Puuh... das geht dann ja schon noch ne ganze Ecke in die Philosophie hinein. Kurz vorher: Ich hab keine Antwort, philosophiere nur ein bisschen mit.
Erstmal ist da die Frage, was du als "Ich" bezeichnest. Siehst du dich als Atomklumpen, dann sollte mit genügend Wissen (das wir definitiv nicht haben) beinahe alles was dieser Atomklumpen macht vorhersehbar sein. Aber alleine durch das Nachdenken über diese These änderst du ja die Ausgangsvariablen deines Klumpens, und somit auch das Ergebnis. Was wieder die Frage aufwirft, ob dein Nachdenken über diese Frage prädestiniert war.
Aber das ganze wird in meinen Augen eindeutig durch das Chaos übertrumpft. Wenn auch nur ein Teilchen vor Millionen von Jahren durch spontane Quantentunnellung auf einen zufälligen Ort springt, würde das heute deutlich stärkere Auswirkungen auf alles haben, was je mit diesem Teilchen in Berührung kam. Wenn Quantenphysik also wirklich 100%ig zufällig ist, dann ist zumindest eine Vorhersage in die fernere Zukunft unmöglich, und damit kann es keine "Prädestination" gegeben.
Nur wären wir jetzt beim Punkt, an dem alles eine Mischung aus Vorherbestimmung und Zufall ist, was dich wohl auch nicht weiter bringt...
Gibt es ein höheres Wesen, welches alle Zustände und alle Zusammenhänge im Universum kennen würde (also auch den "Zufall" perfekt beschreiben kann), und auch über genug "Rechenleistung" verfügt, dann sähe es auch wieder anders aus.
Nur: Selbst wenn jemand wissen würde was du auf eine Frage antwortest, macht es diese Anwort weniger zu deiner eigenen? Diese Antwort hast du ja auch nur gegeben, weil dein ganzes Leben bis zu diesem Punkt dich zu einem bestimmten Menschen gemacht hat, der sich für diese Antwort entscheidet. Ob ein anderer vorher weiß, was du sagen wirst, ist dann doch nebensächlich?