Naja, die Worumsstimmung wird ja immer von außen hereingetragen. Ich würde mir auch weniger Hiobsbotschaften hinsichtlich unserer Handlungsfähigkeit auf dem Transfermarkt und besseren Fußball/mehr Punkte wünschen (wenngleich es für eine abschließende Prognose natürlich noch zu früh ist).
Allerdings habe ich keineswegs den Worst Case abbilden wollen, sondern einzig den Status Quo. Die Festlegung ist natürlich sehr subjektiv, das stimmt. Aber Ujahs Stärken sehe ich z.B. nicht unbedingt in der Unterstützung des Aufbaus und dem Abschirmen von Bällen, sondern eher in Kompromisslosigkeit vor dem Tor, Kopfballspiel, Geradlinigkeit, schnellen Weiterleitungen im Angriffsdrittel und Defensivarbeit. Franco war gerade in Sachen Geradlinigkeit und Passspiel eher unsauber, hatte dafür ein paar andere individuelle Stärken, konnte z.B. seinen Körper stark zwischen Ball und Gegenspieler bringen und den Ball halten, bis die Mitspieler aufgerückt waren. Diesen Support kann vor allem Johannsson (noch) nicht leisten, der ist eher ein dribbelndes, tororientiertes Leichtgewicht und hat einfach ein anderes Fähigkeitenprofil, er braucht andere Pässe als Franco.
Das mit dem Zusammenspiel in der Vorbereitung stimmt, ist aber wegen des Franco-Verlustes in den Pflichtspielen nicht zu sehen gewesen. Gegen Schalke fand ich uns offensiv gar nicht gut (der tiefe Aufbau war dafür weniger planlos, AVs schön eingebunden), das war alles Stückwerk, die paar gefährlichen Momente wirkten eher zufällig (zugegeben war der Gegner auch stark organisiert).
Ich glaube, wir werden noch drei, vier Spiele "Rumpelfußball" erleben und müssen schauen, wo wir dann stehen. Aktuell würde ich ehrlich gesagt wieder mit "Doppelzehn" spielen und Ujah als einzige Spitze bringen, AronJo dann von der Bank langsam ranführen. Insgesamt wäre mir mit einem starken zentralen Mittelfeldspieler allerdings deutlich wohler und sehe die Chancen deutlich höher als das Risiko, wenn man auf diesem Globus irgendwo einen Kandidaten gescoutet hat, von dem man überzeugt ist. Aber kommt wohl keiner mehr.