Naja, in geringem Maße:
Die Kirchensteuer wird fast ausschließlich für kircheninterne Zwecke verwendet. Etwa 60-70% der Kirchensteuereinnahmen benötigen die Kirchen für die Bezahlung des eigenen Personals. Weitere größere Posten sind Verwaltung und Kirchenbauten. Lediglich einen Bruchteil der Kirchensteuereinnahmen gibt die Kirche für öffentliche soziale Zwecke aus.Die Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft werden – wie die Einrichtungen anderer Träger auch – durch die Krankenkassen, die Sozialversicherungsträger, die Kranken selbst mit ihren Eigenbeiträgen und den Staat in Form von Investitionen finanziert. Somit fließt kein Euro Kirchensteuer in die Krankenhäuser.
Anders sieht dies bei Kindergärten aus. In die Erziehung der Kinder im kirchlichen Sinne investiert die Kirche tatsächlich Mittel aus der Kirchensteuer, jedoch mit stark abnehmender Tendenz. Waren in den 1990er Jahren noch ca. 20% kirchliche Eigenleistungen vorgesehen (die Zahlen schwanken von Bundesland zu Bundesland), ging dieser Anteil in den letzten Jahren auf ca. 10% zurück. Viele kirchliche Kindergärten werden jedoch schon auf Druck der Kirchen völlig durch die öffentliche Hand finanziert. Die Kirchen drohen den Kommunen damit, ihre Kindergärten zu schließen, wenn keine zusätzlichen Zuschüsse über den gesetzlich festgelegten Anteil der öffentlichen Hand hinaus gewährt werden.