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Thema: Germanwings-Flug 4U9525 in Frankreich abgestürzt

  1. #991
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von untersommer Beitrag anzeigen
    Am Samstagabend gab es im heute-journal ein in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht sehr interessantes Interview mit einem Psychologen.
    Dieser machte sehr deutlich, dass die mediale Ausschlachtung und insbesondere des Co's höchstgefährlich ist, da damit potenzielle Nachahmer auf den Plan gerufen werden.
    Ein inzwischen gut bekanntes und erforschtes Phänomen. Andererseits sorgen ja genau solche Ereignisse für Quote und Auflage. Man braucht also nicht besonders viel Zynismus, um die These aufzustellen, dass Medien sich mit ihrem diesbzgl. verantwortungslosen Verhalten - vielleicht unbewusst - ihre eigene Relevanz erhalten und züchten.

  2. #992
    Avatar von brat-set
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    Zitat Zitat von Bremerland Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Aber die Abizeitung und das "exclusiv" fand ich jetzt nicht so dramatisch.
    Aber es wurde ja so getan, als ließe die Abi-Zeitung Rückschlüsse darauf zu, was für ein Mensch er war - oder vielmehr, ob schon damals die Grundlage dafür gelegt war, was er (vermutlich) getan hat.

    Dass er so gut wie nie erwähnt wird, in den Rankinglisten nur einmal (in der Kategorie "der ordentlichste")...hat das irgendwas mit dem Absturz zu tun?
    Nö, aber schreibt das der Spiegel?
    Dass er ein begeisterter Pilot war, der seinen Kindheitstraum mit dem Pilotenberuf erfüllt und gekrönt hat aber möglicherweise schon.
    Nur der Einsame findet den Wald.
    Wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück.

  3. #993
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Dass er ein begeisterter Pilot war, der seinen Kindheitstraum mit dem Pilotenberuf erfüllt und gekrönt hat aber möglicherweise schon.
    Welche Relevanz hat denn dieser "Fakt"?

  4. #994
    Avatar von beatjunkie
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    Die Berichterstattung ist und bleibt erbärmlich. Die Redaktionen überschlagen sich mit Erklärungen warum sie den Namen ausgeschrieben haben, warum die trauernden Angehörigen gezeigt wurden, warum das Elternhaus usw. Man schreibt was von der Pflicht so etwas zu dokumentieren usw. gelobt aber das Geschehene kritisch zu zu hinterfragen und in Zukunft vielleicht sensibler bei solchen Ereignissen umzugehen, schreddert seine Erklärungen aber direkt virtuell, indem man unter so einer Erklärung einen Artikel bringt mit der Überschrift 'Freundin des Todespiloten unterrichtet an Gesamtschule' (rp-online von heute)
    Nichts ist zu peinlich. Weder irgendwelche Menschen zu interviewen, deren Schwippschwager dieses Jahr irgendwann Urlaub in Barcelona machen wollte und der auch auf dem Flieger hätte sein können, noch irgendwelche Auszüge aus Abi Zeitungen, deren Besitz man feiert wie eine Weltmeisterschaft. Das ist alles sehr bitter.
    Geändert von beatjunkie (30.03.2015 um 11:11 Uhr)
    "Wenn Jesus eine Waffe gehabt hätte, würde er heute noch leben." (Homer Simpson)

  5. #995
    Avatar von schmocki
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    Zitat Zitat von beatjunkie Beitrag anzeigen
    Die Berichterstattung ist und bleibt erbärmlich. Die Redaktionen überschlagen sich mit Erklärungen warum sie den Namen ausgeschrieben haben, warum die trauernden Angehörigen gezeigt wurden, warum das Elternhaus usw. Man schreibt was von der Pflicht so etwas zu dokumentieren usw. gelobt aber das Geschehene kritisch zu zu hinterfragen und in Zukunft vielleicht sensibler bei solchen Ereignissen umzugehen, schreddert seine Erklärungen aber direkt virtuell, indem man unter so einer Erklärung einen Artikel bringt mit der Überschirft 'Freundin des Todespiloten unterrichtet an Gesamtschule' (rp-online von heute)
    Nichts ist zu peinlich. Weder irgendwelche Menschen zu interviewen, deren Schwippschwager dieses Jahr irgendwamm Urlaub in Barcelona machen wollte und der auch auf dem Flieger hätte sein können, noch irgendwelche Auszüge aus Abi Zeitungen, deren Besitz man feiert wie eine Weltmeisterschaft. Das ist alles sehr bitter.
    +1
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  6. #996
    Avatar von Azraael
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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Dass er ein begeisterter Pilot war, der seinen Kindheitstraum mit dem Pilotenberuf erfüllt und gekrönt hat aber möglicherweise schon.
    Welche Relevanz hat denn dieser "Fakt"?


    Daher auch mein "sprachlos". Das sagt doch rein gar nichts aus. Da hätte auch stehen können, dass er Tierarzt werden will. Vollkommen nichtssagend. Und dafür betreibt dann irgendein "Journalist" Aufwand, um sich Zugang zu dem Abi-Buch zu beschaffen. (Und egal wie minimal dieser Aufwand gewesen sein mag, was verspricht man sich davon?)
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  7. #997

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    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Nö, aber schreibt das der Spiegel?
    Dass er ein begeisterter Pilot war, der seinen Kindheitstraum mit dem Pilotenberuf erfüllt und gekrönt hat aber möglicherweise schon.
    Die Print-Ausgabe habe ich nicht gelesen, aber den Beitrag von Spiegel-TV gestern gesehen. Und da wurde dieser Fakt in der Tat erwähnt. Am Anfang wurde berichtet, was über ihn in der Zeitung steht "Wird Pilot werden, um seine Cocktails überall in der Welt zu verkaufen. Wohnt aber noch bei seinen Eltern", etwas später dann "was seine Mitschüler über ihn dachten, dazu später mehr". Gemeint war dann tatsächlich das Nicht-Auftauchen in fast allen Listen.

  8. #998
    Avatar von brat-set
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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Dass er ein begeisterter Pilot war, der seinen Kindheitstraum mit dem Pilotenberuf erfüllt und gekrönt hat aber möglicherweise schon.
    Welche Relevanz hat denn dieser "Fakt"?
    Ich kann mir vorstellen, dass man an einem solchen Traum sehr lange und stark festhält. Wenn einem dann eine Erkrankung droht den Traum kaputtzumachen, will man sich das vielleicht nicht eingestehen. Verdrängt lange die (wiederkehrende) Krankheit.
    Informiert nicht Eltern/Freunde und seinen Arbeitgeber, weil man sich sicher ist, dass dann die Pilotenlaufbahn ein für alle mal erledigt wäre.
    Redet sich zu lange ein, mit der Krankheit selbst fertig zu werden (nicht untypisch bei Depression).
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  9. #999
    Avatar von Hadouken!
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    Zitat Zitat von schmocki Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von beatjunkie Beitrag anzeigen
    Die Berichterstattung ist und bleibt erbärmlich. Die Redaktionen überschlagen sich mit Erklärungen warum sie den Namen ausgeschrieben haben, warum die trauernden Angehörigen gezeigt wurden, warum das Elternhaus usw. Man schreibt was von der Pflicht so etwas zu dokumentieren usw. gelobt aber das Geschehene kritisch zu zu hinterfragen und in Zukunft vielleicht sensibler bei solchen Ereignissen umzugehen, schreddert seine Erklärungen aber direkt virtuell, indem man unter so einer Erklärung einen Artikel bringt mit der Überschirft 'Freundin des Todespiloten unterrichtet an Gesamtschule' (rp-online von heute)
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    +1
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  10. #1000

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    Zitat Zitat von beatjunkie Beitrag anzeigen
    Die Berichterstattung ist und bleibt erbärmlich.


    Die wenigen Journalisten, die ihre Arbeit reflektieren und gut machen, sind deutlich in der Unterzahl. Und da sie weniger Klicks generieren, wird sich das wohl leider verstärken.

  11. #1001
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von beatjunkie Beitrag anzeigen
    Die Berichterstattung ist und bleibt erbärmlich. [...]
    In der Hektik vergisst die allzeit marktschreiende Fratze, sich eine zivilisiert aussehende Maske aufzusetzen.

    Warum befasst man sich überhaupt mit den Angehörigen der Opfer? Es sollte ja jedem klar sein, dass sie trauern. Und wer das nicht weiss, der wird es auch nach 100 ausgeschlachteten Fallbeispielen nicht kapieren. Der Effekt dieser "Berichterstattung" ist aber, dass der Diskurs auf eine melodramatische Ebene gelenkt wird, wo emotionale Manipulation einfacher von statten gehen kann. Mittelfristiger Effekt ist, dass es zu einer Abstumpfung beim Publikum kommt. Man muss also jedes Mal die Schraube noch weiter anziehen und noch "tiefer" in die Materie steigen.

  12. #1002

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    Die gesamte Aufarbeitung des Absturzes hat überhaupt nichts in der Öffentlichkeit zu suchen. Sie geht uns auch nichts an.
    Ich lese keine einzige Zeitung darüber, schalte den Fernseher aus sobald irgendetwas in der Glotze von irgendwelchen (Pseudo-)Experten ausdiskutiert werden soll.
    Denn es gibt derzeit nichts zum diskutieren.
    Zu vielschichtig, verworren und zufällig können Verkettungen von Umständen zu einem Absturz führen und solange nicht alle Recherchen abgeschlossen sind, gehört der ganze Vorgang nicht in eine Zeitung/ ins Fernsehen/ etc.
    In einem bis zu eineinhalb Jahren weiß man vermutlich komplett Bescheid.

  13. #1003
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Dass er ein begeisterter Pilot war, der seinen Kindheitstraum mit dem Pilotenberuf erfüllt und gekrönt hat aber möglicherweise schon.
    Welche Relevanz hat denn dieser "Fakt"?
    Ich kann mir vorstellen,
    Sorry, brat, aber es geht bei diesem Thema nicht darum, was du und ich uns vorstellen können. Es befassen sich bereits viele gut ausgebildete Menschen damit, das Mysterium systematisch aufzuklären. Wir wissen noch nicht einmal, ob die Katastrophe sich wirklich so zugetragen hat, wie es die Tonaufzeichnung, das einzige bislang gefundene Indiz, nahe legt.

    Alles, was solche Berichte erzeugen, ist ein diffuses Gefühl von "jetzt weiss ich Bescheid", basierend auf Nichtmalhalbwissen und geschickt manipulierter Emotion. Und weil wir ja alle Akteure der Gesellschaft sind, ist die Erzeugung dieses Gefühls in vielen von uns ein gefährlicher Vorgang.

  14. #1004
    Avatar von brat-set
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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von brat-set Beitrag anzeigen
    Dass er ein begeisterter Pilot war, der seinen Kindheitstraum mit dem Pilotenberuf erfüllt und gekrönt hat aber möglicherweise schon.
    Welche Relevanz hat denn dieser "Fakt"?
    Ich kann mir vorstellen,
    Sorry, brat, aber es geht bei diesem Thema nicht darum, was du und ich uns vorstellen können. Es befassen sich bereits viele gut ausgebildete Menschen damit, das Mysterium systematisch aufzuklären. Wir wissen noch nicht einmal, ob die Katastrophe sich wirklich so zugetragen hat, wie es die Tonaufzeichnung, das einzige bislang gefundene Indiz, nahe legt.

    Alles, was solche Berichte erzeugen, ist ein diffuses Gefühl von "jetzt weiss ich Bescheid", basierend auf Nichtmalhalbwissen und geschickt manipulierter Emotion. Und weil wir ja alle Akteure der Gesellschaft sind, ist die Erzeugung dieses Gefühls in vielen von uns ein gefährlicher Vorgang.
    Aus der Fassungslosigkeit heraus ist es denke ich völlig normal, dass jeder Mensch, ob nun mit Halbwissen oder Achtelwissen ausgestattet, versucht sich irgendeinen wie auch immer gearteten "Reim" auf das Unfassbare zu machen.

    Möglicherweise gibt die Art der Berichterstattung und Informations"auslegung" dem noch mal Feuer. Aber ich denke nicht, dass bei zurückhaltenderer "Qualitätspresse", dieses "diffuse Gefühl" weniger vorhanden wäre.
    Geändert von brat-set (30.03.2015 um 11:34 Uhr)
    Nur der Einsame findet den Wald.
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  15. #1005

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    Zitat Zitat von konter Beitrag anzeigen
    Die gesamte Aufarbeitung des Absturzes hat überhaupt nichts in der Öffentlichkeit zu suchen. Sie geht uns auch nichts an.
    sehe ich nicht so. ich finde, die öffentlichkeit hat das recht, über den absturz aufgeklärt zu werden und dazu gehört auch die aufarbeitung dessen und damit auch zum beispiel der bericht des staatsanwalts, was auf dem voice recorder zu hören ist. und solange annahmen und fakten nicht verwechselt werden, habe ich auch kein problem damit, wenn die öffentlichkeit anhand der bisher gewonnenen daten über ursachen des absturzes spekuliert.

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