DFL und DFB handeln in diesem Fall solidarisch, da die DFL auch gar keine Handhabe hätte. Was soll sie machen, alle Spiele in Bremen absagen oder verlegen? Das ist doch auch der Grund, warum man sich so weit aus dem Fenster lehnt: Man braucht keine Befürchtungen haben, sein Aushängeschild Fußball/Werder zu verlieren. Der deutsche Fußball sendet damit nun aber das Signal: Wenn ihr unbedingt Streit haben wollt, wir können auch anders. Das macht im Übrigen auch jedes andere Unternehmen so, das mit Stellenabbau droht.
Ich denke, da machst du es dir zu einfach. Kommunen und Länder werden mehr und mehr dazu angehalten, wie wirtschaftliche Unternehmen zu agieren. Schuldenbremse, Aufstellung von Bilanzen etc. Insofern muss sich gerade ein Land wie Bremen auch überlegen, inwieweit es noch einen über das übliche Maß hinaus zu leistenden Aufwand (= Mehraufwand bei "Risikospielen" im Vergleich zu "normalen" Spielen) hinnehmen kann.
Eine Alternative wäre, "Risikospiele" nicht mehr austragen zu lassen, weil Bremen mit den vorhandenen Mitteln die öffentliche Sicherheit nicht mehr gewährleisten kann. Das will aber niemand, nicht mal der Bremer Senat (weil auch Bremen vom Geschäft Fußball profitiert).
In deiner Aussage schwingt mit, als könne der Staat (das Land) jede noch so hohe Ausgabe wegstecken, weil er ja entsprechende Steuern erheben kann und sowieso nicht pleite gehen kann. Aber gerade in Bremen ist die steuerliche Situation schwierig (Speckgürtel in Niedersachsen); und Steuererhöhungen wg. erhöhtem Polizeieinsatz bei Fußballspielen würde einen ähnlichen Aufschrei wie jetzt hervorrufen. Und schließlich sollen, wie oben ausgeführt, auch die Länder wirtschaftlich handeln (da sind die südlichen Bundesländer Vorreiter dieser Denke).
Geändert von Graf_Zahl (25.07.2014 um 09:50 Uhr)
Weil allein das drohende Risiko im Raum steht. Es ist doch völlig egal, ob das jetzt durchgeht oder auch nicht. Allein die Tatsache, dass darüber nachgedacht wird ist völlig ausreichend um daraus als Unternehmen die Konsequenzen draus zu ziehen. Wenn die Möglichkeit besteht einem Risiko ohne Mehraufwand aus dem Weg zu gehen, dann mach ich das doch ohne Umschweife
Wenn man nun das Länderspiel ausgetragen hätte, welche Mittel hätte man dann noch? In frühestens 2 Jahren nicht wieder ein Länderspiel nach Bremen zu vergeben?
Das abgesagte Länderspiel dürfte vor allem die Stadt in seinen Kassen spüren. Und das soll sie ja gerade wenn sie behauptet, Fußball sei ein Minusgeschäft. Dann eben nicht. Dürfte man doch sogar glücklich drüber sein.
Mein Hauptproblem an der ganzen Kiste ist noch nicht einmal die Idee, Vereine oder Liga, wie auch immer an den Kosten zu beteiligen.
Mein Hauptproblem ist, dass Wichtigtuer, denen offenbar der Überblick fehlt, glauben, einen Alleingang durchziehen zu können, einfach auszubrechen aus dem, was die 16 Bundesländer miteinander und mit dem Fußball ausgemacht haben und woran sich alle anderen halten.
Nur Bremen nicht. Und sich dann hinterher hinstellen und anderen öffentlich und polternd mangelndes Demokratieverständnis vorwerfen.
Das kann doch nicht deren ernst sein. Echt, wenn das in Hamburg passierte, ich würde mich kringelig lachen. So macht es mich ziemlich fassungslos ob der Idiotie von gut bezahlten Leuten.
Schublade auf, Klischee bedienen, Story fertig.
Sehe ich anders. Viel später hätte man das Spiel nicht mehr verlegen können und wie geschrieben hätte es nach dem Spiel doch keine Sau interessiert, ob in 2-3 Jahren dann kein Spiel an Bremen vergeben wird.
Davon ab reicht eine so unberechenabre Politik der Stadt Bremen doch aus, um diese zu meiden. Selbst wenn das ganze nun noch kassiert wird, hat man doch keinen Bock mehr, mit denen zusammen zu arbeiten. Wer weiß, was denen als nächstes einfällt.
Paetke, ich könnte das Handeln deinen Ausführungen entsprechend verstehen, wenn Werder nicht betroffen wäre.
Für seine Vereine trägt die Organisation jedoch eine Verantwortung. Diese wurde m. M. mit Füßen getreten.
Konsequenzen kann man im Übrigen nicht nur bei Länderspielen ziehen ...
Geändert von brat-set (25.07.2014 um 10:13 Uhr)
Nur der Einsame findet den Wald.
Wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück.
Nur das weder die BWS noch die Werder Bremen GmbH & Co KG ein Verein ist wo die DFL eine Verantwortung für hat. Beides sind Unternehmen die für sich selbst verantwortlich sind. Die DFL hat damit herzlich wenig zu tun. Den DFB, die DFL würde es in keinster Weise jucken, wenn wir zum Beispiel insolvent wären und zwangsabsteigen würden. Die Liga mit 18 Vereinen würde trotzdem weiterbestehen...
Geändert von Dondiego (25.07.2014 um 10:28 Uhr)