dieser Effekt in den Hinterköpfen verstärkt.

[Werder Bremen olé]

Gezündelt wird von den Werder-Auswärtsfans ja leider doch recht häufig in den letzten Jahren und in Mainz scheint man gut schmuggeln zu können.

Ich persönlich finde, dass bei uns relativ selten Pyrotechnik eingesetzt wird. Gerade wenn berücksichtigt wird, dass wir meiner Meinung nach in der letzten Zeit doch relativ viele Anlässe für Pyrotechnik hatten. Bei den beiden letzten Abendsspielen auf Schalke, während die Arena zum Steigerlied dunkel ist, würde es wohl nicht ganz so schlecht aussehen. Und generell hatten/haben wir viele Abendspiele, bei denen nicht gezündet wurde. München diese Saison klammere ich mal ein wenig aus, da dort Pyrotechnik unter dem Dach optisch meiner Meinung nach auch nicht den wahnsinnigen Eindruck machen würde. Aber sonst gab es diese Saison noch Abendspiele in Gladbach, Berlin und Sinsheim. Ich finde ja, dass einmal Auswärts (Mainz), bei zwei Heimspielen (Mainz, Ingolstadt) und einmal in der ersten Pokalrunde in Lotte noch völlig locker im Rahmen liegt. Und beim Heimspiel gegen Ingolstadt war das vermutlich auch eher ein wenig spontan/ungeplant.
Letzte Saison waren es auch nur die Spiele in Würzburg (Pokal), Darmstadt, Hannover, Stuttgart, Leverkusen (Pokal), München (Pokal), Dortmund und das Heimspiel gegen Wolfsburg, also 5 Ligaspiele. Wobei Darmstadt auch nicht so wahnsinnig überraschend ist.

Im unteren Bereich war es dagegen extrem eng; es war auch nicht möglich während des Spieles nach unten zu gehen, weil die Gänge komplett verstopft waren. Im Gegensatz zur Ostkurve sind die Mainzer Ordner, was das Freihalten der Gänge angeht, sehr lax.

Dazu bräuchte es erstmal so etwas wie "Gänge" bzw. Treppenbereiche im unteren Bereich des Blocks.

[Bierstandszene]

Ich gehöre tatsächlich zu der Generation, die dir zu der Frage aus erster Hand antworten kann (mein erstes Auswärtsspiel war das Spiel, in dem Dietmar Jakobs sich in dem Karabiner verhakt hat. Das war die Saison 1989/ 90) Und damals wurden die Jungspunde, oder auch ältere Leute, die einem permanent auf den Sack gingen freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen ihr Handeln mal zu überdenken. Wenn das dann nicht fruchtete lag es an den beteiligten Personen, wie die Situation gelöst wurde. Da gab es damals wie heute unterschiedliche Charaktere und also auch unterschiedliche Lösungsansätze. Auch damals hing das durchaus von verschiedenen Faktoren wie Alkoholkonsum, Spielstand oder allgemeiner Stimmungslage ab. Ich habe aber durchaus den Eindruck, dass früher die Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktlösung etwas höher war als heute, wobei ich gestehen muss, dass ich es heute, aufgrund meines fortgeschrittenen Alters wenn irgend möglich vermeide, mich in den Auswärtssteherblock zu "verirren".

Wie wäre das eigentlich vor 10, 20 oder 30 Jahren gewesen, wenn euch irgendwelche Jugendlichen im Alter von, sagen wir mal, 16-21 Jahren permanent von hinten leicht geschubst bzw. in dieser Form in den Rücken gefallen wären? Hätten da alle "gestandenen Persönlichkeiten" in der Kurve tiefenentspannt reagiert? (Wobei es mir natürlich nicht darum geht, ob es einen Unterschied macht, ob gestandene Persönlichkeiten oder neue Leute beeinträchtigt werden und ob diese von gestandenen oder neuen/unbekannten Leuten beeinträchtigt werden.)

In der alten Ost gab es ne Hierarchie und klare Regeln. Die Ballermannbesuppskis gab es nicht.
Und wenn doch, dann eher in den Seitenbereichen, so besoffen konnte niemand sein sich mit den Wölfen, Nord, Herrmannsburg oder Vahraonen anzulegen.
Die Territorien waren abgesteckt und gegenseitig respektiert.

[Bierstandszene]

Meine Frau und ich haben über 2000 Spiele im Stadion gesehen, sie ist Asthmatikerin. Glaubst du ernsthaft sie stellt sich direkt in die Ultra- Blöcke oder direkt dahinter?

Über 2000? Mal kurz das Schätzeisen angeworfen, bei 34 Spielen pro Saison habt ihr also über 58 (in Worten: Achtundfünfzig) Jahre Stadionerfahrung. Na komm, sagen wir mal ihr guckt auch noch 6 Pokalspiele, also 40 Spiele im Jahr, dann seit ihr seit 50 Jahren auf der Tribüne. Wie waren Piontek und Höttges so?

Da möchte ich gerne ausführlicher drauf eingehen. 40 Jahre Stadion und im Schnitt 25 Spiele pro Jahr macht 1000 Spiele, 25 Spiele im Jahr sind nichts. Meine Frau und ich sind aber deutlich länger und immer noch dabei.
Ich hab Jahre dabei, da hatte ich 50- 90 Spiele. Bundesliga, 2. Liga, 3. Liga, DFB- Pokal, Länderspiele, Europapokalspiele, Welt- und Europameisterschaften.
Ein typisches WE sah bei mir manchmal so aus: Werder mit Auswärtsspiel in Stuttgart, auf dem Hinweg Freitag abend Bochum- Bielefeld mitgenommen, auf dem Rückweg Sonntag noch ein Zweitligaspiel geguckt.
Oder 5 Spiele in 8 Tagen: Dienstag Werder bei Austria, Mittwoch Rapid gegen Brügge, Samstag Bayern- Werder, Sonntag Unterhaching- Schalke, Dienstag DFB- Pokal 1860 - Werder.
Und das war gar nicht so teuer wie man denken möchte, Für die Wientour hab ich keine 500 DM bezahlt inklusive Eintrittskarten und Alkohol. Zu fünft im Wohnmobil, absolut bezahlbar.
Ich schätze ich hab so 1200- 1300 Spiele gesammelt in all den Jahren, meine Frau 800- 1000. Mit ner Schnittmenge von vielleicht 300 Spielen, wir haben verschiedene Vereine.
Piontek und Hoettges habe ich noch spielen sehen, klar.

[Wiesenlove]

Als BSB anfing sich für Werder zu interessieren gehörte das Weserstadion noch dem ATSV.

[WBSV]

Mit zunehmendem Alkoholkonsum scheinen dem ein oder anderen "Werderfan" Begriffe wie "Neger" und "Kanacke" deutlich leichter über die Lippen zu kommen. Sehr unangenehm und leider nur wenig Selbstregulierung der Werderfans drumherum.

Woher kommen diese "Sektion Suff"-Shirts eigentlich?

in welchem bereich war das?

Im Zug zurück.

[mic28]

Ok, dann war das wohl nur meine subjektive Wahrnehmung, die ich natürlich nicht statistisch geprüft habe ;-)

Es ist doch grundsätzlich gesellschaftlich so, dass die Tendenz Dinge mit den Fäusten auszudiskutieren deutlich größer ist, als vor 15 - 20 Jahren, warum sollte das beim Fußball anders sein ?

Hast du dafür ein Quelle? "Gefühlt" würde ich zustimmen, aber laut Statstiken ist es lange nicht so:

Anzahl der polizeilich erfassten Fälle von Gewaltkriminalität in Deutschland von 1999 bis 2015

Anzahl ausgewählter Gewaltdelikte in Deutschland von 2010 bis 2015

An Schulen... oder hier (insb. S. 15, aber nur bis 2003)

Jugendgewalt...

[j'adoremicoud]

Ich gehöre tatsächlich zu der Generation, die dir zu der Frage aus erster Hand antworten kann (mein erstes Auswärtsspiel war das Spiel, in dem Dietmar Jakobs sich in dem Karabiner verhakt hat. Das war die Saison 1989/ 90) Und damals wurden die Jungspunde, oder auch ältere Leute, die einem permanent auf den Sack gingen freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen ihr Handeln mal zu überdenken. Wenn das dann nicht fruchtete lag es an den beteiligten Personen, wie die Situation gelöst wurde. Da gab es damals wie heute unterschiedliche Charaktere und also auch unterschiedliche Lösungsansätze. Auch damals hing das durchaus von verschiedenen Faktoren wie Alkoholkonsum, Spielstand oder allgemeiner Stimmungslage ab. Ich habe aber durchaus den Eindruck, dass früher die Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktlösung etwas höher war als heute, wobei ich gestehen muss, dass ich es heute, aufgrund meines fortgeschrittenen Alters wenn irgend möglich vermeide, mich in den Auswärtssteherblock zu "verirren".

Wie wäre das eigentlich vor 10, 20 oder 30 Jahren gewesen, wenn euch irgendwelche Jugendlichen im Alter von, sagen wir mal, 16-21 Jahren permanent von hinten leicht geschubst bzw. in dieser Form in den Rücken gefallen wären? Hätten da alle "gestandenen Persönlichkeiten" in der Kurve tiefenentspannt reagiert? (Wobei es mir natürlich nicht darum geht, ob es einen Unterschied macht, ob gestandene Persönlichkeiten oder neue Leute beeinträchtigt werden und ob diese von gestandenen oder neuen/unbekannten Leuten beeinträchtigt werden.)

In der alten Ost gab es ne Hierarchie und klare Regeln. Die Ballermannbesuppskis gab es nicht.
Und wenn doch, dann eher in den Seitenbereichen, so besoffen konnte niemand sein sich mit den Wölfen, Nord, Herrmannsburg oder Vahraonen anzulegen.
Die Territorien waren abgesteckt und gegenseitig respektiert.

In der alten Ost gabs aber leider auch 'ne Menge widerlicher Klientel und das Publikum von damals kann sicherlich nicht mit den Eventheinis und Saufatzen von heute verglichen werden, so nervig ich diese Entwicklung in Teilen auch finden mag. Ansonsten gefällt es mir eigentlich ganz gut, dass es diese starren Hierarchien nicht mehr in der Form so gibt, auch wenn es ab und an Nachteile mit sich bringen mag.

[t-lo]

Früher war alles besser!

[systemmartin]

Vielleicht bin ich hier richtig. Hat ja was mit Stimmung zu tun. Habe eine Originale Werder Schwenkfahne Groß mit Holz Stiel. Darf man die z.B. In Wolfsburg in den Sitz Bereich mit rein nehmen? Muss man die vorher anmelden? Will nur ein bisschen vor und nach dem Spiel schwenken. Danke für Antworten

[booorsti]

Den Holzstiel wirst du wohl abhaken müssen, ansonsten einfach mitnehmen. Es sei denn die ist 3x3m oder so

[systemmartin]

Erstmal danke für die Antwort. Aber was kann man denn sonst nehmen außer dem Holz Stiel?

[booorsti]

Kabelrohr