Zitat von
newbarbarian
hurra, es geht wieder los.
nach der beeindruckenden posse um den austragungsort der diesjährigen werkschau der afrikanischen variante des fussballs geht die ehre, dieses wunderbare schauspiel ausrichten zu dürfen an ein westafrikanisches land namens äquatorialguinea. das ist auch besser als marokko, denn den grössten reiz zieht die veranstaltung doch daraus, dass es die braven legionäre, die mittlerweile, so bedauerlich das auch sein mag, die mehrzahl der spieler stellen den widrigsten spielbedingungen auszusetzen, die ein turnier dieser bedeutung so zu bieten hat. da werden die europäisierten söldner zurück zu den wurzeln geführt. natürlich ausgenommen eine copa in der höhenluft von quito und la paz. da wäre marokko doch ungleich einfacher gewesen, aber der dortige ortsscheich ist ja überreinlich und scheut den kontakt mit gefährlichen viren, die die schwarzafrikaner ins land schleppen könnten. da muss man verständnis haben. ebenso für die mutige entscheidung des afrikanischen kontinentalverbandes, den cup zu ebola zu schicken, wenn ebola nicht zum cup darf.
herrlich auch das angepasste traditionsbewusstsein der afrikanischen statthalter des handwaschsystems blatter und der ehrliche kotau vor den perfiden taschenfüllern des ioc, das event an einen staat zu vergeben, der die heiligen gebote des schwarzafrikanischen despotismus(polizeigewalt, unterdrückung, genozid, prunksucht, personenkult und korruption) peinlichst genau einhält. tolle sache, die haben es begriffen. erfrischend, dass der mann, der all das möglich macht persönlich dafür sorge trägt, dass sein ohnehin im üppigen wohlstand dahinschwelgendes, vom luxus ausgelaugtes volk von dichtern und gelehrten durch ein persönlich zur verfügung gestelltes kartenkontinent von 40.000 zur teilhabe an den spielen gelockt werden soll. vorbildlich. wehe, wenn der pöbel das nicht zu schätzen weiss.
natürlich werden die modernen menschenhändler die tribünen in scharen bevölkern, hämische kommentare über land und organisation, zustand der spielstätten und unzivilisiertheit der spieler ablassen, um hinterher die eben noch geschmähten bolzer zu horrenden preisen in diverse gelobte fussballländer zu locken. aber obacht, viel neues gibt es nicht zu entdecken, denn von den rund 380 kombattanten spielen nur noch knapp 80 in afrikanischen vereinen. geht man davon aus, dass einige davon vielleicht nicht in den startaufstellungen auftauchen ist die hoffnung, das goldkorn zu finden doch eher bescheiden.
das allerdings soll die freude nicht schmälern. wenn du denkst es ist hart, der afrika cup ist härter.
also, den zebrasessel zurechtgerückt, den gintonic eingegossen, khakiuniform und tropenhelm an, das leopardenfell ausgerollt, monokel rein und los...