Das Problem speziell an den Montagsspielen ist mMn nicht unbedingt jenes, dass man evt. Urlaub nehmen muss, um das Auswärtsspiel zu sehen. Das hat man am Di, Mi oder Do im Europapokal, DFB-Pokal und machmal in der BL auch. Zu einem wirklichen Problem würde es mMn erst dann, wenn auch die gesamte Zahl an Spielen unter der Woche gegenüber den Wochenendspielen zunähme.
Gucke ich mir die Ausschreibung für den neuen TV-Vertrag an, so finde ich dort u.a. folgendes:
1. 5 Spiele pro Saison sollen am Montagabend ausgetragen werden
2. es sollen "im Grundsatz" nur noch 2 statt der bisherigen 4 Spieltage in der Woche ausgetragen werden
Letztendlich würde das doch sogar bedeuten, dass es dann insgesamt 13 Spiele (18-5) weniger pro Saison an einem Wochentag geben würde. Klar kann man davon ausgehen, dass genau das so von der DFL auch gedacht ist und sie auch damit argumentieren werden, wenn die Fanproteste hochkochen sollten. Kann also gut sein, dass die Anzahl der Wochenspieltage später wieder angehoben wird, wenn sich der Montag etabliert hat.
Aus Seiten der Stuttgarter kann ich den Boykott verstehen, für mich ist der eigentliche Skandal nicht die Ansetzung an einem Montag, sondern, dass man das Spiel mit der größten Entfernung der beiden Mannschaften auf diesen Termin legt. Das erscheint mir ziemlich unnötig.
Andererseits: Montagsspiele gabs früher doch öfter als heute. Erinnere mich noch an die Meistersaison 93, da war das Rückspiel gegen den FC Bayern (1. gegen 2.) an nem Montag abend. Aufgeregt hat sich damals keiner, eher haben sich alle gefreut, an dem Montag so ein ein wichtiges Top-Spiel im TV schauen zu können.
Etwas seltsam ist auch die Begründung in dem Statement von Caillera. Einerseits lese ich da so oft das Wort "Kapitalistische Gesellschaft", andererseits wird dann aber gejammert, dass die kapitalistischen Gastronomie-Etablisments im Viertel unter dem Termin leiden? Ist der Kapitalismus vor der Haustür besser als der Kapitalismus von Rupert Murdoch und Konsorten? Das ist ja (ich weiß ich provoziere) fast schon ein Kapital-Faschismus . Mal davon abgesehen ist es mir eh schon etwas schleierhaft, wir man einerseits solche Probleme mit "dem Kapital" haben kann, aber andererseits glühender Anhänger einer Fußball-GmbH sein kann. Dann auch noch die Fans aufzufordern, Tickets zu kaufen, aber nicht zum Spiel zu gehen, zeigt mir, dass es hier wirklich nicht um Werder geht, sondern nur um die eigene fußballpolitische Einstellung.
Deshalb finde ich es einerseits bemerkenswert, wenn hier eine Gruppe zum eigenen Nachteil für Werte einsteht, andererseits geht mir die Begründung und die damit verbundene Schlußfolgerung ziemlich gegen den Strich.
Super drauf eingegangen. Bestätigt nur mein Bauchgefühl. Wenn wir dann Relegation gegen Nürnberg spielen, kannst du ja glatt auch mal ins Stadion
Du gehst doch genau so wenig auf mich ein? Warum soll ich mir dann die Mühe machen. Ich bin einfach der Meinung das das aktuell fehl am Platz ist. Und zum Thema fahren. Ich wohne in Nürnberg und habe bisher exakt 1! Heimspiel verpasst und das weil ich krank war. Also erzähl mir nix. Wenn du auf "Ich bin der Meinung das die Heimspiele in der aktuellen Situation ausverkauft und laut sein müssen" mit: "Auswärtsfans darf es nicht noch schwerer gemacht werden" antwortest fühl ich mich auch verarscht. Daher meine flapsige Antwort. Wenn wir aus dem Stuttgart Spiel ein Spiel auf neutralem Boden machen nützt das niemandem
Es muss egal ob zuhause oder auswärts immer alles gegeben werden, mit so vielen Leuten wie möglich. Da scheinen wir uns ja einig zu sein
Trotzdem ist so ein Boykott z.B. nicht nur ein "aufmucken Richtung DFL", sondern zeigt vllt auch dem Verein mal, dass man net immer alles hinnehmen sollte und das eben dieser sich auch mal für die Interessen seiner Fans einsetzen kann...unabhängig ob Werder, Stuttgart oder der 1.FC Pusemuckel.
Was macht ihr eigentlich, wenn wir Absteigen? Konsequenterweise dann keine Montagsspiele besuchen? Oder ist es da dann wieder tutti, weil die Zweite Liga ja 'cooler' und 'traditionsreicher' ist?
"Financial Fairplay scheint derzeit eher eine Empfehlung zu sein."
(Wolff-Christoph Fuss über den Transfermarkt 2015)
Ich bin für jedes aufbäumen gegen die Heiopeis da oben. Aber ich finde die Situation fragwürdig. Natürlich ist es dann auch unglücklich das ausgerechnet jetzt das erste Montagsspiel stattfindet. Aber dann sind wir uns ja zumindest etwas entgegen gekommen
Ich bin mal gespannt wie das gegen Stuttgart dann am Ende aussieht
Was hat das mit cooler und traditionsreicher zu tun?
Wie man in dem Fall agiert weiß ich net. Im Gegensatz zu den lange in der 2.Liga ansässigen Vereinen, wäre das für uns halt "neu und ungewohnt" Montags spielen zu müssen. Davon abgesehen, dass wir eh kein "Topspiel" kriegen würden
Nagel auf den Kopf bei mir. Ich war und bin nie der hellste Stern am Himmel gewesen und habe mir aus diversen Aktionen viel versprochen. Leider ist im Endeffekt davon nur sehr wenig eingetroffen bzw berücksichtig worden.
Dennoch finde ich, wie du ja auch, Kritik mehr als sinnvoll und auch angebracht. Nur abnicken bringt einem nicht weiter im Leben und man sieht ja oft (oder hat gesehen) wohin sowas überall führen kann.
Leider wird das die Oberen trotzdem wohl nicht interessieren. Money talks. Ein wenig Hoffnung habe ich dennoch, dass selbst Leute die mit Fanszenen nichts am Hut haben, keine englischen Verhätnisse wollen.
Du vergleichst auch Äpfel mit Birnen. Wir sind im hier und jetzt. Von einem angehender Lehrer hätte ich da schon ein wenig mehr erwartet. Aber Threadübergreifend geht deine Tendenz ja klar gegen jegliche Ultragruppen oder aktive die irgendwas starten. Vielleicht fühlst du dich ja auch als besser Fan, jedenfalls kommt es mir so vor und ein Hauch von Arroganz weht hier rüber.
Geändert von AffenSchmidtPistoleSieben (17.04.2016 um 13:59 Uhr)
Schwierige Situation. Ich kann den Grund für die Proteste schon sehr gut verstehen und teile die Position, weil ich Montagsspiele auch kacke finde.
Andererseits sind wir gerade mal wieder in einer Situation, in der es auf jede Unterstützung seitens der Fans ankommt, gestern haben wir das wieder eindrucksvoll erlebt.
Insofern sehe ich die Entscheidung nicht als alternativlos, sondern als eine mit zwei, allerdings jeweils unbefriedigenden Alternativen.
Was ich allerdings daneben finde, ist der Aufruf im Caillera-Text, man solle "dennoch Tickets erwerben" obwohl man nicht hingeht.
Das nimmt unter Umständen anderen, die sehr gerne ins Stadion gehen würden, um den Yverein zu unterstützen die Möglichkeit, genau das zu tun, und das finde ich absolut nicht in Ordnung.
Diese Idee wird allerdings in dem zweiten Statement, was hier verlinkt wurde und an dem anscheinend vier Ultra-Gruppen beteiligt waren, nicht mehr formuliert.
Die Schwachsinnsdiskussion, wer nun der bessere ist, können sich beide Seiten allerdings gerne sparen.
Mann muss allerdings schon in Betracht ziehen, dass es nur wenige Spiele für Werder gibt, bei denen die Unterstützung der Fans nicht so wichtig ist. Und die stünden dann kaum im öffentlichen Fokus, so dass die Fanaktionen weitaus weniger Aufmerksamkeit bekommen würden, als z.B. im Spiel gegen den VfB.
wenn das das wichtigste Spiel ist und du dich für den besseren Fan hälst kannst du ja gegen den Boykott angehen und dich an dem besagten Montag aus Nürnberg auf den Weg machen und dich in die erste Reihe der Ost stellen und zusehen, dass die Stimmung ohne die "Götter des Fan Olymps" genauso geil wird, wie gestern.
Und Denisov kannste direkt mitnehmen, der hat ja auch den Wunsch dass das Stadion brechend voll wird und eine Bombenstimmung herrschen wird
Dann tragt doch euren Beitrag dazu bei
edit: habe den Thread nur bis zur zweiten Seiten bzw deinem Beitrag gelesen ...
Der Grundsatz meiner Meinung bleibt aber
Geändert von Kiel24114 (17.04.2016 um 14:28 Uhr)
Etwas ketzerisch formuliert: das Schlimmste wäre dann ja, wenn die Ultras wegbleiben und der Support trotzdem groß ist, weil dann der Protest nicht mehr anhand der ausbleibenden Stimmung im Stadion wahrgenommen wird.
Geändert von Stevie [Mod] (17.04.2016 um 14:27 Uhr)